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Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668.

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Vom allgemeinen Proviant-Hauß.
schnitten/ wegen deß ins gemein verglichenen
Preyß.

2. Kan ein jeder Landtmann und Bauer
seine Gottes Gabe gewiß versilberen.

3. Jst stätigs/ und auff allen begebenden
Nothfall das Landt mit herrlichen Magazinen
versehen.

4. Kan nie durch Miß-Jahr wegen der
Magazinen ein allgemeine Landt-Theurung
einfallen.

5. Werden die Lebens-Mittel bey nahe zu
allen Zeiten gleiches Preyses seyn.

6. Werden zu wolfeylen Zeiten gleichsam
umb einen Spott fallende Landt-Früchte nicht
so liederlich aestimirt, sondern auff eine Vorsorg/
und theure Zeit auffgehoben/ dessentwegen ein
Landt nie in extremis der Wolfeylung oder
Theurung stehen wird.

7. Kan wegen paarer Mittel der Landtmann
auch besser seine contributiones und Steuren
entrichten.

Auß welchem allem/ und noch vielem andern
abzunemen ist/ wie durch diß eintzige Mittel der
allgemeinen Landt-Magazinen einem gantzen
Landt so eine herrliche Hülffe zuwachsen könne/
ja gleichsam dieses das eintzige Mittel seye/
wordurch ein Landt erhalten werden/ und ins
Auffnehmen gerathen könne/ da hingegen/ so
man solches nicht achtet/ ein Landt in eine ge-
fährliche ruin gerahtet.

Dann was kan Erstlich unbilliger seyn/ als

dem
N v

Vom allgemeinen Proviant-Hauß.
ſchnitten/ wegen deß ins gemein verglichenen
Preyß.

2. Kan ein jeder Landtmann und Bauer
ſeine Gottes Gabe gewiß verſilberen.

3. Jſt ſtaͤtigs/ und auff allen begebenden
Nothfall das Landt mit herꝛlichen Magazinen
verſehen.

4. Kan nie durch Miß-Jahr wegen der
Magazinen ein allgemeine Landt-Theurung
einfallen.

5. Werden die Lebens-Mittel bey nahe zu
allen Zeiten gleiches Preyſes ſeyn.

6. Werden zu wolfeylen Zeiten gleichſam
umb einen Spott fallende Landt-Fruͤchte nicht
ſo liederlich æſtimirt, ſondern auff eine Vorſorg/
und theure Zeit auffgehoben/ deſſentwegen ein
Landt nie in extremis der Wolfeylung oder
Theurung ſtehen wird.

7. Kan wegen paarer Mittel der Landtmann
auch beſſer ſeine contributiones und Steuren
entrichten.

Auß welchem allem/ und noch vielem andern
abzunemen iſt/ wie durch diß eintzige Mittel der
allgemeinen Landt-Magazinen einem gantzen
Landt ſo eine herꝛliche Huͤlffe zuwachſen koͤnne/
ja gleichſam dieſes das eintzige Mittel ſeye/
wordurch ein Landt erhalten werden/ und ins
Auffnehmen gerathen koͤnne/ da hingegen/ ſo
man ſolches nicht achtet/ ein Landt in eine ge-
faͤhrliche ruin gerahtet.

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dem
N v
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[201/0227] Vom allgemeinen Proviant-Hauß. ſchnitten/ wegen deß ins gemein verglichenen Preyß. 2. Kan ein jeder Landtmann und Bauer ſeine Gottes Gabe gewiß verſilberen. 3. Jſt ſtaͤtigs/ und auff allen begebenden Nothfall das Landt mit herꝛlichen Magazinen verſehen. 4. Kan nie durch Miß-Jahr wegen der Magazinen ein allgemeine Landt-Theurung einfallen. 5. Werden die Lebens-Mittel bey nahe zu allen Zeiten gleiches Preyſes ſeyn. 6. Werden zu wolfeylen Zeiten gleichſam umb einen Spott fallende Landt-Fruͤchte nicht ſo liederlich æſtimirt, ſondern auff eine Vorſorg/ und theure Zeit auffgehoben/ deſſentwegen ein Landt nie in extremis der Wolfeylung oder Theurung ſtehen wird. 7. Kan wegen paarer Mittel der Landtmann auch beſſer ſeine contributiones und Steuren entrichten. Auß welchem allem/ und noch vielem andern abzunemen iſt/ wie durch diß eintzige Mittel der allgemeinen Landt-Magazinen einem gantzen Landt ſo eine herꝛliche Huͤlffe zuwachſen koͤnne/ ja gleichſam dieſes das eintzige Mittel ſeye/ wordurch ein Landt erhalten werden/ und ins Auffnehmen gerathen koͤnne/ da hingegen/ ſo man ſolches nicht achtet/ ein Landt in eine ge- faͤhrliche ruin gerahtet. Dann was kan Erſtlich unbilliger ſeyn/ als dem N v

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Politischer Discurs. Frankfurt (Main), 1668, S. 201. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_discurs_1668/227>, abgerufen am 25.11.2024.