Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.statt ist Preßlaw/ von einem Hertzogen auß Polen erbawet/ nachmals mit einem sonderkaren Bisthumb begabet/ welches nachmaln an Gewalt vnd Reichthumb trefflich sehr zugenommen. Deß Bischoffs Residentz vnd Hoffhaltung ist Nyssa. Auch wer den zu diesem Land gerechnet/ Gregenser/ Teschinenser/ Monsterbergenser/ Olnicenser vnd Becustudien ser Hertzogthumb/ deßgleichen hates auch drey vnterschiedliche Geschlech ten der Freyherren/ als die von Trachenberg/ Wertenberg vnd Plessen. Das 10. Capit. Von dem Königreich Böhmen. Böhmen DAs Königreich Böhmen ist gantz mit dem Hartz wald vmschlossen/ hat seinen Namen von den Boijs/ welche es zum ersten bewohnt/ wiewol etliche vermeynen/ es seye von ihrem. König Behemo also geheissen/ begreiffet in seinem Vmbkreiß 36. Böhmischer Meilen/ vnd ist ein vberauß herrlichs fruchtbares Landt/ hat ein herrliches vnd vortreffliches Silberbergwerck/ welches anderen weit vberlegen. Wie auch in der Statt Beraun ein sonderlich Grube von Eisen. Ist sonsten ein kaltes Landt/ vnnd hat vberflüssig viel Viche/ Fische/ Vögel vnd allerley wilde Thier/ hat vnter den fleissenlen wilde Thier/ hat vnter den fliessenden Wassern die Elbe/ vnd die Mulda. Ihr Regiment belangend/ haben sie vor ersten Hertzogen gehabt/ so nachmals zu Königlicher Würde auffgestiegen/ nach dem Hertzog Vratißlbus/ im Jar 1086. von Keyser Henrichen dem Vierdten zum ersten König desselben erwehlet/ vnnd Bischoff Gilbertus von Trier nach Prag verschicket/ daß erihn daselbst offentlich vor dem Volck zum König salben vnd krönen solte/ vnd werden diese Könige vnter die sieben Churfürsten deß Römischen Reichs gesetzet. Die vornembste Statt deß Lands ist Prag/ in drey sonderbare Stätt ab getheilt/ von Hertzog Primislao/ vnd seinem Gemahl Libussa erbawet/ vnd mit Mawrn vnd Gräben zum besten verwahrt/ hat auff dem Berg ein herliches Königliches Schloß/ vnd wird durch die Mulda von der newen Statt abgescheiden/ in der Schloßkirchen ist ein vberauß stattlich Begräbnuß/ von Alabaster/ in welcher etliche Fürsten vnnd Könige von Böhmen begraben. Auch hat diese Statt ein vor neme hohe Schul/ auß welcher auch die Leiptzige entsprungen. Es hat auch dieses Königreich trefflich viel Schlösser/ vnter welchen die vornem sten sind Carolstein/ in welchem die Cron vffgehalten wird/ Rosenburg / Schwanberg/ Börnstein/ Watenberg. Vnter den Böhmischen Stätten ist auch Eger nit die geringste/ ob sie gleich ausserhalb der Böhmischen Grentzen gelegen/ aber doch zu diesem Königreich gehörig/ vnd auff einen fruchtbaren herlichen boden erbawet. statt ist Preßlaw/ von einem Hertzogen auß Polen erbawet/ nachmals mit einem sonderkaren Bisthumb begabet/ welches nachmaln an Gewalt vnd Reichthumb trefflich sehr zugenommen. Deß Bischoffs Residentz vñ Hoffhaltung ist Nyssa. Auch wer den zu diesem Land gerechnet/ Gregenser/ Teschinenser/ Monsterbergenser/ Olnicenser vnd Becustudien ser Hertzogthumb/ deßgleichen hates auch drey vnterschiedliche Geschlech ten der Freyherren/ als die von Trachenberg/ Wertenberg vnd Plessen. Das 10. Capit. Von dem Königreich Böhmen. Böhmen DAs Königreich Böhmen ist gantz mit dem Hartz wald vmschlossen/ hat seinen Namen von den Boijs/ welche es zum ersten bewohnt/ wiewol etliche vermeynen/ es seye von ihrem. König Behemo also geheissen/ begreiffet in seinem Vmbkreiß 36. Böhmischer Meilen/ vnd ist ein vberauß herrlichs fruchtbares Landt/ hat ein herrliches vnd vortreffliches Silberbergwerck/ welches anderen weit vberlegen. Wie auch in der Statt Beraun ein sonderlich Grube von Eisen. Ist sonsten ein kaltes Landt/ vnnd hat vberflüssig viel Viche/ Fische/ Vögel vnd allerley wilde Thier/ hat vnter den fleissenlen wilde Thier/ hat vnter den fliessenden Wassern die Elbe/ vnd die Mulda. Ihr Regiment belangend/ haben sie vor ersten Hertzogen gehabt/ so nachmals zu Königlicher Würde auffgestiegen/ nach dem Hertzog Vratißlbus/ im Jar 1086. von Keyser Henrichen dem Vierdten zum ersten König desselben erwehlet/ vnnd Bischoff Gilbertus von Trier nach Prag verschicket/ daß erihn daselbst offentlich vor dem Volck zum König salben vnd krönen solte/ vnd werden diese Könige vnter die sieben Churfürsten deß Römischen Reichs gesetzet. Die vornembste Statt deß Lands ist Prag/ in drey sonderbare Stätt ab getheilt/ von Hertzog Primislao/ vnd seinem Gemahl Libussa erbawet/ vnd mit Mawrn vnd Gräben zum besten verwahrt/ hat auff dem Berg ein herliches Königliches Schloß/ vnd wird durch die Mulda von der newẽ Statt abgescheiden/ in der Schloßkirchen ist ein vberauß stattlich Begräbnuß/ von Alabaster/ in welcher etliche Fürsten vnnd Könige von Böhmen begraben. Auch hat diese Statt ein vor neme hohe Schul/ auß welcher auch die Leiptzige entsprungen. Es hat auch dieses Königreich trefflich viel Schlösser/ vnter welchen die vornem sten sind Carolstein/ in welchem die Cron vffgehalten wird/ Rosenburg / Schwanberg/ Börnstein/ Watenberg. Vnter den Böhmischen Stätten ist auch Eger nit die geringste/ ob sie gleich ausserhalb der Böhmischen Grentzen gelegen/ aber doch zu diesem Königreich gehörig/ vñ auff einẽ fruchtbaren herlichen boden erbawet. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0197" n="177"/> statt ist Preßlaw/ von einem Hertzogen auß Polen erbawet/ nachmals mit einem sonderkaren Bisthumb begabet/ welches nachmaln an Gewalt vnd Reichthumb trefflich sehr zugenommen. Deß Bischoffs Residentz vñ Hoffhaltung ist Nyssa. Auch wer den zu diesem Land gerechnet/ Gregenser/ Teschinenser/ Monsterbergenser/ Olnicenser vnd Becustudien ser Hertzogthumb/ deßgleichen hates auch drey vnterschiedliche Geschlech ten der Freyherren/ als die von Trachenberg/ Wertenberg vnd Plessen.</p> <p>Das 10. Capit. Von dem Königreich Böhmen.</p> <p><note place="right">Böhmen</note> DAs Königreich Böhmen ist gantz mit dem Hartz wald vmschlossen/ hat seinen Namen von den Boijs/ welche es zum ersten bewohnt/ wiewol etliche vermeynen/ es seye von ihrem. König Behemo also geheissen/ begreiffet in seinem Vmbkreiß 36. Böhmischer Meilen/ vnd ist ein vberauß herrlichs fruchtbares Landt/ hat ein herrliches vnd vortreffliches Silberbergwerck/ welches anderen weit vberlegen. Wie auch in der Statt Beraun ein sonderlich Grube von Eisen. Ist sonsten ein kaltes Landt/ vnnd hat vberflüssig viel Viche/ Fische/ Vögel vnd allerley wilde Thier/ hat vnter den fleissenlen wilde Thier/ hat vnter den fliessenden Wassern die Elbe/ vnd die Mulda. Ihr Regiment belangend/ haben sie vor ersten Hertzogen gehabt/ so nachmals zu Königlicher Würde auffgestiegen/ nach dem Hertzog Vratißlbus/ im Jar 1086. von Keyser Henrichen dem Vierdten zum ersten König desselben erwehlet/ vnnd Bischoff Gilbertus von Trier nach Prag verschicket/ daß erihn daselbst offentlich vor dem Volck zum König salben vnd krönen solte/ vnd werden diese Könige vnter die sieben Churfürsten deß Römischen Reichs gesetzet.</p> <p>Die vornembste Statt deß Lands ist Prag/ in drey sonderbare Stätt ab getheilt/ von Hertzog Primislao/ vnd seinem Gemahl Libussa erbawet/ vnd mit Mawrn vnd Gräben zum besten verwahrt/ hat auff dem Berg ein herliches Königliches Schloß/ vnd wird durch die Mulda von der newẽ Statt abgescheiden/ in der Schloßkirchen ist ein vberauß stattlich Begräbnuß/ von Alabaster/ in welcher etliche Fürsten vnnd Könige von Böhmen begraben. Auch hat diese Statt ein vor neme hohe Schul/ auß welcher auch die Leiptzige entsprungen. Es hat auch dieses Königreich trefflich viel Schlösser/ vnter welchen die vornem sten sind Carolstein/ in welchem die Cron vffgehalten wird/ Rosenburg / Schwanberg/ Börnstein/ Watenberg.</p> <p>Vnter den Böhmischen Stätten ist auch Eger nit die geringste/ ob sie gleich ausserhalb der Böhmischen Grentzen gelegen/ aber doch zu diesem Königreich gehörig/ vñ auff einẽ fruchtbaren herlichen boden erbawet.</p> </div> </body> </text> </TEI> [177/0197]
statt ist Preßlaw/ von einem Hertzogen auß Polen erbawet/ nachmals mit einem sonderkaren Bisthumb begabet/ welches nachmaln an Gewalt vnd Reichthumb trefflich sehr zugenommen. Deß Bischoffs Residentz vñ Hoffhaltung ist Nyssa. Auch wer den zu diesem Land gerechnet/ Gregenser/ Teschinenser/ Monsterbergenser/ Olnicenser vnd Becustudien ser Hertzogthumb/ deßgleichen hates auch drey vnterschiedliche Geschlech ten der Freyherren/ als die von Trachenberg/ Wertenberg vnd Plessen.
Das 10. Capit. Von dem Königreich Böhmen.
DAs Königreich Böhmen ist gantz mit dem Hartz wald vmschlossen/ hat seinen Namen von den Boijs/ welche es zum ersten bewohnt/ wiewol etliche vermeynen/ es seye von ihrem. König Behemo also geheissen/ begreiffet in seinem Vmbkreiß 36. Böhmischer Meilen/ vnd ist ein vberauß herrlichs fruchtbares Landt/ hat ein herrliches vnd vortreffliches Silberbergwerck/ welches anderen weit vberlegen. Wie auch in der Statt Beraun ein sonderlich Grube von Eisen. Ist sonsten ein kaltes Landt/ vnnd hat vberflüssig viel Viche/ Fische/ Vögel vnd allerley wilde Thier/ hat vnter den fleissenlen wilde Thier/ hat vnter den fliessenden Wassern die Elbe/ vnd die Mulda. Ihr Regiment belangend/ haben sie vor ersten Hertzogen gehabt/ so nachmals zu Königlicher Würde auffgestiegen/ nach dem Hertzog Vratißlbus/ im Jar 1086. von Keyser Henrichen dem Vierdten zum ersten König desselben erwehlet/ vnnd Bischoff Gilbertus von Trier nach Prag verschicket/ daß erihn daselbst offentlich vor dem Volck zum König salben vnd krönen solte/ vnd werden diese Könige vnter die sieben Churfürsten deß Römischen Reichs gesetzet.
Böhmen Die vornembste Statt deß Lands ist Prag/ in drey sonderbare Stätt ab getheilt/ von Hertzog Primislao/ vnd seinem Gemahl Libussa erbawet/ vnd mit Mawrn vnd Gräben zum besten verwahrt/ hat auff dem Berg ein herliches Königliches Schloß/ vnd wird durch die Mulda von der newẽ Statt abgescheiden/ in der Schloßkirchen ist ein vberauß stattlich Begräbnuß/ von Alabaster/ in welcher etliche Fürsten vnnd Könige von Böhmen begraben. Auch hat diese Statt ein vor neme hohe Schul/ auß welcher auch die Leiptzige entsprungen. Es hat auch dieses Königreich trefflich viel Schlösser/ vnter welchen die vornem sten sind Carolstein/ in welchem die Cron vffgehalten wird/ Rosenburg / Schwanberg/ Börnstein/ Watenberg.
Vnter den Böhmischen Stätten ist auch Eger nit die geringste/ ob sie gleich ausserhalb der Böhmischen Grentzen gelegen/ aber doch zu diesem Königreich gehörig/ vñ auff einẽ fruchtbaren herlichen boden erbawet.
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