Becher, Johann Joachim: Psychosophia Oder Seelen-Weißheit. 2. Aufl. Frankfurt (Main), [1683].Seelen-Weißheit. tze Werck in einem Glase gemacht wird/ das ewig inqualitate und quantitate zu vermehren/ da ein Loth Pulvers acht Tonnen Goldes thut/ da ein Theil viel tausend tingirt/ im blossen schmeltzen/ in das beste Gold/ da das gantze Capital nicht über acht Thaler kostet/ da nur ein Mensch/ ein Glaß/ ein Ofen/ ein Tiegel darzu vonnöthen/ in einem kleinen Winckelein/ wel- ches Pulver noch darzu eine allgemeine Artzeney auf die Menschen ist/ und edle Steine aus Crystallen macht/ also daß/ wer dieses Pulver hat/ in Reichthum und Gesundheit/ mit keinem Käyser tauschen mag/ das neunen sie universal Tinctur, Lapidem Philoso- phorum, Elixir, das wünschte ich/ das verlangte ich/ darum bitte ich dich/ damit ich sagen könte: Omnia mea mccum porto, und Qui omnia secum portat, non indiget alieno auxilio. Und/ Alterius non sit, qui suus esse potest. Antworte mir doch fein klar und verständlich. Psych. Diese deine Phantasey/ Kranckheit und ster. F vij
Seelen-Weißheit. tze Werck in einem Glaſe gemacht wird/ das ewig inqualitate und quantitate zu vermehren/ da ein Loth Pulvers acht Tonnen Goldes thut/ da ein Theil viel tauſend tingirt/ im bloſſen ſchmeltzẽ/ in das beſte Gold/ da das gantze Capital nicht uͤber acht Thaler koſtet/ da nur ein Menſch/ ein Glaß/ ein Ofen/ ein Tiegel darzu vonnoͤthen/ in einem kleinen Winckelein/ wel- ches Pulver noch darzu eine allgemeine Artzeney auf die Menſchen iſt/ und edle Steine aus Cryſtallen macht/ alſo daß/ wer dieſes Pulver hat/ in Reichthum und Geſundheit/ mit keinem Kaͤyſer tauſchen mag/ das neunen ſie univerſal Tinctur, Lapidem Philoſo- phorum, Elixir, das wuͤnſchte ich/ das verlangte ich/ darum bitte ich dich/ damit ich ſagen koͤnte: Omnia mea mccum porto, und Qui omnia ſecum portat, non indiget alieno auxilio. Und/ Alterius non ſit, qui ſuus eſſe poteſt. Antworte mir doch fein klar und verſtaͤndlich. Pſych. Dieſe deine Phantaſey/ Kranckheit und ſter. F vij
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Seelen-Weißheit.
tze Werck in einem Glaſe gemacht wird/ das ewig in
qualitate und quantitate zu vermehren/ da ein Loth
Pulvers acht Tonnen Goldes thut/ da ein Theil viel
tauſend tingirt/ im bloſſen ſchmeltzẽ/ in das beſte Gold/
da das gantze Capital nicht uͤber acht Thaler koſtet/
da nur ein Menſch/ ein Glaß/ ein Ofen/ ein Tiegel
darzu vonnoͤthen/ in einem kleinen Winckelein/ wel-
ches Pulver noch darzu eine allgemeine Artzeney auf
die Menſchen iſt/ und edle Steine aus Cryſtallen
macht/ alſo daß/ wer dieſes Pulver hat/ in Reichthum
und Geſundheit/ mit keinem Kaͤyſer tauſchen mag/
das neunen ſie univerſal Tinctur, Lapidem Philoſo-
phorum, Elixir, das wuͤnſchte ich/ das verlangte ich/
darum bitte ich dich/ damit ich ſagen koͤnte: Omnia
mea mccum porto, und Qui omnia ſecum portat, non
indiget alieno auxilio. Und/ Alterius non ſit, qui ſuus
eſſe poteſt. Antworte mir doch fein klar
und verſtaͤndlich.
Pſych. Dieſe deine Phantaſey/ Kranckheit und
Tollheit iſt alt/ und kommt von den Egyptiern
und Chineſern her/ welche bereits vor tauſend
Jahren eine Medicin geſucht/ welche den Men-
ſchen reich/ und ewig lebend machen thaͤte. Aber
ſo viel mir bewuſt/ ſeyn ſie alle daruͤber geſtorben/
ohneracht ſie vorgeben/ Artephius habe durch der-
gleichen Artzeney achthundert Jahr gelebet/ ſo iſt
doch Paracelſus/ welcher dieſe Kunſt ſoll gehabt
haben/ im funffzigſten Jahr ſeines Alters geſtor-
ben/ daß alſo jener Atheiſt und Speyvogel von
der Alchymie ſaget/ ſie waͤre der Theologie Schwe-
ſter.
F vij
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