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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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ander, in welchen sie sich bald erwärmen. Bemerkt man dies,
dann wirft man sie zum Abkühlen aus einander. So fährt man
fort, bis alle Feuchtigkeit verschwunden, eine blaue Farbe ein-
getreten und die Geruchstheile mehr entwickelt sind. -- Die Frucht-
zapfen des Hopfens sind reif und zu ernten, wenn sie beginnen
gelblich zu werden, stark riechen, und nach dem Zerreiben auf der
Hand ein Oel zurücklassen. Acht Zolle über der Erde schneidet
man die Ranken ab, zieht sie mit den Stangen aus, streift sie
von denselben ab, und zupft die Zapfen hinweg, die man dann
nach geschehener Trockenung aufbewahrt.

D. Vom Bastpflanzenbaue.
§. 167.
1) Begriff, Wesen und Arten der Bastpflanzen.

Die Bastpflanzen sind solche landwirthschaftliche Gewächse ver-
schiedener botanischer Art und Geschlechts, welche man wegen des
ihre Stengel umgebenden Bastes baut. Sie sind von zweierlei
Art, nämlich:

a) Nesselpflanzen (Urtica), mit getrennten kleinen Blü-
then ohne Blume, wenig Staubfäden und zwei Narben, deren
Saamen in einem Schlauche sitzt (Nußsaamen).

b) Hyperiken, mit vereinigten Blüthen, ausgebildeten Blu-
men, und verwachsenen vielen Staubfäden und Bälgen, deren
Saamen in einer Kapsel sitzt1).

1) Ueber den Bau derselben s. m. Vollständige Abhandlung über die vortheil-
hafteste Methode den Hanf- und Flachsbau zu betreiben. Hannover 1794. La Hard
Abhandlung vom Hanfe. Leipzig 1785. Biallon Anleitung zum Flachs- und
Hanfbau. Hannover 1795. Duhamel Art de la corderie perfectionnee. 2 Edit.
Par. 1769. 4. Marcandier Traite du chanvre. Par. 1758. 4.
übers. Freistadt 1763.
Dallinger, Ueber die Cultur der großen Nesseln. Weißenburg 1798. Neue Aufl.
1804. Leipzig. Bertuch, Magazin für den deutschen Flachs- und Hanfbau von
Rothenstein. Weimar 1819-21. III Hefte. 4. Lüder, Beschreibung vom
Leinbau. Flensburg 1770. Seiferth, Von Erbauung und Zurichtung des Flachses.
Dresden 1780. Riem, Praktische Anleitung zum Flachsbau. Pirna. 2te Auflage.
1807. Rafn Anleitung zum Flachsbau. Kopenhagen 1809. Jenisch, Unterricht
über den Anbau etc. des Flachses. Prag 1817. Kolbeck, Abhandl. über Leinbau.
Herausgegeben von Campe. Regensburg 1822. Breitenbach, Handbuch des
Flachsbaues. Erfurt 1804. 2 Bde. v. Stoixner, Abhandlung vom Seiden-,
Flachs- und Hanfbau. Nürnberg 1807. 2te Aufl. Schubarth, Erfahrungen und
Beobachtungen über Flachskultur u. s. w. Leipzig 1829. Morgenroth, Ueber die
Verbesserung im Anbau des Flachses. Baireuth 1830. Nagel prakt. Unterricht
im Leinbau. München 1832.
§. 168.
2) Anbau der Bastpflanzen.

Die hauptsächlichsten Bastpflanzen, die man auf dem Felde
baut, sind folgende:


14 *

ander, in welchen ſie ſich bald erwärmen. Bemerkt man dies,
dann wirft man ſie zum Abkühlen aus einander. So fährt man
fort, bis alle Feuchtigkeit verſchwunden, eine blaue Farbe ein-
getreten und die Geruchstheile mehr entwickelt ſind. — Die Frucht-
zapfen des Hopfens ſind reif und zu ernten, wenn ſie beginnen
gelblich zu werden, ſtark riechen, und nach dem Zerreiben auf der
Hand ein Oel zurücklaſſen. Acht Zolle über der Erde ſchneidet
man die Ranken ab, zieht ſie mit den Stangen aus, ſtreift ſie
von denſelben ab, und zupft die Zapfen hinweg, die man dann
nach geſchehener Trockenung aufbewahrt.

D. Vom Baſtpflanzenbaue.
§. 167.
1) Begriff, Weſen und Arten der Baſtpflanzen.

Die Baſtpflanzen ſind ſolche landwirthſchaftliche Gewächſe ver-
ſchiedener botaniſcher Art und Geſchlechts, welche man wegen des
ihre Stengel umgebenden Baſtes baut. Sie ſind von zweierlei
Art, nämlich:

a) Neſſelpflanzen (Urtica), mit getrennten kleinen Blü-
then ohne Blume, wenig Staubfäden und zwei Narben, deren
Saamen in einem Schlauche ſitzt (Nußſaamen).

b) Hyperiken, mit vereinigten Blüthen, ausgebildeten Blu-
men, und verwachſenen vielen Staubfäden und Bälgen, deren
Saamen in einer Kapſel ſitzt1).

1) Ueber den Bau derſelben ſ. m. Vollſtändige Abhandlung über die vortheil-
hafteſte Methode den Hanf- und Flachsbau zu betreiben. Hannover 1794. La Hard
Abhandlung vom Hanfe. Leipzig 1785. Biallon Anleitung zum Flachs- und
Hanfbau. Hannover 1795. Duhamel Art de la corderie perfectionnée. 2 Edit.
Par. 1769. 4. Marcandier Traité du chanvre. Par. 1758. 4.
überſ. Freiſtadt 1763.
Dallinger, Ueber die Cultur der großen Neſſeln. Weißenburg 1798. Neue Aufl.
1804. Leipzig. Bertuch, Magazin für den deutſchen Flachs- und Hanfbau von
Rothenſtein. Weimar 1819–21. III Hefte. 4. Lüder, Beſchreibung vom
Leinbau. Flensburg 1770. Seiferth, Von Erbauung und Zurichtung des Flachſes.
Dresden 1780. Riem, Praktiſche Anleitung zum Flachsbau. Pirna. 2te Auflage.
1807. Rafn Anleitung zum Flachsbau. Kopenhagen 1809. Jeniſch, Unterricht
über den Anbau ꝛc. des Flachſes. Prag 1817. Kolbeck, Abhandl. über Leinbau.
Herausgegeben von Campe. Regensburg 1822. Breitenbach, Handbuch des
Flachsbaues. Erfurt 1804. 2 Bde. v. Stoixner, Abhandlung vom Seiden-,
Flachs- und Hanfbau. Nürnberg 1807. 2te Aufl. Schubarth, Erfahrungen und
Beobachtungen über Flachskultur u. ſ. w. Leipzig 1829. Morgenroth, Ueber die
Verbeſſerung im Anbau des Flachſes. Baireuth 1830. Nagel prakt. Unterricht
im Leinbau. München 1832.
§. 168.
2) Anbau der Baſtpflanzen.

Die hauptſächlichſten Baſtpflanzen, die man auf dem Felde
baut, ſind folgende:


14 *
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[211/0233] ander, in welchen ſie ſich bald erwärmen. Bemerkt man dies, dann wirft man ſie zum Abkühlen aus einander. So fährt man fort, bis alle Feuchtigkeit verſchwunden, eine blaue Farbe ein- getreten und die Geruchstheile mehr entwickelt ſind. — Die Frucht- zapfen des Hopfens ſind reif und zu ernten, wenn ſie beginnen gelblich zu werden, ſtark riechen, und nach dem Zerreiben auf der Hand ein Oel zurücklaſſen. Acht Zolle über der Erde ſchneidet man die Ranken ab, zieht ſie mit den Stangen aus, ſtreift ſie von denſelben ab, und zupft die Zapfen hinweg, die man dann nach geſchehener Trockenung aufbewahrt. D. Vom Baſtpflanzenbaue. §. 167. 1) Begriff, Weſen und Arten der Baſtpflanzen. Die Baſtpflanzen ſind ſolche landwirthſchaftliche Gewächſe ver- ſchiedener botaniſcher Art und Geſchlechts, welche man wegen des ihre Stengel umgebenden Baſtes baut. Sie ſind von zweierlei Art, nämlich: a) Neſſelpflanzen (Urtica), mit getrennten kleinen Blü- then ohne Blume, wenig Staubfäden und zwei Narben, deren Saamen in einem Schlauche ſitzt (Nußſaamen). b) Hyperiken, mit vereinigten Blüthen, ausgebildeten Blu- men, und verwachſenen vielen Staubfäden und Bälgen, deren Saamen in einer Kapſel ſitzt1). ¹⁾ Ueber den Bau derſelben ſ. m. Vollſtändige Abhandlung über die vortheil- hafteſte Methode den Hanf- und Flachsbau zu betreiben. Hannover 1794. La Hard Abhandlung vom Hanfe. Leipzig 1785. Biallon Anleitung zum Flachs- und Hanfbau. Hannover 1795. Duhamel Art de la corderie perfectionnée. 2 Edit. Par. 1769. 4. Marcandier Traité du chanvre. Par. 1758. 4. überſ. Freiſtadt 1763. Dallinger, Ueber die Cultur der großen Neſſeln. Weißenburg 1798. Neue Aufl. 1804. Leipzig. Bertuch, Magazin für den deutſchen Flachs- und Hanfbau von Rothenſtein. Weimar 1819–21. III Hefte. 4. Lüder, Beſchreibung vom Leinbau. Flensburg 1770. Seiferth, Von Erbauung und Zurichtung des Flachſes. Dresden 1780. Riem, Praktiſche Anleitung zum Flachsbau. Pirna. 2te Auflage. 1807. Rafn Anleitung zum Flachsbau. Kopenhagen 1809. Jeniſch, Unterricht über den Anbau ꝛc. des Flachſes. Prag 1817. Kolbeck, Abhandl. über Leinbau. Herausgegeben von Campe. Regensburg 1822. Breitenbach, Handbuch des Flachsbaues. Erfurt 1804. 2 Bde. v. Stoixner, Abhandlung vom Seiden-, Flachs- und Hanfbau. Nürnberg 1807. 2te Aufl. Schubarth, Erfahrungen und Beobachtungen über Flachskultur u. ſ. w. Leipzig 1829. Morgenroth, Ueber die Verbeſſerung im Anbau des Flachſes. Baireuth 1830. Nagel prakt. Unterricht im Leinbau. München 1832. §. 168. 2) Anbau der Baſtpflanzen. Die hauptſächlichſten Baſtpflanzen, die man auf dem Felde baut, ſind folgende: 14 *

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 211. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/233>, abgerufen am 26.11.2024.