Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite

schreibt/ Quod si in hoc errem, quod ani-
mas hominum immortales esse credam, li-
benter erro, neque mihi hunc errorem quo
delector, dum vivo, extorqueri volo.

25. Rötters Pflantzung eines
Weinbergs zu Mayderberg bey
Nardten.

Dieses ist auch ein Minist und Hol-
länder/ pflantzt gegen der See einen Wein-
berg/ und darzu gegen Norden und auf ei-
nen sandichten Grund/ den das Wasser
abspielt/ hat solcher gestalt etlich 1000. ver-
lohren. Sonsten habe ich gesehen anderer
Orien in Holland/ daß sie fürwahr mit
einer grossen Industri Weinreben pflan-
gen/ und welches unglaublich/ bereits im
Julio reiffe Weintrauben haben können/
welches wir an dem Rheinstrom nicht ein-
mal zuthun vermögen. Gleich wie nun
einige närrische Plantat[i]onen angefangen/
also haben hingegen andere nützliche Plan-
tationen außgerottet/ als wie der Oberste
de Avila den schönen Garten zu Würten-
berg/ ein Frantzoß zu Stockholm die Auß-
hauung der schönen und kostbaren Maul-

beer-

ſchreibt/ Quod ſi in hoc errem, quod ani-
mas hominum immortales eſſe credam, li-
benter erro, neque mihi hunc errorem quo
delector, dum vivo, extorqueri volo.

25. Roͤtters Pflantzung eines
Weinbergs zu Mayderberg bey
Nardten.

Dieſes iſt auch ein Miniſt und Hol-
laͤnder/ pflantzt gegen der See einen Wein-
berg/ und darzu gegen Norden und auf ei-
nen ſandichten Grund/ den das Waſſer
abſpielt/ hat ſolcher geſtalt etlich 1000. ver-
lohren. Sonſten habe ich geſehen anderer
Orien in Holland/ daß ſie fuͤrwahr mit
einer groſſen Induſtri Weinreben pflan-
gen/ und welches unglaublich/ bereits im
Julio reiffe Weintrauben haben koͤnnen/
welches wir an dem Rheinſtrom nicht ein-
mal zuthun vermoͤgen. Gleich wie nun
einige naͤrriſche Plantat[i]onen angefangen/
alſo haben hingegen andere nuͤtzliche Plan-
tationen außgerottet/ als wie der Oberſte
de Avila den ſchoͤnen Garten zu Wuͤrten-
berg/ ein Frantzoß zu Stockholm die Auß-
hauung der ſchoͤnen und koſtbaren Maul-

beer-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0166" n="144[143]"/>
&#x017F;chreibt/ <hi rendition="#aq">Quod &#x017F;i in hoc errem, quod ani-<lb/>
mas hominum immortales e&#x017F;&#x017F;e credam, li-<lb/>
benter erro, neque mihi hunc errorem quo<lb/>
delector, dum vivo, extorqueri volo.</hi></p>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>25. <hi rendition="#fr">Ro&#x0364;tters Pflantzung eines<lb/>
Weinbergs zu Mayderberg bey<lb/>
Nardten.</hi></head><lb/>
          <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t auch ein Mini&#x017F;t und Hol-<lb/>
la&#x0364;nder/ pflantzt gegen der See einen <hi rendition="#fr">W</hi>ein-<lb/>
berg/ und darzu gegen Norden und auf ei-<lb/>
nen &#x017F;andichten Grund/ den das Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ab&#x017F;pielt/ hat &#x017F;olcher ge&#x017F;talt etlich 1000. ver-<lb/>
lohren. Son&#x017F;ten habe ich ge&#x017F;ehen anderer<lb/>
Orien in Holland/ daß &#x017F;ie fu&#x0364;rwahr mit<lb/>
einer gro&#x017F;&#x017F;en <hi rendition="#aq">Indu&#x017F;tri</hi> Weinreben pflan-<lb/>
gen/ und welches unglaublich/ bereits im<lb/>
Julio reiffe Weintrauben haben ko&#x0364;nnen/<lb/>
welches wir an dem Rhein&#x017F;trom nicht ein-<lb/>
mal zuthun vermo&#x0364;gen. Gleich wie nun<lb/>
einige na&#x0364;rri&#x017F;che Plantat<supplied>i</supplied>onen angefangen/<lb/>
al&#x017F;o haben hingegen andere nu&#x0364;tzliche Plan-<lb/>
tationen außgerottet/ als wie der Ober&#x017F;te<lb/><hi rendition="#aq">de Avila</hi> den &#x017F;cho&#x0364;nen Garten zu Wu&#x0364;rten-<lb/>
berg/ ein Frantzoß zu Stockholm die Auß-<lb/>
hauung der &#x017F;cho&#x0364;nen und ko&#x017F;tbaren Maul-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">beer-</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[144[143]/0166] ſchreibt/ Quod ſi in hoc errem, quod ani- mas hominum immortales eſſe credam, li- benter erro, neque mihi hunc errorem quo delector, dum vivo, extorqueri volo. 25. Roͤtters Pflantzung eines Weinbergs zu Mayderberg bey Nardten. Dieſes iſt auch ein Miniſt und Hol- laͤnder/ pflantzt gegen der See einen Wein- berg/ und darzu gegen Norden und auf ei- nen ſandichten Grund/ den das Waſſer abſpielt/ hat ſolcher geſtalt etlich 1000. ver- lohren. Sonſten habe ich geſehen anderer Orien in Holland/ daß ſie fuͤrwahr mit einer groſſen Induſtri Weinreben pflan- gen/ und welches unglaublich/ bereits im Julio reiffe Weintrauben haben koͤnnen/ welches wir an dem Rheinſtrom nicht ein- mal zuthun vermoͤgen. Gleich wie nun einige naͤrriſche Plantationen angefangen/ alſo haben hingegen andere nuͤtzliche Plan- tationen außgerottet/ als wie der Oberſte de Avila den ſchoͤnen Garten zu Wuͤrten- berg/ ein Frantzoß zu Stockholm die Auß- hauung der ſchoͤnen und koſtbaren Maul- beer-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/166
Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 144[143]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/166>, abgerufen am 24.11.2024.