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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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5) Die Holsteinische hat die Weidejahre, die Meklenburgische aber die Frucht-
und Brachschläge vorherrschend, und die Märkische hat den Bau der Hackfrüchte in
die Hauptschläge aufgenommen. Man unterscheidet in Meklenburg Haupt-, Außen-
und Nebenschläge in Bezug auf die Lage, aber Weide-, Saat- und Brachschläge in
Betreff ihres Zustandes. Kreyssig Wirthschaftssysteme. §. 127 folg. § 192 folg.
Thaer Annalen der niedersächs. Landw. Jahrg. VI. Stück 2. S. 330. Thaer
Annalen des Ackerbaues. II. 259. 371. VII. 585. XII. 552 (Holsteinische). Auch
die Egarten wirthschaft gehört hierher. Man. s. darüber Herrmann Beschreib.
der Egartenwirthschaft in Salzburg etc. Stuttgart 1819.
6) Man verzeihe den neuen Namen "Freiwirthschaften!" Er ließe sich
vielleicht gründlich vertheidigen. Ueber dieses System vrgl. man aber noch insbe-
sondere Kreyssig Wirthschaftssysteme. §. 354-464. Andre Oekonom. Neuigk.
1811. Nro. 28. 1812. Nro. 8. 40. 1813. Nro. 14 folg. Thaer Annalen der
Fortschritte der Landw. I 317. Desselben Annalen des Ackerbaues. I. 504.
III. 105. IV. 169. V. 180. VII. 395. Schnee Landw. Zeitung. V. 211. VI. 161.
381. VII. 157. 205 folg. IX. 133. 278. X. 53. 194. XII. 62. Karbe, Ein-
führung der engl. Wechselwirthschaft. Berlin 1805. = Thaer Annalen der nieder-
sächsischen Landw. Jahrg. IV. Stück 3. S. 359. 403. Meyer, Vom Fruchtwechsel
und Futterbau. Berlin 1804. Friederich, Herzog zu Schleswig-Holstein-Beck.
Ueber die Wechselwirthschaft. Leipzig 1803. = Thaer Annalen der niedersächs.
Landw. Jahrg. V. Stück 3. S. 163. Fischer, Anleitung zur Wechselwirthsch.
Prag 1817. v. Forstner, Dreifelder- und Wechselwirthschaft. Ulm 1818. Pohl
Archiv der teutschen Landwirthschaft. 1817. May. Juni., besonders abgedruckt
unter dem Titel: Schweitzer, die Wechselwirthschaft. Berlin 1817.
§. 212.
3) Grund- und Lagerbücher.

Je größer das Gut ist, um so schwieriger ist es, besonders
beim englischen Wechselsysteme und bei der verbesserten Dreifelder-
wirthschaft, seinen Bestand zusammen zu fassen, ohne äußere Hilfs-
mittel. Ganz abgesehen also von den Vortheilen, welche eine
Gutsbeschreibung bei Anschlägen, Verkäufen, Verpachtungen,
Erbverhältnissen u. dgl. gewährt, so ist sie schon für den jährlichen
Betrieb vielfach unentbehrlich. Eine solche Beschreibung gewährt
das Grund- und Lagerbuch mit seinen Beilagen, als da sind:
eine vollständige Charte nebst einzelnen Plänen, ein Vermessungs-
und Klassirungs- oder Bonitirungsregister, ein Gebäude-, Wehr-
und Brückenverzeichniß, ein Verzeichniß seiner sämmtlichen Gerech-
tigkeiten, und ein solches seiner sämmtlichen Pflichtigkeiten. Ohne
genaue Kenntniß der Angaben, welche diese Schriften gewähren,
darf und kann auch keine richtige Rotation eingeführt werden.
Nach ihnen bildet sich der Director der Wirthschaft den Nutzungs-
plan, der natürlich nach dem Feldersysteme verschieden ist, und
periodisch im Einzelnen wechselt. Diese Veränderungen müssen aber
besonders bemerkt werden, damit man den ganzen Verlauf der
Rotation deutlich verfolgen und übersehen kann. Die Wichtigkeit
dieser Einrichtung ist klar, denn von ihr hängt zunächst die Be-
ackerung, Bedüngung und Besaamung des Feldes ab.


5) Die Holſteiniſche hat die Weidejahre, die Meklenburgiſche aber die Frucht-
und Brachſchläge vorherrſchend, und die Märkiſche hat den Bau der Hackfrüchte in
die Hauptſchläge aufgenommen. Man unterſcheidet in Meklenburg Haupt-, Außen-
und Nebenſchläge in Bezug auf die Lage, aber Weide-, Saat- und Brachſchläge in
Betreff ihres Zuſtandes. Kreyſſig Wirthſchaftsſyſteme. §. 127 folg. § 192 folg.
Thaer Annalen der niederſächſ. Landw. Jahrg. VI. Stück 2. S. 330. Thaer
Annalen des Ackerbaues. II. 259. 371. VII. 585. XII. 552 (Holſteiniſche). Auch
die Egarten wirthſchaft gehört hierher. Man. ſ. darüber Herrmann Beſchreib.
der Egartenwirthſchaft in Salzburg ꝛc. Stuttgart 1819.
6) Man verzeihe den neuen Namen „Freiwirthſchaften!“ Er ließe ſich
vielleicht gründlich vertheidigen. Ueber dieſes Syſtem vrgl. man aber noch insbe-
ſondere Kreyſſig Wirthſchaftsſyſteme. §. 354–464. André Oekonom. Neuigk.
1811. Nro. 28. 1812. Nro. 8. 40. 1813. Nro. 14 folg. Thaer Annalen der
Fortſchritte der Landw. I 317. Deſſelben Annalen des Ackerbaues. I. 504.
III. 105. IV. 169. V. 180. VII. 395. Schnee Landw. Zeitung. V. 211. VI. 161.
381. VII. 157. 205 folg. IX. 133. 278. X. 53. 194. XII. 62. Karbe, Ein-
führung der engl. Wechſelwirthſchaft. Berlin 1805. = Thaer Annalen der nieder-
ſächſiſchen Landw. Jahrg. IV. Stück 3. S. 359. 403. Meyer, Vom Fruchtwechſel
und Futterbau. Berlin 1804. Friederich, Herzog zu Schleswig-Holſtein-Beck.
Ueber die Wechſelwirthſchaft. Leipzig 1803. = Thaer Annalen der niederſächſ.
Landw. Jahrg. V. Stück 3. S. 163. Fiſcher, Anleitung zur Wechſelwirthſch.
Prag 1817. v. Forſtner, Dreifelder- und Wechſelwirthſchaft. Ulm 1818. Pohl
Archiv der teutſchen Landwirthſchaft. 1817. May. Juni., beſonders abgedruckt
unter dem Titel: Schweitzer, die Wechſelwirthſchaft. Berlin 1817.
§. 212.
3) Grund- und Lagerbücher.

Je größer das Gut iſt, um ſo ſchwieriger iſt es, beſonders
beim engliſchen Wechſelſyſteme und bei der verbeſſerten Dreifelder-
wirthſchaft, ſeinen Beſtand zuſammen zu faſſen, ohne äußere Hilfs-
mittel. Ganz abgeſehen alſo von den Vortheilen, welche eine
Gutsbeſchreibung bei Anſchlägen, Verkäufen, Verpachtungen,
Erbverhältniſſen u. dgl. gewährt, ſo iſt ſie ſchon für den jährlichen
Betrieb vielfach unentbehrlich. Eine ſolche Beſchreibung gewährt
das Grund- und Lagerbuch mit ſeinen Beilagen, als da ſind:
eine vollſtändige Charte nebſt einzelnen Plänen, ein Vermeſſungs-
und Klaſſirungs- oder Bonitirungsregiſter, ein Gebäude-, Wehr-
und Brückenverzeichniß, ein Verzeichniß ſeiner ſämmtlichen Gerech-
tigkeiten, und ein ſolches ſeiner ſämmtlichen Pflichtigkeiten. Ohne
genaue Kenntniß der Angaben, welche dieſe Schriften gewähren,
darf und kann auch keine richtige Rotation eingeführt werden.
Nach ihnen bildet ſich der Director der Wirthſchaft den Nutzungs-
plan, der natürlich nach dem Felderſyſteme verſchieden iſt, und
periodiſch im Einzelnen wechſelt. Dieſe Veränderungen müſſen aber
beſonders bemerkt werden, damit man den ganzen Verlauf der
Rotation deutlich verfolgen und überſehen kann. Die Wichtigkeit
dieſer Einrichtung iſt klar, denn von ihr hängt zunächſt die Be-
ackerung, Bedüngung und Beſaamung des Feldes ab.


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[262/0284] ⁵⁾ Die Holſteiniſche hat die Weidejahre, die Meklenburgiſche aber die Frucht- und Brachſchläge vorherrſchend, und die Märkiſche hat den Bau der Hackfrüchte in die Hauptſchläge aufgenommen. Man unterſcheidet in Meklenburg Haupt-, Außen- und Nebenſchläge in Bezug auf die Lage, aber Weide-, Saat- und Brachſchläge in Betreff ihres Zuſtandes. Kreyſſig Wirthſchaftsſyſteme. §. 127 folg. § 192 folg. Thaer Annalen der niederſächſ. Landw. Jahrg. VI. Stück 2. S. 330. Thaer Annalen des Ackerbaues. II. 259. 371. VII. 585. XII. 552 (Holſteiniſche). Auch die Egarten wirthſchaft gehört hierher. Man. ſ. darüber Herrmann Beſchreib. der Egartenwirthſchaft in Salzburg ꝛc. Stuttgart 1819. ⁶⁾ Man verzeihe den neuen Namen „Freiwirthſchaften!“ Er ließe ſich vielleicht gründlich vertheidigen. Ueber dieſes Syſtem vrgl. man aber noch insbe- ſondere Kreyſſig Wirthſchaftsſyſteme. §. 354–464. André Oekonom. Neuigk. 1811. Nro. 28. 1812. Nro. 8. 40. 1813. Nro. 14 folg. Thaer Annalen der Fortſchritte der Landw. I 317. Deſſelben Annalen des Ackerbaues. I. 504. III. 105. IV. 169. V. 180. VII. 395. Schnee Landw. Zeitung. V. 211. VI. 161. 381. VII. 157. 205 folg. IX. 133. 278. X. 53. 194. XII. 62. Karbe, Ein- führung der engl. Wechſelwirthſchaft. Berlin 1805. = Thaer Annalen der nieder- ſächſiſchen Landw. Jahrg. IV. Stück 3. S. 359. 403. Meyer, Vom Fruchtwechſel und Futterbau. Berlin 1804. Friederich, Herzog zu Schleswig-Holſtein-Beck. Ueber die Wechſelwirthſchaft. Leipzig 1803. = Thaer Annalen der niederſächſ. Landw. Jahrg. V. Stück 3. S. 163. Fiſcher, Anleitung zur Wechſelwirthſch. Prag 1817. v. Forſtner, Dreifelder- und Wechſelwirthſchaft. Ulm 1818. Pohl Archiv der teutſchen Landwirthſchaft. 1817. May. Juni., beſonders abgedruckt unter dem Titel: Schweitzer, die Wechſelwirthſchaft. Berlin 1817. §. 212. 3) Grund- und Lagerbücher. Je größer das Gut iſt, um ſo ſchwieriger iſt es, beſonders beim engliſchen Wechſelſyſteme und bei der verbeſſerten Dreifelder- wirthſchaft, ſeinen Beſtand zuſammen zu faſſen, ohne äußere Hilfs- mittel. Ganz abgeſehen alſo von den Vortheilen, welche eine Gutsbeſchreibung bei Anſchlägen, Verkäufen, Verpachtungen, Erbverhältniſſen u. dgl. gewährt, ſo iſt ſie ſchon für den jährlichen Betrieb vielfach unentbehrlich. Eine ſolche Beſchreibung gewährt das Grund- und Lagerbuch mit ſeinen Beilagen, als da ſind: eine vollſtändige Charte nebſt einzelnen Plänen, ein Vermeſſungs- und Klaſſirungs- oder Bonitirungsregiſter, ein Gebäude-, Wehr- und Brückenverzeichniß, ein Verzeichniß ſeiner ſämmtlichen Gerech- tigkeiten, und ein ſolches ſeiner ſämmtlichen Pflichtigkeiten. Ohne genaue Kenntniß der Angaben, welche dieſe Schriften gewähren, darf und kann auch keine richtige Rotation eingeführt werden. Nach ihnen bildet ſich der Director der Wirthſchaft den Nutzungs- plan, der natürlich nach dem Felderſyſteme verſchieden iſt, und periodiſch im Einzelnen wechſelt. Dieſe Veränderungen müſſen aber beſonders bemerkt werden, damit man den ganzen Verlauf der Rotation deutlich verfolgen und überſehen kann. Die Wichtigkeit dieſer Einrichtung iſt klar, denn von ihr hängt zunächſt die Be- ackerung, Bedüngung und Beſaamung des Feldes ab.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/284>, abgerufen am 24.11.2024.