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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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6) Erde, Sand und Asche (Helfenzrieder, Vom Gebrauche der Erde, Sand
und Asche, als Löschmittel. 1788.), Mist und Schlamm; Wasser; Schwefel und
Pulver; Allaun, Pottasche, Lauge und Kochsalz. Krügelstein. I. 555-592.
7) Solche, die den Zugang zum Feuer bequem machen, als Leitern, Aexte,
Haken, Stoßeisen, Ketten, Laternen (Hermereck in Dingler polyt. Journal.
XVI. 1.); solche zur Sicherung anstoßender Gebäude, als Segeltücher und Blech-
schirme (Krügelstein. I. 618.); solche zum Schutze rettender Menschen, als
blecherne Schilde, lederne Kleider, Hemden und ganze Kleider von Asbest, Stiefeln,
Hauben von Blech (Dingler polytechn. Journal. XXXV. 364. Allgem. Zeitung.
Jahrg. 1833. Nr. 124.); endlich solche zur Feuerdämpfung, als Wurfmaschinen,
Kübel, Bütten, Eimer, Schläuche, Feuerspritzen (Dingler polytechn. Journal.
X. 167. XIII. 281. XXXVI. 258.).
8) Entdeckungspersonale, als Nachtwächter, Thürmer u. dgl.; Feuerlärmper-
sonale, Trommler, Läuter, Telegraphisten, Reiter u. dgl.; Löscharbeiter, als
Sprützenleute, Wasserträger, Steiger (Zimmerleute u. dgl.); Wachpersonale im
Orte; Hilfspersonale zum Retten von Gegenständen und Personen; Militair,
Gensdarmerie.
9) Ganz local und temporell. Alle diese Dinge müssen in Localverordnungen
genau bestimmt sein.
§. 449.
3) Gegen Wasserschaden.

Gegen die Ansammlung vielen Wassers in den Fluß- und
Strombetten, Teichen, Seen und Canälen ist ursächlich kein Mit-
tel in menschlicher Gewalt1). Was die Polizei hier zu thun ver-
mag, besteht zum Theile in einer sichernden Einrichtung der ver-
schiedenen Wasserbauten2), in Maaßregeln zur möglichst schadlosen
Ablassung des Wassers bei bloßen Ueberschwemmungen und Eis-
gängen3), und in Versuchen zur Rettung der Menschen und des
Eigenthums bei solchen Ereignissen und anderen Gefahren zu
Wasser, als Stranden, Schiffbruch u. dgl.4).

1) Rössig Wasserpolizei. Leipzig 1789. Rousseau, Beiträge zur Deich-
und Flußbau-Polizeigesetzgebung. Nürnberg 1820. Wagner, Anweisung zur Er-
haltung der Dämme bei Stromergießungen und Eisgängen. Grimma 1827. Mohl
Polizeiwiss. II. 75. v. Berg Handbuch. III. 76. VI. Abthl. II. S. 822.
2) Durchstiche; Verhütung von Wasserbauten, welche den Wasserlauf hemmen;
Ausräumung versteinter, versandeter und verschlämmter Fluß-, Strom- und Bach-
betten, und Verbot des Hineinwerfens von Schutt; Erhöhung der Schnelligkeit des
Wasserlaufes; Hinwegräumung von Felsen durch Sprengen u. dgl. (ein äußerst
sinnreiches Mittel hierzu, das in America angewendet wird, s. bei Babbage Ma-
schinenwesen §. 38. beschrieben). Die wichtigste Stelle nehmen hier die Deich-
oder Dammbaue ein, worüber schon von Alters her eigene Deichordnungen
existiren, für deren Verfassung die größte Sorgfalt nöthig ist. Sie erstrecken sich
über: Bau, Höhe, Stärke und Material der Deiche, Feld- und Fluthgräben,
Verbot von Offensivbauen, die den natürlichen Wasserlauf hemmen, Deichaufsicht
und Personale, Deichkasse und Beitragspflicht der Einzelnen, periodische Deichschau,
Deichbaue und Reparaturen, Bau und Handhabung der Schleußen, Anschaffung und
Aufbewahrung des Deichinventariums (Bretter, Stampfen, Schlägel, Faschinen,
Laternen, Karren, Kähne etc.), Benutzung der Deiche zum Gehen, Fahren, Land-
bau, Weide u. dgl., Anfahren von Schiffen, Kähnen und Flößen. v. d. Heyde
Repertor. III. 1. IV. 376. Preuß. LandR. Thl. I. Tit. 8. Thl. II. Tit. 15. 20.

6) Erde, Sand und Aſche (Helfenzrieder, Vom Gebrauche der Erde, Sand
und Aſche, als Löſchmittel. 1788.), Miſt und Schlamm; Waſſer; Schwefel und
Pulver; Allaun, Pottaſche, Lauge und Kochſalz. Krügelſtein. I. 555–592.
7) Solche, die den Zugang zum Feuer bequem machen, als Leitern, Aexte,
Haken, Stoßeiſen, Ketten, Laternen (Hermereck in Dingler polyt. Journal.
XVI. 1.); ſolche zur Sicherung anſtoßender Gebäude, als Segeltücher und Blech-
ſchirme (Krügelſtein. I. 618.); ſolche zum Schutze rettender Menſchen, als
blecherne Schilde, lederne Kleider, Hemden und ganze Kleider von Asbeſt, Stiefeln,
Hauben von Blech (Dingler polytechn. Journal. XXXV. 364. Allgem. Zeitung.
Jahrg. 1833. Nr. 124.); endlich ſolche zur Feuerdämpfung, als Wurfmaſchinen,
Kübel, Bütten, Eimer, Schläuche, Feuerſpritzen (Dingler polytechn. Journal.
X. 167. XIII. 281. XXXVI. 258.).
8) Entdeckungsperſonale, als Nachtwächter, Thürmer u. dgl.; Feuerlärmper-
ſonale, Trommler, Läuter, Telegraphiſten, Reiter u. dgl.; Löſcharbeiter, als
Sprützenleute, Waſſerträger, Steiger (Zimmerleute u. dgl.); Wachperſonale im
Orte; Hilfsperſonale zum Retten von Gegenſtänden und Perſonen; Militair,
Gensdarmerie.
9) Ganz local und temporell. Alle dieſe Dinge müſſen in Localverordnungen
genau beſtimmt ſein.
§. 449.
3) Gegen Waſſerſchaden.

Gegen die Anſammlung vielen Waſſers in den Fluß- und
Strombetten, Teichen, Seen und Canälen iſt urſächlich kein Mit-
tel in menſchlicher Gewalt1). Was die Polizei hier zu thun ver-
mag, beſteht zum Theile in einer ſichernden Einrichtung der ver-
ſchiedenen Waſſerbauten2), in Maaßregeln zur möglichſt ſchadloſen
Ablaſſung des Waſſers bei bloßen Ueberſchwemmungen und Eis-
gängen3), und in Verſuchen zur Rettung der Menſchen und des
Eigenthums bei ſolchen Ereigniſſen und anderen Gefahren zu
Waſſer, als Stranden, Schiffbruch u. dgl.4).

1) Röſſig Waſſerpolizei. Leipzig 1789. Rouſſeau, Beiträge zur Deich-
und Flußbau-Polizeigeſetzgebung. Nürnberg 1820. Wagner, Anweiſung zur Er-
haltung der Dämme bei Stromergießungen und Eisgängen. Grimma 1827. Mohl
Polizeiwiſſ. II. 75. v. Berg Handbuch. III. 76. VI. Abthl. II. S. 822.
2) Durchſtiche; Verhütung von Waſſerbauten, welche den Waſſerlauf hemmen;
Ausräumung verſteinter, verſandeter und verſchlämmter Fluß-, Strom- und Bach-
betten, und Verbot des Hineinwerfens von Schutt; Erhöhung der Schnelligkeit des
Waſſerlaufes; Hinwegräumung von Felſen durch Sprengen u. dgl. (ein äußerſt
ſinnreiches Mittel hierzu, das in America angewendet wird, ſ. bei Babbage Ma-
ſchinenweſen §. 38. beſchrieben). Die wichtigſte Stelle nehmen hier die Deich-
oder Dammbaue ein, worüber ſchon von Alters her eigene Deichordnungen
exiſtiren, für deren Verfaſſung die größte Sorgfalt nöthig iſt. Sie erſtrecken ſich
über: Bau, Höhe, Stärke und Material der Deiche, Feld- und Fluthgräben,
Verbot von Offenſivbauen, die den natürlichen Waſſerlauf hemmen, Deichaufſicht
und Perſonale, Deichkaſſe und Beitragspflicht der Einzelnen, periodiſche Deichſchau,
Deichbaue und Reparaturen, Bau und Handhabung der Schleußen, Anſchaffung und
Aufbewahrung des Deichinventariums (Bretter, Stampfen, Schlägel, Faſchinen,
Laternen, Karren, Kähne ꝛc.), Benutzung der Deiche zum Gehen, Fahren, Land-
bau, Weide u. dgl., Anfahren von Schiffen, Kähnen und Flößen. v. d. Heyde
Repertor. III. 1. IV. 376. Preuß. LandR. Thl. I. Tit. 8. Thl. II. Tit. 15. 20.

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[637/0659] ⁶⁾ Erde, Sand und Aſche (Helfenzrieder, Vom Gebrauche der Erde, Sand und Aſche, als Löſchmittel. 1788.), Miſt und Schlamm; Waſſer; Schwefel und Pulver; Allaun, Pottaſche, Lauge und Kochſalz. Krügelſtein. I. 555–592. ⁷⁾ Solche, die den Zugang zum Feuer bequem machen, als Leitern, Aexte, Haken, Stoßeiſen, Ketten, Laternen (Hermereck in Dingler polyt. Journal. XVI. 1.); ſolche zur Sicherung anſtoßender Gebäude, als Segeltücher und Blech- ſchirme (Krügelſtein. I. 618.); ſolche zum Schutze rettender Menſchen, als blecherne Schilde, lederne Kleider, Hemden und ganze Kleider von Asbeſt, Stiefeln, Hauben von Blech (Dingler polytechn. Journal. XXXV. 364. Allgem. Zeitung. Jahrg. 1833. Nr. 124.); endlich ſolche zur Feuerdämpfung, als Wurfmaſchinen, Kübel, Bütten, Eimer, Schläuche, Feuerſpritzen (Dingler polytechn. Journal. X. 167. XIII. 281. XXXVI. 258.). ⁸⁾ Entdeckungsperſonale, als Nachtwächter, Thürmer u. dgl.; Feuerlärmper- ſonale, Trommler, Läuter, Telegraphiſten, Reiter u. dgl.; Löſcharbeiter, als Sprützenleute, Waſſerträger, Steiger (Zimmerleute u. dgl.); Wachperſonale im Orte; Hilfsperſonale zum Retten von Gegenſtänden und Perſonen; Militair, Gensdarmerie. ⁹⁾ Ganz local und temporell. Alle dieſe Dinge müſſen in Localverordnungen genau beſtimmt ſein. §. 449. 3) Gegen Waſſerſchaden. Gegen die Anſammlung vielen Waſſers in den Fluß- und Strombetten, Teichen, Seen und Canälen iſt urſächlich kein Mit- tel in menſchlicher Gewalt1). Was die Polizei hier zu thun ver- mag, beſteht zum Theile in einer ſichernden Einrichtung der ver- ſchiedenen Waſſerbauten2), in Maaßregeln zur möglichſt ſchadloſen Ablaſſung des Waſſers bei bloßen Ueberſchwemmungen und Eis- gängen3), und in Verſuchen zur Rettung der Menſchen und des Eigenthums bei ſolchen Ereigniſſen und anderen Gefahren zu Waſſer, als Stranden, Schiffbruch u. dgl.4). ¹⁾ Röſſig Waſſerpolizei. Leipzig 1789. Rouſſeau, Beiträge zur Deich- und Flußbau-Polizeigeſetzgebung. Nürnberg 1820. Wagner, Anweiſung zur Er- haltung der Dämme bei Stromergießungen und Eisgängen. Grimma 1827. Mohl Polizeiwiſſ. II. 75. v. Berg Handbuch. III. 76. VI. Abthl. II. S. 822. ²⁾ Durchſtiche; Verhütung von Waſſerbauten, welche den Waſſerlauf hemmen; Ausräumung verſteinter, verſandeter und verſchlämmter Fluß-, Strom- und Bach- betten, und Verbot des Hineinwerfens von Schutt; Erhöhung der Schnelligkeit des Waſſerlaufes; Hinwegräumung von Felſen durch Sprengen u. dgl. (ein äußerſt ſinnreiches Mittel hierzu, das in America angewendet wird, ſ. bei Babbage Ma- ſchinenweſen §. 38. beſchrieben). Die wichtigſte Stelle nehmen hier die Deich- oder Dammbaue ein, worüber ſchon von Alters her eigene Deichordnungen exiſtiren, für deren Verfaſſung die größte Sorgfalt nöthig iſt. Sie erſtrecken ſich über: Bau, Höhe, Stärke und Material der Deiche, Feld- und Fluthgräben, Verbot von Offenſivbauen, die den natürlichen Waſſerlauf hemmen, Deichaufſicht und Perſonale, Deichkaſſe und Beitragspflicht der Einzelnen, periodiſche Deichſchau, Deichbaue und Reparaturen, Bau und Handhabung der Schleußen, Anſchaffung und Aufbewahrung des Deichinventariums (Bretter, Stampfen, Schlägel, Faſchinen, Laternen, Karren, Kähne ꝛc.), Benutzung der Deiche zum Gehen, Fahren, Land- bau, Weide u. dgl., Anfahren von Schiffen, Kähnen und Flößen. v. d. Heyde Repertor. III. 1. IV. 376. Preuß. LandR. Thl. I. Tit. 8. Thl. II. Tit. 15. 20.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 637. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/659>, abgerufen am 24.11.2024.