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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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wald nur in kurzen Umtrieben2). In Ersterem zeigt sie einen
Zuwachs von 30-80 Kub. Fuß. Ihre Brennkraft ist = 76,
und der Werth der Eichkohle = 100. Man zieht sie aus Saamen.
Sie leidet auch sehr vom Wilde, besonders von Insekten.

1) Der Saame reift im September und fällt im Oktober. Man säet ihn in
Rillen 3-41/2 Zoll tief unter, und man braucht pr. Morgen 2 Scheffel Bucheln.
Die Saat ist dem Wild- und Mäusefraße sehr ausgesetzt, und die Pflänzlinge sind
empfindlich gegen Kälte und Licht. Daher sind ihr geschützte Lagen am zuträg-
lichsten. Im Hochwalde wird sie nach folgenden Regeln erzogen. Die Saamen-
schlagbestellung bewirkt einen Schluß fast bis zum Berühren der Blätter der Bäume,
doch auch bei ungünstiger Lage, unpassendem und sehr fettem Boden einen stärkeren.
Die jungen Schläge bedürfen des Schutzes vor dem Begehen und Behuten Der
Lichtschlag kann bei gutem Boden bis auf die Hälfte bei einer Höhe der Pflänzchen
von 1 Fuß, bei weniger gutem trockenen Boden schon im zweiten Spätjahre nach
geschehenem Aufschlage, aber nicht so stark, vorgenommen werden. Im lezten Falle
hilft man später noch nach. Der Abtriebsschlag findet, wenn der richtschlag gehörig
vollendet ist, bei einer Höhe des Aufschlags von 2-4 Fuß Statt. Die Durch-
forstungen können mit dem 25-50ten Jahre beginnen und alle 12-20 Jahre
wiederholt werden. Man kann die Buche im Hochwalde aber auch mit Ahorn,
Eschen, Eischen, Fichten, Weißtannen pflanzen. Für den Betrieb des Nieder-
und Mittelwaldes der Buchen bedarf es hier keiner besonderen Grundsätze.
Ueber Buchenwaldungen s. m. v. Seutter, Ueber Wachsthum, Bewirthschaftung
und Behandlung der Buchenwaldungen. Ulm 1799. Saurauw, Beiträge zur
Bewirthschaftung buchener Hochwaldungen. Göttingen 1801. v. Witzleben, Be-
handlung der Rothbuchen-Waldungen. Leipzig 1805. 2te Aufl. Hundeshagen
Encyclopädie. I. §. 27. §. 112. Pfeil Handbuch. II. 78. 244. 300. 408.
Hartig Lehrbuch II. Bd. I. Thl. 1r Abschn. 1-3s Kap. -- 2r Abschn. 2s Kap.
(Ueber die Saat der einzelnen Waldbäume s. m. 2r Abschn. 2te Abtheil. 7s Kap.)
Beckmann, Von der Holzsaat. I. 75-194 (von sämmtlichen Holzarten vermischt
die Saatregeln). v. Kropff System und Grundsätze. I. S. 153 (Laubholzforste).
Hartig Journal. I. 13. II. 4. III. 2. Heft. Laurop Annalen. IV. Jahr-
bücher. I. 1. Desselben Hiebs- und Kulturlehre. §. 74. 120. Moser Archiv.
XXIV. Stahl Magazin. II. Hundeshagen Beiträge. II. 2.
2) Die Eicheln sammelt man im September, und bewahrt sie mit trockenem
Sande vermengt an trockenen Plätzen, oder im Freien mit Laub untermischt auf.
Ihre Saatzeit ist aber der Herbst; länger als bis zum Frühjahre, wo man sie auch
wegen der Sicherung gegen Wasserfluthen, Thiere und Frost erst gesäet hat, halten
sie sich nicht keimfähig. Man säet sie entweder in Rinnen, welche in lockerem
Boden 6-8, in rasigem aber 12-18 Zoll tief aufgelockert sind und 1-11/2
-2-3-4 Fuß auseinander liegen; oder in Platten, wobei man 10-12
Eicheln in 4-5 Fuß von einander entfernte 11/2-2 Fuß tiefe Pflanzlöcher von
1-2 Quadratfuß steckt, nachdem der ausgestochene Rasen unten hin gelegt und die
untere Erde heraufgefüllt ist; oder durch das Unterhacken, wobei man mit einer
Hacke die Erde hebt und 2 Eicheln 3-4 Zoll tief in diesen Hackenschlag wirft,
wenn der Boden gut und locker ist; oder endlich durch das Stopfen, d. h. indem
man mit einer Hohlschaufel ein 1/2 Fuß tiefes 2-21/2 Zoll weites Loch bohrt,
zwei Eicheln hineinwirft und die Erde wieder zerkrümmelt hineinzettelt. Man
bedarf je nach der Art und Weite der Saat 11/2-5 Scheffel Eicheln. Aber sie
dürfen seichter als 1/2 Fuß nicht unter der Erde sein. Die Saat leidet sehr durch
Maikäferlarven, Mäuse und Wild. Im Hochwalde, in welchem sie sich mit
Buchen, Tannen, Ahorn, Hainbuchen und Kiefern gemischt besser noch als allein
befindet, sollen sich im Besaamungsschlage die Bäume mit den Seitenästen fast
berühren, wenn der Umtrieb nicht hoch ist und der Boden leicht Unkraut führt, sonst
aber dürfen sie damit selbst 15 Fuß auseinander stehen. Vor dem Saamenfalle,
der zur Besaamung benutzt werden soll, läßt man zur Reinigung des Bodens von
Unkraut, Engerlingen u. dgl. und zur Auflockerung desselben Schweine in den

wald nur in kurzen Umtrieben2). In Erſterem zeigt ſie einen
Zuwachs von 30–80 Kub. Fuß. Ihre Brennkraft iſt = 76,
und der Werth der Eichkohle = 100. Man zieht ſie aus Saamen.
Sie leidet auch ſehr vom Wilde, beſonders von Inſekten.

1) Der Saame reift im September und fällt im Oktober. Man ſäet ihn in
Rillen 3–4½ Zoll tief unter, und man braucht pr. Morgen 2 Scheffel Bucheln.
Die Saat iſt dem Wild- und Mäuſefraße ſehr ausgeſetzt, und die Pflänzlinge ſind
empfindlich gegen Kälte und Licht. Daher ſind ihr geſchützte Lagen am zuträg-
lichſten. Im Hochwalde wird ſie nach folgenden Regeln erzogen. Die Saamen-
ſchlagbeſtellung bewirkt einen Schluß faſt bis zum Berühren der Blätter der Bäume,
doch auch bei ungünſtiger Lage, unpaſſendem und ſehr fettem Boden einen ſtärkeren.
Die jungen Schläge bedürfen des Schutzes vor dem Begehen und Behuten Der
Lichtſchlag kann bei gutem Boden bis auf die Hälfte bei einer Höhe der Pflänzchen
von 1 Fuß, bei weniger gutem trockenen Boden ſchon im zweiten Spätjahre nach
geſchehenem Aufſchlage, aber nicht ſo ſtark, vorgenommen werden. Im lezten Falle
hilft man ſpäter noch nach. Der Abtriebsſchlag findet, wenn der richtſchlag gehörig
vollendet iſt, bei einer Höhe des Aufſchlags von 2–4 Fuß Statt. Die Durch-
forſtungen können mit dem 25–50ten Jahre beginnen und alle 12–20 Jahre
wiederholt werden. Man kann die Buche im Hochwalde aber auch mit Ahorn,
Eſchen, Eiſchen, Fichten, Weißtannen pflanzen. Für den Betrieb des Nieder-
und Mittelwaldes der Buchen bedarf es hier keiner beſonderen Grundſätze.
Ueber Buchenwaldungen ſ. m. v. Seutter, Ueber Wachsthum, Bewirthſchaftung
und Behandlung der Buchenwaldungen. Ulm 1799. Saurauw, Beiträge zur
Bewirthſchaftung buchener Hochwaldungen. Göttingen 1801. v. Witzleben, Be-
handlung der Rothbuchen-Waldungen. Leipzig 1805. 2te Aufl. Hundeshagen
Encyclopädie. I. §. 27. §. 112. Pfeil Handbuch. II. 78. 244. 300. 408.
Hartig Lehrbuch II. Bd. I. Thl. 1r Abſchn. 1–3s Kap. — 2r Abſchn. 2s Kap.
(Ueber die Saat der einzelnen Waldbäume ſ. m. 2r Abſchn. 2te Abtheil. 7s Kap.)
Beckmann, Von der Holzſaat. I. 75–194 (von ſämmtlichen Holzarten vermiſcht
die Saatregeln). v. Kropff Syſtem und Grundſätze. I. S. 153 (Laubholzforſte).
Hartig Journal. I. 13. II. 4. III. 2. Heft. Laurop Annalen. IV. Jahr-
bücher. I. 1. Deſſelben Hiebs- und Kulturlehre. §. 74. 120. Moſer Archiv.
XXIV. Stahl Magazin. II. Hundeshagen Beiträge. II. 2.
2) Die Eicheln ſammelt man im September, und bewahrt ſie mit trockenem
Sande vermengt an trockenen Plätzen, oder im Freien mit Laub untermiſcht auf.
Ihre Saatzeit iſt aber der Herbſt; länger als bis zum Frühjahre, wo man ſie auch
wegen der Sicherung gegen Waſſerfluthen, Thiere und Froſt erſt geſäet hat, halten
ſie ſich nicht keimfähig. Man ſäet ſie entweder in Rinnen, welche in lockerem
Boden 6–8, in raſigem aber 12–18 Zoll tief aufgelockert ſind und 1–1½
-2–3-4 Fuß auseinander liegen; oder in Platten, wobei man 10–12
Eicheln in 4–5 Fuß von einander entfernte 1½-2 Fuß tiefe Pflanzlöcher von
1–2 Quadratfuß ſteckt, nachdem der ausgeſtochene Raſen unten hin gelegt und die
untere Erde heraufgefüllt iſt; oder durch das Unterhacken, wobei man mit einer
Hacke die Erde hebt und 2 Eicheln 3–4 Zoll tief in dieſen Hackenſchlag wirft,
wenn der Boden gut und locker iſt; oder endlich durch das Stopfen, d. h. indem
man mit einer Hohlſchaufel ein ½ Fuß tiefes 2–2½ Zoll weites Loch bohrt,
zwei Eicheln hineinwirft und die Erde wieder zerkrümmelt hineinzettelt. Man
bedarf je nach der Art und Weite der Saat 1½-5 Scheffel Eicheln. Aber ſie
dürfen ſeichter als ½ Fuß nicht unter der Erde ſein. Die Saat leidet ſehr durch
Maikäferlarven, Mäuſe und Wild. Im Hochwalde, in welchem ſie ſich mit
Buchen, Tannen, Ahorn, Hainbuchen und Kiefern gemiſcht beſſer noch als allein
befindet, ſollen ſich im Beſaamungsſchlage die Bäume mit den Seitenäſten faſt
berühren, wenn der Umtrieb nicht hoch iſt und der Boden leicht Unkraut führt, ſonſt
aber dürfen ſie damit ſelbſt 15 Fuß auseinander ſtehen. Vor dem Saamenfalle,
der zur Beſaamung benutzt werden ſoll, läßt man zur Reinigung des Bodens von
Unkraut, Engerlingen u. dgl. und zur Auflockerung deſſelben Schweine in den
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[290/0312] wald nur in kurzen Umtrieben2). In Erſterem zeigt ſie einen Zuwachs von 30–80 Kub. Fuß. Ihre Brennkraft iſt = 76, und der Werth der Eichkohle = 100. Man zieht ſie aus Saamen. Sie leidet auch ſehr vom Wilde, beſonders von Inſekten. ¹⁾ Der Saame reift im September und fällt im Oktober. Man ſäet ihn in Rillen 3–4½ Zoll tief unter, und man braucht pr. Morgen 2 Scheffel Bucheln. Die Saat iſt dem Wild- und Mäuſefraße ſehr ausgeſetzt, und die Pflänzlinge ſind empfindlich gegen Kälte und Licht. Daher ſind ihr geſchützte Lagen am zuträg- lichſten. Im Hochwalde wird ſie nach folgenden Regeln erzogen. Die Saamen- ſchlagbeſtellung bewirkt einen Schluß faſt bis zum Berühren der Blätter der Bäume, doch auch bei ungünſtiger Lage, unpaſſendem und ſehr fettem Boden einen ſtärkeren. Die jungen Schläge bedürfen des Schutzes vor dem Begehen und Behuten Der Lichtſchlag kann bei gutem Boden bis auf die Hälfte bei einer Höhe der Pflänzchen von 1 Fuß, bei weniger gutem trockenen Boden ſchon im zweiten Spätjahre nach geſchehenem Aufſchlage, aber nicht ſo ſtark, vorgenommen werden. Im lezten Falle hilft man ſpäter noch nach. Der Abtriebsſchlag findet, wenn der richtſchlag gehörig vollendet iſt, bei einer Höhe des Aufſchlags von 2–4 Fuß Statt. Die Durch- forſtungen können mit dem 25–50ten Jahre beginnen und alle 12–20 Jahre wiederholt werden. Man kann die Buche im Hochwalde aber auch mit Ahorn, Eſchen, Eiſchen, Fichten, Weißtannen pflanzen. Für den Betrieb des Nieder- und Mittelwaldes der Buchen bedarf es hier keiner beſonderen Grundſätze. Ueber Buchenwaldungen ſ. m. v. Seutter, Ueber Wachsthum, Bewirthſchaftung und Behandlung der Buchenwaldungen. Ulm 1799. Saurauw, Beiträge zur Bewirthſchaftung buchener Hochwaldungen. Göttingen 1801. v. Witzleben, Be- handlung der Rothbuchen-Waldungen. Leipzig 1805. 2te Aufl. Hundeshagen Encyclopädie. I. §. 27. §. 112. Pfeil Handbuch. II. 78. 244. 300. 408. Hartig Lehrbuch II. Bd. I. Thl. 1r Abſchn. 1–3s Kap. — 2r Abſchn. 2s Kap. (Ueber die Saat der einzelnen Waldbäume ſ. m. 2r Abſchn. 2te Abtheil. 7s Kap.) Beckmann, Von der Holzſaat. I. 75–194 (von ſämmtlichen Holzarten vermiſcht die Saatregeln). v. Kropff Syſtem und Grundſätze. I. S. 153 (Laubholzforſte). Hartig Journal. I. 13. II. 4. III. 2. Heft. Laurop Annalen. IV. Jahr- bücher. I. 1. Deſſelben Hiebs- und Kulturlehre. §. 74. 120. Moſer Archiv. XXIV. Stahl Magazin. II. Hundeshagen Beiträge. II. 2. ²⁾ Die Eicheln ſammelt man im September, und bewahrt ſie mit trockenem Sande vermengt an trockenen Plätzen, oder im Freien mit Laub untermiſcht auf. Ihre Saatzeit iſt aber der Herbſt; länger als bis zum Frühjahre, wo man ſie auch wegen der Sicherung gegen Waſſerfluthen, Thiere und Froſt erſt geſäet hat, halten ſie ſich nicht keimfähig. Man ſäet ſie entweder in Rinnen, welche in lockerem Boden 6–8, in raſigem aber 12–18 Zoll tief aufgelockert ſind und 1–1½ -2–3-4 Fuß auseinander liegen; oder in Platten, wobei man 10–12 Eicheln in 4–5 Fuß von einander entfernte 1½-2 Fuß tiefe Pflanzlöcher von 1–2 Quadratfuß ſteckt, nachdem der ausgeſtochene Raſen unten hin gelegt und die untere Erde heraufgefüllt iſt; oder durch das Unterhacken, wobei man mit einer Hacke die Erde hebt und 2 Eicheln 3–4 Zoll tief in dieſen Hackenſchlag wirft, wenn der Boden gut und locker iſt; oder endlich durch das Stopfen, d. h. indem man mit einer Hohlſchaufel ein ½ Fuß tiefes 2–2½ Zoll weites Loch bohrt, zwei Eicheln hineinwirft und die Erde wieder zerkrümmelt hineinzettelt. Man bedarf je nach der Art und Weite der Saat 1½-5 Scheffel Eicheln. Aber ſie dürfen ſeichter als ½ Fuß nicht unter der Erde ſein. Die Saat leidet ſehr durch Maikäferlarven, Mäuſe und Wild. Im Hochwalde, in welchem ſie ſich mit Buchen, Tannen, Ahorn, Hainbuchen und Kiefern gemiſcht beſſer noch als allein befindet, ſollen ſich im Beſaamungsſchlage die Bäume mit den Seitenäſten faſt berühren, wenn der Umtrieb nicht hoch iſt und der Boden leicht Unkraut führt, ſonſt aber dürfen ſie damit ſelbſt 15 Fuß auseinander ſtehen. Vor dem Saamenfalle, der zur Beſaamung benutzt werden ſoll, läßt man zur Reinigung des Bodens von Unkraut, Engerlingen u. dgl. und zur Auflockerung deſſelben Schweine in den

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 290. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/312>, abgerufen am 22.11.2024.