Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

Bild:
<< vorherige Seite

phanten gefunden als daselbst/ welch sie nach der länge vnd grösse verkauffen/ der gestalt dz jede spanne am Elephanten auff einen gewessen taxt vnd gelt geschetzt wird. Man hat auch in diser Insul allerley vögel/ als Pfawe/ hüner/ tauben/ sc. Ein könig hat vor d[unleserliches Material] zeit vber dise gantze Insel regirt d[unleserliches Material] nach mals ist vmbgebracht/ vnd haben die Fürste dz land vnter sich auß getheilt/ daher nun könige in derselbigen jtziger zeit regiere: der fürnembst vnd mächtig ist zu Colmuchy, dem die andere järlichs tribut geben/ als nemlich der könig zu Lanasipitan. Tri quin amale, Batecolon, Villassem, Tananaca. Laula, Galle-vnd Cande. Es vermelt Iohan. Hugo Linschot, in seinem Itinerario am 14. Cap. dz ein Wundartz den fürnemsten diser könige habe ermordet/ vnd demnacher mit gewalt die andere vertrieben sich zum Herrn vnd könig vber dz gantze Land auffgeworffen. Er ließ/ nach den er zum könig worden/ sich Rain nenn en/ vnd war der Portugesen abgesagter feind/ darumb er kurtz vor dem Abzug gemelten Linschoten auß Indien/ mit einem vberauß grossen hauffen volcks vnd Elephanten jre vestung Colunbo belägern ließ/ welche er jnen auch zweiffels ohn hette abgetrungen/ wenndie ander Portugesen in Ost Indien derselben nit weren zu hülff kommen. Ferner sind in offt gedachter Insul Ceylon 7. grosse stätte/ vnter welchen Colmuchi die fürnemste ist: die Portugesen haben in derselben ein schloß/ welches sie mit zulassung deß Königs haben gebawet. Der haffen ist sehr groß vnd gut/ also dz im selben viel schiff mit zimmet/ helffenbein vnd Edelgestein geladen werden / vnd auß demselben absaren. Neben demselben Meerhafften hats noch 6. andere/ die alle groß vnd gut seyn/ die andern außgenommen so von den frembden völckern nit offt besucht werden. Die gantz Insel ist sehr bergig/ vnd find sich da vnter andern ein berg der vber alle andere berge der orientalischen Indien gesehen wird / den die einwoner Pico de Adannennen. Denn es glauben die Indianer festiglich dz das jr disch Paradeiß daselbsten sey gewesen/ vnd dz Adam von Gott da sey erschaffen/ wie sie denn jrer meinung nach noch etliche fußtritt deß Adams zeigen/ so mehr als. 2. Spannen lang seyn. Es schreibt Ludon. Romanus dz er verstanden hab von eim Türckischen kauffmann dz oben auff erst gemelten berge ein grube sey/ darinnen sich alle Einwoner der Insel zur gedechtnus vnsers ersten vatters zu versamlen pflegen: Denn sie geben für/ dz gemelter vnser erster vatter nach dem fall sich in die grube begeben hab / seine sündt vnd vbertrettung zubeweinen vnd beklagen. Erst gedach ter Author sagt auch/ dz noch ein hoher berg sey/ in welches grund viel grosse Robinen auß gegraben werden. Neben dem so finden sich hie gantze wälde darinnen kein and[unleserliches Material] als Zimmetbäume stehen. Dieselbe sind den Lorberbäumen fast gleich/ sie tragen auch frucht wie die Lorbeern/ doch ist sie etwz geringer vnd weißlecht. Alle 3. Jahr werden/ die Este abgehawen/ deren abgeschälte

phanten gefunden als daselbst/ welch sie nach der länge vnd grösse verkauffen/ der gestalt dz jede spanne am Elephanten auff einen gewessen taxt vnd gelt geschetzt wird. Man hat auch in diser Insul allerley vögel/ als Pfawe/ hüner/ taubẽ/ sc. Ein könig hat vor d[unleserliches Material] zeit vber dise gantze Insel regirt d[unleserliches Material] nach mals ist vmbgebracht/ vnd haben die Fürste dz land vnter sich auß getheilt/ daher nun könige in derselbigen jtziger zeit regierë: der fürnembst vñ mächtig ist zu Colmuchy, dem die andere järlichs tribut geben/ als nemlich der könig zu Lanasipitan. Tri quin amale, Batecolon, Villassem, Tananaca. Laula, Galle-vñ Cande. Es vermelt Iohan. Hugo Linschot, in seinem Itinerario am 14. Cap. dz ein Wundartz den fürnemsten diser könige habe ermordet/ vñ demnacher mit gewalt die andere vertrieben sich zum Herrn vnd könig vber dz gantze Land auffgeworffẽ. Er ließ/ nach dẽ er zum könig worden/ sich Rain neñ en/ vnd war der Portugesen abgesagter feind/ darumb er kurtz vor dem Abzug gemelten Linschoten auß Indien/ mit einem vberauß grossen hauffen volcks vnd Elephanten jre vestung Colũbo belägern ließ/ welche er jnen auch zweiffels ohn hette abgetrungen/ weñdie ander Portugesen in Ost Indien derselben nit weren zu hülff kom̃en. Ferner sind in offt gedachter Insul Ceylon 7. grosse stätte/ vnter welchen Colmuchi die fürnemste ist: die Portugesen habẽ in derselben ein schloß/ welches sie mit zulassung deß Königs habẽ gebawet. Der haffen ist sehr groß vnd gut/ also dz im selbẽ viel schiff mit zimmet/ helffenbein vnd Edelgestein geladen werden / vnd auß demselben absaren. Neben demselben Meerhafftẽ hats noch 6. andere/ die alle groß vnd gut seyn/ die andern außgenommen so von dẽ frembdẽ völckern nit offt besucht werden. Die gantz Insel ist sehr bergig/ vnd find sich da vnter andern ein berg der vber alle andere berge der orientalischẽ Indiẽ gesehen wird / den die einwoner Pico de Adãneñen. Denn es glaubẽ die Indianer festiglich dz das jr disch Paradeiß daselbsten sey gewesẽ/ vñ dz Adam von Gott da sey erschaffen/ wie sie deñ jrer meinũg nach noch etliche fußtritt deß Adams zeigen/ so mehr als. 2. Spannen lang seyn. Es schreibt Ludon. Romanus dz er verstanden hab võ eim Türckischẽ kauffmañ dz obẽ auff erst gemeltẽ berge ein grube sey/ dariñen sich alle Einwoner der Insel zur gedechtnus vnsers ersten vatters zu versamlen pflegẽ: Deñ sie geben für/ dz gemelter vnser erster vatter nach dem fall sich in die grube begeben hab / seine sündt vnd vbertrettung zubeweinen vñ beklagen. Erst gedach ter Author sagt auch/ dz noch ein hoher berg sey/ in welches grund viel grosse Robinen auß gegrabẽ werden. Nebẽ dem so findẽ sich hie gantze wälde dariñen kein and[unleserliches Material] als Zim̃etbäume stehen. Dieselbe sind den Lorberbäumẽ fast gleich/ sie tragen auch frucht wie die Lorbeern/ doch ist sie etwz geringer vnd weißlecht. Alle 3. Jahr werden/ die Este abgehawẽ/ deren abgeschälte

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0388" n="368"/>
phanten gefunden            als daselbst/ welch sie nach der länge vnd grösse verkauffen/ der gestalt dz jede spanne            am Elephanten auff einen gewessen taxt vnd gelt geschetzt wird. Man hat auch in diser            Insul allerley vögel/ als Pfawe/ hüner/ taube&#x0303;/ sc. Ein könig hat vor d<gap reason="illegible"/> zeit            vber dise gantze Insel regirt d<gap reason="illegible"/> nach mals ist vmbgebracht/ vnd haben die Fürste dz            land vnter sich auß getheilt/ daher nun könige in derselbigen jtziger zeit regierë: der            fürnembst vn&#x0303; mächtig ist zu Colmuchy, dem die andere järlichs tribut geben/ als            nemlich der könig zu Lanasipitan. Tri quin amale, Batecolon, Villassem, Tananaca. Laula,            Galle-vn&#x0303; Cande. Es vermelt Iohan. Hugo Linschot, in seinem Itinerario am 14. Cap.            dz ein Wundartz den fürnemsten diser könige habe ermordet/ vn&#x0303; demnacher mit            gewalt die andere vertrieben sich zum Herrn vnd könig vber dz gantze Land            auffgeworffe&#x0303;. Er ließ/ nach de&#x0303; er zum könig worden/ sich Rain            nen&#x0303; en/ vnd war der Portugesen abgesagter feind/ darumb er kurtz vor dem Abzug            gemelten Linschoten auß Indien/ mit einem vberauß grossen hauffen volcks vnd Elephanten            jre vestung Colu&#x0303;bo belägern ließ/ welche er jnen auch zweiffels ohn hette            abgetrungen/ wen&#x0303;die ander Portugesen in Ost Indien derselben nit weren zu hülff            kom&#x0303;en. Ferner sind in offt gedachter Insul Ceylon 7. grosse stätte/ vnter welchen            Colmuchi die fürnemste ist: die Portugesen habe&#x0303; in derselben ein schloß/ welches            sie mit zulassung deß Königs habe&#x0303; gebawet. Der haffen ist sehr groß vnd gut/ also            dz im selbe&#x0303; viel schiff mit zimmet/ helffenbein vnd Edelgestein geladen werden /            vnd auß demselben absaren. Neben demselben Meerhaffte&#x0303; hats noch 6. andere/ die            alle groß vnd gut seyn/ die andern außgenommen so von de&#x0303; frembde&#x0303; völckern            nit offt besucht werden. Die gantz Insel ist sehr bergig/ vnd find sich da vnter andern            ein berg der vber alle andere berge der orientalische&#x0303; Indie&#x0303; gesehen wird /            den die einwoner Pico de Ada&#x0303;nen&#x0303;en. Denn es glaube&#x0303; die Indianer            festiglich dz das jr disch Paradeiß daselbsten sey gewese&#x0303;/ vn&#x0303; dz Adam von            Gott da sey erschaffen/ wie sie den&#x0303; jrer meinu&#x0303;g nach noch etliche            fußtritt deß Adams zeigen/ so mehr als. 2. Spannen lang seyn. Es schreibt Ludon. Romanus            dz er verstanden hab vo&#x0303; eim Türckische&#x0303; kauffman&#x0303; dz obe&#x0303;            auff erst gemelte&#x0303; berge ein grube sey/ darin&#x0303;en sich alle Einwoner der            Insel zur gedechtnus vnsers ersten vatters zu versamlen pflege&#x0303;: Den&#x0303; sie            geben für/ dz gemelter vnser erster vatter nach dem fall sich in die grube begeben hab /            seine sündt vnd vbertrettung zubeweinen vn&#x0303; beklagen. Erst gedach ter Author sagt            auch/ dz noch ein hoher berg sey/ in welches grund viel grosse Robinen auß            gegrabe&#x0303; werden. Nebe&#x0303; dem so finde&#x0303; sich hie gantze wälde            darin&#x0303;en kein and<gap reason="illegible"/> als Zim&#x0303;etbäume stehen. Dieselbe sind den            Lorberbäume&#x0303; fast gleich/ sie tragen auch frucht wie die Lorbeern/ doch ist sie            etwz geringer vnd weißlecht. Alle 3. Jahr werden/ die Este abgehawe&#x0303;/ deren              abgeschälte
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[368/0388] phanten gefunden als daselbst/ welch sie nach der länge vnd grösse verkauffen/ der gestalt dz jede spanne am Elephanten auff einen gewessen taxt vnd gelt geschetzt wird. Man hat auch in diser Insul allerley vögel/ als Pfawe/ hüner/ taubẽ/ sc. Ein könig hat vor d_ zeit vber dise gantze Insel regirt d_ nach mals ist vmbgebracht/ vnd haben die Fürste dz land vnter sich auß getheilt/ daher nun könige in derselbigen jtziger zeit regierë: der fürnembst vñ mächtig ist zu Colmuchy, dem die andere järlichs tribut geben/ als nemlich der könig zu Lanasipitan. Tri quin amale, Batecolon, Villassem, Tananaca. Laula, Galle-vñ Cande. Es vermelt Iohan. Hugo Linschot, in seinem Itinerario am 14. Cap. dz ein Wundartz den fürnemsten diser könige habe ermordet/ vñ demnacher mit gewalt die andere vertrieben sich zum Herrn vnd könig vber dz gantze Land auffgeworffẽ. Er ließ/ nach dẽ er zum könig worden/ sich Rain neñ en/ vnd war der Portugesen abgesagter feind/ darumb er kurtz vor dem Abzug gemelten Linschoten auß Indien/ mit einem vberauß grossen hauffen volcks vnd Elephanten jre vestung Colũbo belägern ließ/ welche er jnen auch zweiffels ohn hette abgetrungen/ weñdie ander Portugesen in Ost Indien derselben nit weren zu hülff kom̃en. Ferner sind in offt gedachter Insul Ceylon 7. grosse stätte/ vnter welchen Colmuchi die fürnemste ist: die Portugesen habẽ in derselben ein schloß/ welches sie mit zulassung deß Königs habẽ gebawet. Der haffen ist sehr groß vnd gut/ also dz im selbẽ viel schiff mit zimmet/ helffenbein vnd Edelgestein geladen werden / vnd auß demselben absaren. Neben demselben Meerhafftẽ hats noch 6. andere/ die alle groß vnd gut seyn/ die andern außgenommen so von dẽ frembdẽ völckern nit offt besucht werden. Die gantz Insel ist sehr bergig/ vnd find sich da vnter andern ein berg der vber alle andere berge der orientalischẽ Indiẽ gesehen wird / den die einwoner Pico de Adãneñen. Denn es glaubẽ die Indianer festiglich dz das jr disch Paradeiß daselbsten sey gewesẽ/ vñ dz Adam von Gott da sey erschaffen/ wie sie deñ jrer meinũg nach noch etliche fußtritt deß Adams zeigen/ so mehr als. 2. Spannen lang seyn. Es schreibt Ludon. Romanus dz er verstanden hab võ eim Türckischẽ kauffmañ dz obẽ auff erst gemeltẽ berge ein grube sey/ dariñen sich alle Einwoner der Insel zur gedechtnus vnsers ersten vatters zu versamlen pflegẽ: Deñ sie geben für/ dz gemelter vnser erster vatter nach dem fall sich in die grube begeben hab / seine sündt vnd vbertrettung zubeweinen vñ beklagen. Erst gedach ter Author sagt auch/ dz noch ein hoher berg sey/ in welches grund viel grosse Robinen auß gegrabẽ werden. Nebẽ dem so findẽ sich hie gantze wälde dariñen kein and_ als Zim̃etbäume stehen. Dieselbe sind den Lorberbäumẽ fast gleich/ sie tragen auch frucht wie die Lorbeern/ doch ist sie etwz geringer vnd weißlecht. Alle 3. Jahr werden/ die Este abgehawẽ/ deren abgeschälte

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theatrum-Literatur der Frühen Neuzeit: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-11-26T12:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-11-26T12:54:31Z)
Arne Binder: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-11-26T12:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/388
Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 368. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/388>, abgerufen am 22.11.2024.