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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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24. Bereitung deß Messings/ gelb
und weissen Kupffers/ Ziens und
Eysens.

Daß die Teutsche erst das Messing
erfunden/ ist gewiß/ wiewol der Inventor
unbekandt: zu dem Messing gehören Glo-
ckenspeise/ Gunderfait und Stück-Metall/
so die Italiäner Bronzo nennen/ es ist biß
dato nicht wol geglaubet worden/ daß man
solte ein natürlich Messing oder Bronzo, von
der Natur in Ertz gebracht finden. Ich habe
aber in Schottland eines gefunden/ welches
sie in ihrer Sprache Bell mettel nennen/ und
woraus ich angewiesen habe/ die Zaffra oder
blaue Schmalta zu bereiten/ welche bißhero
aus Sachsen in diese Länder gebracht wor-
den/ und die Häffner zu blauen Glasuren ge-
brauchen. Merrettus hat in seiner Commen-
tation
in deß Philippi Nerii Artem vitrari-
am
vermeinet/ daß die Zaffra ein Artificial-
Werck sey/ hat aber weit gefehlet. Cesalpi-
nus
hält sie für eine speciem Magnesiae, indem
er schreibt/ daß sie zu viel ins Glaß gethan
schwartz mache/ welches wir in Teutsch
Strickblau nennen: aber die Magnesia und
Zaffra sind gantz differente Sachen/ daß eine
färbt roth/ das andere blau/ das eine

nimmt
24. Bereitung deß Meſſings/ gelb
und weiſſen Kupffers/ Ziens und
Eyſens.

Daß die Teutſche erſt das Meſſing
erfunden/ iſt gewiß/ wiewol der Inventor
unbekandt: zu dem Meſſing gehoͤren Glo-
ckenſpeiſe/ Gunderfait und Stuͤck-Metall/
ſo die Italiaͤner Bronzo nennen/ es iſt biß
dato nicht wol geglaubet worden/ daß man
ſolte ein natuͤrlich Meſſing oder Bronzo, von
der Natur in Ertz gebracht finden. Ich habe
aber in Schottland eines gefunden/ welches
ſie in ihrer Sprache Bell mettel nennen/ und
woraus ich angewieſen habe/ die Zaffra oder
blaue Schmalta zu bereiten/ welche bißhero
aus Sachſen in dieſe Laͤnder gebracht wor-
den/ und die Haͤffner zu blauen Glaſuren ge-
brauchen. Merrettus hat in ſeiner Commen-
tation
in deß Philippi Nerii Artem vitrari-
am
vermeinet/ daß die Zaffra ein Artificial-
Werck ſey/ hat aber weit gefehlet. Ceſalpi-
nus
haͤlt ſie fuͤr eine ſpeciem Magneſiæ, indem
er ſchreibt/ daß ſie zu viel ins Glaß gethan
ſchwartz mache/ welches wir in Teutſch
Strickblau nennen: aber die Magneſia und
Zaffra ſind gantz differente Sachen/ daß eine
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[35[34]/0057] 24. Bereitung deß Meſſings/ gelb und weiſſen Kupffers/ Ziens und Eyſens. Daß die Teutſche erſt das Meſſing erfunden/ iſt gewiß/ wiewol der Inventor unbekandt: zu dem Meſſing gehoͤren Glo- ckenſpeiſe/ Gunderfait und Stuͤck-Metall/ ſo die Italiaͤner Bronzo nennen/ es iſt biß dato nicht wol geglaubet worden/ daß man ſolte ein natuͤrlich Meſſing oder Bronzo, von der Natur in Ertz gebracht finden. Ich habe aber in Schottland eines gefunden/ welches ſie in ihrer Sprache Bell mettel nennen/ und woraus ich angewieſen habe/ die Zaffra oder blaue Schmalta zu bereiten/ welche bißhero aus Sachſen in dieſe Laͤnder gebracht wor- den/ und die Haͤffner zu blauen Glaſuren ge- brauchen. Merrettus hat in ſeiner Commen- tation in deß Philippi Nerii Artem vitrari- am vermeinet/ daß die Zaffra ein Artificial- Werck ſey/ hat aber weit gefehlet. Ceſalpi- nus haͤlt ſie fuͤr eine ſpeciem Magneſiæ, indem er ſchreibt/ daß ſie zu viel ins Glaß gethan ſchwartz mache/ welches wir in Teutſch Strickblau nennen: aber die Magneſia und Zaffra ſind gantz differente Sachen/ daß eine faͤrbt roth/ das andere blau/ das eine nimmt

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 35[34]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/57>, abgerufen am 23.11.2024.