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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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hiervon sehr oft ihre Güte abhängt; f) die Jahreszeit ihrer besten
Production und Gewinnung, wovon ihre Brauchbarkeit, ihre Ver-
sendungszeit und ihr Erscheinen auf den entfernteren oder näheren
Märkten bedingt ist; g) die Berechnung der Hervorbringungs- und
Versendungskosten, um hiernach den wahrscheinlichen Preis der-
selben zu bestimmen, oder, wenn dies nicht zu erörtern ist, h) die
gewöhnlichen Preise, um welche sie im Handel zu haben sind, nebst
den Ursachen, von welchen ihr Steigen und Fallen abhängt; i) die
beste Methode ihrer Aufbewahrung, zum Behufe ihres Verbrauches
im Gewerke selbst4).

1) Z. B. Gerste, Hopfen und Wasser zu Bier; das vom Erze gewonnene und
hämmerbare Eisen für die Schmiede; der rohe Zucker zum Raffiniren; das gewalzte
Blech zu Ofenröhren; der Draht zu Ketten und Spiralen; die Rädchen und Stifte
für die Taschenuhren. Dies sind Verwandlungsstoffe. Als Hilfsstoffe erscheinen z. B.
die Feuerungsmaterialien und Kühlapparate in chemischen Gewerken; das Oel und
Fett zum Schmieren der Maschinen; die manchfachen Zusätze zur Bewirkung von
Stoffauflösungen und Verbindungen, so wie zur Einleitung von Gährungen u. s. w.
2) Z. B. für die Gerberei ist Gerbstoff nöthig; der Gerber muß daher die
Eigenschaften des Gerbstoffes überhaupt kennen, um entscheiden zu können, welche
Gegenstände überhaupt dazu tauglich sind, als wie Eichenrinde, Heidelbeersträuche u. dgl.
3) Z. B. ob Steinkohlenfeuer dem Holzfeuer vorzuziehen seie, ob Guß- oder
Hämmereisen zu Dampfkesseln besser seie, welches Holz zur Theerschwelerei taug-
licher seie, u. s. w.
4) Es gehören also hierzu technologische, land- und forstwirthschaftliche, geo-
graphische, naturwissenschaftliche, merkantilische Kenntnisse u. s. w. v. Keeß (Dar-
stellung. Bd. I.) hat diesen Theil der Technologie behandelt. Diese Stoffkunde,
auf möglichst viele Artikel ausgedehnt, wird auch Waarenkunde genannt. Die
vorzüglichen Schriften darüber sind: Nemnich, Waarenlexicon in 12 Sprachen.
Hamburg 1797. Schumann, Versuch einer vollständigen Waarenkunde. Zwickau
1802-7. II Bände (unvollendet, blos von Waaren aus Haaren und Federn).
Schedel, Allgemeines Waarenlexicon. 4te Aufl. von Poppe. Offenbach 1814.
Neueste Ausg. Leipzig 1828. II Thle. Supplement von 1830. Kaufmann, Diction-
nary of Merchandise and Nomenclature in all European Languages. London 1815.

Buse, Handbuch der Waarenkunde. Erfurt 1806-17. IX Bde. (unvollendet).
Poppe, Gemeinnützige Waarenencyclopädie. Leipzig 1818. Euler Waarenlexicon
(deutsch, französisch und italienisch). 3te Ausg. von Jacobi. Heilbronn 1829.
III Bde. Zenker, Mercantilische Waarenkunde, mit Kupfern. I. Bd. II. Bd.
1-3s Heft. Jena 1829-33. Thon Waarenlexicon. Ilmenau 1830. Ir Bd.
Bohn, Wörterbuch der Producten- und Waarenkunde. Hamburg 1832. II Bde.
II. Werkmännische Geräthskunde.
§. 270.
Vorbegriffe.

Es kommen in allen Gewerken gewisse allgemein gebrauchte
Geräthschaften vor. Manche davon sind zwar ganz einfach, aber
manche auch sehr zusammengesetzt. Die Zusammensetzung ist ver-
schiedenartig, obschon man fast allenthalben ähnliche und gleiche
Theile findet. Dies rührt daher, weil man darnach strebt, in

hiervon ſehr oft ihre Güte abhängt; f) die Jahreszeit ihrer beſten
Production und Gewinnung, wovon ihre Brauchbarkeit, ihre Ver-
ſendungszeit und ihr Erſcheinen auf den entfernteren oder näheren
Märkten bedingt iſt; g) die Berechnung der Hervorbringungs- und
Verſendungskoſten, um hiernach den wahrſcheinlichen Preis der-
ſelben zu beſtimmen, oder, wenn dies nicht zu erörtern iſt, h) die
gewöhnlichen Preiſe, um welche ſie im Handel zu haben ſind, nebſt
den Urſachen, von welchen ihr Steigen und Fallen abhängt; i) die
beſte Methode ihrer Aufbewahrung, zum Behufe ihres Verbrauches
im Gewerke ſelbſt4).

1) Z. B. Gerſte, Hopfen und Waſſer zu Bier; das vom Erze gewonnene und
hämmerbare Eiſen für die Schmiede; der rohe Zucker zum Raffiniren; das gewalzte
Blech zu Ofenröhren; der Draht zu Ketten und Spiralen; die Rädchen und Stifte
für die Taſchenuhren. Dies ſind Verwandlungsſtoffe. Als Hilfsſtoffe erſcheinen z. B.
die Feuerungsmaterialien und Kühlapparate in chemiſchen Gewerken; das Oel und
Fett zum Schmieren der Maſchinen; die manchfachen Zuſätze zur Bewirkung von
Stoffauflöſungen und Verbindungen, ſo wie zur Einleitung von Gährungen u. ſ. w.
2) Z. B. für die Gerberei iſt Gerbſtoff nöthig; der Gerber muß daher die
Eigenſchaften des Gerbſtoffes überhaupt kennen, um entſcheiden zu können, welche
Gegenſtände überhaupt dazu tauglich ſind, als wie Eichenrinde, Heidelbeerſträuche u. dgl.
3) Z. B. ob Steinkohlenfeuer dem Holzfeuer vorzuziehen ſeie, ob Guß- oder
Hämmereiſen zu Dampfkeſſeln beſſer ſeie, welches Holz zur Theerſchwelerei taug-
licher ſeie, u. ſ. w.
4) Es gehören alſo hierzu technologiſche, land- und forſtwirthſchaftliche, geo-
graphiſche, naturwiſſenſchaftliche, merkantiliſche Kenntniſſe u. ſ. w. v. Keeß (Dar-
ſtellung. Bd. I.) hat dieſen Theil der Technologie behandelt. Dieſe Stoffkunde,
auf möglichſt viele Artikel ausgedehnt, wird auch Waarenkunde genannt. Die
vorzüglichen Schriften darüber ſind: Nemnich, Waarenlexicon in 12 Sprachen.
Hamburg 1797. Schumann, Verſuch einer vollſtändigen Waarenkunde. Zwickau
1802–7. II Bände (unvollendet, blos von Waaren aus Haaren und Federn).
Schedel, Allgemeines Waarenlexicon. 4te Aufl. von Poppe. Offenbach 1814.
Neueſte Ausg. Leipzig 1828. II Thle. Supplement von 1830. Kaufmann, Diction-
nary of Merchandise and Nomenclature in all European Languages. London 1815.

Buſe, Handbuch der Waarenkunde. Erfurt 1806–17. IX Bde. (unvollendet).
Poppe, Gemeinnützige Waarenencyclopädie. Leipzig 1818. Euler Waarenlexicon
(deutſch, franzöſiſch und italieniſch). 3te Ausg. von Jacobi. Heilbronn 1829.
III Bde. Zenker, Mercantiliſche Waarenkunde, mit Kupfern. I. Bd. II. Bd.
1–3s Heft. Jena 1829–33. Thon Waarenlexicon. Ilmenau 1830. Ir Bd.
Bohn, Wörterbuch der Producten- und Waarenkunde. Hamburg 1832. II Bde.
II. Werkmänniſche Geräthskunde.
§. 270.
Vorbegriffe.

Es kommen in allen Gewerken gewiſſe allgemein gebrauchte
Geräthſchaften vor. Manche davon ſind zwar ganz einfach, aber
manche auch ſehr zuſammengeſetzt. Die Zuſammenſetzung iſt ver-
ſchiedenartig, obſchon man faſt allenthalben ähnliche und gleiche
Theile findet. Dies rührt daher, weil man darnach ſtrebt, in

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[333/0355] hiervon ſehr oft ihre Güte abhängt; f) die Jahreszeit ihrer beſten Production und Gewinnung, wovon ihre Brauchbarkeit, ihre Ver- ſendungszeit und ihr Erſcheinen auf den entfernteren oder näheren Märkten bedingt iſt; g) die Berechnung der Hervorbringungs- und Verſendungskoſten, um hiernach den wahrſcheinlichen Preis der- ſelben zu beſtimmen, oder, wenn dies nicht zu erörtern iſt, h) die gewöhnlichen Preiſe, um welche ſie im Handel zu haben ſind, nebſt den Urſachen, von welchen ihr Steigen und Fallen abhängt; i) die beſte Methode ihrer Aufbewahrung, zum Behufe ihres Verbrauches im Gewerke ſelbſt4). ¹⁾ Z. B. Gerſte, Hopfen und Waſſer zu Bier; das vom Erze gewonnene und hämmerbare Eiſen für die Schmiede; der rohe Zucker zum Raffiniren; das gewalzte Blech zu Ofenröhren; der Draht zu Ketten und Spiralen; die Rädchen und Stifte für die Taſchenuhren. Dies ſind Verwandlungsſtoffe. Als Hilfsſtoffe erſcheinen z. B. die Feuerungsmaterialien und Kühlapparate in chemiſchen Gewerken; das Oel und Fett zum Schmieren der Maſchinen; die manchfachen Zuſätze zur Bewirkung von Stoffauflöſungen und Verbindungen, ſo wie zur Einleitung von Gährungen u. ſ. w. ²⁾ Z. B. für die Gerberei iſt Gerbſtoff nöthig; der Gerber muß daher die Eigenſchaften des Gerbſtoffes überhaupt kennen, um entſcheiden zu können, welche Gegenſtände überhaupt dazu tauglich ſind, als wie Eichenrinde, Heidelbeerſträuche u. dgl. ³⁾ Z. B. ob Steinkohlenfeuer dem Holzfeuer vorzuziehen ſeie, ob Guß- oder Hämmereiſen zu Dampfkeſſeln beſſer ſeie, welches Holz zur Theerſchwelerei taug- licher ſeie, u. ſ. w. ⁴⁾ Es gehören alſo hierzu technologiſche, land- und forſtwirthſchaftliche, geo- graphiſche, naturwiſſenſchaftliche, merkantiliſche Kenntniſſe u. ſ. w. v. Keeß (Dar- ſtellung. Bd. I.) hat dieſen Theil der Technologie behandelt. Dieſe Stoffkunde, auf möglichſt viele Artikel ausgedehnt, wird auch Waarenkunde genannt. Die vorzüglichen Schriften darüber ſind: Nemnich, Waarenlexicon in 12 Sprachen. Hamburg 1797. Schumann, Verſuch einer vollſtändigen Waarenkunde. Zwickau 1802–7. II Bände (unvollendet, blos von Waaren aus Haaren und Federn). Schedel, Allgemeines Waarenlexicon. 4te Aufl. von Poppe. Offenbach 1814. Neueſte Ausg. Leipzig 1828. II Thle. Supplement von 1830. Kaufmann, Diction- nary of Merchandise and Nomenclature in all European Languages. London 1815. Buſe, Handbuch der Waarenkunde. Erfurt 1806–17. IX Bde. (unvollendet). Poppe, Gemeinnützige Waarenencyclopädie. Leipzig 1818. Euler Waarenlexicon (deutſch, franzöſiſch und italieniſch). 3te Ausg. von Jacobi. Heilbronn 1829. III Bde. Zenker, Mercantiliſche Waarenkunde, mit Kupfern. I. Bd. II. Bd. 1–3s Heft. Jena 1829–33. Thon Waarenlexicon. Ilmenau 1830. Ir Bd. Bohn, Wörterbuch der Producten- und Waarenkunde. Hamburg 1832. II Bde. II. Werkmänniſche Geräthskunde. §. 270. Vorbegriffe. Es kommen in allen Gewerken gewiſſe allgemein gebrauchte Geräthſchaften vor. Manche davon ſind zwar ganz einfach, aber manche auch ſehr zuſammengeſetzt. Die Zuſammenſetzung iſt ver- ſchiedenartig, obſchon man faſt allenthalben ähnliche und gleiche Theile findet. Dies rührt daher, weil man darnach ſtrebt, in

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 333. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/355>, abgerufen am 22.11.2024.