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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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einfachsten geschieht dieses Ansetzen a) durch Schrauben so, daß
am einen Ende des Verlängerungsstückes eine Schraubenmutter,
am andern aber eine Schraubenspindel steht; b) durch Muffen,
d. h. so, daß an dem einen Ende des anzulegenden Verlängerungs-
stückes eine Büchse angebracht ist, welche über die Zusammenfügung
hin auf das Ende des bereits befestigten Gestänges übergreift und
durch eine vorgesteckte Feder festgehalten wird; oder c) durch Ga-
beln, d. h. so, daß jede Stange am einen Ende eine Gabel, am
andern aber einen Zapfen hat, der in die Gabel des schon befe-
stigten Gestänges gesteckt und durch zwei Schraubenbolzen befestigt
wird 2).

3) Das Endstück, welches unmittelbar auf dem Gesteine
arbeitet und sich also nach der Härte desselben richten, abnehmen
und ansetzen lassen muß. Man unterscheidet daher folgende End-
stücke: a) den Schaufelbohrer, d. h. einen mehr oder weniger
cylindrischen Bohrer, welcher der Länge nach um einige Zolle ge-
öffnet ist, unten an der übergreifenden Seite in eine schräge Spitze
endigt, bei einem Durchmesser von 3-4 Zoll eine Länge von
12-18 Zoll hat und sogleich im Alluvium gebraucht wird; b) den
Hohlbohrer, d. h. einen wie der vorige cylindrisch geformten,
aber von ihm dadurch unterschiedenen Bohrer, daß er nicht ge-
schlossen ist; c) den Schneckenschraubenbohrer, d. h. einen
Hohlbohrer, der sich gegen unten verengt und in eine gekrümmte
Spitze ausläuft; d) das Steineisen (Trepane), d. h. ein in
eine Doppelspitze oder breitgedrückte Schärfe auslaufendes stählernes,
16-18 Zoll langes und am Kopfe 3 Zoll breites Unterstück;
e) den Kolbenbohrer, d. h. ein mit 5 Stahlspitzen versehenes,
im Gevierte auslaufendes, stählernes, in der Mitte pyramidisch
zulaufendes Unterstück; f) den Kronenbohrer, wie der Kolben-
bohrer beschaffen, nur ohne die 5te pyramidische Spitze in der
Mitte; g) den Meißelbohrer, d. h. ein Unterstück mit einem
kurzen, dicken, kugelförmigen Kopfe; h) den Löffel oder Krätzer,
zum Herausziehen des trockenen und nassen Bohrmehls, für welchen
ersten Zweck der Cylinder mit einer 11/2 Zoll breiten Längenspalte
von oben nach unten versehen ist, wo er durch ein schräg liegendes
Blättchen geschlossen wird, während für den zweiten Zweck das
Instrument unten ganz geschlossen ist und die Spalte nur bis zur
Hälfte geht; i) die Sandkälle, d. h. einen eisenblechenen Trich-
ter, der in eine schneckenförmige Spitze ausläuft; k) den Bohr-
und Sohlenlöffel zum Herausziehen des kochsalzhaltigen Was-
sers, d. h. einen unten verschlossenen Cylinder, dessen obere Oeff-
nung durch einen Deckel bedeckt wird, den eine Feder zudrückt und

einfachſten geſchieht dieſes Anſetzen a) durch Schrauben ſo, daß
am einen Ende des Verlängerungsſtückes eine Schraubenmutter,
am andern aber eine Schraubenſpindel ſteht; b) durch Muffen,
d. h. ſo, daß an dem einen Ende des anzulegenden Verlängerungs-
ſtückes eine Büchſe angebracht iſt, welche über die Zuſammenfügung
hin auf das Ende des bereits befeſtigten Geſtänges übergreift und
durch eine vorgeſteckte Feder feſtgehalten wird; oder c) durch Ga-
beln, d. h. ſo, daß jede Stange am einen Ende eine Gabel, am
andern aber einen Zapfen hat, der in die Gabel des ſchon befe-
ſtigten Geſtänges geſteckt und durch zwei Schraubenbolzen befeſtigt
wird 2).

3) Das Endſtück, welches unmittelbar auf dem Geſteine
arbeitet und ſich alſo nach der Härte deſſelben richten, abnehmen
und anſetzen laſſen muß. Man unterſcheidet daher folgende End-
ſtücke: a) den Schaufelbohrer, d. h. einen mehr oder weniger
cylindriſchen Bohrer, welcher der Länge nach um einige Zolle ge-
öffnet iſt, unten an der übergreifenden Seite in eine ſchräge Spitze
endigt, bei einem Durchmeſſer von 3–4 Zoll eine Länge von
12–18 Zoll hat und ſogleich im Alluvium gebraucht wird; b) den
Hohlbohrer, d. h. einen wie der vorige cylindriſch geformten,
aber von ihm dadurch unterſchiedenen Bohrer, daß er nicht ge-
ſchloſſen iſt; c) den Schneckenſchraubenbohrer, d. h. einen
Hohlbohrer, der ſich gegen unten verengt und in eine gekrümmte
Spitze ausläuft; d) das Steineiſen (Trepane), d. h. ein in
eine Doppelſpitze oder breitgedrückte Schärfe auslaufendes ſtählernes,
16–18 Zoll langes und am Kopfe 3 Zoll breites Unterſtück;
e) den Kolbenbohrer, d. h. ein mit 5 Stahlſpitzen verſehenes,
im Gevierte auslaufendes, ſtählernes, in der Mitte pyramidiſch
zulaufendes Unterſtück; f) den Kronenbohrer, wie der Kolben-
bohrer beſchaffen, nur ohne die 5te pyramidiſche Spitze in der
Mitte; g) den Meißelbohrer, d. h. ein Unterſtück mit einem
kurzen, dicken, kugelförmigen Kopfe; h) den Löffel oder Krätzer,
zum Herausziehen des trockenen und naſſen Bohrmehls, für welchen
erſten Zweck der Cylinder mit einer 1½ Zoll breiten Längenſpalte
von oben nach unten verſehen iſt, wo er durch ein ſchräg liegendes
Blättchen geſchloſſen wird, während für den zweiten Zweck das
Inſtrument unten ganz geſchloſſen iſt und die Spalte nur bis zur
Hälfte geht; i) die Sandkälle, d. h. einen eiſenblechenen Trich-
ter, der in eine ſchneckenförmige Spitze ausläuft; k) den Bohr-
und Sohlenlöffel zum Herausziehen des kochſalzhaltigen Waſ-
ſers, d. h. einen unten verſchloſſenen Cylinder, deſſen obere Oeff-
nung durch einen Deckel bedeckt wird, den eine Feder zudrückt und

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[117/0139] einfachſten geſchieht dieſes Anſetzen a) durch Schrauben ſo, daß am einen Ende des Verlängerungsſtückes eine Schraubenmutter, am andern aber eine Schraubenſpindel ſteht; b) durch Muffen, d. h. ſo, daß an dem einen Ende des anzulegenden Verlängerungs- ſtückes eine Büchſe angebracht iſt, welche über die Zuſammenfügung hin auf das Ende des bereits befeſtigten Geſtänges übergreift und durch eine vorgeſteckte Feder feſtgehalten wird; oder c) durch Ga- beln, d. h. ſo, daß jede Stange am einen Ende eine Gabel, am andern aber einen Zapfen hat, der in die Gabel des ſchon befe- ſtigten Geſtänges geſteckt und durch zwei Schraubenbolzen befeſtigt wird 2). 3) Das Endſtück, welches unmittelbar auf dem Geſteine arbeitet und ſich alſo nach der Härte deſſelben richten, abnehmen und anſetzen laſſen muß. Man unterſcheidet daher folgende End- ſtücke: a) den Schaufelbohrer, d. h. einen mehr oder weniger cylindriſchen Bohrer, welcher der Länge nach um einige Zolle ge- öffnet iſt, unten an der übergreifenden Seite in eine ſchräge Spitze endigt, bei einem Durchmeſſer von 3–4 Zoll eine Länge von 12–18 Zoll hat und ſogleich im Alluvium gebraucht wird; b) den Hohlbohrer, d. h. einen wie der vorige cylindriſch geformten, aber von ihm dadurch unterſchiedenen Bohrer, daß er nicht ge- ſchloſſen iſt; c) den Schneckenſchraubenbohrer, d. h. einen Hohlbohrer, der ſich gegen unten verengt und in eine gekrümmte Spitze ausläuft; d) das Steineiſen (Trepane), d. h. ein in eine Doppelſpitze oder breitgedrückte Schärfe auslaufendes ſtählernes, 16–18 Zoll langes und am Kopfe 3 Zoll breites Unterſtück; e) den Kolbenbohrer, d. h. ein mit 5 Stahlſpitzen verſehenes, im Gevierte auslaufendes, ſtählernes, in der Mitte pyramidiſch zulaufendes Unterſtück; f) den Kronenbohrer, wie der Kolben- bohrer beſchaffen, nur ohne die 5te pyramidiſche Spitze in der Mitte; g) den Meißelbohrer, d. h. ein Unterſtück mit einem kurzen, dicken, kugelförmigen Kopfe; h) den Löffel oder Krätzer, zum Herausziehen des trockenen und naſſen Bohrmehls, für welchen erſten Zweck der Cylinder mit einer 1½ Zoll breiten Längenſpalte von oben nach unten verſehen iſt, wo er durch ein ſchräg liegendes Blättchen geſchloſſen wird, während für den zweiten Zweck das Inſtrument unten ganz geſchloſſen iſt und die Spalte nur bis zur Hälfte geht; i) die Sandkälle, d. h. einen eiſenblechenen Trich- ter, der in eine ſchneckenförmige Spitze ausläuft; k) den Bohr- und Sohlenlöffel zum Herausziehen des kochſalzhaltigen Waſ- ſers, d. h. einen unten verſchloſſenen Cylinder, deſſen obere Oeff- nung durch einen Deckel bedeckt wird, den eine Feder zudrückt und

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/139>, abgerufen am 24.11.2024.