Mosing her. Erzbischof Konrad rühmt sich in einer Urkunde vom Jahre 1123, dass das Stift die Frohne (utilitas) von Gold, Salz, und den Bergwerken (metalli fodinae) als ein von dem Reiche herrührendes Regal ruhig besessen habe. Und im Jahre 1199 erklärt König Philipp von Schwaben 1) ddo. Moguntia 3. Kal. Oktob. an. 1199: Et quaecumque utilitatis in hujusmodi catinis seu fodinis salis vel metallorum in qui- buslibet fundis ecclesiae meantibus perpetuis temporibus a Salzburgensi deinceps ecclesia et ejus archiepiscopo quiete possideantur. (Und was immer für Nutzniessungen in diesen Thälern an Salz- und Erzgruben zu was immer für Kirchengütern gehören, soll auf ewige Zeit von der salzburgischen Kirche und seinem Erzbischofe in ruhigen Besitz ge- nommen werden.)
Dass das Erzstift im vollen Besitz und Niessbrauch des Bergregals war, geht aus den im Admonter Kodex angeführten Urkunden vom Erzbischof Adalbert von 1190 hervor, nämlich dass das Erzstift das voll- kommene Bergregal mit berggerichtlicher Jurisdiktion, Frohne und Wechsel etc. in der Gegend von Hüttenberg und am Erzberge ausgeübt habe.
Ecclesiae S. Blasii Admontensi de nostra authoritate perpetua- liter conferentes, ut in fundo praedicti montis Zezen, Cosin et Retin sicut in aliis omnibus praedictae ecclesiae praediis infra termino paro- chiae Guttarich sitis in argenti seu cujuslibet metalli venis mediam portionem, decimae et cumuli publicati et bonorum aquisitionum pro qualibet litis compositione et montani juris et in hoc, quod vulgo dicitur Spitzrecht et Hutschicht et Garenrecht cum catineorum pertinentiis quiete et proprie ad suos usus percipiat.
(Dass sie die Kirche des heiligen Blasius zu Admont vermöge unserer Machtvollkommenheit beständig verleihend, das auf dem Grunde des genannten Berges Zosen, Gosen, Ratein, sowie auf allen anderen Kirchengründen innerhalb der Pfarrgrenzen Guttaring gelegen, an Silber- und an anderen Metalladern den halben Zehent, Wehrrecht, von Erwerb, von Gütern die Hälfte, von Beilegung jeder Streitigkeit und Frohngebühr, und unter diesen, was gewöhnlich Spitz, Hutschicht, Garren- und Schmelzrecht genannt wird, in ruhigen, eigentümlichen Besitz übernehme.)
In einer anderen Urkunde vom Erzbischof Eberhard II. vom Jahre 1207 heisst es: Quidpuid vobis in jure catinearia in praedio ecclesiae vestrae super Zezin privilegio suo antecessor noster Albertus archiepis-
1) Münichsdorfer a. a. O. S. 15 und unparteiische Abhandlungen vom Zustand des hohen Erzstiftes Salzburg §. 215.
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Eisengewinnung in Steiermark und Kärnten.
Mosing her. Erzbischof Konrad rühmt sich in einer Urkunde vom Jahre 1123, daſs das Stift die Frohne (utilitas) von Gold, Salz, und den Bergwerken (metalli fodinae) als ein von dem Reiche herrührendes Regal ruhig besessen habe. Und im Jahre 1199 erklärt König Philipp von Schwaben 1) ddo. Moguntia 3. Kal. Oktob. an. 1199: Et quaecumque utilitatis in hujusmodi catinis seu fodinis salis vel metallorum in qui- buslibet fundis ecclesiae meantibus perpetuis temporibus a Salzburgensi deinceps ecclesia et ejus archiepiscopo quiete possideantur. (Und was immer für Nutznieſsungen in diesen Thälern an Salz- und Erzgruben zu was immer für Kirchengütern gehören, soll auf ewige Zeit von der salzburgischen Kirche und seinem Erzbischofe in ruhigen Besitz ge- nommen werden.)
Daſs das Erzstift im vollen Besitz und Nieſsbrauch des Bergregals war, geht aus den im Admonter Kodex angeführten Urkunden vom Erzbischof Adalbert von 1190 hervor, nämlich daſs das Erzstift das voll- kommene Bergregal mit berggerichtlicher Jurisdiktion, Frohne und Wechsel etc. in der Gegend von Hüttenberg und am Erzberge ausgeübt habe.
Ecclesiae S. Blasii Admontensi de nostra authoritate perpetua- liter conferentes, ut in fundo praedicti montis Zezen, Cosin et Retin sicut in aliis omnibus praedictae ecclesiae praediis infra termino paro- chiae Guttarich sitis in argenti seu cujuslibet metalli venis mediam portionem, decimae et cumuli publicati et bonorum aquisitionum pro qualibet litis compositione et montani juris et in hoc, quod vulgo dicitur Spitzrecht et Hutschicht et Garenrecht cum catineorum pertinentiis quiete et proprie ad suos usus percipiat.
(Daſs sie die Kirche des heiligen Blasius zu Admont vermöge unserer Machtvollkommenheit beständig verleihend, das auf dem Grunde des genannten Berges Zosen, Gosen, Ratein, sowie auf allen anderen Kirchengründen innerhalb der Pfarrgrenzen Guttaring gelegen, an Silber- und an anderen Metalladern den halben Zehent, Wehrrecht, von Erwerb, von Gütern die Hälfte, von Beilegung jeder Streitigkeit und Frohngebühr, und unter diesen, was gewöhnlich Spitz, Hutschicht, Garren- und Schmelzrecht genannt wird, in ruhigen, eigentümlichen Besitz übernehme.)
In einer anderen Urkunde vom Erzbischof Eberhard II. vom Jahre 1207 heiſst es: Quidpuid vobis in jure catinearia in praedio ecclesiae vestrae super Zezin privilegio suo antecessor noster Albertus archiepis-
1) Münichsdorfer a. a. O. S. 15 und unparteiische Abhandlungen vom Zustand des hohen Erzstiftes Salzburg §. 215.
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Eisengewinnung in Steiermark und Kärnten.
Mosing her. Erzbischof Konrad rühmt sich in einer Urkunde vom
Jahre 1123, daſs das Stift die Frohne (utilitas) von Gold, Salz, und den
Bergwerken (metalli fodinae) als ein von dem Reiche herrührendes
Regal ruhig besessen habe. Und im Jahre 1199 erklärt König Philipp
von Schwaben 1) ddo. Moguntia 3. Kal. Oktob. an. 1199: Et quaecumque
utilitatis in hujusmodi catinis seu fodinis salis vel metallorum in qui-
buslibet fundis ecclesiae meantibus perpetuis temporibus a Salzburgensi
deinceps ecclesia et ejus archiepiscopo quiete possideantur. (Und was
immer für Nutznieſsungen in diesen Thälern an Salz- und Erzgruben
zu was immer für Kirchengütern gehören, soll auf ewige Zeit von der
salzburgischen Kirche und seinem Erzbischofe in ruhigen Besitz ge-
nommen werden.)
Daſs das Erzstift im vollen Besitz und Nieſsbrauch des Bergregals
war, geht aus den im Admonter Kodex angeführten Urkunden vom
Erzbischof Adalbert von 1190 hervor, nämlich daſs das Erzstift das voll-
kommene Bergregal mit berggerichtlicher Jurisdiktion, Frohne und
Wechsel etc. in der Gegend von Hüttenberg und am Erzberge ausgeübt
habe.
Ecclesiae S. Blasii Admontensi de nostra authoritate perpetua-
liter conferentes, ut in fundo praedicti montis Zezen, Cosin et Retin
sicut in aliis omnibus praedictae ecclesiae praediis infra termino paro-
chiae Guttarich sitis in argenti seu cujuslibet metalli venis mediam
portionem, decimae et cumuli publicati et bonorum aquisitionum pro
qualibet litis compositione et montani juris et in hoc, quod vulgo dicitur
Spitzrecht et Hutschicht et Garenrecht cum catineorum pertinentiis
quiete et proprie ad suos usus percipiat.
(Daſs sie die Kirche des heiligen Blasius zu Admont vermöge
unserer Machtvollkommenheit beständig verleihend, das auf dem Grunde
des genannten Berges Zosen, Gosen, Ratein, sowie auf allen anderen
Kirchengründen innerhalb der Pfarrgrenzen Guttaring gelegen, an
Silber- und an anderen Metalladern den halben Zehent, Wehrrecht,
von Erwerb, von Gütern die Hälfte, von Beilegung jeder Streitigkeit
und Frohngebühr, und unter diesen, was gewöhnlich Spitz, Hutschicht,
Garren- und Schmelzrecht genannt wird, in ruhigen, eigentümlichen
Besitz übernehme.)
In einer anderen Urkunde vom Erzbischof Eberhard II. vom Jahre
1207 heiſst es: Quidpuid vobis in jure catinearia in praedio ecclesiae
vestrae super Zezin privilegio suo antecessor noster Albertus archiepis-
1) Münichsdorfer a. a. O. S. 15 und unparteiische Abhandlungen vom Zustand
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 755. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/777>, abgerufen am 22.11.2024.
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