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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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seil gehabt/ begab sich endtlich auffs Meer / vnnd brachte durch den Raub grosse Reichthumb an sich. Nam die Statt Algira in Mauritania mit gewalt ein/ vnd dienete dem Türcken wider den König in Hispanien/ vnd wider den zu Thunis.

Seindt also heut zu tage drey Regenten in dem Carthagischen Landt: Der König Xeriff/ der König zu Hispanien vnd der Türck.

Anno Christi 1578. haben die Portugaleser vnnd König Abdelmelech zu Fessa der Saracener eine schlacht gethan/ da sindt die Portugaleser geschlagen/ König Sebastianus von Potugal ist vmbkommen. Abdemelech ist plötzlich gestorben/ vnd König Mulejus Mahometus jenes Vetter in der Flucht in einem tieffen Schlamm stecken blieben vnd vmbkommen.

Da hat succediret Abdimelechs Bruder Mulejus Hametus. Es vermeldet die Niderländische Historia Meterani/ das Chreiben deß Türckischen Keysers an König zu Feß in Anno 1603. an jhn gethan/ vnd giebt jhme der Türck diesen Titul. Dem Glückseligen/ Großmächtigen / Reichen/ Hochgebornen/ Ansehenlichen Fürsten vnnd grossen Amel/ Königen zu Feß/ sc. In der Insel Taneriffa habe sie gege jren Fürsten ein solche Gewohnheit/ es nimbt keiner keine Jungfrauw zur Ehe/ sie sey dann zuvor von jhrem Fürsten beschlaffen/ vnd halten sie das für eine sonderliche grosse Ehr.

Das 4. Capit.

Von Egyptenlandt.

EGypten ist das aller Fruchtbarest: vnd berümmteste Land in Africa/ an der seiten gegen morgen von dem Fluß Nilo/ welcher in den AEthiopischen Gebirgen entstehet/ vnd ins Mittländische Meer selt/ bezeichnet. Die fruchtbarkeit dieses Landes wird durch das vberschwemmen deß Nili vervrsachet. Derselbige fluß aber hat sonderlich zwo Eygenschafften an sich Dann erst/ so wächset er im Sommer/ wann ander Wasser abnehmen/ im Winter aber nimbt er ab/ wann ander Wasser zunehmen. Seines wachsens werden viel vrsachen gesetzet / diese aber helt man für die gewisseste/ nemlich die stätige platzregen auff den AEthiopischen Gebirgen/ so vmb dieselbege Zeit zu geschehen pflegen. Die ander Eygenschafft ist/ daß wie andere wasser/ da sie auß brechen vnnd vberschwemmen/ schaden thun vnd verwüsten: also bringet entgegen der Nilus nutzen/ wann er vberschwemmet vnd dünget alles/ was er erreichet. Es wechset aber der Nilus fünfftzig Tagelang/ vnnd nimbt auch fünfftzig tage widerumm ab/ welches geschiehet innerhalb dem Junio vnd Octobri/ von an da die Sonne in dem Krebs gangen/ vnnd sorters auß der Wage kommen ist / vnnd diß

seil gehabt/ begab sich endtlich auffs Meer / vnnd brachte durch den Raub grosse Reichthumb an sich. Nam die Statt Algira in Mauritania mit gewalt ein/ vnd dienete dem Türcken wider den König in Hispanien/ vnd wider den zu Thunis.

Seindt also heut zu tage drey Regenten in dem Carthagischen Landt: Der König Xeriff/ der König zu Hispanien vnd der Türck.

Anno Christi 1578. haben die Portugaleser vnnd König Abdelmelech zu Fessa der Saracener eine schlacht gethan/ da sindt die Portugaleser geschlagen/ König Sebastianus von Potugal ist vmbkommen. Abdemelech ist plötzlich gestorben/ vnd König Mulejus Mahometus jenes Vetter in der Flucht in einem tieffen Schlamm stecken blieben vnd vmbkommen.

Da hat succediret Abdimelechs Bruder Mulejus Hametus. Es vermeldet die Niderländische Historia Meterani/ das Chreiben deß Türckischen Keysers an König zu Feß in Anno 1603. an jhn gethan/ vnd giebt jhme der Türck diesen Titul. Dem Glückseligen/ Großmächtigen / Reichen/ Hochgebornen/ Ansehenlichen Fürsten vnnd grossen Amel/ Königen zu Feß/ sc. In der Insel Taneriffa habë sie gegë jren Fürsten ein solche Gewohnheit/ es nimbt keiner keine Jungfrauw zur Ehe/ sie sey dann zuvor von jhrem Fürsten beschlaffen/ vnd halten sie das für eine sonderliche grosse Ehr.

Das 4. Capit.

Von Egyptenlandt.

EGypten ist das aller Fruchtbarest: vnd berüm̃teste Land in Africa/ an der seiten gegen morgen von dem Fluß Nilo/ welcher in den AEthiopischen Gebirgen entstehet/ vnd ins Mittländische Meer selt/ bezeichnet. Die fruchtbarkeit dieses Landes wird durch das vberschwemmen deß Nili vervrsachet. Derselbige fluß aber hat sonderlich zwo Eygenschafften an sich Dann erst/ so wächset er im Sommer/ wann ander Wasser abnehmen/ im Winter aber nimbt er ab/ wann ander Wasser zunehmen. Seines wachsens werden viel vrsachen gesetzet / diese aber helt man für die gewisseste/ nemlich die stätige platzregen auff den AEthiopischen Gebirgen/ so vmb dieselbege Zeit zu geschehen pflegen. Die ander Eygenschafft ist/ daß wie andere wasser/ da sie auß brechen vnnd vberschwemmen/ schaden thun vnd verwüsten: also bringet entgegen der Nilus nutzen/ wann er vberschwem̃et vnd dünget alles/ was er erreichet. Es wechset aber der Nilus fünfftzig Tagelang/ vnnd nimbt auch fünfftzig tage widerum̃ ab/ welches geschiehet innerhalb dem Junio vnd Octobri/ von an da die Sonne in dem Krebs gangen/ vnnd sorters auß der Wage kommen ist / vnnd diß

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[294/0314] seil gehabt/ begab sich endtlich auffs Meer / vnnd brachte durch den Raub grosse Reichthumb an sich. Nam die Statt Algira in Mauritania mit gewalt ein/ vnd dienete dem Türcken wider den König in Hispanien/ vnd wider den zu Thunis. Seindt also heut zu tage drey Regenten in dem Carthagischen Landt: Der König Xeriff/ der König zu Hispanien vnd der Türck. Anno Christi 1578. haben die Portugaleser vnnd König Abdelmelech zu Fessa der Saracener eine schlacht gethan/ da sindt die Portugaleser geschlagen/ König Sebastianus von Potugal ist vmbkommen. Abdemelech ist plötzlich gestorben/ vnd König Mulejus Mahometus jenes Vetter in der Flucht in einem tieffen Schlamm stecken blieben vnd vmbkommen. Da hat succediret Abdimelechs Bruder Mulejus Hametus. Es vermeldet die Niderländische Historia Meterani/ das Chreiben deß Türckischen Keysers an König zu Feß in Anno 1603. an jhn gethan/ vnd giebt jhme der Türck diesen Titul. Dem Glückseligen/ Großmächtigen / Reichen/ Hochgebornen/ Ansehenlichen Fürsten vnnd grossen Amel/ Königen zu Feß/ sc. In der Insel Taneriffa habë sie gegë jren Fürsten ein solche Gewohnheit/ es nimbt keiner keine Jungfrauw zur Ehe/ sie sey dann zuvor von jhrem Fürsten beschlaffen/ vnd halten sie das für eine sonderliche grosse Ehr. Das 4. Capit. Von Egyptenlandt. EGypten ist das aller Fruchtbarest: vnd berüm̃teste Land in Africa/ an der seiten gegen morgen von dem Fluß Nilo/ welcher in den AEthiopischen Gebirgen entstehet/ vnd ins Mittländische Meer selt/ bezeichnet. Die fruchtbarkeit dieses Landes wird durch das vberschwemmen deß Nili vervrsachet. Derselbige fluß aber hat sonderlich zwo Eygenschafften an sich Dann erst/ so wächset er im Sommer/ wann ander Wasser abnehmen/ im Winter aber nimbt er ab/ wann ander Wasser zunehmen. Seines wachsens werden viel vrsachen gesetzet / diese aber helt man für die gewisseste/ nemlich die stätige platzregen auff den AEthiopischen Gebirgen/ so vmb dieselbege Zeit zu geschehen pflegen. Die ander Eygenschafft ist/ daß wie andere wasser/ da sie auß brechen vnnd vberschwemmen/ schaden thun vnd verwüsten: also bringet entgegen der Nilus nutzen/ wann er vberschwem̃et vnd dünget alles/ was er erreichet. Es wechset aber der Nilus fünfftzig Tagelang/ vnnd nimbt auch fünfftzig tage widerum̃ ab/ welches geschiehet innerhalb dem Junio vnd Octobri/ von an da die Sonne in dem Krebs gangen/ vnnd sorters auß der Wage kommen ist / vnnd diß

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 294. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/314>, abgerufen am 24.11.2024.