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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch
oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I.
§. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann staatsw. Untersuch. S. 66.
Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the
high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom.
vergl. mit Quarterly Review. T. 29.
p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens
On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248.
Uebers. von
v. Weber. S. 197. Babbage Maschinenwesen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16.
und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1-75. Montanari Della Moneta
= Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale
delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il
giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della
Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo-
misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo-
misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M.
I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151.
Desselben Digressioni econo-
miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8.
Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44.
2) Das Wesen des Preises, so leicht es auch aufzufassen ist, gehörig vom
Werthe zu unterscheiden, ist durch die große Menge von nutzlosen Wortstreitigkeiten
und vergeblichen Versuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, sowie durch eine
Menge von kleinlichen unförderlichen Unterscheidungen, die sich in unsere Wissen-
schaft eingeschlichen haben, erschwert. Selbst Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt
Criterien des Preises an, die es in der That nicht sind. So z. B. sagt derselbe,
der Preis sei von der Handlungsweise eines einzelnen Menschen in der Regel
unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menschen in Betreff der Beurthei-
lung des Werthes und der Größe des Preises den weitesten Spielraum bei der
Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis sei die im Verkehre Statt findende
Gleichsetzung gewisser Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei sehr ungleich
sein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint sei? Denn der Quantität
nach ist es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Besitzer,
in welchem Falle sie aber unter diesen beiden keinen Tauschwerth haben und keinen
gegenseitigen Preis bilden können. Wie können also die Werthe ungleich sein, da
es doch die Quantitäten sind, wenn man nicht eine Ueberlistung als Regel statuirt?
Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauschwerth annimmt. Es findet
bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich-
setzung des Tauschwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung
und Gleichsetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter sich
gleich sind. Rau schreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne-
ment. I. ch. 6.
zu und sagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141.
163. II. 208.
und Anmerkungen zur französischen Ausgabe von Ricardo. II. 89.)
sehe den Preis als den von vielen Menschen anerkannten Werth an und bekämpfe
obige Ansicht von Coudillac. Allein dieser Letzte sagt blos, die Meinung, daß
im Tausche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, sei zwar allgemein, aber unrich-
tig, da jeder Tauschende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und
ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus
Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einseitigkeit, denn der
Werth, von welchem er spricht, ist offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die
Individualität der Tauschenden und ihre besondern Verhältnisse, -- eine Beziehung,
worin derselbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tausche blos einseitig
verglichen wird. Von dieser Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des
Tauschwerthes, weil dieser bei beiden Tauschgütern gleich sein muß. Auch sieht
Say den Preis nicht so, wie Rau behauptet, sondern vielmehr den Tausch-
werth als den durch die Industrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten
Werth an.

Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch
oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I.
§. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann ſtaatsw. Unterſuch. S. 66.
Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the
high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom.
vergl. mit Quarterly Review. T. 29.
p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens
On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248.
Ueberſ. von
v. Weber. S. 197. Babbage Maſchinenweſen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16.
und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1–75. Montanari Della Moneta
= Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale
delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il
giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della
Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo-
misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo-
misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M.
I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151.
Deſſelben Digressioni econo-
miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8.
Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44.
2) Das Weſen des Preiſes, ſo leicht es auch aufzufaſſen iſt, gehörig vom
Werthe zu unterſcheiden, iſt durch die große Menge von nutzloſen Wortſtreitigkeiten
und vergeblichen Verſuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, ſowie durch eine
Menge von kleinlichen unförderlichen Unterſcheidungen, die ſich in unſere Wiſſen-
ſchaft eingeſchlichen haben, erſchwert. Selbſt Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt
Criterien des Preiſes an, die es in der That nicht ſind. So z. B. ſagt derſelbe,
der Preis ſei von der Handlungsweiſe eines einzelnen Menſchen in der Regel
unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menſchen in Betreff der Beurthei-
lung des Werthes und der Größe des Preiſes den weiteſten Spielraum bei der
Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis ſei die im Verkehre Statt findende
Gleichſetzung gewiſſer Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei ſehr ungleich
ſein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint ſei? Denn der Quantität
nach iſt es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Beſitzer,
in welchem Falle ſie aber unter dieſen beiden keinen Tauſchwerth haben und keinen
gegenſeitigen Preis bilden können. Wie können alſo die Werthe ungleich ſein, da
es doch die Quantitäten ſind, wenn man nicht eine Ueberliſtung als Regel ſtatuirt?
Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauſchwerth annimmt. Es findet
bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich-
ſetzung des Tauſchwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung
und Gleichſetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter ſich
gleich ſind. Rau ſchreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne-
ment. I. ch. 6.
zu und ſagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141.
163. II. 208.
und Anmerkungen zur franzöſiſchen Ausgabe von Ricardo. II. 89.)
ſehe den Preis als den von vielen Menſchen anerkannten Werth an und bekämpfe
obige Anſicht von Coudillac. Allein dieſer Letzte ſagt blos, die Meinung, daß
im Tauſche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, ſei zwar allgemein, aber unrich-
tig, da jeder Tauſchende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und
ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus
Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einſeitigkeit, denn der
Werth, von welchem er ſpricht, iſt offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die
Individualität der Tauſchenden und ihre beſondern Verhältniſſe, — eine Beziehung,
worin derſelbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tauſche blos einſeitig
verglichen wird. Von dieſer Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des
Tauſchwerthes, weil dieſer bei beiden Tauſchgütern gleich ſein muß. Auch ſieht
Say den Preis nicht ſo, wie Rau behauptet, ſondern vielmehr den Tauſch-
werth als den durch die Induſtrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten
Werth an.

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[584/0606] ¹⁾ Rau. I. 39. 239. 277. 286. III. 245. Lotz Handb. I. §. 15. S. 39. S. auch oben §. 57. N. 2. und §. 61. N. Kraus Staatsw. I. 78. Rau pol. Oecon. I. §. 146. der 2. und §. 158. der 1. Ausg. Hermann ſtaatsw. Unterſuch. S. 66. Canard Principes d'Econ. polit. p. 26. Ganilh Des systemes. II. 33. Tooke On the high and low Prices. Lond. 1823. II. Tom. vergl. mit Quarterly Review. T. 29. p. 214 sqq. Ricardo Principles. p. 78. 492. Mill Elements. p. 87. Torrens On the Production. p. 1. 339. Mac-Culloch Principles. p. 248. Ueberſ. von v. Weber. S. 197. Babbage Maſchinenweſen. §. 149. 165. 169. oder 15. 16. und 17. Kap. Gioja Nuovo Prospetto. III. p. 1–75. Montanari Della Moneta = Economisti. P. A. III. 43. 93. 119. Neri Osservazioni sopro il Prezzo legale delle Monete = Economisti. P. A. VI. p. 106. 127. Pagnini saggio sopra il giusto Pregio delle Cose = Economisti. P. M. II. 155. 316 Galiani Della Moneta. I. 58. Carli Dell' Origine e del Commercio della Moneta = Econo- misti. P. M. XIII. 299. solera sur les Valeurs (saggio sui Valori) = Econo- misti. P. M. XXXIX. 256. Bandini Discurso economico = Economisti. P. M. I. p. 148. Genovesi Lezioni. I. 267. III. 151. Deſſelben Digressioni econo- miche = Economisti. P. M. X. 326. Beccaria Elementi. I. 29. 339. II. 8. Verri Meditazioni. p. 12. 121. Ortes Dell' Economia nazionale. II. 44. ²⁾ Das Weſen des Preiſes, ſo leicht es auch aufzufaſſen iſt, gehörig vom Werthe zu unterſcheiden, iſt durch die große Menge von nutzloſen Wortſtreitigkeiten und vergeblichen Verſuchen, auf den Sprachgebrauch mitzuwirken, ſowie durch eine Menge von kleinlichen unförderlichen Unterſcheidungen, die ſich in unſere Wiſſen- ſchaft eingeſchlichen haben, erſchwert. Selbſt Rau (polit. Oeconom. §. 57.) gibt Criterien des Preiſes an, die es in der That nicht ſind. So z. B. ſagt derſelbe, der Preis ſei von der Handlungsweiſe eines einzelnen Menſchen in der Regel unabhängig, und doch hat die Subjectivität der Menſchen in Betreff der Beurthei- lung des Werthes und der Größe des Preiſes den weiteſten Spielraum bei der Preisbildung. Ferner heißt es dort, der Preis ſei die im Verkehre Statt findende Gleichſetzung gewiſſer Quantitäten zweier Güter, deren Werth dabei ſehr ungleich ſein könne. Man kann füglich fragen, wie dies gemeint ſei? Denn der Quantität nach iſt es nicht der Fall, ausgenommen bei ganz gleichen Gütern zweier Beſitzer, in welchem Falle ſie aber unter dieſen beiden keinen Tauſchwerth haben und keinen gegenſeitigen Preis bilden können. Wie können alſo die Werthe ungleich ſein, da es doch die Quantitäten ſind, wenn man nicht eine Ueberliſtung als Regel ſtatuirt? Man fühlt hier recht die Lücke, wenn man keinen Tauſchwerth annimmt. Es findet bei der Preisbildung eine Vergleichung des Gebrauchswerthes und eine Gleich- ſetzung des Tauſchwerthes der beiden Gütermengen und nur dann eine Vergleichung und Gleichſetzung der Quantitäten Statt, wenn jene Werthe der beiden Güter ſich gleich ſind. Rau ſchreibt jenen Satz Condillac Le Commerce et le Gouverne- ment. I. ch. 6. zu und ſagt, Say (Handbuch. I. 104. II. 154. = Cours. I. 141. 163. II. 208. und Anmerkungen zur franzöſiſchen Ausgabe von Ricardo. II. 89.) ſehe den Preis als den von vielen Menſchen anerkannten Werth an und bekämpfe obige Anſicht von Coudillac. Allein dieſer Letzte ſagt blos, die Meinung, daß im Tauſche nur zwei gleiche Werthe vorkommen, ſei zwar allgemein, aber unrich- tig, da jeder Tauſchende für einen höheren einen geringeren Werth hingebe und ohne dies kein Gewinn Statt finden könnte. So begeht Condillac nur aus Mangel an Kenntniß der Beziehungen des Werthes eine Einſeitigkeit, denn der Werth, von welchem er ſpricht, iſt offenbar der Gebrauchswerth in Bezug auf die Individualität der Tauſchenden und ihre beſondern Verhältniſſe, — eine Beziehung, worin derſelbe ganz Recht hat, da der Gebrauchswerth beim Tauſche blos einſeitig verglichen wird. Von dieſer Seite greift ihn Say auch nicht an, aber wegen des Tauſchwerthes, weil dieſer bei beiden Tauſchgütern gleich ſein muß. Auch ſieht Say den Preis nicht ſo, wie Rau behauptet, ſondern vielmehr den Tauſch- werth als den durch die Induſtrie gegebenen und durch das Publicum anerkannten Werth an.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 584. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/606>, abgerufen am 21.11.2024.