Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

von Gülch verlassene Wittib zur ehe Neumegen. genommen. Die Statt Neumegen/ welche in diesem Land die vornemmst / ist ein alte Statt an der Lincken seyte deß Flusses Vahali gelege/ Man schreibet/ es habe Keyser Carolus Magnus drey vornehme Palläste in seinen Königreiche gehabt/ nemblich Neumegen/ Aach/ vnd Theodonis Marck/ auch vber solchen ein besonders Kirchlein/ mit deß Julij Pudetij Monument/ vnserm Heyland Christo consecriret /

DIS MANIBVS C. IVLIO CLAVD. PVDENTI NEOMAG. VET. LEG. XC. FAN. LIVN. L. EIVSH. F. C.

Auch werden ausser der Statt/ an den Strassen sonderlich gen Ruremund/ allerley Müntze gefunden/ sonderlich aber ein Marmolstein mit dieser Schrifft: HIC PES ROMANI IMPERII, HVC VSQVE IVS STAVRIAE.

Ruremund. Ruremund an dem Fluß Ruta gelegen/ ist ein schöne reiche vnd gewaltige Statt/ von deren auff ein Meyl wegs gelegen die Statt Zütphen. Arnheim. Zütphen/ so den Titul einer Graffschafft führet / Arnheim/ ist an dem rechten Außgang deß Rheins erbawet/ vnd der alten Hertzogen von Geldern alte Residentz.

Das 45. Capit.

Von den Fürstenthumben Gülich vnd Cleue.

DAS Hertzogthumb Gülich Gülich. ist vorzeiten nur ein Graffschafft gewesen/ vnd wurde im Jahr 1319. von Keyser Ludwige zur Marggraffschafft erhaben/ nachmaln von Keyser Carle IV. zum Hertzogthumm/ auff eine Reichstag zu Metz. Vber kame zu sich die Graffschafft Berge/ endtlich auch das Hertzogthumb Geldern/ vnder Hertzog Willhelm aber/ welcher seine Tochter im Jahr 1496. deß Hertzogen von Cleue Sohn vermählete/ kamen die drey Hertzogthumb Bergen/ Gülich vnd Cleue zusammen.

Grentze. Begreiffet jetziger Zeit ein grossen Theil der Gelderer/ Westphaler/ vnnd Lütticher in sich/ ligt zwischen dem Rhein/ vnnd der Maaß/ wird nach seiner Hauptstatt Gülich also genennet/ die fliessende Wasser sind die Rhur/ Erffat/ Nirs/ vnnd Vormium / hat ein stattliche Anzahl vornehmer Festungen/ von welchen etliche Adeliche Geschlechter genennet werden/ wie auch die Freyherrschafft Wickradt/ die vornembste Stätte sind Gülich/ Düren/ Münster in der Eyphel/ Enßkirchen/ Bergen/ vnnd Aach. Die Statt Aach/ zu Latein Aquisgranum genennet/ wurde von Keyser Carlen dem Grossen / trefflich verbessert/ vnd mit einer Mauren vmbfangen/ Auch bawet dieser Keyser ein vortrefflich herrliches Münster in dieser Statt/ deßgleichen liesse er auch grosse Seulen / vnd Marmorstein von Rom/ Rauenn/ vnd Trier dahin führen/ welche noch daselbst zu sehen. Bawet auch einen schö-

von Gülch verlassene Wittib zur ehe Neumegen. genom̃en. Die Statt Neumegen/ welche in diesem Land die vornem̃st / ist ein alte Statt an der Lincken seytë deß Flusses Vahali gelegë/ Man schreibet/ es habe Keyser Carolus Magnus drey vornehme Palläste in seinen Königreichë gehabt/ nemblich Neumegen/ Aach/ vnd Theodonis Marck/ auch vber solchen ein besonders Kirchlein/ mit deß Julij Pudëtij Monument/ vnserm Heyland Christo consecriret /

DIS MANIBVS C. IVLIO CLAVD. PVDENTI NEOMAG. VET. LEG. XC. FAN. LIVN. L. EIVSH. F. C.

Auch werden ausser der Statt/ an den Strassen sonderlich gen Ruremund/ allerley Müntzë gefunden/ sonderlich aber ein Marmolstein mit dieser Schrifft: HIC PES ROMANI IMPERII, HVC VSQVE IVS STAVRIAE.

Ruremund. Ruremund an dem Fluß Ruta gelegen/ ist ein schöne reiche vnd gewaltige Statt/ von deren auff ein Meyl wegs gelegen die Statt Zütphen. Arnheim. Zütphen/ so den Titul einer Graffschafft führet / Arnheim/ ist an dem rechten Außgang deß Rheins erbawet/ vnd der alten Hertzogen von Geldern alte Residentz.

Das 45. Capit.

Von den Fürstenthumben Gülich vnd Cleue.

DAS Hertzogthumb Gülich Gülich. ist vorzeiten nur ein Graffschafft gewesen/ vnd wurde im Jahr 1319. võ Keyser Ludwigë zur Marggraffschafft erhaben/ nachmaln von Keyser Carlë IV. zum Hertzogthum̃/ auff einë Reichstag zu Metz. Vber kame zu sich die Graffschafft Bergë/ endtlich auch das Hertzogthumb Geldern/ vnder Hertzog Willhelm aber/ welcher seine Tochter im Jahr 1496. deß Hertzogen von Cleue Sohn vermählete/ kamen die drey Hertzogthumb Bergen/ Gülich vnd Cleue zusammen.

Grentze. Begreiffet jetziger Zeit ein grossen Theil der Gelderer/ Westphaler/ vnnd Lütticher in sich/ ligt zwischen dem Rhein/ vnnd der Maaß/ wird nach seiner Hauptstatt Gülich also genennet/ die fliessende Wasser sind die Rhur/ Erffat/ Nirs/ vnnd Vormium / hat ein stattliche Anzahl vornehmer Festungen/ von welchen etliche Adeliche Geschlechter genennet werden/ wie auch die Freyherrschafft Wickradt/ die vornembste Stätte sind Gülich/ Düren/ Münster in der Eyphel/ Enßkirchen/ Bergen/ vnnd Aach. Die Statt Aach/ zu Latein Aquisgranum genennet/ wurde von Keyser Carlen dem Grossen / trefflich verbessert/ vnd mit einer Mauren vmbfangen/ Auch bawet dieser Keyser ein vortrefflich herrliches Münster in dieser Statt/ deßgleichen liesse er auch grosse Seulen / vnd Marmorstein von Rom/ Rauenn/ vnd Trier dahin führen/ welche noch daselbst zu sehen. Bawet auch einen schö-

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0146" n="126"/>
von Gülch verlassene Wittib zur ehe            Neumegen. genom&#x0303;en. Die Statt Neumegen/ welche in diesem Land die vornem&#x0303;st           / ist ein alte Statt an der Lincken seytë deß Flusses Vahali gelegë/ Man schreibet/ es            habe Keyser Carolus Magnus drey vornehme Palläste in seinen Königreichë gehabt/ nemblich            Neumegen/ Aach/ vnd Theodonis Marck/ auch vber solchen ein besonders Kirchlein/ mit            deß Julij Pudëtij Monument/ vnserm Heyland Christo consecriret /</p>
        <p>DIS MANIBVS C. IVLIO CLAVD. PVDENTI NEOMAG. VET. LEG. XC. FAN. LIVN. L. EIVSH. F. C.</p>
        <p>Auch werden ausser der Statt/ an den Strassen sonderlich gen Ruremund/ allerley Müntzë            gefunden/ sonderlich aber ein Marmolstein mit dieser Schrifft: HIC PES ROMANI IMPERII,            HVC VSQVE IVS STAVRIAE.</p>
        <p><note place="left">Ruremund.</note> Ruremund an dem Fluß Ruta gelegen/ ist ein schöne            reiche vnd gewaltige Statt/ von deren auff ein Meyl wegs gelegen die Statt <note place="left">Zütphen. Arnheim.</note> Zütphen/ so den Titul einer Graffschafft führet /            Arnheim/ ist an dem rechten Außgang deß Rheins erbawet/ vnd der alten Hertzogen von            Geldern alte Residentz.</p>
        <p>Das 45. Capit.</p>
        <p>Von den Fürstenthumben Gülich vnd Cleue.</p>
        <p>DAS Hertzogthumb Gülich <note place="left">Gülich.</note> ist vorzeiten nur ein            Graffschafft gewesen/ vnd wurde im Jahr 1319. vo&#x0303; Keyser Ludwigë zur            Marggraffschafft erhaben/ nachmaln von Keyser Carlë IV. zum Hertzogthum&#x0303;/ auff            einë Reichstag zu Metz. Vber kame zu sich die Graffschafft Bergë/ endtlich auch das            Hertzogthumb Geldern/ vnder Hertzog Willhelm aber/ welcher seine Tochter im Jahr 1496.            deß Hertzogen von Cleue Sohn vermählete/ kamen die drey Hertzogthumb Bergen/ Gülich vnd            Cleue zusammen.</p>
        <p>Grentze. Begreiffet jetziger Zeit ein grossen Theil der Gelderer/ Westphaler/ vnnd            Lütticher in sich/ ligt zwischen dem Rhein/ vnnd der Maaß/ wird nach seiner Hauptstatt            Gülich also genennet/ die fliessende Wasser sind die Rhur/ Erffat/ Nirs/ vnnd Vormium           / hat ein stattliche Anzahl vornehmer Festungen/ von welchen etliche Adeliche            Geschlechter genennet werden/ wie auch die Freyherrschafft Wickradt/ die vornembste            Stätte sind Gülich/ Düren/ Münster in der Eyphel/ Enßkirchen/ Bergen/ vnnd Aach. Die            Statt Aach/ zu Latein Aquisgranum genennet/ wurde von Keyser Carlen dem Grossen /            trefflich verbessert/ vnd mit einer Mauren vmbfangen/ Auch bawet dieser Keyser ein            vortrefflich herrliches Münster in dieser Statt/ deßgleichen liesse er auch grosse Seulen           / vnd Marmorstein von Rom/ Rauenn/ vnd Trier dahin führen/ welche noch daselbst zu            sehen. Bawet auch einen schö-
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[126/0146] von Gülch verlassene Wittib zur ehe Neumegen. genom̃en. Die Statt Neumegen/ welche in diesem Land die vornem̃st / ist ein alte Statt an der Lincken seytë deß Flusses Vahali gelegë/ Man schreibet/ es habe Keyser Carolus Magnus drey vornehme Palläste in seinen Königreichë gehabt/ nemblich Neumegen/ Aach/ vnd Theodonis Marck/ auch vber solchen ein besonders Kirchlein/ mit deß Julij Pudëtij Monument/ vnserm Heyland Christo consecriret / DIS MANIBVS C. IVLIO CLAVD. PVDENTI NEOMAG. VET. LEG. XC. FAN. LIVN. L. EIVSH. F. C. Auch werden ausser der Statt/ an den Strassen sonderlich gen Ruremund/ allerley Müntzë gefunden/ sonderlich aber ein Marmolstein mit dieser Schrifft: HIC PES ROMANI IMPERII, HVC VSQVE IVS STAVRIAE. Ruremund an dem Fluß Ruta gelegen/ ist ein schöne reiche vnd gewaltige Statt/ von deren auff ein Meyl wegs gelegen die Statt Zütphen/ so den Titul einer Graffschafft führet / Arnheim/ ist an dem rechten Außgang deß Rheins erbawet/ vnd der alten Hertzogen von Geldern alte Residentz. Ruremund. Zütphen. Arnheim. Das 45. Capit. Von den Fürstenthumben Gülich vnd Cleue. DAS Hertzogthumb Gülich ist vorzeiten nur ein Graffschafft gewesen/ vnd wurde im Jahr 1319. võ Keyser Ludwigë zur Marggraffschafft erhaben/ nachmaln von Keyser Carlë IV. zum Hertzogthum̃/ auff einë Reichstag zu Metz. Vber kame zu sich die Graffschafft Bergë/ endtlich auch das Hertzogthumb Geldern/ vnder Hertzog Willhelm aber/ welcher seine Tochter im Jahr 1496. deß Hertzogen von Cleue Sohn vermählete/ kamen die drey Hertzogthumb Bergen/ Gülich vnd Cleue zusammen. Gülich. Grentze. Begreiffet jetziger Zeit ein grossen Theil der Gelderer/ Westphaler/ vnnd Lütticher in sich/ ligt zwischen dem Rhein/ vnnd der Maaß/ wird nach seiner Hauptstatt Gülich also genennet/ die fliessende Wasser sind die Rhur/ Erffat/ Nirs/ vnnd Vormium / hat ein stattliche Anzahl vornehmer Festungen/ von welchen etliche Adeliche Geschlechter genennet werden/ wie auch die Freyherrschafft Wickradt/ die vornembste Stätte sind Gülich/ Düren/ Münster in der Eyphel/ Enßkirchen/ Bergen/ vnnd Aach. Die Statt Aach/ zu Latein Aquisgranum genennet/ wurde von Keyser Carlen dem Grossen / trefflich verbessert/ vnd mit einer Mauren vmbfangen/ Auch bawet dieser Keyser ein vortrefflich herrliches Münster in dieser Statt/ deßgleichen liesse er auch grosse Seulen / vnd Marmorstein von Rom/ Rauenn/ vnd Trier dahin führen/ welche noch daselbst zu sehen. Bawet auch einen schö-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/146
Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/146>, abgerufen am 15.05.2024.