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Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835.

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Betriebsart der Domänenwirthschaft. In manchen Fällen haben
aber die Staaten fast oder ganz ausschließlich solche zu beziehen
und anzusprechen. Die Gefälle, besonders die Zehnten, sind dabei
am wichtigsten. Es ist hierbei die Selbsterhebung die mühe-
seeligste und kostspieligste Verwaltungsart, deßhalb suchte man ihr
auszuweichen, und nahm entweder zur Verpachtung auf dem
Wege der Versteigerung oder zu einer Abfindung mit den Be-
treffenden über eine jährliche durchschnittliche Gesammtleistung
seine Zuflucht8).

1) Gasser, Einl. zu den .... Cameralwissenschaften. Cap. 1-11 (s. §.
28. N. 10). Schreber, Abhadl. v. d. Kammergütern. Leipzig 1754. 2te Aufl. 4.
(Borgstede) Juristisch öconom. Grunds. von Generalverpachtungen .... in den
preuß. Staaten. Berlin 1785. Nicolai, Oeconom. jurist. Grunds. der Verwaltung
des Domänenwesens in den preuß. Staaten. Berlin 1802. II Bde. (noch sehr
brauchbar). Wehnert, Ueber die vortheilhafteste Benutzung .... der Domänen.
Berlin 1811. Sturm, Lehrbuch der Kameralpraxis. Bd. I. Strelin, Revision
der Lehre von Auflagen und Benutzung der Domänen. Erlangen 1821. S. 209 folg.
v. Seutter, Ueber die Verwaltung der Staatsdomänen. Ulm 1825. v. Liech-
tenstern, Ueber Domänenwesen. Berlin 1826. Bergius, P. u. C. Magazin.
Art. Domainengüter. Hüllmann, Gesch. der Domänenbenutzung in Deutsch-
land. Frankfurt a. d. O. 1807. Die betreffenden Abschnitte der Bücher über Fi-
nanzwissenschaft. Spittler, Vorlesungen über Politik. S. 328.
2) Sturm Kameralpraxis. I. 193. v. Jacob St. Finanzw. §. 88. Fulda
Finanzw. §. 61. v. Malchus Finanzw. I. §. 7. Rau polit. Oeconom. III.
§. 105. 106. Nicolai Grundsätze. I. 232.
3) Bergius Magazin. Art. Pacht. S. oben §. 209. N. 2. Nicolai
I. 234. II. 156. v. Jacob Finanzw. §. 93. Fulda Finanzw. §. 63. Rau
III. §. 110. v. Malchus I. §. 9. A. v. Neukirchen, Spez. Würdigung des
Systems der Zeitpacht. Prag 1833 (wenig Blätter, aber Vieles aus der Erfahrung).
4) Die Zeitpacht auf das Leben (Vitalpacht) hat daher Vortheile für das
Gut, den Staat und Pachter, ebenso wie die Zusage des Uebergangs der Pacht auf
die Erben, unter gewissen Bedingungen. v. Soden St. Finanzw. §. 69.
5) Lotz Handb. III. 102.
6) Sturm Kameralpraxis. I. 273. Nicolai I. 246. v. Jacob Finanzw.
§. 176. §. 187 folg. Fulda §. 69. Rau III. §. 180. v. Malchus I. §. 10.
Kraus Staatswirthsch. V. 13. Krause, System einer Nat. und Staatsöconom.
I. 351. II. 231. Auch hier ist die Frage über die Größe der zu vererbpachtenden
Stücke. Eine Vererbpachtung im Kleinen (Dismembration, Abbau, Zer-
schlagung) ist nach den Vortheilen kleiner Landgüter zu beurtheilen. Man wen-
det gegen sie in der Regel ein: die Verminderung der Staatseinnahmen im Ver-
gleiche mit der Generalerbpacht, da große Güter mehr ertrügen als kleine; die
Verlegenheit wegen Subsistenzmitteln in Mißjahren, die Schmälerung des Werths
und Ertrags mancher landw. Nutzungen, z. B. Schäferei, Brennerei, Brauerei,
die ohne große Güter nicht möglich sind, das Unterbleiben von Güter- und andern
landw. Verbesserungen, die größere Holzconsumtion wegen Entstehung mehrerer
Familien, die Schmälerung der Ausfuhr landwirthschaftlicher Producte, und die
Kostspieligkeit des Häuserbaues auf die kleinern Güter. (Nicolai I. Abthl. 3. §. 6.)
Allein die Unbegründetheit der meisten dieser Einwendungen, und die theilweise
Uebertreibungen in denselben sind eben so leicht darzulegen, als der geschichtliche und
statistische Beweis von den Vortheilen wirklich ausgeführter Zerschlagungen.
S. Kamphövener Beschr. der vollführten Niederlegungen königl. Domänengüter
in den Herzogth. Schleswig und Holstein. Kopenhagen 1787. Noeldechen, Briefe
über das Niederoderbruch. Berlin 1800. Krug, Nat. Reichth. des preuß. Staats.

Betriebsart der Domänenwirthſchaft. In manchen Fällen haben
aber die Staaten faſt oder ganz ausſchließlich ſolche zu beziehen
und anzuſprechen. Die Gefälle, beſonders die Zehnten, ſind dabei
am wichtigſten. Es iſt hierbei die Selbſterhebung die mühe-
ſeeligſte und koſtſpieligſte Verwaltungsart, deßhalb ſuchte man ihr
auszuweichen, und nahm entweder zur Verpachtung auf dem
Wege der Verſteigerung oder zu einer Abfindung mit den Be-
treffenden über eine jährliche durchſchnittliche Geſammtleiſtung
ſeine Zuflucht8).

1) Gaſſer, Einl. zu den .... Cameralwiſſenſchaften. Cap. 1–11 (ſ. §.
28. N. 10). Schreber, Abhadl. v. d. Kammergütern. Leipzig 1754. 2te Aufl. 4.
(Borgſtede) Juriſtiſch öconom. Grundſ. von Generalverpachtungen .... in den
preuß. Staaten. Berlin 1785. Nicolai, Oeconom. juriſt. Grundſ. der Verwaltung
des Domänenweſens in den preuß. Staaten. Berlin 1802. II Bde. (noch ſehr
brauchbar). Wehnert, Ueber die vortheilhafteſte Benutzung .... der Domänen.
Berlin 1811. Sturm, Lehrbuch der Kameralpraxis. Bd. I. Strelin, Reviſion
der Lehre von Auflagen und Benutzung der Domänen. Erlangen 1821. S. 209 folg.
v. Seutter, Ueber die Verwaltung der Staatsdomänen. Ulm 1825. v. Liech-
tenſtern, Ueber Domänenweſen. Berlin 1826. Bergius, P. u. C. Magazin.
Art. Domainengüter. Hüllmann, Geſch. der Domänenbenutzung in Deutſch-
land. Frankfurt a. d. O. 1807. Die betreffenden Abſchnitte der Bücher über Fi-
nanzwiſſenſchaft. Spittler, Vorleſungen über Politik. S. 328.
2) Sturm Kameralpraxis. I. 193. v. Jacob St. Finanzw. §. 88. Fulda
Finanzw. §. 61. v. Malchus Finanzw. I. §. 7. Rau polit. Oeconom. III.
§. 105. 106. Nicolai Grundſätze. I. 232.
3) Bergius Magazin. Art. Pacht. S. oben §. 209. N. 2. Nicolai
I. 234. II. 156. v. Jacob Finanzw. §. 93. Fulda Finanzw. §. 63. Rau
III. §. 110. v. Malchus I. §. 9. A. v. Neukirchen, Spez. Würdigung des
Syſtems der Zeitpacht. Prag 1833 (wenig Blätter, aber Vieles aus der Erfahrung).
4) Die Zeitpacht auf das Leben (Vitalpacht) hat daher Vortheile für das
Gut, den Staat und Pachter, ebenſo wie die Zuſage des Uebergangs der Pacht auf
die Erben, unter gewiſſen Bedingungen. v. Soden St. Finanzw. §. 69.
5) Lotz Handb. III. 102.
6) Sturm Kameralpraxis. I. 273. Nicolai I. 246. v. Jacob Finanzw.
§. 176. §. 187 folg. Fulda §. 69. Rau III. §. 180. v. Malchus I. §. 10.
Kraus Staatswirthſch. V. 13. Krauſe, Syſtem einer Nat. und Staatsöconom.
I. 351. II. 231. Auch hier iſt die Frage über die Größe der zu vererbpachtenden
Stücke. Eine Vererbpachtung im Kleinen (Dismembration, Abbau, Zer-
ſchlagung) iſt nach den Vortheilen kleiner Landgüter zu beurtheilen. Man wen-
det gegen ſie in der Regel ein: die Verminderung der Staatseinnahmen im Ver-
gleiche mit der Generalerbpacht, da große Güter mehr ertrügen als kleine; die
Verlegenheit wegen Subſiſtenzmitteln in Mißjahren, die Schmälerung des Werths
und Ertrags mancher landw. Nutzungen, z. B. Schäferei, Brennerei, Brauerei,
die ohne große Güter nicht möglich ſind, das Unterbleiben von Güter- und andern
landw. Verbeſſerungen, die größere Holzconſumtion wegen Entſtehung mehrerer
Familien, die Schmälerung der Ausfuhr landwirthſchaftlicher Producte, und die
Koſtſpieligkeit des Häuſerbaues auf die kleinern Güter. (Nicolai I. Abthl. 3. §. 6.)
Allein die Unbegründetheit der meiſten dieſer Einwendungen, und die theilweiſe
Uebertreibungen in denſelben ſind eben ſo leicht darzulegen, als der geſchichtliche und
ſtatiſtiſche Beweis von den Vortheilen wirklich ausgeführter Zerſchlagungen.
S. Kamphövener Beſchr. der vollführten Niederlegungen königl. Domänengüter
in den Herzogth. Schleswig und Holſtein. Kopenhagen 1787. Noeldechen, Briefe
über das Niederoderbruch. Berlin 1800. Krug, Nat. Reichth. des preuß. Staats.
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[704/0726] Betriebsart der Domänenwirthſchaft. In manchen Fällen haben aber die Staaten faſt oder ganz ausſchließlich ſolche zu beziehen und anzuſprechen. Die Gefälle, beſonders die Zehnten, ſind dabei am wichtigſten. Es iſt hierbei die Selbſterhebung die mühe- ſeeligſte und koſtſpieligſte Verwaltungsart, deßhalb ſuchte man ihr auszuweichen, und nahm entweder zur Verpachtung auf dem Wege der Verſteigerung oder zu einer Abfindung mit den Be- treffenden über eine jährliche durchſchnittliche Geſammtleiſtung ſeine Zuflucht8). ¹⁾ Gaſſer, Einl. zu den .... Cameralwiſſenſchaften. Cap. 1–11 (ſ. §. 28. N. 10). Schreber, Abhadl. v. d. Kammergütern. Leipzig 1754. 2te Aufl. 4. (Borgſtede) Juriſtiſch öconom. Grundſ. von Generalverpachtungen .... in den preuß. Staaten. Berlin 1785. Nicolai, Oeconom. juriſt. Grundſ. der Verwaltung des Domänenweſens in den preuß. Staaten. Berlin 1802. II Bde. (noch ſehr brauchbar). Wehnert, Ueber die vortheilhafteſte Benutzung .... der Domänen. Berlin 1811. Sturm, Lehrbuch der Kameralpraxis. Bd. I. Strelin, Reviſion der Lehre von Auflagen und Benutzung der Domänen. Erlangen 1821. S. 209 folg. v. Seutter, Ueber die Verwaltung der Staatsdomänen. Ulm 1825. v. Liech- tenſtern, Ueber Domänenweſen. Berlin 1826. Bergius, P. u. C. Magazin. Art. Domainengüter. Hüllmann, Geſch. der Domänenbenutzung in Deutſch- land. Frankfurt a. d. O. 1807. Die betreffenden Abſchnitte der Bücher über Fi- nanzwiſſenſchaft. Spittler, Vorleſungen über Politik. S. 328. ²⁾ Sturm Kameralpraxis. I. 193. v. Jacob St. Finanzw. §. 88. Fulda Finanzw. §. 61. v. Malchus Finanzw. I. §. 7. Rau polit. Oeconom. III. §. 105. 106. Nicolai Grundſätze. I. 232. ³⁾ Bergius Magazin. Art. Pacht. S. oben §. 209. N. 2. Nicolai I. 234. II. 156. v. Jacob Finanzw. §. 93. Fulda Finanzw. §. 63. Rau III. §. 110. v. Malchus I. §. 9. A. v. Neukirchen, Spez. Würdigung des Syſtems der Zeitpacht. Prag 1833 (wenig Blätter, aber Vieles aus der Erfahrung). ⁴⁾ Die Zeitpacht auf das Leben (Vitalpacht) hat daher Vortheile für das Gut, den Staat und Pachter, ebenſo wie die Zuſage des Uebergangs der Pacht auf die Erben, unter gewiſſen Bedingungen. v. Soden St. Finanzw. §. 69. ⁵⁾ Lotz Handb. III. 102. ⁶⁾ Sturm Kameralpraxis. I. 273. Nicolai I. 246. v. Jacob Finanzw. §. 176. §. 187 folg. Fulda §. 69. Rau III. §. 180. v. Malchus I. §. 10. Kraus Staatswirthſch. V. 13. Krauſe, Syſtem einer Nat. und Staatsöconom. I. 351. II. 231. Auch hier iſt die Frage über die Größe der zu vererbpachtenden Stücke. Eine Vererbpachtung im Kleinen (Dismembration, Abbau, Zer- ſchlagung) iſt nach den Vortheilen kleiner Landgüter zu beurtheilen. Man wen- det gegen ſie in der Regel ein: die Verminderung der Staatseinnahmen im Ver- gleiche mit der Generalerbpacht, da große Güter mehr ertrügen als kleine; die Verlegenheit wegen Subſiſtenzmitteln in Mißjahren, die Schmälerung des Werths und Ertrags mancher landw. Nutzungen, z. B. Schäferei, Brennerei, Brauerei, die ohne große Güter nicht möglich ſind, das Unterbleiben von Güter- und andern landw. Verbeſſerungen, die größere Holzconſumtion wegen Entſtehung mehrerer Familien, die Schmälerung der Ausfuhr landwirthſchaftlicher Producte, und die Koſtſpieligkeit des Häuſerbaues auf die kleinern Güter. (Nicolai I. Abthl. 3. §. 6.) Allein die Unbegründetheit der meiſten dieſer Einwendungen, und die theilweiſe Uebertreibungen in denſelben ſind eben ſo leicht darzulegen, als der geſchichtliche und ſtatiſtiſche Beweis von den Vortheilen wirklich ausgeführter Zerſchlagungen. S. Kamphövener Beſchr. der vollführten Niederlegungen königl. Domänengüter in den Herzogth. Schleswig und Holſtein. Kopenhagen 1787. Noeldechen, Briefe über das Niederoderbruch. Berlin 1800. Krug, Nat. Reichth. des preuß. Staats.

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Zitationshilfe: Baumstark, Eduard: Kameralistische Encyclopädie. Heidelberg u. a., 1835, S. 704. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/baumstark_encyclopaedie_1835/726>, abgerufen am 01.06.2024.