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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Eisenbereitung im Mittelalter.
Gestalt. Der Herdboden wird aus Gestübbe geschlagen; er liegt 0,11 m
unter der Form, die 20° Neigung hat und 0,28 m in den Herd
hineinragt; sie ist von Kupfer und hat 0,031 m Öffnung. In der Mauer
der Arbeitsseite ist eine schmale Eisenplatte eingesetzt, in welcher der
Schlackenabstich sich befindet, der 0,5 m von der linken und 0,56 m
von der rechten Wand absteht. Die Achse der Form liegt 0,15 m
unter dieser Öffnung.

Bei dem ersten Teile der Arbeit des Röst- und Reduktions-
prozesses wird zuerst die kreisförmige Mauer, die sich an Arbeitsseite

[Abbildung] Fig. 250.
und Formseite anlegt und
den Herd schliesst, von
grossen Erzstücken auf-
geführt. In diesem ein-
geschlossenen Raume wird
der Gestübbeherd geschla-
gen. Innerhalb dieser Ver-
tiefung stellt man von
grossen Stücken Holzkohlen
der essbaren Kastanie, die
circa 0,05 m Durchmesser
und 0,16 m Länge haben,
eine elliptische Wand her,
die mit der äusseren
Herdmauer ziemlich paral-
lel läuft und eine tiegel-
ähnliche Vertiefung um-
schliesst. Zwischen diesem
Holzkohlentiegel und der
äusseren Mauer bleibt ein
freier Raum, der nur von
zwei Holzkohlenmäuerchen,
welche zugleich mit dem
Tiegel aufgeführt werden,
in drei Teilen geschnitten wird. Diese äusseren Abteilungen werden
angefüllt mit einem Gemenge von zerkleinertem Erz in Stück- und
Pulverform und etwa in Formhöhe wird eine horizontale Decke von
Stübbe dazwischen geschaltet. Dann wird diese Füllung mit der
äusseren Erzmauer noch höher aufgeführt und das Ganze zuletzt mit
Lösche bedeckt. Diese Löschdecke befindet sich 0,74 m über dem
Herdboden. Bei jeder Röstung werden 526 kg Erz in Behandlung ge-

Eisenbereitung im Mittelalter.
Gestalt. Der Herdboden wird aus Gestübbe geschlagen; er liegt 0,11 m
unter der Form, die 20° Neigung hat und 0,28 m in den Herd
hineinragt; sie ist von Kupfer und hat 0,031 m Öffnung. In der Mauer
der Arbeitsseite ist eine schmale Eisenplatte eingesetzt, in welcher der
Schlackenabstich sich befindet, der 0,5 m von der linken und 0,56 m
von der rechten Wand absteht. Die Achse der Form liegt 0,15 m
unter dieser Öffnung.

Bei dem ersten Teile der Arbeit des Röst- und Reduktions-
prozesses wird zuerst die kreisförmige Mauer, die sich an Arbeitsseite

[Abbildung] Fig. 250.
und Formseite anlegt und
den Herd schlieſst, von
groſsen Erzstücken auf-
geführt. In diesem ein-
geschlossenen Raume wird
der Gestübbeherd geschla-
gen. Innerhalb dieser Ver-
tiefung stellt man von
groſsen Stücken Holzkohlen
der eſsbaren Kastanie, die
circa 0,05 m Durchmesser
und 0,16 m Länge haben,
eine elliptische Wand her,
die mit der äuſseren
Herdmauer ziemlich paral-
lel läuft und eine tiegel-
ähnliche Vertiefung um-
schlieſst. Zwischen diesem
Holzkohlentiegel und der
äuſseren Mauer bleibt ein
freier Raum, der nur von
zwei Holzkohlenmäuerchen,
welche zugleich mit dem
Tiegel aufgeführt werden,
in drei Teilen geschnitten wird. Diese äuſseren Abteilungen werden
angefüllt mit einem Gemenge von zerkleinertem Erz in Stück- und
Pulverform und etwa in Formhöhe wird eine horizontale Decke von
Stübbe dazwischen geschaltet. Dann wird diese Füllung mit der
äuſseren Erzmauer noch höher aufgeführt und das Ganze zuletzt mit
Lösche bedeckt. Diese Löschdecke befindet sich 0,74 m über dem
Herdboden. Bei jeder Röstung werden 526 kg Erz in Behandlung ge-

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[786/0808] Eisenbereitung im Mittelalter. Gestalt. Der Herdboden wird aus Gestübbe geschlagen; er liegt 0,11 m unter der Form, die 20° Neigung hat und 0,28 m in den Herd hineinragt; sie ist von Kupfer und hat 0,031 m Öffnung. In der Mauer der Arbeitsseite ist eine schmale Eisenplatte eingesetzt, in welcher der Schlackenabstich sich befindet, der 0,5 m von der linken und 0,56 m von der rechten Wand absteht. Die Achse der Form liegt 0,15 m unter dieser Öffnung. Bei dem ersten Teile der Arbeit des Röst- und Reduktions- prozesses wird zuerst die kreisförmige Mauer, die sich an Arbeitsseite [Abbildung Fig. 250.] und Formseite anlegt und den Herd schlieſst, von groſsen Erzstücken auf- geführt. In diesem ein- geschlossenen Raume wird der Gestübbeherd geschla- gen. Innerhalb dieser Ver- tiefung stellt man von groſsen Stücken Holzkohlen der eſsbaren Kastanie, die circa 0,05 m Durchmesser und 0,16 m Länge haben, eine elliptische Wand her, die mit der äuſseren Herdmauer ziemlich paral- lel läuft und eine tiegel- ähnliche Vertiefung um- schlieſst. Zwischen diesem Holzkohlentiegel und der äuſseren Mauer bleibt ein freier Raum, der nur von zwei Holzkohlenmäuerchen, welche zugleich mit dem Tiegel aufgeführt werden, in drei Teilen geschnitten wird. Diese äuſseren Abteilungen werden angefüllt mit einem Gemenge von zerkleinertem Erz in Stück- und Pulverform und etwa in Formhöhe wird eine horizontale Decke von Stübbe dazwischen geschaltet. Dann wird diese Füllung mit der äuſseren Erzmauer noch höher aufgeführt und das Ganze zuletzt mit Lösche bedeckt. Diese Löschdecke befindet sich 0,74 m über dem Herdboden. Bei jeder Röstung werden 526 kg Erz in Behandlung ge-

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 786. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/808>, abgerufen am 22.11.2024.