Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

schafft hatt Jährlich auß dieser Statt 50000. Ducaten.

Tarvis/ ist nicht sonders groß/ aber vber diemassen fest/ hat ein ziemlich groß Geblerh/ darinn viel Stättlein/ vnnd ein fruchtbar Landschafft. Die Herrschafft hat järlich 8000. Ducaten auß dieser Statt.

Crema/ ward vor wenig Jahren erst zu einer Statt gemacht. Ist eine auß den vornembsten Vestungen in gantz Italien. Hat anderthalb Meyl im vmbfang: Gehören in die 40. Marckt vnnd Dörffer darunter.

Von der Venediger macht auff dem Meer.

NACH dem zum theil erkläret/ was für Stätt vnnd Herrschafften/ der Statt Venedig auff dem Landt vnterworffen. Folget demnach anzuzeigen/ wie mächtig sie auch auff dem Meer seye. Nun ist sie nicht allein/ wie oben angeregt/ ein König in deß Adriatischen Meers/ sonder sie beherrschet auch im Eingang desselben/ die Insul Corfu: bey Morea / die Insul Cefalonia/ Zante/ Cerigo/ Lucerigo/ vnd im Arcipelage/ die Insul Sciro / vnnd andere mehr. So ist jr auch vnterworffen Candia/ so vorzeiten ein Königreich gewesen / vnnd Creta genennet worden/ da der Malvasier wächst. Diese Insul ist grösser als Cypern / dan sie 700. Welsche Meylim vmbkreyß hat. Die Häupstatt darin heist Candia. Dise Insul ist vnter die Venediger kommen/ im Jahr 1204. wie gleichfals die Insul Eypern/ im Jar 1487. Welche der Türck im Jahr 1571. der Christenheit wieder abzetrungen.

Dieses ist nun beyläusstig die Macht der Venediger an jren Herrschafften zu Landt vnnd zu Wasser. Auß welchen allen die Herrschafft jährlichs ordinari Einkommen hat/ zu Friedens zeiten/ in die 2. Milion-Goldt/ als nemlich von den Stätten in Italia 800. tausendt Ducaten. Auß der Statt Venedig allein 700. tausend/ an Zoll vnnd Maut/ wie dann allda allein der Weintätz jährlich/ in die 130. M. Ducaten trägt. Vnd 500. tausend Ducaten / auß dem Saltz/ vnd den Meerstätten.

Hergegen hat sie auch mächtige grosse Auß gaben/ also/ daß dz Einkom men fast darauff gehet/ vnd da gleich was vberbleibt/ bezal[unleserliches Material]n sie daruon die alten schulden / so sie zur zeit jhrer gefürten Kriegemackt haben. Es mangelt aber diser Herrschafft auch sonsten nit an guten mitteln vnd wegen/ mehr extra ortraordinari Einkommens / ohne beträngnuß jrer Vnterthanen/ zu haben. Dauon dann/ wie auch wielen anderen Sachen / wol wehrers köndte fürgebracht werden/ aber wegen der geliebte ku[unleserliches Material]tzin/ wöllen wirs hie mit lassen bewenden.

schafft hatt Jährlich auß dieser Statt 50000. Ducaten.

Tarvis/ ist nicht sonders groß/ aber vber diemassen fest/ hat ein ziemlich groß Geblerh/ darinn viel Stättlein/ vnnd ein fruchtbar Landschafft. Die Herrschafft hat järlich 8000. Ducaten auß dieser Statt.

Crema/ ward vor wenig Jahren erst zu einer Statt gemacht. Ist eine auß den vornembsten Vestungen in gantz Italien. Hat anderthalb Meyl im vmbfang: Gehören in die 40. Marckt vnnd Dörffer darunter.

Von der Venediger macht auff dem Meer.

NACH dem zum theil erkläret/ was für Stätt vnnd Herrschafften/ der Statt Venedig auff dem Landt vnterworffen. Folget demnach anzuzeigen/ wie mächtig sie auch auff dem Meer seye. Nun ist sie nicht allein/ wie oben angeregt/ ein König in deß Adriatischẽ Meers/ sonder sie beherrschet auch im Eingang desselben/ die Insul Corfu: bey Morea / die Insul Cefalonia/ Zante/ Cerigo/ Lucerigo/ vnd im Arcipelage/ die Insul Sciro / vnnd andere mehr. So ist jr auch vnterworffen Candia/ so vorzeiten ein Königreich gewesen / vnnd Creta genennet worden/ da der Malvasier wächst. Diese Insul ist grösser als Cypern / dan sie 700. Welsche Meylim vmbkreyß hat. Die Häupstatt darin heist Candia. Dise Insul ist vnter die Venediger kommen/ im Jahr 1204. wie gleichfals die Insul Eypern/ im Jar 1487. Welche der Türck im Jahr 1571. der Christenheit wieder abzetrungen.

Dieses ist nun beyläusstig die Macht der Venediger an jren Herrschafften zu Landt vnnd zu Wasser. Auß welchen allen die Herrschafft jährlichs ordinari Einkommen hat/ zu Friedens zeiten/ in die 2. Milion-Goldt/ als nemlich von den Stätten in Italia 800. tausendt Ducaten. Auß der Statt Venedig allein 700. tausend/ an Zoll vnnd Maut/ wie dann allda allein der Weintätz jährlich/ in die 130. M. Ducaten trägt. Vnd 500. tausend Ducaten / auß dem Saltz/ vnd den Meerstätten.

Hergegen hat sie auch mächtige grosse Auß gabẽ/ also/ daß dz Einkom men fast darauff gehet/ vnd da gleich was vberbleibt/ bezal[unleserliches Material]n sie daruon die alten schulden / so sie zur zeit jhrer gefürten Kriegemackt haben. Es mangelt aber diser Herrschafft auch sonstẽ nit an gutẽ mitteln vnd wegen/ mehr extra ortraordinari Einkommens / ohne beträngnuß jrer Vnterthanen/ zu haben. Dauon dann/ wie auch wielen anderen Sachen / wol wehrers köndte fürgebracht werden/ aber wegen der geliebte ku[unleserliches Material]tzin/ wöllen wirs hie mit lassen bewenden.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0280" n="260"/>
schafft hatt Jährlich auß dieser            Statt 50000. Ducaten.</p>
        <p>Tarvis/ ist nicht sonders groß/ aber vber diemassen fest/ hat ein ziemlich groß            Geblerh/ darinn viel Stättlein/ vnnd ein fruchtbar Landschafft. Die Herrschafft hat            järlich 8000. Ducaten auß dieser Statt.</p>
        <p>Crema/ ward vor wenig Jahren erst zu einer Statt gemacht. Ist eine auß den vornembsten            Vestungen in gantz Italien. Hat anderthalb Meyl im vmbfang: Gehören in die 40. Marckt vnnd            Dörffer darunter.</p>
        <p>Von der Venediger macht auff dem Meer.</p>
        <p>NACH dem zum theil erkläret/ was für Stätt vnnd Herrschafften/ der Statt Venedig auff            dem Landt vnterworffen. Folget demnach anzuzeigen/ wie mächtig sie auch auff dem Meer            seye. Nun ist sie nicht allein/ wie oben angeregt/ ein König in deß Adriatische&#x0303;            Meers/ sonder sie beherrschet auch im Eingang desselben/ die Insul Corfu: bey Morea /            die Insul Cefalonia/ Zante/ Cerigo/ Lucerigo/ vnd im Arcipelage/ die Insul Sciro /            vnnd andere mehr. So ist jr auch vnterworffen Candia/ so vorzeiten ein Königreich gewesen           / vnnd Creta genennet worden/ da der Malvasier wächst. Diese Insul ist grösser als Cypern           / dan sie 700. Welsche Meylim vmbkreyß hat. Die Häupstatt darin heist Candia. Dise Insul            ist vnter die Venediger kommen/ im Jahr 1204. wie gleichfals die Insul Eypern/ im Jar            1487. Welche der Türck im Jahr 1571. der Christenheit wieder abzetrungen.</p>
        <p>Dieses ist nun beyläusstig die Macht der Venediger an jren Herrschafften zu Landt vnnd zu            Wasser. Auß welchen allen die Herrschafft jährlichs ordinari Einkommen hat/ zu Friedens            zeiten/ in die 2. Milion-Goldt/ als nemlich von den Stätten in Italia 800. tausendt            Ducaten. Auß der Statt Venedig allein 700. tausend/ an Zoll vnnd Maut/ wie dann allda            allein der Weintätz jährlich/ in die 130. M. Ducaten trägt. Vnd 500. tausend Ducaten /            auß dem Saltz/ vnd den Meerstätten.</p>
        <p>Hergegen hat sie auch mächtige grosse Auß gabe&#x0303;/ also/ daß dz Einkom men fast            darauff gehet/ vnd da gleich was vberbleibt/ bezal<gap reason="illegible"/>n sie daruon die alten schulden /            so sie zur zeit jhrer gefürten Kriegemackt haben. Es mangelt aber diser Herrschafft auch            sonste&#x0303; nit an gute&#x0303; mitteln vnd wegen/ mehr extra ortraordinari Einkommens           / ohne beträngnuß jrer Vnterthanen/ zu haben. Dauon dann/ wie auch wielen anderen Sachen           / wol wehrers köndte fürgebracht werden/ aber wegen der geliebte ku<gap reason="illegible"/>tzin/ wöllen wirs            hie mit lassen bewenden.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[260/0280] schafft hatt Jährlich auß dieser Statt 50000. Ducaten. Tarvis/ ist nicht sonders groß/ aber vber diemassen fest/ hat ein ziemlich groß Geblerh/ darinn viel Stättlein/ vnnd ein fruchtbar Landschafft. Die Herrschafft hat järlich 8000. Ducaten auß dieser Statt. Crema/ ward vor wenig Jahren erst zu einer Statt gemacht. Ist eine auß den vornembsten Vestungen in gantz Italien. Hat anderthalb Meyl im vmbfang: Gehören in die 40. Marckt vnnd Dörffer darunter. Von der Venediger macht auff dem Meer. NACH dem zum theil erkläret/ was für Stätt vnnd Herrschafften/ der Statt Venedig auff dem Landt vnterworffen. Folget demnach anzuzeigen/ wie mächtig sie auch auff dem Meer seye. Nun ist sie nicht allein/ wie oben angeregt/ ein König in deß Adriatischẽ Meers/ sonder sie beherrschet auch im Eingang desselben/ die Insul Corfu: bey Morea / die Insul Cefalonia/ Zante/ Cerigo/ Lucerigo/ vnd im Arcipelage/ die Insul Sciro / vnnd andere mehr. So ist jr auch vnterworffen Candia/ so vorzeiten ein Königreich gewesen / vnnd Creta genennet worden/ da der Malvasier wächst. Diese Insul ist grösser als Cypern / dan sie 700. Welsche Meylim vmbkreyß hat. Die Häupstatt darin heist Candia. Dise Insul ist vnter die Venediger kommen/ im Jahr 1204. wie gleichfals die Insul Eypern/ im Jar 1487. Welche der Türck im Jahr 1571. der Christenheit wieder abzetrungen. Dieses ist nun beyläusstig die Macht der Venediger an jren Herrschafften zu Landt vnnd zu Wasser. Auß welchen allen die Herrschafft jährlichs ordinari Einkommen hat/ zu Friedens zeiten/ in die 2. Milion-Goldt/ als nemlich von den Stätten in Italia 800. tausendt Ducaten. Auß der Statt Venedig allein 700. tausend/ an Zoll vnnd Maut/ wie dann allda allein der Weintätz jährlich/ in die 130. M. Ducaten trägt. Vnd 500. tausend Ducaten / auß dem Saltz/ vnd den Meerstätten. Hergegen hat sie auch mächtige grosse Auß gabẽ/ also/ daß dz Einkom men fast darauff gehet/ vnd da gleich was vberbleibt/ bezal_ n sie daruon die alten schulden / so sie zur zeit jhrer gefürten Kriegemackt haben. Es mangelt aber diser Herrschafft auch sonstẽ nit an gutẽ mitteln vnd wegen/ mehr extra ortraordinari Einkommens / ohne beträngnuß jrer Vnterthanen/ zu haben. Dauon dann/ wie auch wielen anderen Sachen / wol wehrers köndte fürgebracht werden/ aber wegen der geliebte ku_ tzin/ wöllen wirs hie mit lassen bewenden.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/280
Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 260. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/280>, abgerufen am 31.10.2024.