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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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die ungeschlachtet und den Fremden ungastlich sind1). Den Kaukasus
nennt er das Mutterland des Eisens2). Xenophon, der bei seinem berühm-
ten Rückzuge auch durch das Land der Chalyber zog, erzählt ebenfalls,
dass sie meistens von der Gewinnung des Eisens lebten3) (kai o bios
en tois pleistois auton apo sithereias) und Strabo bestätigt dies4).
Der Handel mit chalybischem Stahl ging hauptsächlich über Sinope,
wo geschickte Stahlschmiede wohnten5). Zur Zeit der Römerherr-
schaft hatte sich aber bereits ein grosser Teil des chalybischen Stahl-
handels nach Trapezunt gezogen.

Von hohem Alter und grosser Bedeutung war auch die Eisen-
gewinnung im Inneren von Kleinasien in den Schluchten des Taurus.
Nicht nur das beste Holz zum Schiffbau lieferte der Taurus, sondern
auch Kupfer und Eisen in Menge6). In Cäsaräa war eine bedeutende
Waffenfabrik zur römischen Kaiserzeit7).

In Phönizien beschäftigten sich die Bewohner der Stadt Kibyra in
hervorragender Weise mit der Eisenfabrikation und ihr Handel mit
Eisenwaren war berühmt8).

In Lykien wurden metallene Gefässe gemacht. Eines besonderen
Rufes erfreute sich der lydische Stahl. Daimachos rühmt ihn besonders
für Waffen und Werkzeuge9).

to de Ludion (stomoma) ... eis Rinas kai makhairas kai xiphia
kai xusteras10).

In Sardes blühte in römischer Zeit eine kaiserliche Waffenfabrik11).
Dass die Schmiedekunst in Lydien in hoher Blüte stand, ist aus der
Geschichte des Gyges, Allyates und Krösus bekannt. Die Karer waren
bekannt als gute Waffenschmiede. Sie galten als Erfinder der
festen Handhaben an den Schilden, wie der Helmzier. Ihre National-
waffe war die Doppelaxt. Die jonischen Städte waren von grosser Be-
deutung für die Gewerbe, besonders aber für den Handel. In Perga-

1) Prometheus 712.
2) Prometheus 302.
3) Xenophon Annab. V, 5, 1.
4) Strabo XII, 3, 19.
5) Stephan. v. Byzanz:
Aakedaimon stomomaton
To men khalubikon, to de
Sinopikon . . . . kai oti Sinopikon
Kai khalubikon eis ta tektonika
. . . . os phesi Daimakhos
Vergl. Eustath. ad Hom. Il. II, 501, p. 294.
6) Theoph. h. pl. IV, 55; Strabo
XIV, 669.
7) Not. l. b. Clibanaria Caesareae Cappadociae.
8) Strabo XVI,
131; idion d estin en kibura to ton sideron toreuesthai Radios; wie Horat. Epist.
I, 6, 32 "... Cave ne portus occupet alter Ne Cibyratica, ne Bithyna negotia
perdas".
9) Stephan v. Byzanz, lakedaimon.
10) Nach Eustath a. a. O.
11) Not. dign. Or. c. X, p. 39; scutaria et arm. Sardis Lydiae.

Griechenland.
die ungeschlachtet und den Fremden ungastlich sind1). Den Kaukasus
nennt er das Mutterland des Eisens2). Xenophon, der bei seinem berühm-
ten Rückzuge auch durch das Land der Chalyber zog, erzählt ebenfalls,
daſs sie meistens von der Gewinnung des Eisens lebten3) (καὶ ὁ βίος
ἦν τοῖς πλείστοις αὐτῶν ἀπὸ σιϑηρείας) und Strabo bestätigt dies4).
Der Handel mit chalybischem Stahl ging hauptsächlich über Sinope,
wo geschickte Stahlschmiede wohnten5). Zur Zeit der Römerherr-
schaft hatte sich aber bereits ein groſser Teil des chalybischen Stahl-
handels nach Trapezunt gezogen.

Von hohem Alter und groſser Bedeutung war auch die Eisen-
gewinnung im Inneren von Kleinasien in den Schluchten des Taurus.
Nicht nur das beste Holz zum Schiffbau lieferte der Taurus, sondern
auch Kupfer und Eisen in Menge6). In Cäsaräa war eine bedeutende
Waffenfabrik zur römischen Kaiserzeit7).

In Phönizien beschäftigten sich die Bewohner der Stadt Kibyra in
hervorragender Weise mit der Eisenfabrikation und ihr Handel mit
Eisenwaren war berühmt8).

In Lykien wurden metallene Gefäſse gemacht. Eines besonderen
Rufes erfreute sich der lydische Stahl. Daimachos rühmt ihn besonders
für Waffen und Werkzeuge9).

τὸ δὲ Λύδιον (στόμωμα) … εἰς ῥῖνας καὶ μαχαίρας καὶ ξιφία
καὶ ξυστῆρας10).

In Sardes blühte in römischer Zeit eine kaiserliche Waffenfabrik11).
Daſs die Schmiedekunst in Lydien in hoher Blüte stand, ist aus der
Geschichte des Gyges, Allyates und Krösus bekannt. Die Karer waren
bekannt als gute Waffenschmiede. Sie galten als Erfinder der
festen Handhaben an den Schilden, wie der Helmzier. Ihre National-
waffe war die Doppelaxt. Die jonischen Städte waren von groſser Be-
deutung für die Gewerbe, besonders aber für den Handel. In Perga-

1) Prometheus 712.
2) Prometheus 302.
3) Xenophon Annab. V, 5, 1.
4) Strabo XII, 3, 19.
5) Stephan. v. Byzanz:
Αακεδαίμων στομωμάτων
Τὸ μὲν χαλυβικόν, τὸ δὲ
Σινωπικόν . . . . καὶ ὅτι Σινωπικὸν
Καὶ χαλυβικὸν ἐις τὰ τεκτονικὰ
. . . . ὥς φησι Δαίμαχος
Vergl. Eustath. ad Hom. Il. II, 501, p. 294.
6) Theoph. h. pl. IV, 55; Strabo
XIV, 669.
7) Not. l. b. Clibanaria Caesareae Cappadociae.
8) Strabo XVI,
131; ἴδιον δ̕ ἐστὶν ἐν κιβύρᾳ τὸ τὸν σίδηρον τορεύεσϑαι ῥᾳδίως; wie Horat. Epist.
I, 6, 32 „… Cave ne portus occupet alter Ne Cibyratica, ne Bithyna negotia
perdas“.
9) Stephan v. Byzanz, λακεδαίμων.
10) Nach Eustath a. a. O.
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[454/0476] Griechenland. die ungeschlachtet und den Fremden ungastlich sind 1). Den Kaukasus nennt er das Mutterland des Eisens 2). Xenophon, der bei seinem berühm- ten Rückzuge auch durch das Land der Chalyber zog, erzählt ebenfalls, daſs sie meistens von der Gewinnung des Eisens lebten 3) (καὶ ὁ βίος ἦν τοῖς πλείστοις αὐτῶν ἀπὸ σιϑηρείας) und Strabo bestätigt dies 4). Der Handel mit chalybischem Stahl ging hauptsächlich über Sinope, wo geschickte Stahlschmiede wohnten 5). Zur Zeit der Römerherr- schaft hatte sich aber bereits ein groſser Teil des chalybischen Stahl- handels nach Trapezunt gezogen. Von hohem Alter und groſser Bedeutung war auch die Eisen- gewinnung im Inneren von Kleinasien in den Schluchten des Taurus. Nicht nur das beste Holz zum Schiffbau lieferte der Taurus, sondern auch Kupfer und Eisen in Menge 6). In Cäsaräa war eine bedeutende Waffenfabrik zur römischen Kaiserzeit 7). In Phönizien beschäftigten sich die Bewohner der Stadt Kibyra in hervorragender Weise mit der Eisenfabrikation und ihr Handel mit Eisenwaren war berühmt 8). In Lykien wurden metallene Gefäſse gemacht. Eines besonderen Rufes erfreute sich der lydische Stahl. Daimachos rühmt ihn besonders für Waffen und Werkzeuge 9). τὸ δὲ Λύδιον (στόμωμα) … εἰς ῥῖνας καὶ μαχαίρας καὶ ξιφία καὶ ξυστῆρας 10). In Sardes blühte in römischer Zeit eine kaiserliche Waffenfabrik 11). Daſs die Schmiedekunst in Lydien in hoher Blüte stand, ist aus der Geschichte des Gyges, Allyates und Krösus bekannt. Die Karer waren bekannt als gute Waffenschmiede. Sie galten als Erfinder der festen Handhaben an den Schilden, wie der Helmzier. Ihre National- waffe war die Doppelaxt. Die jonischen Städte waren von groſser Be- deutung für die Gewerbe, besonders aber für den Handel. In Perga- 1) Prometheus 712. 2) Prometheus 302. 3) Xenophon Annab. V, 5, 1. 4) Strabo XII, 3, 19. 5) Stephan. v. Byzanz: Αακεδαίμων στομωμάτων Τὸ μὲν χαλυβικόν, τὸ δὲ Σινωπικόν . . . . καὶ ὅτι Σινωπικὸν Καὶ χαλυβικὸν ἐις τὰ τεκτονικὰ . . . . ὥς φησι Δαίμαχος Vergl. Eustath. ad Hom. Il. II, 501, p. 294. 6) Theoph. h. pl. IV, 55; Strabo XIV, 669. 7) Not. l. b. Clibanaria Caesareae Cappadociae. 8) Strabo XVI, 131; ἴδιον δ̕ ἐστὶν ἐν κιβύρᾳ τὸ τὸν σίδηρον τορεύεσϑαι ῥᾳδίως; wie Horat. Epist. I, 6, 32 „… Cave ne portus occupet alter Ne Cibyratica, ne Bithyna negotia perdas“. 9) Stephan v. Byzanz, λακεδαίμων. 10) Nach Eustath a. a. O. 11) Not. dign. Or. c. X, p. 39; scutaria et arm. Sardis Lydiae.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 454. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/476>, abgerufen am 22.11.2024.