griechischen Abbildungen1). a auf einer Gemme dargestellt2), ist ein Amboss mit Horn, ganz ähnlich den heutigen, zum Ausschmieden runder Gegenstände. b scheint den Amboss eines Luppenschmiedes darzu- stellen, Eroten schwingen die Grobhämmer3). d ist einem pompejani- schen Wandgemälde entnommen und e stellt einen Amboss ohne Stock dar. Diese Abbildung ist einer Ara aus Veji im Lateran entnommen4).
Für den Hammer hat die griechische Sprache eine grosse Mannig- faltigkeit von Ausdrücken, deren bestimmte Bedeutung sich nur ver- muten lässt. Die allgemeine Bezeichnung für Hammer ist sphura. Der grosse Schmiedehammer, Grobhammer oder Vorschlaghammer heisst Raister, z. B. der Schmiedehammer des Hephästos (Ilias XVIII, 477).
[Abbildung]
Fig. 78.
Der schwere Hammer, der auf der einen Seite zu- läuft, heisst kestra und krotaphis.
Fig. 77 a. v. S. giebt Abbildungen schwerer Schmiedehämmer nach Darstellungen auf Vasen- bildern5).
Das dritte unent- behrliche Schmiedewerk- zeug ist die Zange. Auch von diesen geben uns griechische Bildwerke eine grosse Auswahl6). Wir erwähnen zunächst der Zange Fig. 78 e, dar- gestellt auf einem Vasen- bilde, als ein Werkzeug des Hephästos7), weil dasselbe lebhaft an die primitive Form der gewundenen Baumzweige, wie wir sie bei den Naturvölkern Afrikas kennen gelernt haben, erinnert.
a und b (Fig. 78 a, b) sind Luppenzangen, die mit zwei Händen ge- führt werden mussten, da ihre Arme in geschlossenem Zustande ausein- anderstehen, während c, d konvergierende Arme hatten, deshalb mit
1) Blümner, Technologie und Terminologie, der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern. Bd. II, S. 189 etc.
2) Rich. Wörterbuch S. 323.
3) Jahn, B. d. 5; G. d. W. f. 1861, Taf. III, 3.
4) Jahn a. a. O. Taf. VIII, 4.
5) Blümner a. a. O. II, 197; auch oben Fig. 75.
6) Blümner a. a. O. II, 193.
7) Lenormant u. de Witte, Elite ceramogr. I, 46 A.
Griechenland.
griechischen Abbildungen1). a auf einer Gemme dargestellt2), ist ein Amboſs mit Horn, ganz ähnlich den heutigen, zum Ausschmieden runder Gegenstände. b scheint den Amboſs eines Luppenschmiedes darzu- stellen, Eroten schwingen die Grobhämmer3). d ist einem pompejani- schen Wandgemälde entnommen und e stellt einen Amboſs ohne Stock dar. Diese Abbildung ist einer Ara aus Veji im Lateran entnommen4).
Für den Hammer hat die griechische Sprache eine groſse Mannig- faltigkeit von Ausdrücken, deren bestimmte Bedeutung sich nur ver- muten läſst. Die allgemeine Bezeichnung für Hammer ist σφῦρα. Der groſse Schmiedehammer, Grobhammer oder Vorschlaghammer heiſst ῥαιστήρ, z. B. der Schmiedehammer des Hephästos (Ilias XVIII, 477).
[Abbildung]
Fig. 78.
Der schwere Hammer, der auf der einen Seite zu- läuft, heiſst κέστρα und κροταφίς.
Fig. 77 a. v. S. giebt Abbildungen schwerer Schmiedehämmer nach Darstellungen auf Vasen- bildern5).
Das dritte unent- behrliche Schmiedewerk- zeug ist die Zange. Auch von diesen geben uns griechische Bildwerke eine groſse Auswahl6). Wir erwähnen zunächst der Zange Fig. 78 e, dar- gestellt auf einem Vasen- bilde, als ein Werkzeug des Hephästos7), weil dasſelbe lebhaft an die primitive Form der gewundenen Baumzweige, wie wir sie bei den Naturvölkern Afrikas kennen gelernt haben, erinnert.
a und b (Fig. 78 a, b) sind Luppenzangen, die mit zwei Händen ge- führt werden muſsten, da ihre Arme in geschlossenem Zustande ausein- anderstehen, während c, d konvergierende Arme hatten, deshalb mit
1) Blümner, Technologie und Terminologie, der Gewerbe und Künste bei Griechen und Römern. Bd. II, S. 189 etc.
2) Rich. Wörterbuch S. 323.
3) Jahn, B. d. 5; G. d. W. f. 1861, Taf. III, 3.
4) Jahn a. a. O. Taf. VIII, 4.
5) Blümner a. a. O. II, 197; auch oben Fig. 75.
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Griechenland.
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Amboſs mit Horn, ganz ähnlich den heutigen, zum Ausschmieden runder
Gegenstände. b scheint den Amboſs eines Luppenschmiedes darzu-
stellen, Eroten schwingen die Grobhämmer 3). d ist einem pompejani-
schen Wandgemälde entnommen und e stellt einen Amboſs ohne Stock
dar. Diese Abbildung ist einer Ara aus Veji im Lateran entnommen 4).
Für den Hammer hat die griechische Sprache eine groſse Mannig-
faltigkeit von Ausdrücken, deren bestimmte Bedeutung sich nur ver-
muten läſst. Die allgemeine Bezeichnung für Hammer ist σφῦρα.
Der groſse Schmiedehammer, Grobhammer oder Vorschlaghammer heiſst
ῥαιστήρ, z. B. der Schmiedehammer des Hephästos (Ilias XVIII, 477).
[Abbildung Fig. 78.]
Der schwere Hammer, der
auf der einen Seite zu-
läuft, heiſst κέστρα und
κροταφίς.
Fig. 77 a. v. S. giebt
Abbildungen schwerer
Schmiedehämmer nach
Darstellungen auf Vasen-
bildern 5).
Das dritte unent-
behrliche Schmiedewerk-
zeug ist die Zange.
Auch von diesen geben
uns griechische Bildwerke
eine groſse Auswahl 6).
Wir erwähnen zunächst
der Zange Fig. 78 e, dar-
gestellt auf einem Vasen-
bilde, als ein Werkzeug des Hephästos 7), weil dasſelbe lebhaft an
die primitive Form der gewundenen Baumzweige, wie wir sie bei den
Naturvölkern Afrikas kennen gelernt haben, erinnert.
a und b (Fig. 78 a, b) sind Luppenzangen, die mit zwei Händen ge-
führt werden muſsten, da ihre Arme in geschlossenem Zustande ausein-
anderstehen, während c, d konvergierende Arme hatten, deshalb mit
1) Blümner, Technologie und Terminologie, der Gewerbe und Künste bei
Griechen und Römern. Bd. II, S. 189 etc.
2) Rich. Wörterbuch S. 323.
3) Jahn, B. d. 5; G. d. W. f. 1861, Taf. III, 3.
4) Jahn a. a. O. Taf. VIII, 4.
5) Blümner a. a. O. II, 197; auch oben Fig. 75.
6) Blümner a. a. O. II,
193.
7) Lenormant u. de Witte, Elite ceramogr. I, 46 A.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 464. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/486>, abgerufen am 22.11.2024.
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