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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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teran/ S. Zachrias/ ein Frawenkloster.

Seyndt also in diesem ersten Sechstheil in Summa 13. Pfarrkirchen: 4. Münch: vnd 8. Frawenklöster: 3. Spitäl: 20. Cörper der Heiligen: 31. Orgeln: 27. Kirchthürn: 3. Bethäuser: 10. Plätz: 18. Palläst: das Arsenal oder Zeughauß: 49. Gärten: 30. Marmelsteinern Bilder. 4. vergüldte Rossz: 64. steinerne Brücken: 28. gemeine Brunnen / vnd 26. Höfe.

Der ander Sextier/ S. Marx genandt.

DEr ander Sechstheil/ hat seinen Nahmen von S. Marx Kirchen/ welche ob sie wol nicht die Thumbkirchen ist/ hält mans doch für die Oberst/ nach der Patriarch Kirchen: zum Theil/ weil Sanct Marx der Statt Patron vnnd Hauptfahnist: vnnd dann weil sie der Hertzogen Capell von altersher genennet wirdt/ darbey auch der Herrschafft Pallast steht. Diese Kirch ward zubauwen angefangen/ im Jahr 829. den 4. Tag Martij: vnnd wurden hernach viel schöner Seulen von Athen/ Corintho vnd andern Orten deß Griechenlands dahin gebracht / vnnd in diese Kirch gestellet. Es hat in vnd ausser dem Chor/ in die 500. grosser vnd kleiner Seulen. Fünff Metalliner Porten/ bey der grösten stehen 8. köstlicher Seulen von Porfirstein. Die Kirch ist mit Bley gedeckt/ vnd stehen darauff vier alte Ehrinne Pferdt / gantz künstlich zugericht. Diese haben vor zeiten die Römer dem Keyser Neroni/ als er den Parthern obgesigt/ zu Ehren lassen giessen. Aber lang hernach hat der Keyser Constantinus solche nach Constantinopel geführet: Von dannen sie die Venediger folgendts / vmb das Jahr Christi 1205. bekommen/ sammt andern köstlichen Sachen/ wie auch Heyligthumben/ so in dieser Kirchen gesehen werden/ welche alle zu erzehlen viel zu lang seyn würde. Vnder andern aber/ ist darinnen ein besonders wol verwahrtes Gewelb/ in welchem der Venediger Schatz auffbehalten wirdt. Das seyndt nun allerley herrliche Kleynoter von Goldt/ Silber/ vnnd Edelgestein/ welche wol sehwürdig/ vnnd von der Herrschafft zum theil in obgemeldem jahr/ als Constantinopel eingenommen/ zum Theil aber künfftiger Zeit nach vnd nach bekommen worden. Dann es seyndt darum 12. Königliche Krohnen / vnd zwölff Brustzierte von feinem dichtigen Golt/ gestickt mit den besten Edelgesteinen / als Smaragt/ Topas/ Rubin/ Saphir/ Chrysolin/ vnd vberauß grosse Perlen / deßgleichen zwey gantze Eynhorn/ grosse Carbunckel/ güldine Geschirr/ Schisseln von Agath vnd Jaspis/ zimlicher grösse/ ein vberauß grosser Rubin/ ein Edelgesteinern Eymer / welchen der König in Persia/ Vsuncassan der Herrschafft vereehret. Iten /

teran/ S. Zachrias/ ein Frawenkloster.

Seyndt also in diesem ersten Sechstheil in Summa 13. Pfarrkirchen: 4. Münch: vnd 8. Frawenklöster: 3. Spitäl: 20. Cörper der Heiligen: 31. Orgeln: 27. Kirchthürn: 3. Bethäuser: 10. Plätz: 18. Palläst: das Arsenal oder Zeughauß: 49. Gärten: 30. Marmelsteinern Bilder. 4. vergüldte Rossz: 64. steinerne Brücken: 28. gemeine Brunnen / vnd 26. Höfe.

Der ander Sextier/ S. Marx genandt.

DEr ander Sechstheil/ hat seinen Nahmen von S. Marx Kirchen/ welche ob sie wol nicht die Thumbkirchen ist/ hält mans doch für die Oberst/ nach der Patriarch Kirchen: zum Theil/ weil Sanct Marx der Statt Patron vnnd Hauptfahnist: vnnd dann weil sie der Hertzogen Capell von altersher genennet wirdt/ darbey auch der Herrschafft Pallast steht. Diese Kirch ward zubauwen angefangen/ im Jahr 829. den 4. Tag Martij: vnnd wurden hernach viel schöner Seulen von Athen/ Corintho vnd andern Orten deß Griechenlands dahin gebracht / vnnd in diese Kirch gestellet. Es hat in vnd ausser dem Chor/ in die 500. grosser vnd kleiner Seulen. Fünff Metalliner Porten/ bey der grösten stehen 8. köstlicher Seulen von Porfirstein. Die Kirch ist mit Bley gedeckt/ vnd stehen darauff vier alte Ehrinne Pferdt / gantz künstlich zugericht. Diese haben vor zeiten die Römer dem Keyser Neroni/ als er den Parthern obgesigt/ zu Ehren lassen giessen. Aber lang hernach hat der Keyser Constantinus solche nach Constantinopel geführet: Von dannen sie die Venediger folgendts / vmb das Jahr Christi 1205. bekommen/ sam̃t andern köstlichen Sachen/ wie auch Heyligthumben/ so in dieser Kirchen gesehen werden/ welche alle zu erzehlen viel zu lang seyn würde. Vnder andern aber/ ist darinnen ein besonders wol verwahrtes Gewelb/ in welchem der Venediger Schatz auffbehalten wirdt. Das seyndt nun allerley herrliche Kleynoter von Goldt/ Silber/ vnnd Edelgestein/ welche wol sehwürdig/ vnnd von der Herrschafft zum theil in obgemeldem jahr/ als Constantinopel eingenommen/ zum Theil aber künfftiger Zeit nach vnd nach bekommen worden. Dann es seyndt darum 12. Königliche Krohnen / vnd zwölff Brustzierte von feinem dichtigen Golt/ gestickt mit den besten Edelgesteinen / als Smaragt/ Topas/ Rubin/ Saphir/ Chrysolin/ vnd vberauß grosse Perlẽ / deßgleichen zwey gantze Eynhorn/ grosse Carbunckel/ güldine Geschirr/ Schisseln von Agath vnd Jaspis/ zimlicher grösse/ ein vberauß grosser Rubin/ ein Edelgesteinern Eymer / welchen der König in Persia/ Vsuncassan der Herrschafft vereehret. Itẽ /

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[246/0266] teran/ S. Zachrias/ ein Frawenkloster. Seyndt also in diesem ersten Sechstheil in Summa 13. Pfarrkirchen: 4. Münch: vnd 8. Frawenklöster: 3. Spitäl: 20. Cörper der Heiligen: 31. Orgeln: 27. Kirchthürn: 3. Bethäuser: 10. Plätz: 18. Palläst: das Arsenal oder Zeughauß: 49. Gärten: 30. Marmelsteinern Bilder. 4. vergüldte Rossz: 64. steinerne Brücken: 28. gemeine Brunnen / vnd 26. Höfe. Der ander Sextier/ S. Marx genandt. DEr ander Sechstheil/ hat seinen Nahmen von S. Marx Kirchen/ welche ob sie wol nicht die Thumbkirchen ist/ hält mans doch für die Oberst/ nach der Patriarch Kirchen: zum Theil/ weil Sanct Marx der Statt Patron vnnd Hauptfahnist: vnnd dann weil sie der Hertzogen Capell von altersher genennet wirdt/ darbey auch der Herrschafft Pallast steht. Diese Kirch ward zubauwen angefangen/ im Jahr 829. den 4. Tag Martij: vnnd wurden hernach viel schöner Seulen von Athen/ Corintho vnd andern Orten deß Griechenlands dahin gebracht / vnnd in diese Kirch gestellet. Es hat in vnd ausser dem Chor/ in die 500. grosser vnd kleiner Seulen. Fünff Metalliner Porten/ bey der grösten stehen 8. köstlicher Seulen von Porfirstein. Die Kirch ist mit Bley gedeckt/ vnd stehen darauff vier alte Ehrinne Pferdt / gantz künstlich zugericht. Diese haben vor zeiten die Römer dem Keyser Neroni/ als er den Parthern obgesigt/ zu Ehren lassen giessen. Aber lang hernach hat der Keyser Constantinus solche nach Constantinopel geführet: Von dannen sie die Venediger folgendts / vmb das Jahr Christi 1205. bekommen/ sam̃t andern köstlichen Sachen/ wie auch Heyligthumben/ so in dieser Kirchen gesehen werden/ welche alle zu erzehlen viel zu lang seyn würde. Vnder andern aber/ ist darinnen ein besonders wol verwahrtes Gewelb/ in welchem der Venediger Schatz auffbehalten wirdt. Das seyndt nun allerley herrliche Kleynoter von Goldt/ Silber/ vnnd Edelgestein/ welche wol sehwürdig/ vnnd von der Herrschafft zum theil in obgemeldem jahr/ als Constantinopel eingenommen/ zum Theil aber künfftiger Zeit nach vnd nach bekommen worden. Dann es seyndt darum 12. Königliche Krohnen / vnd zwölff Brustzierte von feinem dichtigen Golt/ gestickt mit den besten Edelgesteinen / als Smaragt/ Topas/ Rubin/ Saphir/ Chrysolin/ vnd vberauß grosse Perlẽ / deßgleichen zwey gantze Eynhorn/ grosse Carbunckel/ güldine Geschirr/ Schisseln von Agath vnd Jaspis/ zimlicher grösse/ ein vberauß grosser Rubin/ ein Edelgesteinern Eymer / welchen der König in Persia/ Vsuncassan der Herrschafft vereehret. Itẽ /

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/266>, abgerufen am 21.11.2024.