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Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614.

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haffen/ vnnd dieweil das Meer daselbst sehr still/ werden die Fische von den Inwohnern täglich mit so grosser Menge gefangen / daß sie auch jenige so vber einen Tag sie nicht bedürffen/ widerumb in das Wasser zu werffen pflegen.

In dem Irrländischen meer gegen Nidergang liegt auch die Insul Columbaria, sehr reich vnd fruchtbar/ von allem was zu deß Menschen Notturfft erfordert wirdt. In dem alten Closter D. Columbi haben die Bischoffen vor Zeiten jhre residentz gehalten/ vnnd ist noch heutiges Tages enin Begräbnuß zusehen/ aller fürnembsten/ vnd Edlen Geschlechten / welche in den Nidergängischen Insuln gewohnet/ vnder andern sind drey sonderbare Begräbnussen zusehen/ auff deren mittlern ist die Vberschrifft/ TVMVLVS REGVM SCOTIAE, dann auff die 48. Könige auß Schottlandt allhie sollen bestattet liegen/ auff der Rechten Seyten ist der Titul/ TVMVLVS REGVM HIBERNIAE, deren vier an diesem Ort begraben. Auff der Lincken/ TVMVLVS REGVM NORVEGIAE, deren 8. an diesem Ort begraben sein sollen.

Insuln Orcades. Die Insuln Orcades belangendt/ sindt dieselbe theils in den Caledonischen/ theils im teutschen meer/ gegen mitternacht/ nach Schottland/ gelegen. Die Inwohner desselbigen brauchen sich der Gothischen sprache / vnd wird vermeinet von etlichen/ daß die erste Einwohner seyen Picten geheissen worden. Sindt in jhrem Leben/ Kleydung vnd Nahrung/ karg/ sparsam/ vnnd einfeltig / haben viel Habern vnd gersten/ Ochsen/ schaff/ vnd Geiß/ doch ist jhre meiste Nahrung von den Fischen. Es ist bey jhnen ein grosser Becher zusehen/ welcher wie man vorgibet/ deß H. Magni, so zum ersten das Euangelion bey jnen geprediget / gewesen. Diesen Becher pflegen sie den Bischoffen/ so sie erwehlet werden; vorzustellen / Wann nun der Bischoff denselben auff ein Trunck außtrincken kan/ (welches zwar selten geschihet) pflegen sie jhne hoch zuloben/ vnnd darauß ein Anzeigung künfftiger Fruchtbarkeit zunehmen.

Die Zahl dieser Insuln belangendt/ sind in dieser die Scribenten nicht einerley Meynung / Plinius setzet/ es seyen an der Zahl viertzig/ Andere aber gemeiniglich wöllen/ daß sich dieselbe nicht vber dreyssig erstrecke. Paulus Orosius will/ es seyen deren drey vnd dreissig/ vnd allein dreyzehen auß jhnen bewohnet/ die andern aber öde/ vnd allein zu der Viehezucht bequem. Die vornembste wirdt Pomonia genennet/ vnd ist wegen jhres Bistumbs sehr berümet.

haffen/ vnnd dieweil das Meer daselbst sehr still/ werden die Fische von dẽ Inwohnern täglich mit so grosser Menge gefangen / daß sie auch jenige so vber einen Tag sie nicht bedürffen/ widerumb in das Wasser zu werffen pflegen.

In dem Irrländischen meer gegen Nidergang liegt auch die Insul Columbaria, sehr reich vnd fruchtbar/ von allem was zu deß Menschẽ Notturfft erfordert wirdt. In dem alten Closter D. Columbi haben die Bischoffen vor Zeiten jhre residentz gehalten/ vnnd ist noch heutiges Tages ẽin Begräbnuß zusehen/ aller fürnembsten/ vnd Edlen Geschlechten / welche in den Nidergängischen Insuln gewohnet/ vnder andern sind drey sonderbare Begräbnussen zusehen/ auff deren mittlern ist die Vberschrifft/ TVMVLVS REGVM SCOTIAE, dann auff die 48. Könige auß Schottlandt allhie sollen bestattet liegen/ auff der Rechten Seyten ist der Titul/ TVMVLVS REGVM HIBERNIAE, deren vier an diesem Ort begraben. Auff der Lincken/ TVMVLVS REGVM NORVEGIAE, deren 8. an diesem Ort begraben sein sollen.

Insuln Orcades. Die Insuln Orcades belangendt/ sindt dieselbe theils in den Caledonischen/ theils im teutschen meer/ gegen mitternacht/ nach Schottland/ gelegen. Die Inwohner desselbigẽ brauchen sich der Gothischen sprache / vñ wird vermeinet von etlichen/ daß die erste Einwohner seyen Picten geheissen worden. Sindt in jhrem Leben/ Kleydung vnd Nahrung/ karg/ sparsam/ vnnd einfeltig / haben viel Habern vnd gersten/ Ochsen/ schaff/ vnd Geiß/ doch ist jhre meiste Nahrung von den Fischen. Es ist bey jhnen ein grosser Becher zusehen/ welcher wie mã vorgibet/ deß H. Magni, so zum erstẽ das Euangelion bey jnẽ geprediget / gewesen. Diesen Becher pflegen sie den Bischoffen/ so sie erwehlet werden; vorzustellen / Wann nun der Bischoff denselben auff ein Trunck außtrincken kan/ (welches zwar selten geschihet) pflegen sie jhne hoch zuloben/ vnnd darauß ein Anzeigung künfftiger Fruchtbarkeit zunehmen.

Die Zahl dieser Insuln belangendt/ sind in dieser die Scribenten nicht einerley Meynung / Plinius setzet/ es seyen an der Zahl viertzig/ Andere aber gemeiniglich wöllen/ daß sich dieselbe nicht vber dreyssig erstrecke. Paulus Orosius will/ es seyen deren drey vnd dreissig/ vnd allein dreyzehen auß jhnen bewohnet/ die andern aber öde/ vnd allein zu der Viehezucht bequem. Die vornembste wirdt Pomonia genennet/ vnd ist wegen jhres Bistumbs sehr berümet.

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[37/0057] haffen/ vnnd dieweil das Meer daselbst sehr still/ werden die Fische von dẽ Inwohnern täglich mit so grosser Menge gefangen / daß sie auch jenige so vber einen Tag sie nicht bedürffen/ widerumb in das Wasser zu werffen pflegen. In dem Irrländischen meer gegen Nidergang liegt auch die Insul Columbaria, sehr reich vnd fruchtbar/ von allem was zu deß Menschẽ Notturfft erfordert wirdt. In dem alten Closter D. Columbi haben die Bischoffen vor Zeiten jhre residentz gehalten/ vnnd ist noch heutiges Tages ẽin Begräbnuß zusehen/ aller fürnembsten/ vnd Edlen Geschlechten / welche in den Nidergängischen Insuln gewohnet/ vnder andern sind drey sonderbare Begräbnussen zusehen/ auff deren mittlern ist die Vberschrifft/ TVMVLVS REGVM SCOTIAE, dann auff die 48. Könige auß Schottlandt allhie sollen bestattet liegen/ auff der Rechten Seyten ist der Titul/ TVMVLVS REGVM HIBERNIAE, deren vier an diesem Ort begraben. Auff der Lincken/ TVMVLVS REGVM NORVEGIAE, deren 8. an diesem Ort begraben sein sollen. Die Insuln Orcades belangendt/ sindt dieselbe theils in den Caledonischen/ theils im teutschen meer/ gegen mitternacht/ nach Schottland/ gelegen. Die Inwohner desselbigẽ brauchen sich der Gothischen sprache / vñ wird vermeinet von etlichen/ daß die erste Einwohner seyen Picten geheissen worden. Sindt in jhrem Leben/ Kleydung vnd Nahrung/ karg/ sparsam/ vnnd einfeltig / haben viel Habern vnd gersten/ Ochsen/ schaff/ vnd Geiß/ doch ist jhre meiste Nahrung von den Fischen. Es ist bey jhnen ein grosser Becher zusehen/ welcher wie mã vorgibet/ deß H. Magni, so zum erstẽ das Euangelion bey jnẽ geprediget / gewesen. Diesen Becher pflegen sie den Bischoffen/ so sie erwehlet werden; vorzustellen / Wann nun der Bischoff denselben auff ein Trunck außtrincken kan/ (welches zwar selten geschihet) pflegen sie jhne hoch zuloben/ vnnd darauß ein Anzeigung künfftiger Fruchtbarkeit zunehmen. Insuln Orcades. Die Zahl dieser Insuln belangendt/ sind in dieser die Scribenten nicht einerley Meynung / Plinius setzet/ es seyen an der Zahl viertzig/ Andere aber gemeiniglich wöllen/ daß sich dieselbe nicht vber dreyssig erstrecke. Paulus Orosius will/ es seyen deren drey vnd dreissig/ vnd allein dreyzehen auß jhnen bewohnet/ die andern aber öde/ vnd allein zu der Viehezucht bequem. Die vornembste wirdt Pomonia genennet/ vnd ist wegen jhres Bistumbs sehr berümet.

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Zitationshilfe: Beatus, Georg: Amphitheatrvm Naturae, Schawplatz Menschlicher Herzlichkeit. Frankfurt, 1614, S. 37. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beatus_amphitheatrum_1614/57>, abgerufen am 21.11.2024.