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Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682.

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Polirung als aldorten/ der Churfürstl. Suc-
cessor Ferd. Maria
hätte zugelassen/ dz ich nit
allein dieses Werck mit den Operanten selb-
sten/ sondern noch viel andere Dinge hätte
fortsetzen und excoliren können/ aber sein Vi-
ce
-Cantzler D. Casp. Schmid/ der Schwäbis.
Franzose/ welcher den alten ehrlichen D. Oxel
aus gebissen/ nehmlich den rechten Cantzler/
hat auch mich vertrieben und verhindert. Hier-
bey muß ich erinnern/ was mir mein Lands-
man der ehrliche alte Herr Hacke hier in Lou-
den erzehlet/ daß nehmlich einer hier sey/ der
aus Wasser könne grosse stücken Stein ma-
chen/ so dz man Quater-stücke daraus hauen
könne/ und daß er dem Könige darvon einen
gantzen Seehafen bauen wolle: was darvon
kommen sey/ weiß ich nit/ aber daß aus Kalck
und neuem Käse ein Stein oder Kiß kan
werden/ welcher an Härte dem Demant nicht
vil weicht/ ist mir bekandt. Wann ich erzehlen
solte/ was ich für wunderliche Arten von Er-
den und Steinen in Schottland gesehen und
selbsten mit Händen betastet habe/ die theils
unsichtbar und hörend und unempfindlich
machen/ und wie zu Path auf deß Hertzogs
von Lauderdale Felsen/ die Gänse die Eyer
mit einem Fusse ausbrüten/ und wie andere
Gänse auff den Bäumen und Höltzern

wachsen/
C 2

Polirung als aldorten/ der Churfuͤrſtl. Suc-
ceſſor Ferd. Maria
haͤtte zugelaſſen/ dz ich nit
allein dieſes Werck mit den Operanten ſelb-
ſten/ ſondern noch viel andere Dinge haͤtte
fortſetzen und excoliren koͤñen/ aber ſein Vi-
ce
-Cantzler D. Caſp. Schmid/ der Schwaͤbiſ.
Franzoſe/ welcher den altẽ ehrlichen D. Oxel
aus gebiſſen/ nehmlich den rechten Cantzler/
hat auch mich vertriebẽ uñ verhindert. Hier-
bey muß ich erinnern/ was mir mein Lands-
man der ehrliche alte Herꝛ Hacke hier in Lou-
den erzehlet/ daß nehmlich einer hier ſey/ der
aus Waſſer koͤnne groſſe ſtuͤcken Stein ma-
chen/ ſo dz man Quater-ſtuͤcke daraus hauen
koͤnne/ und daß er dem Koͤnige darvon einen
gantzen Seehafen bauen wolle: was darvon
kommen ſey/ weiß ich nit/ aber daß aus Kalck
und neuem Kaͤſe ein Stein oder Kiß kan
werden/ welcheꝛ an Haͤrte dem Demant nicht
vil weicht/ iſt mir bekandt. Wann ich erzehlẽ
ſolte/ was ich fuͤr wunderliche Arten von Er-
den und Steinen in Schottland geſehen uñ
ſelbſten mit Haͤnden betaſtet habe/ die theils
unſichtbar und hoͤrend und unempfindlich
machen/ und wie zu Path auf deß Hertzogs
von Lauderdale Felſen/ die Gaͤnſe die Eyer
mit einem Fuſſe ausbruͤten/ und wie andere
Gaͤnſe auff den Baͤumen und Hoͤltzern

wachſen/
C 2
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[45[44]/0067] Polirung als aldorten/ der Churfuͤrſtl. Suc- ceſſor Ferd. Maria haͤtte zugelaſſen/ dz ich nit allein dieſes Werck mit den Operanten ſelb- ſten/ ſondern noch viel andere Dinge haͤtte fortſetzen und excoliren koͤñen/ aber ſein Vi- ce-Cantzler D. Caſp. Schmid/ der Schwaͤbiſ. Franzoſe/ welcher den altẽ ehrlichen D. Oxel aus gebiſſen/ nehmlich den rechten Cantzler/ hat auch mich vertriebẽ uñ verhindert. Hier- bey muß ich erinnern/ was mir mein Lands- man der ehrliche alte Herꝛ Hacke hier in Lou- den erzehlet/ daß nehmlich einer hier ſey/ der aus Waſſer koͤnne groſſe ſtuͤcken Stein ma- chen/ ſo dz man Quater-ſtuͤcke daraus hauen koͤnne/ und daß er dem Koͤnige darvon einen gantzen Seehafen bauen wolle: was darvon kommen ſey/ weiß ich nit/ aber daß aus Kalck und neuem Kaͤſe ein Stein oder Kiß kan werden/ welcheꝛ an Haͤrte dem Demant nicht vil weicht/ iſt mir bekandt. Wann ich erzehlẽ ſolte/ was ich fuͤr wunderliche Arten von Er- den und Steinen in Schottland geſehen uñ ſelbſten mit Haͤnden betaſtet habe/ die theils unſichtbar und hoͤrend und unempfindlich machen/ und wie zu Path auf deß Hertzogs von Lauderdale Felſen/ die Gaͤnſe die Eyer mit einem Fuſſe ausbruͤten/ und wie andere Gaͤnſe auff den Baͤumen und Hoͤltzern wachſen/ C 2

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Zitationshilfe: Becher, Johann Joachim: Närrische Weißheit Und Weise Narrheit. Frankfurt, 1682, S. 45[44]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/becher_narrheit_1682/67>, abgerufen am 24.11.2024.