Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.Zeichen zu truckenem klarem Wetter von den Wassern. STehet ein Nebel/ als ein schlechter Platz/ nidergedruckt auff dem Meer/ Flüssen / Wiesen/ vnd andern nassen Orten/ folget bald ein schöner klarer Sonnenschein darauff. Nebt es an zu regnen in einen sturm/ oder Wind/ hat es gleiche bedeutung. Zeichen zu truckenem Wetter von der Erden. SCheinet die Lufft vmb die spitzen der hohen Berge rein vnd klar/ ist schön Wetter zu erwarten. Wenn die Flamme in angezündtem Liecht still stehet/ brennet/ ist ebenmässige hoffnung. Eben dieses wirdt verhofft/ wenn die Raben mit grossen hauffen sich zusammen thun/ vnnd gleichsam in der Lufft spielen. Wenn die Holtztauben im Wald vngewönlich singen/ die Weyhen hoch in der Lufft mit einander spielen/ gibt es schön Wetter. Deßgleichen wenn die Fledermäuse deß Abends zusammen fliehen/ wie auch wenn die Kranch in grosser menge still vnd sicher/ recht ordentlich fligen. Zeichen zum Regen von der Sonnen. WEnn der Sonnen Stralen oder Glantz scheinet durch rotlechte vnd tunckelbraune Wolcken / oder werden von jnen deß Morgens bedeckt/ deßgleichen wenn dieselben stralen stehen in schwartzen/ dicken/ gleichen/ oder schlechten Wolcken/ ist Regen/ Wind vnnd tunckel Wetter vorhanden. Deßgleichen wenn die Sonne auff oder nider gehet/ vnnd scheinet gantz bleich / tunckel oder gelblecht. Sind der auffgehenden Sonnen stralen vmmgeben mit einer schwartzen wolcken/ also dz sie nirgents klar sind/ ist gleichmässigs Wetter zu versehen. Wenn die Sonne recht im Auffgang/ oder stracks darbey vmbgeben wirt mit etlicher finster braunen wolcken/ vnd der Wind in Suden/ kommt regen vnnd sturm. Je mehr auch der Sonnen Klarheit verdunckelt wirt/ je grösser Vngewitter. Zeichen zum Regen von dem Mond. ISt es Sudwind/ wenn der Mond erst wider gesehen auff den dritten Tag/ folget hernach Regenwetter. Wenn der Mond sehr finster aschnfarbig gesehen wirdt/ ist gleiche anzeigung. Hat der Mond vngewönlich finster vnd grobe spitzen/ wenn er erst gesehen wirdt/ dräuwet es groß Regenwetter. Deßgle chen wenn beyde hinden vnd fornen in dem Bauch schwartz ist. Ein Regenbogen gegen vber dem Mond/ deß nachts/ gibt zu erkennen/ daß vnbeständig Wetter vorhanden. Zeichen zu truckenem klarem Wetter von den Wassern. STehet ein Nebel/ als ein schlechter Platz/ nidergedruckt auff dem Meer/ Flüssen / Wiesen/ vnd andern nassen Orten/ folget bald ein schöner klarer Sonnenschein darauff. Nebt es an zu regnen in einẽ sturm/ oder Wind/ hat es gleiche bedeutung. Zeichen zu truckenem Wetter von der Erden. SCheinet die Lufft vmb die spitzen der hohen Berge rein vnd klar/ ist schön Wetter zu erwarten. Wenn die Flamme in angezündtem Liecht still stehet/ brennet/ ist ebenmässige hoffnung. Eben dieses wirdt verhofft/ wenn die Raben mit grossen hauffen sich zusammen thun/ vnnd gleichsam in der Lufft spielen. Wenn die Holtztauben im Wald vngewönlich singẽ/ die Weyhen hoch in der Lufft mit einander spielen/ gibt es schön Wetter. Deßgleichen weñ die Fledermäuse deß Abends zusammen fliehen/ wie auch weñ die Kranch in grosser menge still vñ sicher/ recht ordentlich fligẽ. Zeichen zum Regen von der Sonnen. WEnn der Sonnen Stralen oder Glantz scheinet durch rotlechte vnd tunckelbraune Wolcken / oder werden von jnen deß Morgens bedeckt/ deßgleichen wenn dieselben stralen stehen in schwartzen/ dicken/ gleichen/ oder schlechtẽ Wolcken/ ist Regen/ Wind vnnd tunckel Wetter vorhanden. Deßgleichen weñ die Sonne auff oder nider gehet/ vnnd scheinet gantz bleich / tunckel oder gelblecht. Sind der auffgehenden Sonnen stralen vm̃geben mit einer schwartzen wolcken/ also dz sie nirgents klar sind/ ist gleichmässigs Wetter zu versehen. Wenn die Sonne recht im Auffgang/ oder stracks darbey vmbgeben wirt mit etlicher finster braunen wolcken/ vnd der Wind in Suden/ kom̃t regen vnnd sturm. Je mehr auch der Sonnen Klarheit verdunckelt wirt/ je grösser Vngewitter. Zeichen zum Regen von dem Mond. ISt es Sudwind/ wenn der Mond erst wider gesehen auff den dritten Tag/ folget hernach Regenwetter. Wenn der Mond sehr finster aschnfarbig gesehen wirdt/ ist gleiche anzeigung. Hat der Mond vngewönlich finster vnd grobe spitzen/ weñ er erst gesehen wirdt/ dräuwet es groß Regenwetter. Deßgle chen weñ beyde hinden vnd fornen in dem Bauch schwartz ist. Ein Regenbogen gegen vber dem Mond/ deß nachts/ gibt zu erkennen/ daß vnbeständig Wetter vorhanden. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0461" n="441"/> <p>Zeichen zu truckenem klarem Wetter von den Wassern.</p> <p>STehet ein Nebel/ als ein schlechter Platz/ nidergedruckt auff dem Meer/ Flüssen / Wiesen/ vnd andern nassen Orten/ folget bald ein schöner klarer Sonnenschein darauff.</p> <p>Nebt es an zu regnen in einẽ sturm/ oder Wind/ hat es gleiche bedeutung.</p> <p>Zeichen zu truckenem Wetter von der Erden.</p> <p>SCheinet die Lufft vmb die spitzen der hohen Berge rein vnd klar/ ist schön Wetter zu erwarten.</p> <p>Wenn die Flamme in angezündtem Liecht still stehet/ brennet/ ist ebenmässige hoffnung.</p> <p>Eben dieses wirdt verhofft/ wenn die Raben mit grossen hauffen sich zusammen thun/ vnnd gleichsam in der Lufft spielen.</p> <p>Wenn die Holtztauben im Wald vngewönlich singẽ/ die Weyhen hoch in der Lufft mit einander spielen/ gibt es schön Wetter.</p> <p>Deßgleichen weñ die Fledermäuse deß Abends zusammen fliehen/ wie auch weñ die Kranch in grosser menge still vñ sicher/ recht ordentlich fligẽ.</p> <p>Zeichen zum Regen von der Sonnen.</p> <p>WEnn der Sonnen Stralen oder Glantz scheinet durch rotlechte vnd tunckelbraune Wolcken / oder werden von jnen deß Morgens bedeckt/ deßgleichen wenn dieselben stralen stehen in schwartzen/ dicken/ gleichen/ oder schlechtẽ Wolcken/ ist Regen/ Wind vnnd tunckel Wetter vorhanden.</p> <p>Deßgleichen weñ die Sonne auff oder nider gehet/ vnnd scheinet gantz bleich / tunckel oder gelblecht.</p> <p>Sind der auffgehenden Sonnen stralen vm̃geben mit einer schwartzen wolcken/ also dz sie nirgents klar sind/ ist gleichmässigs Wetter zu versehen.</p> <p>Wenn die Sonne recht im Auffgang/ oder stracks darbey vmbgeben wirt mit etlicher finster braunen wolcken/ vnd der Wind in Suden/ kom̃t regen vnnd sturm. Je mehr auch der Sonnen Klarheit verdunckelt wirt/ je grösser Vngewitter.</p> <p>Zeichen zum Regen von dem Mond.</p> <p>ISt es Sudwind/ wenn der Mond erst wider gesehen auff den dritten Tag/ folget hernach Regenwetter.</p> <p>Wenn der Mond sehr finster aschnfarbig gesehen wirdt/ ist gleiche anzeigung. Hat der Mond vngewönlich finster vnd grobe spitzen/ weñ er erst gesehen wirdt/ dräuwet es groß Regenwetter. Deßgle chen weñ beyde hinden vnd fornen in dem Bauch schwartz ist. Ein Regenbogen gegen vber dem Mond/ deß nachts/ gibt zu erkennen/ daß vnbeständig Wetter vorhanden.</p> </div> </body> </text> </TEI> [441/0461]
Zeichen zu truckenem klarem Wetter von den Wassern.
STehet ein Nebel/ als ein schlechter Platz/ nidergedruckt auff dem Meer/ Flüssen / Wiesen/ vnd andern nassen Orten/ folget bald ein schöner klarer Sonnenschein darauff.
Nebt es an zu regnen in einẽ sturm/ oder Wind/ hat es gleiche bedeutung.
Zeichen zu truckenem Wetter von der Erden.
SCheinet die Lufft vmb die spitzen der hohen Berge rein vnd klar/ ist schön Wetter zu erwarten.
Wenn die Flamme in angezündtem Liecht still stehet/ brennet/ ist ebenmässige hoffnung.
Eben dieses wirdt verhofft/ wenn die Raben mit grossen hauffen sich zusammen thun/ vnnd gleichsam in der Lufft spielen.
Wenn die Holtztauben im Wald vngewönlich singẽ/ die Weyhen hoch in der Lufft mit einander spielen/ gibt es schön Wetter.
Deßgleichen weñ die Fledermäuse deß Abends zusammen fliehen/ wie auch weñ die Kranch in grosser menge still vñ sicher/ recht ordentlich fligẽ.
Zeichen zum Regen von der Sonnen.
WEnn der Sonnen Stralen oder Glantz scheinet durch rotlechte vnd tunckelbraune Wolcken / oder werden von jnen deß Morgens bedeckt/ deßgleichen wenn dieselben stralen stehen in schwartzen/ dicken/ gleichen/ oder schlechtẽ Wolcken/ ist Regen/ Wind vnnd tunckel Wetter vorhanden.
Deßgleichen weñ die Sonne auff oder nider gehet/ vnnd scheinet gantz bleich / tunckel oder gelblecht.
Sind der auffgehenden Sonnen stralen vm̃geben mit einer schwartzen wolcken/ also dz sie nirgents klar sind/ ist gleichmässigs Wetter zu versehen.
Wenn die Sonne recht im Auffgang/ oder stracks darbey vmbgeben wirt mit etlicher finster braunen wolcken/ vnd der Wind in Suden/ kom̃t regen vnnd sturm. Je mehr auch der Sonnen Klarheit verdunckelt wirt/ je grösser Vngewitter.
Zeichen zum Regen von dem Mond.
ISt es Sudwind/ wenn der Mond erst wider gesehen auff den dritten Tag/ folget hernach Regenwetter.
Wenn der Mond sehr finster aschnfarbig gesehen wirdt/ ist gleiche anzeigung. Hat der Mond vngewönlich finster vnd grobe spitzen/ weñ er erst gesehen wirdt/ dräuwet es groß Regenwetter. Deßgle chen weñ beyde hinden vnd fornen in dem Bauch schwartz ist. Ein Regenbogen gegen vber dem Mond/ deß nachts/ gibt zu erkennen/ daß vnbeständig Wetter vorhanden.
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