Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

Sohn die Helenam seine Gemahlin geraubet hat/ ist geschehen zu K. Davids zeiten. Als dann ist die Regierung an die Macedonier kommen/ welche sonderlich floriret hat bey K. Philippo deß Alexandri Magni vatter/ vnd man schreibt von Alexandro Magno/ da sein Vatter so mechtige victorien in Griechenlandt erhalten/ er geweinet vnd gesagt habe/ er würde mit der weise nicht zu Kriegen vnnd einzunehmen vbrig haben. Vor der Zeit aber seindt auch die Persianer einmal in Griechenlandt rege Xerxe gefallen/ vnd haben die Stätte eingenommen/ aber durch Vorsichtigkeit vnnd Raht Themistoclis haben die Griechen wider die Perser-Vberhandt behalten. Fünfftzig Jahr nach der flucht Xerxis hat sich der Peloponnesisch Krieg entsponnen/ wegen anzündung eines Waldes. Derowegen Athen ein statutum wider die Megarenser lassen auß gehen/ das fie sich deß Attischen Portus eussern solten/ die klagens bey den Lacedemonier dieselbigen bitten die Athenienser sie wollen dochdz gebot auffgeben. Es will nicht statt haben/ damit die Lacedae monier nicht nachmahls etwas grössers haben wöllen: die sache zwar sey so groß nicht/ nur daß exempel sey nit zu zulassen/ also wurde auß der Verheuffung der sache ein ciuile bellum, der gantz Griechenlandt schädlich gewesen/ wie Pindanus spricht: Ein kleiner Funck Brent offt einen gantzen Walt auß. Nach dem nun dieser inheimisch Krieg in die 27. jahr gewehret hatte/ hat Lysander der Lacedaemonier Hertzog die Armada der Athenienser endlich erlegt vnd die Statt erobert/ vnd ist ein entschafft deß Peloponnesischen/ Krieges erfolget / da ist dann/ nach deß Laconischen Reichs abstandt/ das Macedonisch groß worden/ sc. Folgents ist daß Griechisch reich an die Römer kommen/ zu zeiten L. Aemyly Pauli / etwanach anderthalb hundert jahren/ vnd also forter an das Römische Keyserthumb/ biß auff den Constantinum Magnum/ deren Cataligus bey Italia kan gesehen werden. Jetzunder nur vonden Griechischen Keysern.

Der erst ist Constantinus Magnus/ zu deß zeiten ist die May. deß Römischen Reichs nach Constantinopel vorlegt worden/ vnd durch diese Gelegenheit Rom an den Bapst daselbst kommen/ wie Liber decretorum vermeldet.

Es hat auch gemeldter Keyser das Reich vnder seine nachkommen verlegt/ also das einer Hispaniam bekommen/ der ander Italiam/ sc. Einer aber zu Constantinopel als ein Keyser re gieret hat/ derselbige war Constantinus Junior. Dem folgete Julianus Apostata/ der fiel wider ab vom Ehristenthumb/ welches Constantin. M. angenommen hatte.

Darauff folget Jovianianus/ Valentinianus/ Gratianus/ Theodosius Magnus/ Arcadius. Theodosius Innior. Leo Zeno. Anastasius. Justinus/ eines Kühehirten Sohn auß Thracia. Justinianus /

Sohn die Helenam seine Gemahlin geraubet hat/ ist geschehen zu K. Davids zeiten. Als dann ist die Regierung an die Macedonier kommen/ welche sonderlich floriret hat bey K. Philippo deß Alexandri Magni vatter/ vnd man schreibt von Alexandro Magno/ da sein Vatter so mechtige victorien in Griechenlandt erhalten/ er geweinet vnd gesagt habe/ er würde mit der weise nicht zu Kriegen vnnd einzunehmen vbrig haben. Vor der Zeit aber seindt auch die Persianer einmal in Griechenlandt rege Xerxe gefallen/ vnd haben die Stätte eingenommen/ aber durch Vorsichtigkeit vnnd Raht Themistoclis haben die Griechen wider die Perser-Vberhandt behalten. Fünfftzig Jahr nach der flucht Xerxis hat sich der Pelopõnesisch Krieg entsponnen/ wegen anzündung eines Waldes. Derowegen Athen ein statutum wider die Megarenser lassen auß gehẽ/ das fie sich deß Attischen Portus eussern solten/ die klagens bey den Lacedęmonier dieselbigen bitten die Athenienser sie wollẽ dochdz gebot auffgeben. Es will nicht statt haben/ damit die Lacedae monier nicht nachmahls etwas grössers haben wöllen: die sache zwar sey so groß nicht/ nur daß exempel sey nit zu zulassen/ also wurde auß der Verheuffung der sache ein ciuile bellum, der gantz Griechenlandt schädlich gewesen/ wie Pindanus spricht: Ein kleiner Funck Brent offt einen gantzen Walt auß. Nach dem nun dieser inheimisch Krieg in die 27. jahr gewehret hatte/ hat Lysander der Lacedaemonier Hertzog die Armada der Athenienser endlich erlegt vnd die Statt erobert/ vnd ist ein entschafft deß Peloponnesischen/ Krieges erfolget / da ist dann/ nach deß Laconischen Reichs abstandt/ das Macedonisch groß worden/ sc. Folgents ist daß Griechisch reich an die Römer kommen/ zu zeiten L. Aemyly Pauli / etwanach anderthalb hundert jahren/ vnd also forter an das Römische Keyserthumb/ biß auff den Constantinum Magnum/ deren Cataligus bey Italia kan gesehen werden. Jetzunder nur võden Griechischen Keysern.

Der erst ist Constantinus Magnus/ zu deß zeiten ist die May. deß Römischen Reichs nach Constantinopel vorlegt worden/ vnd durch diese Gelegenheit Rom an den Bapst daselbst kommen/ wie Liber decretorum vermeldet.

Es hat auch gemeldter Keyser das Reich vnder seine nachkommen verlegt/ also das einer Hispaniam bekommen/ der ander Italiam/ sc. Einer aber zu Constantinopel als ein Keyser re gieret hat/ derselbige war Constantinus Junior. Dem folgete Julianus Apostata/ der fiel wider ab vom Ehristenthumb/ welches Constantin. M. angenommen hatte.

Darauff folget Jovianianus/ Valentinianus/ Gratianus/ Theodosius Magnus/ Arcadius. Theodosius Innior. Leo Zeno. Anastasius. Justinus/ eines Kühehirten Sohn auß Thracia. Justinianus /

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0302" n="282"/>
Sohn die Helenam seine Gemahlin geraubet hat/ ist geschehen zu K. Davids zeiten. Als            dann ist die Regierung an die Macedonier kommen/ welche sonderlich floriret hat bey K.            Philippo deß Alexandri Magni vatter/ vnd man schreibt von Alexandro Magno/ da sein            Vatter so mechtige victorien in Griechenlandt erhalten/ er geweinet vnd gesagt habe/ er            würde mit der weise nicht zu Kriegen vnnd einzunehmen vbrig haben. Vor der Zeit aber            seindt auch die Persianer einmal in Griechenlandt rege Xerxe gefallen/ vnd haben die            Stätte eingenommen/ aber durch Vorsichtigkeit vnnd Raht Themistoclis haben die Griechen            wider die Perser-Vberhandt behalten. Fünfftzig Jahr nach der flucht Xerxis hat sich der            Pelopo&#x0303;nesisch Krieg entsponnen/ wegen anzündung eines Waldes. Derowegen Athen ein            statutum wider die Megarenser lassen auß gehe&#x0303;/ das fie sich deß Attischen Portus            eussern solten/ die klagens bey den Laced&#x0119;monier dieselbigen bitten die Athenienser sie            wolle&#x0303; dochdz gebot auffgeben. Es will nicht statt haben/ damit die Lacedae monier            nicht nachmahls etwas grössers haben wöllen: die sache zwar sey so groß nicht/ nur daß            exempel sey nit zu zulassen/ also wurde auß der Verheuffung der sache ein ciuile bellum,            der gantz Griechenlandt schädlich gewesen/ wie Pindanus spricht: Ein kleiner Funck Brent            offt einen gantzen Walt auß. Nach dem nun dieser inheimisch Krieg in die 27. jahr gewehret            hatte/ hat Lysander der Lacedaemonier Hertzog die Armada der Athenienser endlich erlegt            vnd die Statt erobert/ vnd ist ein entschafft deß Peloponnesischen/ Krieges erfolget /            da ist dann/ nach deß Laconischen Reichs abstandt/ das Macedonisch groß worden/ sc.            Folgents ist daß Griechisch reich an die Römer kommen/ zu zeiten L. Aemyly Pauli /            etwanach anderthalb hundert jahren/ vnd also forter an das Römische Keyserthumb/ biß            auff den Constantinum Magnum/ deren Cataligus bey Italia kan gesehen werden. Jetzunder            nur vo&#x0303;den Griechischen Keysern.</p>
        <p>Der erst ist Constantinus Magnus/ zu deß zeiten ist die May. deß Römischen Reichs nach            Constantinopel vorlegt worden/ vnd durch diese Gelegenheit Rom an den Bapst daselbst            kommen/ wie Liber decretorum vermeldet.</p>
        <p>Es hat auch gemeldter Keyser das Reich vnder seine nachkommen verlegt/ also das einer            Hispaniam bekommen/ der ander Italiam/ sc. Einer aber zu Constantinopel als ein Keyser            re gieret hat/ derselbige war Constantinus Junior. Dem folgete Julianus Apostata/ der            fiel wider ab vom Ehristenthumb/ welches Constantin. M. angenommen hatte.</p>
        <p>Darauff folget Jovianianus/ Valentinianus/ Gratianus/ Theodosius Magnus/ Arcadius.            Theodosius Innior. Leo Zeno. Anastasius. Justinus/ eines Kühehirten Sohn auß Thracia.            Justinianus /
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[282/0302] Sohn die Helenam seine Gemahlin geraubet hat/ ist geschehen zu K. Davids zeiten. Als dann ist die Regierung an die Macedonier kommen/ welche sonderlich floriret hat bey K. Philippo deß Alexandri Magni vatter/ vnd man schreibt von Alexandro Magno/ da sein Vatter so mechtige victorien in Griechenlandt erhalten/ er geweinet vnd gesagt habe/ er würde mit der weise nicht zu Kriegen vnnd einzunehmen vbrig haben. Vor der Zeit aber seindt auch die Persianer einmal in Griechenlandt rege Xerxe gefallen/ vnd haben die Stätte eingenommen/ aber durch Vorsichtigkeit vnnd Raht Themistoclis haben die Griechen wider die Perser-Vberhandt behalten. Fünfftzig Jahr nach der flucht Xerxis hat sich der Pelopõnesisch Krieg entsponnen/ wegen anzündung eines Waldes. Derowegen Athen ein statutum wider die Megarenser lassen auß gehẽ/ das fie sich deß Attischen Portus eussern solten/ die klagens bey den Lacedęmonier dieselbigen bitten die Athenienser sie wollẽ dochdz gebot auffgeben. Es will nicht statt haben/ damit die Lacedae monier nicht nachmahls etwas grössers haben wöllen: die sache zwar sey so groß nicht/ nur daß exempel sey nit zu zulassen/ also wurde auß der Verheuffung der sache ein ciuile bellum, der gantz Griechenlandt schädlich gewesen/ wie Pindanus spricht: Ein kleiner Funck Brent offt einen gantzen Walt auß. Nach dem nun dieser inheimisch Krieg in die 27. jahr gewehret hatte/ hat Lysander der Lacedaemonier Hertzog die Armada der Athenienser endlich erlegt vnd die Statt erobert/ vnd ist ein entschafft deß Peloponnesischen/ Krieges erfolget / da ist dann/ nach deß Laconischen Reichs abstandt/ das Macedonisch groß worden/ sc. Folgents ist daß Griechisch reich an die Römer kommen/ zu zeiten L. Aemyly Pauli / etwanach anderthalb hundert jahren/ vnd also forter an das Römische Keyserthumb/ biß auff den Constantinum Magnum/ deren Cataligus bey Italia kan gesehen werden. Jetzunder nur võden Griechischen Keysern. Der erst ist Constantinus Magnus/ zu deß zeiten ist die May. deß Römischen Reichs nach Constantinopel vorlegt worden/ vnd durch diese Gelegenheit Rom an den Bapst daselbst kommen/ wie Liber decretorum vermeldet. Es hat auch gemeldter Keyser das Reich vnder seine nachkommen verlegt/ also das einer Hispaniam bekommen/ der ander Italiam/ sc. Einer aber zu Constantinopel als ein Keyser re gieret hat/ derselbige war Constantinus Junior. Dem folgete Julianus Apostata/ der fiel wider ab vom Ehristenthumb/ welches Constantin. M. angenommen hatte. Darauff folget Jovianianus/ Valentinianus/ Gratianus/ Theodosius Magnus/ Arcadius. Theodosius Innior. Leo Zeno. Anastasius. Justinus/ eines Kühehirten Sohn auß Thracia. Justinianus /

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/302
Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 282. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/302>, abgerufen am 22.11.2024.