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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Afrika.
in den Herd am Boden des Ofens hinab, wo das stahlartige Eisen sich
zu einem Klumpen (einer Luppe) zusammenballt, der durch eines der
Formlöcher herausgezogen und später durch wiederholtes Hämmern
mit Steinen und wiederholtes Erhitzen am Feuer des Schmiedeofens
[Abbildung] Fig. 53.
von der beigemengten Schlacke
gereinigt wird. Das Produkt ist
ein vorzügliches Eisen.

Die Djurschmiede machen
daraus ausser den beschriebenen
Lanzenspitzen besonders Fisch-
haken, Harpunen und kleine Ringe,
die auf eine Lederschnur auf-
gezogen, als Schmuck ähnlich wie
Perlenschnüre getragen werden.

Die Eisenschmelzöfen der
Bongoneger weichen nur in der
Form etwas von den beschriebenen
ab. Sie werden aus einem homo-
genen Thon angefertigt, sind 1,7 m
hoch und haben im Innern drei
birnförmige Abteilungen (Fig. 54
a. f. S.), von denen die mittlere zur
Aufnahme der Erze und Kohlen
bestimmt ist, während die untere
und obere nur mit Holzkohlen
gefüllt werden. Der Ofen hat
ebenfalls vier Düsen, durch welche
der Wind zugeführt wird und
zwar ist jede Düse mit einem
Blasebalge verbunden, ausserdem
ist eine fünfte Öffnung als
Schlacken- und Ausziehloch ausgespart. Die Blasebälge sind sehr
primitiv (Fig. 55 a. f. S.). Sie bestehen aus je zwei geschweiften Röhren
aus Thon, deren engere Mündungen (Düsen) in ein drittes weiteres
(die Form) münden. Die weiteren Öffnungen der Thonröhren, die bei
richtiger Stellung sich befinden, sind oben mit einer sackartigen Haut
überspannt, in deren Mitte eine Öffnung ist. Diese Öffnung dient als
Ventil, indem der Arbeiter es beim Zudrücken schliesst, beim Aufziehen
öffnet. Das Blasen geschieht durch abwechselndes Auf- und Nieder-
drücken der Lederhaube mit den Händen. Diese Bälge erinnern lebhaft

Afrika.
in den Herd am Boden des Ofens hinab, wo das stahlartige Eisen sich
zu einem Klumpen (einer Luppe) zusammenballt, der durch eines der
Formlöcher herausgezogen und später durch wiederholtes Hämmern
mit Steinen und wiederholtes Erhitzen am Feuer des Schmiedeofens
[Abbildung] Fig. 53.
von der beigemengten Schlacke
gereinigt wird. Das Produkt ist
ein vorzügliches Eisen.

Die Djurschmiede machen
daraus auſser den beschriebenen
Lanzenspitzen besonders Fisch-
haken, Harpunen und kleine Ringe,
die auf eine Lederschnur auf-
gezogen, als Schmuck ähnlich wie
Perlenschnüre getragen werden.

Die Eisenschmelzöfen der
Bongoneger weichen nur in der
Form etwas von den beschriebenen
ab. Sie werden aus einem homo-
genen Thon angefertigt, sind 1,7 m
hoch und haben im Innern drei
birnförmige Abteilungen (Fig. 54
a. f. S.), von denen die mittlere zur
Aufnahme der Erze und Kohlen
bestimmt ist, während die untere
und obere nur mit Holzkohlen
gefüllt werden. Der Ofen hat
ebenfalls vier Düsen, durch welche
der Wind zugeführt wird und
zwar ist jede Düse mit einem
Blasebalge verbunden, auſserdem
ist eine fünfte Öffnung als
Schlacken- und Ausziehloch ausgespart. Die Blasebälge sind sehr
primitiv (Fig. 55 a. f. S.). Sie bestehen aus je zwei geschweiften Röhren
aus Thon, deren engere Mündungen (Düsen) in ein drittes weiteres
(die Form) münden. Die weiteren Öffnungen der Thonröhren, die bei
richtiger Stellung sich befinden, sind oben mit einer sackartigen Haut
überspannt, in deren Mitte eine Öffnung ist. Diese Öffnung dient als
Ventil, indem der Arbeiter es beim Zudrücken schlieſst, beim Aufziehen
öffnet. Das Blasen geschieht durch abwechselndes Auf- und Nieder-
drücken der Lederhaube mit den Händen. Diese Bälge erinnern lebhaft

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[315/0337] Afrika. in den Herd am Boden des Ofens hinab, wo das stahlartige Eisen sich zu einem Klumpen (einer Luppe) zusammenballt, der durch eines der Formlöcher herausgezogen und später durch wiederholtes Hämmern mit Steinen und wiederholtes Erhitzen am Feuer des Schmiedeofens [Abbildung Fig. 53.] von der beigemengten Schlacke gereinigt wird. Das Produkt ist ein vorzügliches Eisen. Die Djurschmiede machen daraus auſser den beschriebenen Lanzenspitzen besonders Fisch- haken, Harpunen und kleine Ringe, die auf eine Lederschnur auf- gezogen, als Schmuck ähnlich wie Perlenschnüre getragen werden. Die Eisenschmelzöfen der Bongoneger weichen nur in der Form etwas von den beschriebenen ab. Sie werden aus einem homo- genen Thon angefertigt, sind 1,7 m hoch und haben im Innern drei birnförmige Abteilungen (Fig. 54 a. f. S.), von denen die mittlere zur Aufnahme der Erze und Kohlen bestimmt ist, während die untere und obere nur mit Holzkohlen gefüllt werden. Der Ofen hat ebenfalls vier Düsen, durch welche der Wind zugeführt wird und zwar ist jede Düse mit einem Blasebalge verbunden, auſserdem ist eine fünfte Öffnung als Schlacken- und Ausziehloch ausgespart. Die Blasebälge sind sehr primitiv (Fig. 55 a. f. S.). Sie bestehen aus je zwei geschweiften Röhren aus Thon, deren engere Mündungen (Düsen) in ein drittes weiteres (die Form) münden. Die weiteren Öffnungen der Thonröhren, die bei richtiger Stellung sich befinden, sind oben mit einer sackartigen Haut überspannt, in deren Mitte eine Öffnung ist. Diese Öffnung dient als Ventil, indem der Arbeiter es beim Zudrücken schlieſst, beim Aufziehen öffnet. Das Blasen geschieht durch abwechselndes Auf- und Nieder- drücken der Lederhaube mit den Händen. Diese Bälge erinnern lebhaft

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/337>, abgerufen am 21.11.2024.