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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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Ob die Göttin Venus sampt jhren Gespielen in einem Berge wohne.

ES ist offenbar/ daß die Wasserleute/ jhrer Art vnd Natur nach/ in jhrem Chaos, nemlich dem Wasser wohnen/ weil sie aber besondere Neigung vnd Lüsten zu vns Menschen haben/ dann sie vns auch am gleichesten an Person vnnd Gestallt/ vnnd wir in jhrem Chaos nicht leben noch bleiben können/ als erscheienen sie vns in vnserm Chaos, den sie wol dulden vnd leiden können/ nemmen also ein Hölin eines Berges eyn/ darinn sie jhre sichere Wohnung/ Versamblung vnnd Regiment haben vnnd halten können/ vnnd den vnserigen auch/ so sie zu jhnen kommen/ deslo bequemer seyn möge/ darinne zu verharren. Daher haben auch etliche Heyden ein Berg/ so nahend am Meer gelegen/ sonderlich als einen Gott vnnd etwas Göttliches darinn verehrt/ Deßgleichen die Cappadocier hielten einen Berg vor einen Gott/ als der etwas sonderliches in sich hielte/ wie da Alexander ab Alexandro, Gen. dier. libro sexto, am letzten Capitel bezeuget/ daher auch dz Sprichwort: Quot montes, tot Dii: So viel Berge/ so viel Götter/ dann so viel Götter verehrten sie/ so viel Berge waren/ wie Maldonatus Ieremiae am dritten Capitel anzeiget / amdrey vnnd zwantzigsten Verstcul. Verum mendacium erant colles. Vnd die Syrer / als sie Achab schlug/ sprachen/ jhre Götter sindt Berge Gottes/ darumb haben sie vns abgenommen/ Im dritten Buch der Könige/ am zwantzigsten Capitel/ vers. 23. soll darunter weitläufftiger von den Wunderwercken der Berge gedacht werden. Vnnd wie Paracelsus andeutet/ daß nun ein ander Anfang da sey/ als man sagt von einer Königin / so da sey gesessen/ vnd inngesuncken/ daß zu wissen. Ein Wasserfraw ist da gesessen / die hat sich hin in Berg gelassen vnter den Weyher/ in jhre Region vnnd Ort/ allda sie jhre Wohnung gemacht/ vnnd die junge Gesellen hineyn gezogen/ wie von dem Thanhäuser zu sehen.

Ob die Göttin Venus sampt jhren Gespielen in einem Berge wohne.

ES ist offenbar/ daß die Wasserleute/ jhrer Art vnd Natur nach/ in jhrem Chaos, nemlich dem Wasser wohnen/ weil sie aber besondere Neigung vnd Lüsten zu vns Menschen haben/ dañ sie vns auch am gleichesten an Person vnnd Gestallt/ vnnd wir in jhrem Chaos nicht leben noch bleiben können/ als erscheienen sie vns in vnserm Chaos, den sie wol dulden vnd leiden können/ nemmen also ein Hölin eines Berges eyn/ darinn sie jhre sichere Wohnung/ Versamblung vnnd Regiment haben vnnd halten können/ vnnd den vnserigen auch/ so sie zu jhnen kommen/ deslo bequemer seyn möge/ darinne zu verharren. Daher haben auch etliche Heyden ein Berg/ so nahend am Meer gelegen/ sonderlich als einen Gott vnnd etwas Göttliches darinn verehrt/ Deßgleichen die Cappadocier hielten einen Berg vor einen Gott/ als der etwas sonderliches in sich hielte/ wie da Alexander ab Alexandro, Gen. dier. libro sexto, am letzten Capitel bezeuget/ daher auch dz Sprichwort: Quot montes, tot Dii: So viel Berge/ so viel Götter/ dann so viel Götter verehrten sie/ so viel Berge waren/ wie Maldonatus Ieremiae am dritten Capitel anzeiget / amdrey vnnd zwantzigsten Verstcul. Verum mendacium erant colles. Vñ die Syrer / als sie Achab schlug/ sprachen/ jhre Götter sindt Berge Gottes/ darumb haben sie vns abgenommen/ Im dritten Buch der Könige/ am zwantzigsten Capitel/ vers. 23. soll darunter weitläufftiger von den Wunderwercken der Berge gedacht werden. Vnnd wie Paracelsus andeutet/ daß nun ein ander Anfang da sey/ als man sagt von einer Königin / so da sey gesessen/ vnd inngesuncken/ daß zu wissen. Ein Wasserfraw ist da gesessen / die hat sich hin in Berg gelassen vnter den Weyher/ in jhre Region vnnd Ort/ allda sie jhre Wohnung gemacht/ vnnd die junge Gesellen hineyn gezogen/ wie von dem Thanhäuser zu sehen.

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[455/0475] Ob die Göttin Venus sampt jhren Gespielen in einem Berge wohne. ES ist offenbar/ daß die Wasserleute/ jhrer Art vnd Natur nach/ in jhrem Chaos, nemlich dem Wasser wohnen/ weil sie aber besondere Neigung vnd Lüsten zu vns Menschen haben/ dañ sie vns auch am gleichesten an Person vnnd Gestallt/ vnnd wir in jhrem Chaos nicht leben noch bleiben können/ als erscheienen sie vns in vnserm Chaos, den sie wol dulden vnd leiden können/ nemmen also ein Hölin eines Berges eyn/ darinn sie jhre sichere Wohnung/ Versamblung vnnd Regiment haben vnnd halten können/ vnnd den vnserigen auch/ so sie zu jhnen kommen/ deslo bequemer seyn möge/ darinne zu verharren. Daher haben auch etliche Heyden ein Berg/ so nahend am Meer gelegen/ sonderlich als einen Gott vnnd etwas Göttliches darinn verehrt/ Deßgleichen die Cappadocier hielten einen Berg vor einen Gott/ als der etwas sonderliches in sich hielte/ wie da Alexander ab Alexandro, Gen. dier. libro sexto, am letzten Capitel bezeuget/ daher auch dz Sprichwort: Quot montes, tot Dii: So viel Berge/ so viel Götter/ dann so viel Götter verehrten sie/ so viel Berge waren/ wie Maldonatus Ieremiae am dritten Capitel anzeiget / amdrey vnnd zwantzigsten Verstcul. Verum mendacium erant colles. Vñ die Syrer / als sie Achab schlug/ sprachen/ jhre Götter sindt Berge Gottes/ darumb haben sie vns abgenommen/ Im dritten Buch der Könige/ am zwantzigsten Capitel/ vers. 23. soll darunter weitläufftiger von den Wunderwercken der Berge gedacht werden. Vnnd wie Paracelsus andeutet/ daß nun ein ander Anfang da sey/ als man sagt von einer Königin / so da sey gesessen/ vnd inngesuncken/ daß zu wissen. Ein Wasserfraw ist da gesessen / die hat sich hin in Berg gelassen vnter den Weyher/ in jhre Region vnnd Ort/ allda sie jhre Wohnung gemacht/ vnnd die junge Gesellen hineyn gezogen/ wie von dem Thanhäuser zu sehen.

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 455. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/475>, abgerufen am 22.11.2024.