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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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d. h. ein Gefäß, welches nach unten in eine lange Röhre ausgeht,
nach oben aber in einen dünnen kurzen Hals mit einer Handhabe
endigt. Es dient zum Herausnehmen von Flüssigkeit, indem man
es in diese einsteckt, mit dem Munde saugt, und dann den Hals
oben mit dem Daumen zuhält. So bringt man Etwas von der
Flüssigkeit heraus, die so lange im Heber bleibt, bis man den
Daumen wieder hinweg thut1). 2) Der gekrümmte Heber,
d. h. eine zweimal, aber in ungleich lange Schenkel, gebogene
Röhre, welche man mit dem einen Schenkel in eine Flüssigkeit
stellt, und durch Saugen am anderen Ende so weit der Luft be-
raubt, daß die Flüssigkeit die Röhre bis in den äußeren Schenkel
füllt. Ist dies geschehen, dann strömt, wenn man den Heber nicht
wegnimmt, die Flüssigkeit so lange nach, als die innere Röhre
noch in ihr stehet2). 3) Die Pumpe, d. h. cylindrige Röhre
(Pumpenstock), in welcher eine Stange mit einem Kolben (Kolben-
stange) auf- und abwärts bewegt wird, um eine Flüssigkeit bis an
gewisse Ventile zu bringen. Man hat Saug- und Druckpum-
pen. Bei der Ersteren befindet sich unter dem Pumpenstocke,
aber luftdicht mit ihm verbunden, eine etwas engere, in die Flüs-
sigkeit reichende Röhre (Saugröhre), welche an ihrem oberen
Ende gegen den Pumpenstock hin mit einem aufwärts gehenden
Ventile gedeckt ist; ein eben solches Ventil ist auch im Pumpen-
kolben selbst angebracht, so daß, wenn man mit der Stange den
Kolben hinabdrückt, die Luft, welche zwischen dem Kolben und dem
Ventile der Saugröhre steht, dadurch nach oben entweicht, und so
möglich macht, daß die Flüssigkeit aus der Saugröhre, das Ventil
hebend, nachsteigt, bis es endlich oben durch eine Seitenröhre ab-
fließt. Bei der Anderen, im einfachsten Zustande, ist keine Saug-
röhre vorhanden. Doch aber findet man sie wie bei der Saugpumpe.
Der Kolben hat kein Ventil, dagegen geht sogleich oberhalb des
Ventils der Saugröhre seitwärts ein sogenanntes Steigrohr in
die Höhe, welches mit einem aufwärts gehenden Ventil im Innern
geschlossen wird, das denselben Dienst thut, wie das Kolbenventil
bei der Saugpumpe, bis endlich die Säule der Flüssigkeit so hoch
gestiegen ist, daß sie oberhalb dasselbe tritt und durch die Abfluß-
röhre hinwegfließt3). 4) Das Gebläse, d. h. eine Vorrichtung
zum Einziehen und Ausstoßen von Luft. Es gibt gewöhnliche
Blasbälge in verschiedener Form, und sogenannte Kasten- oder
Cylindergebläse. Man hat einfache und doppelte Cylinder-
gebläse. Bei beiden kommt ein cylindriger oder prismatischer
Kasten vor, in welchem sich an einer Stange ein fest anschließender
Kolben auf- und abbewegt. Beim einfachen Gebläse ist der Kolben

d. h. ein Gefäß, welches nach unten in eine lange Röhre ausgeht,
nach oben aber in einen dünnen kurzen Hals mit einer Handhabe
endigt. Es dient zum Herausnehmen von Flüſſigkeit, indem man
es in dieſe einſteckt, mit dem Munde ſaugt, und dann den Hals
oben mit dem Daumen zuhält. So bringt man Etwas von der
Flüſſigkeit heraus, die ſo lange im Heber bleibt, bis man den
Daumen wieder hinweg thut1). 2) Der gekrümmte Heber,
d. h. eine zweimal, aber in ungleich lange Schenkel, gebogene
Röhre, welche man mit dem einen Schenkel in eine Flüſſigkeit
ſtellt, und durch Saugen am anderen Ende ſo weit der Luft be-
raubt, daß die Flüſſigkeit die Röhre bis in den äußeren Schenkel
füllt. Iſt dies geſchehen, dann ſtrömt, wenn man den Heber nicht
wegnimmt, die Flüſſigkeit ſo lange nach, als die innere Röhre
noch in ihr ſtehet2). 3) Die Pumpe, d. h. cylindrige Röhre
(Pumpenſtock), in welcher eine Stange mit einem Kolben (Kolben-
ſtange) auf- und abwärts bewegt wird, um eine Flüſſigkeit bis an
gewiſſe Ventile zu bringen. Man hat Saug- und Druckpum-
pen. Bei der Erſteren befindet ſich unter dem Pumpenſtocke,
aber luftdicht mit ihm verbunden, eine etwas engere, in die Flüſ-
ſigkeit reichende Röhre (Saugröhre), welche an ihrem oberen
Ende gegen den Pumpenſtock hin mit einem aufwärts gehenden
Ventile gedeckt iſt; ein eben ſolches Ventil iſt auch im Pumpen-
kolben ſelbſt angebracht, ſo daß, wenn man mit der Stange den
Kolben hinabdrückt, die Luft, welche zwiſchen dem Kolben und dem
Ventile der Saugröhre ſteht, dadurch nach oben entweicht, und ſo
möglich macht, daß die Flüſſigkeit aus der Saugröhre, das Ventil
hebend, nachſteigt, bis es endlich oben durch eine Seitenröhre ab-
fließt. Bei der Anderen, im einfachſten Zuſtande, iſt keine Saug-
röhre vorhanden. Doch aber findet man ſie wie bei der Saugpumpe.
Der Kolben hat kein Ventil, dagegen geht ſogleich oberhalb des
Ventils der Saugröhre ſeitwärts ein ſogenanntes Steigrohr in
die Höhe, welches mit einem aufwärts gehenden Ventil im Innern
geſchloſſen wird, das denſelben Dienſt thut, wie das Kolbenventil
bei der Saugpumpe, bis endlich die Säule der Flüſſigkeit ſo hoch
geſtiegen iſt, daß ſie oberhalb daſſelbe tritt und durch die Abfluß-
röhre hinwegfließt3). 4) Das Gebläſe, d. h. eine Vorrichtung
zum Einziehen und Ausſtoßen von Luft. Es gibt gewöhnliche
Blasbälge in verſchiedener Form, und ſogenannte Kaſten- oder
Cylindergebläſe. Man hat einfache und doppelte Cylinder-
gebläſe. Bei beiden kommt ein cylindriger oder prismatiſcher
Kaſten vor, in welchem ſich an einer Stange ein feſt anſchließender
Kolben auf- und abbewegt. Beim einfachen Gebläſe iſt der Kolben

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[341/0363] d. h. ein Gefäß, welches nach unten in eine lange Röhre ausgeht, nach oben aber in einen dünnen kurzen Hals mit einer Handhabe endigt. Es dient zum Herausnehmen von Flüſſigkeit, indem man es in dieſe einſteckt, mit dem Munde ſaugt, und dann den Hals oben mit dem Daumen zuhält. So bringt man Etwas von der Flüſſigkeit heraus, die ſo lange im Heber bleibt, bis man den Daumen wieder hinweg thut1). 2) Der gekrümmte Heber, d. h. eine zweimal, aber in ungleich lange Schenkel, gebogene Röhre, welche man mit dem einen Schenkel in eine Flüſſigkeit ſtellt, und durch Saugen am anderen Ende ſo weit der Luft be- raubt, daß die Flüſſigkeit die Röhre bis in den äußeren Schenkel füllt. Iſt dies geſchehen, dann ſtrömt, wenn man den Heber nicht wegnimmt, die Flüſſigkeit ſo lange nach, als die innere Röhre noch in ihr ſtehet2). 3) Die Pumpe, d. h. cylindrige Röhre (Pumpenſtock), in welcher eine Stange mit einem Kolben (Kolben- ſtange) auf- und abwärts bewegt wird, um eine Flüſſigkeit bis an gewiſſe Ventile zu bringen. Man hat Saug- und Druckpum- pen. Bei der Erſteren befindet ſich unter dem Pumpenſtocke, aber luftdicht mit ihm verbunden, eine etwas engere, in die Flüſ- ſigkeit reichende Röhre (Saugröhre), welche an ihrem oberen Ende gegen den Pumpenſtock hin mit einem aufwärts gehenden Ventile gedeckt iſt; ein eben ſolches Ventil iſt auch im Pumpen- kolben ſelbſt angebracht, ſo daß, wenn man mit der Stange den Kolben hinabdrückt, die Luft, welche zwiſchen dem Kolben und dem Ventile der Saugröhre ſteht, dadurch nach oben entweicht, und ſo möglich macht, daß die Flüſſigkeit aus der Saugröhre, das Ventil hebend, nachſteigt, bis es endlich oben durch eine Seitenröhre ab- fließt. Bei der Anderen, im einfachſten Zuſtande, iſt keine Saug- röhre vorhanden. Doch aber findet man ſie wie bei der Saugpumpe. Der Kolben hat kein Ventil, dagegen geht ſogleich oberhalb des Ventils der Saugröhre ſeitwärts ein ſogenanntes Steigrohr in die Höhe, welches mit einem aufwärts gehenden Ventil im Innern geſchloſſen wird, das denſelben Dienſt thut, wie das Kolbenventil bei der Saugpumpe, bis endlich die Säule der Flüſſigkeit ſo hoch geſtiegen iſt, daß ſie oberhalb daſſelbe tritt und durch die Abfluß- röhre hinwegfließt3). 4) Das Gebläſe, d. h. eine Vorrichtung zum Einziehen und Ausſtoßen von Luft. Es gibt gewöhnliche Blasbälge in verſchiedener Form, und ſogenannte Kaſten- oder Cylindergebläſe. Man hat einfache und doppelte Cylinder- gebläſe. Bei beiden kommt ein cylindriger oder prismatiſcher Kaſten vor, in welchem ſich an einer Stange ein feſt anſchließender Kolben auf- und abbewegt. Beim einfachen Gebläſe iſt der Kolben

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 341. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/363>, abgerufen am 22.11.2024.