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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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ner zu Achin, so haben sie mitten vmb den Leib ein baumwollen tuch gewickelt/ vnd ein hembd drüber von gleichen Tuch haben auch ein stück baumwollen getüch vmb den kopff gewickelt gehen ferner mit blossen beinen vnd füssen/ weil es aber jnen nit gbrächlich ist/ etwz an den beinen zutragen/ so wol bey de vornemsten/ als den geringsten/ daher man denn die Reichen vor den Armen nit wol vnterscheiden vnd ein für dem andern erkennen kan/ weil sie mehrertheils alle auff einerley weise bekleydet seyn. Viel haben allein ein baumwollentuch vmb den leib gwickelt/ vnd dasselb mit einem ende vber die achsel geschlagen/ mehrertheils blaw oder anders gefärbet. Die Weiber gehen auch gleich also/ vnd haben das Haar hinden zusamen gebunden. Wenn sie einander begegnen/ ist das jr gruß/ daß si: die händ in einander schlagen/ vnd forn an die stirne halten/ aber wenn man vor den König kompt/ muß man wie droben gemelt/ die hände in einander schlagen vnd gar auff den kopff legen / ruffende/ Daula tuan, con, welchs so viel gsagt ist/ als/ der König lebe. Die außländische völcker/ als nemlich die Gusaraten, Malabaren, vnd so da kommen auß dem Busen von Negopatan, Bengala, vnd Pegu, gehen nach jres Landes arty mit weissen Baumwollen Kleydungen/ vnd weissen binden vmb den kopff angethan/ etliche haben schürtze an/ etliche tragen solen an den füssen/ sc.

Was anlanget die Früchte dieses Landes/ davon sie sich erhalten/ haben sie erstlich kein Brot/ sondern gebrauchen an statt desselben ein reyß/ der gekocht/ vnd gar wol zugerichtet ist/ wie sie dann solchs gar wol zubereiten wissen/ denn derselbe jre vornemste vnterhaltung ist/ daruon sie auch kuchen mit öle wissen zubacken. Ferner so haben sie auch Büffel mit grosser mänge/ deren Milch fast gut ist/ deß gleichen ochsen vnd küh/ die oben auff dem rücken vngefehr vmb den halß einen erhabenen huber haben/ Geyssen vnd Böcke haben sie vberflüssig/ es mangelt jnen auch nicht an hünern / aber es ist alles zimlich thewr. Pomerantzen/ Limonen/ Bonanes, Indianischenüsse / Thamarinden/ Batatas, Rettich/ Spinath/ salat/ vnnd anders dergleichen ist ein grosser vberfluß zubekommen/ jr gemeiner tranck ist wasser/ auch brauchen sie ein gedistillirt oder gebrant wasser von Indianischen nüssen vnd reyß/ welchs gar starck vnd kräfftig ist/ wie bey vnd der brantewein/ derhalben sie sich gantz truncken daran trincken/ vnd wird von jnen genand Arack. Am allermeisten aber essen vnd gebrauchen sie täglich so wol die geringsten als die mächtigsten ein art der blätter von Bäumen/ so sie nennen Bethel, zugericht vnd bestrichen nut kalck/ vnd dazu essen sie ein frucht genannt Arecka oder Faufel, welches sie für gar gut vnd dem magen dienstlich halten/ damit sie einen guten Athem mögen haben. Die Hollender haben daselbst auch gefunden einen baum/ bey einer Musquita stehen/ dessen Johan Huygen gedenckt/ Arbore triste de dia genant/ welcher des nach tes voller Blumen hänget/ so aber im

ner zu Achin, so haben sie mitten vmb dẽ Leib ein baumwollẽ tuch gewickelt/ vñ ein hembd drüber von gleichẽ Tuch haben auch ein stück baumwollen getüch vmb den kopff gewickelt gehẽ ferner mit blossen beinen vnd füssen/ weil es aber jnen nit gbrächlich ist/ etwz an den beinen zutragen/ so wol bey de vornemsten/ als den geringsten/ daher mã denn die Reichen vor den Armen nit wol vnterscheiden vnd ein für dem andern erkeñen kan/ weil sie mehrertheils alle auff einerley weise bekleydet seyn. Viel habẽ allein ein baumwollentuch vmb den leib gwickelt/ vnd dasselb mit einem ende vber die achsel geschlagen/ mehrertheils blaw oder anders gefärbet. Die Weiber gehen auch gleich also/ vnd haben das Haar hinden zusamen gebunden. Wenn sie einander begegnẽ/ ist das jr gruß/ daß si: die händ in einander schlagen/ vnd forn an die stirne halten/ aber wenn man vor den König kompt/ muß man wie droben gemelt/ die hände in einander schlagẽ vnd gar auff den kopff legen / ruffende/ Daula tuan, con, welchs so viel gsagt ist/ als/ der König lebe. Die außländische völcker/ als nemlich die Gusaratẽ, Malabaren, vnd so da kommẽ auß dem Busen von Negopatan, Bengala, vnd Pegu, gehen nach jres Landes arty mit weissen Baumwollen Kleydungen/ vnd weissen binden vmb den kopff angethan/ etliche haben schürtze an/ etliche tragẽ solen an den füssen/ sc.

Was anlanget die Früchte dieses Landes/ davon sie sich erhalten/ haben sie erstlich kein Brot/ sondern gebrauchen an statt desselben ein reyß/ der gekocht/ vnd gar wol zugerichtet ist/ wie sie dann solchs gar wol zubereiten wissen/ denn derselbe jre vornemste vnterhaltung ist/ daruon sie auch kuchẽ mit öle wissen zubacken. Ferner so haben sie auch Büffel mit grosser mänge/ deren Milch fast gut ist/ deß gleichen ochsen vnd küh/ die oben auff dem rücken vngefehr vmb den halß einen erhabenen huber haben/ Geyssen vnd Böcke haben sie vberflüssig/ es mangelt jnen auch nicht an hünern / aber es ist alles zimlich thewr. Pomerantzen/ Limonẽ/ Bonanes, Indianischenüsse / Thamarinden/ Batatas, Rettich/ Spinath/ salat/ vnnd anders dergleichen ist ein grosser vberfluß zubekom̃en/ jr gemeiner tranck ist wasser/ auch brauchẽ sie ein gedistillirt oder gebrant wasser von Indianischen nüssen vnd reyß/ welchs gar starck vnd kräfftig ist/ wie bey vnd der brantewein/ derhalbẽ sie sich gantz truncken daran trinckẽ/ vnd wird von jnen genand Arack. Am allermeisten aber essen vnd gebrauchen sie täglich so wol die geringsten als die mächtigsten ein art der blätter von Bäumen/ so sie nennen Bethel, zugericht vnd bestrichẽ nut kalck/ vnd dazu essen sie ein frucht genannt Arecka oder Faufel, welches sie für gar gut vnd dem magẽ dienstlich halten/ damit sie einen gutẽ Athem mögen haben. Die Hollender haben daselbst auch gefunden einen baum/ bey einer Musquita stehen/ dessen Johan Huygen gedenckt/ Arbore triste de dia genant/ welcher des nach tes voller Blumen hänget/ so aber im

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[366/0386] ner zu Achin, so haben sie mitten vmb dẽ Leib ein baumwollẽ tuch gewickelt/ vñ ein hembd drüber von gleichẽ Tuch haben auch ein stück baumwollen getüch vmb den kopff gewickelt gehẽ ferner mit blossen beinen vnd füssen/ weil es aber jnen nit gbrächlich ist/ etwz an den beinen zutragen/ so wol bey de vornemsten/ als den geringsten/ daher mã denn die Reichen vor den Armen nit wol vnterscheiden vnd ein für dem andern erkeñen kan/ weil sie mehrertheils alle auff einerley weise bekleydet seyn. Viel habẽ allein ein baumwollentuch vmb den leib gwickelt/ vnd dasselb mit einem ende vber die achsel geschlagen/ mehrertheils blaw oder anders gefärbet. Die Weiber gehen auch gleich also/ vnd haben das Haar hinden zusamen gebunden. Wenn sie einander begegnẽ/ ist das jr gruß/ daß si: die händ in einander schlagen/ vnd forn an die stirne halten/ aber wenn man vor den König kompt/ muß man wie droben gemelt/ die hände in einander schlagẽ vnd gar auff den kopff legen / ruffende/ Daula tuan, con, welchs so viel gsagt ist/ als/ der König lebe. Die außländische völcker/ als nemlich die Gusaratẽ, Malabaren, vnd so da kommẽ auß dem Busen von Negopatan, Bengala, vnd Pegu, gehen nach jres Landes arty mit weissen Baumwollen Kleydungen/ vnd weissen binden vmb den kopff angethan/ etliche haben schürtze an/ etliche tragẽ solen an den füssen/ sc. Was anlanget die Früchte dieses Landes/ davon sie sich erhalten/ haben sie erstlich kein Brot/ sondern gebrauchen an statt desselben ein reyß/ der gekocht/ vnd gar wol zugerichtet ist/ wie sie dann solchs gar wol zubereiten wissen/ denn derselbe jre vornemste vnterhaltung ist/ daruon sie auch kuchẽ mit öle wissen zubacken. Ferner so haben sie auch Büffel mit grosser mänge/ deren Milch fast gut ist/ deß gleichen ochsen vnd küh/ die oben auff dem rücken vngefehr vmb den halß einen erhabenen huber haben/ Geyssen vnd Böcke haben sie vberflüssig/ es mangelt jnen auch nicht an hünern / aber es ist alles zimlich thewr. Pomerantzen/ Limonẽ/ Bonanes, Indianischenüsse / Thamarinden/ Batatas, Rettich/ Spinath/ salat/ vnnd anders dergleichen ist ein grosser vberfluß zubekom̃en/ jr gemeiner tranck ist wasser/ auch brauchẽ sie ein gedistillirt oder gebrant wasser von Indianischen nüssen vnd reyß/ welchs gar starck vnd kräfftig ist/ wie bey vnd der brantewein/ derhalbẽ sie sich gantz truncken daran trinckẽ/ vnd wird von jnen genand Arack. Am allermeisten aber essen vnd gebrauchen sie täglich so wol die geringsten als die mächtigsten ein art der blätter von Bäumen/ so sie nennen Bethel, zugericht vnd bestrichẽ nut kalck/ vnd dazu essen sie ein frucht genannt Arecka oder Faufel, welches sie für gar gut vnd dem magẽ dienstlich halten/ damit sie einen gutẽ Athem mögen haben. Die Hollender haben daselbst auch gefunden einen baum/ bey einer Musquita stehen/ dessen Johan Huygen gedenckt/ Arbore triste de dia genant/ welcher des nach tes voller Blumen hänget/ so aber im

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/386>, abgerufen am 22.11.2024.