Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Franckreich/ vnd gegen Mittag mit dem Schweitzerland/ hat einen herrlichen trefflichen vorrath an Wein vnnd Frucht. Begreifft in sich die Graffschafft Pfirdt/ deßgleichen die Herrschafften Befort vnnd Mörsburg. Zu der Graffschafft Pfirdt gehören Altkirch/ Dattenriedt/ Befort/ Rosenfels / Maßmünster/ Thann/ Friedberg/ Mülnhausen/ ein Reichsstatt/ die Statt Otmarsen/ vnnd andere.

An diesem Land ligt gegen Nidergang die Graffschafft Moumpelgard/ deren schöne Statt / sampt dem trefflichen Keyserlichen Schlossz/ nach der Graffschafft mit gleichem Namen genennet. Hat noch viel andere Stätte vnnd Schlösser/ als Grans/ Clerouia/ Passsenwang / Luders/ vnd andere/ welche sämptlich beneben der gantzen Graffschafft dem Hertzogen von Würtemberg zuständig.

Von dem Breyßgow.

DAs Bryßgow/ oder Preyßgow/ begreifft in seiner läng zehen Meil wegs/ ist aber allein zwo breit/ vnnd erstrecket sich den Rhein hinauff biß gen Basel/ an Gctreid/ Wein/ vnd aller menschlicher Notturfft sehr fruchtbar/ ist den Ertzhertzogen von Oesterreich vnnd Marggraffen von Baden vnterworffen: Wirdt nach seiner Breysach Hauptstatt Breysach also genennet. Diese Statt ist auff einem hohen runden Berg/ gleich wie ein grosses Schlossz gelegen/ an welchem zu vnterst der Rhein hinweg laufft/ ist sonsten eine schöne Volckreiche Statt/ hat aber nicht mehr dann einen einigen Brunnen / welche mit einem Rad getretten/ vnd das Wasser sehr tieff herauß geschöpffet/ vnd der Statt verzinset wirdt.

Freyburg. Freyburg/ so jetzundt die Hauptstatt deß Landes / wurde vnter Keyser Heinrichen dem Fünfften/ von Hertzog Bechtolden erbauwet/ ist zwischen den Bergen/ an einem vberauß lustigen Ort/ hat ein grosse anzahl köstlicher Gebäuwe/ Kirchen vnnd Klöster/ auch eine fürnemme hohe Schul/ vnnd ist zu vnserer zeit eine grosse Handthierung/ daselbst mit Catzedonier Steinen/ auß welchen man Trinckgeschirr/ Messerheffte/ vnnd andere dergleichen Sachen zubereitet. Diese Stein werden in Lothringen gegraben/ vnd zu Freyburg ballieret. Es rinnen durch alle Gassen der Statt Bächlein von frischem Brunnenwasser/ so auch vber Winter nicht gefreuret. Deßgleichen auch neben der Statt das Wasser Triesem.

Vnferrn von der Statt Freyburg ist das alte verhaltene Schlossz Zäringen gelegen/ in welchen die Hertzogen von Zäringen/ so in dieser Gegend geherrschet/ jhre Wohnung gehapt. Deßgleichen sind auch in diesem Lande begriffen/ beneben dem Hertzogthumb Zäringen/ die Graffschafft Freyburg/ die Marggraffschafft Hochburg/ so jetzundt vnter

Von dem Breyßgow.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0241" n="221"/>
Franckreich/ vnd gegen Mittag            mit dem Schweitzerland/ hat einen herrlichen trefflichen vorrath an Wein vnnd Frucht.            Begreifft in sich die Graffschafft Pfirdt/ deßgleichen die Herrschafften Befort vnnd            Mörsburg. Zu der Graffschafft Pfirdt gehören Altkirch/ Dattenriedt/ Befort/ Rosenfels /            Maßmünster/ Thann/ Friedberg/ Mülnhausen/ ein Reichsstatt/ die Statt Otmarsen/ vnnd            andere.</p>
        <p>An diesem Land ligt gegen Nidergang die Graffschafft Moumpelgard/ deren schöne Statt /            sampt dem trefflichen Keyserlichen Schlossz/ nach der Graffschafft mit gleichem Namen            genennet. Hat noch viel andere Stätte vnnd Schlösser/ als Grans/ Clerouia/ Passsenwang           / Luders/ vnd andere/ welche sämptlich beneben der gantzen Graffschafft dem Hertzogen            von Würtemberg zuständig.</p>
        <p>Von dem Breyßgow.</p>
        <p>DAs Bryßgow/ oder Preyßgow/ begreifft in seiner läng zehen Meil wegs/ ist aber allein zwo breit/ vnnd erstrecket sich den Rhein hinauff biß gen Basel/ an Gctreid/ Wein/ vnd aller menschlicher Notturfft sehr fruchtbar/ ist den Ertzhertzogen von Oesterreich vnnd Marggraffen von Baden vnterworffen: Wirdt nach seiner <note place="left">Breysach</note>            Hauptstatt Breysach also genennet. Diese Statt ist auff einem hohen runden Berg/ gleich            wie ein grosses Schlossz gelegen/ an welchem zu vnterst der Rhein hinweg laufft/ ist            sonsten eine schöne Volckreiche Statt/ hat aber nicht mehr dann einen einigen Brunnen /            welche mit einem Rad getretten/ vnd das Wasser sehr tieff herauß geschöpffet/ vnd der            Statt verzinset wirdt.</p>
        <p><note place="right">Freyburg.</note> Freyburg/ so jetzundt die Hauptstatt deß Landes /            wurde vnter Keyser Heinrichen dem Fünfften/ von Hertzog Bechtolden erbauwet/ ist            zwischen den Bergen/ an einem vberauß lustigen Ort/ hat ein grosse anzahl köstlicher            Gebäuwe/ Kirchen vnnd Klöster/ auch eine fürnemme hohe Schul/ vnnd ist zu vnserer zeit            eine grosse Handthierung/ daselbst mit Catzedonier Steinen/ auß welchen man            Trinckgeschirr/ Messerheffte/ vnnd andere dergleichen Sachen zubereitet. Diese Stein            werden in Lothringen gegraben/ vnd zu Freyburg ballieret. Es rinnen durch alle Gassen der            Statt Bächlein von frischem Brunnenwasser/ so auch vber Winter nicht gefreuret.            Deßgleichen auch neben der Statt das Wasser Triesem.</p>
        <p>Vnferrn von der Statt Freyburg ist das alte verhaltene Schlossz Zäringen gelegen/ in            welchen die Hertzogen von Zäringen/ so in dieser Gegend geherrschet/ jhre Wohnung            gehapt. Deßgleichen sind auch in diesem Lande begriffen/ beneben dem Hertzogthumb            Zäringen/ die Graffschafft Freyburg/ die Marggraffschafft Hochburg/ so jetzundt              vnter
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[221/0241] Franckreich/ vnd gegen Mittag mit dem Schweitzerland/ hat einen herrlichen trefflichen vorrath an Wein vnnd Frucht. Begreifft in sich die Graffschafft Pfirdt/ deßgleichen die Herrschafften Befort vnnd Mörsburg. Zu der Graffschafft Pfirdt gehören Altkirch/ Dattenriedt/ Befort/ Rosenfels / Maßmünster/ Thann/ Friedberg/ Mülnhausen/ ein Reichsstatt/ die Statt Otmarsen/ vnnd andere. An diesem Land ligt gegen Nidergang die Graffschafft Moumpelgard/ deren schöne Statt / sampt dem trefflichen Keyserlichen Schlossz/ nach der Graffschafft mit gleichem Namen genennet. Hat noch viel andere Stätte vnnd Schlösser/ als Grans/ Clerouia/ Passsenwang / Luders/ vnd andere/ welche sämptlich beneben der gantzen Graffschafft dem Hertzogen von Würtemberg zuständig. Von dem Breyßgow. DAs Bryßgow/ oder Preyßgow/ begreifft in seiner läng zehen Meil wegs/ ist aber allein zwo breit/ vnnd erstrecket sich den Rhein hinauff biß gen Basel/ an Gctreid/ Wein/ vnd aller menschlicher Notturfft sehr fruchtbar/ ist den Ertzhertzogen von Oesterreich vnnd Marggraffen von Baden vnterworffen: Wirdt nach seiner Hauptstatt Breysach also genennet. Diese Statt ist auff einem hohen runden Berg/ gleich wie ein grosses Schlossz gelegen/ an welchem zu vnterst der Rhein hinweg laufft/ ist sonsten eine schöne Volckreiche Statt/ hat aber nicht mehr dann einen einigen Brunnen / welche mit einem Rad getretten/ vnd das Wasser sehr tieff herauß geschöpffet/ vnd der Statt verzinset wirdt. Breysach Freyburg/ so jetzundt die Hauptstatt deß Landes / wurde vnter Keyser Heinrichen dem Fünfften/ von Hertzog Bechtolden erbauwet/ ist zwischen den Bergen/ an einem vberauß lustigen Ort/ hat ein grosse anzahl köstlicher Gebäuwe/ Kirchen vnnd Klöster/ auch eine fürnemme hohe Schul/ vnnd ist zu vnserer zeit eine grosse Handthierung/ daselbst mit Catzedonier Steinen/ auß welchen man Trinckgeschirr/ Messerheffte/ vnnd andere dergleichen Sachen zubereitet. Diese Stein werden in Lothringen gegraben/ vnd zu Freyburg ballieret. Es rinnen durch alle Gassen der Statt Bächlein von frischem Brunnenwasser/ so auch vber Winter nicht gefreuret. Deßgleichen auch neben der Statt das Wasser Triesem. Freyburg. Vnferrn von der Statt Freyburg ist das alte verhaltene Schlossz Zäringen gelegen/ in welchen die Hertzogen von Zäringen/ so in dieser Gegend geherrschet/ jhre Wohnung gehapt. Deßgleichen sind auch in diesem Lande begriffen/ beneben dem Hertzogthumb Zäringen/ die Graffschafft Freyburg/ die Marggraffschafft Hochburg/ so jetzundt vnter

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): Dieses Werk steht unter der „Creative Commons Namensnennung-Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz“ (CC BY-SA).
Bilddigitalisate: CC BY-SA (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.

Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)

Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
Ligaturen werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/241
Zitationshilfe:	Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 221. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/241>, abgerufen am 21.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.