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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884.

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Schwertschmiede.

Ebenso führen die Helden der Artussage namenberühmte Schwerter.
"Caliburn", das Schwert des Königs Artus, war lang und schön. Es
war gefertigt auf der Insel Avalon, wo die Fee Morgana hauste, der
Sage nach kam es als Erbe an Richard Löwenherz.

Wie die Namen der Heldenschwerter berühmt waren, so waren es
auch die Namen der Schmiede, die sie fertigten. Oben nannten wir
bereits den Madelger von Regensburg aus dem Rolandsliede. In
Bitterolfs Dietlieb 1) wird ein Schwert "Schirt" von dem berühmten
Schmied "Azzaria 20 Meilen von Toled" genannt. Ausser Regensburg,
das auch im Annoliede erwähnt wird, werden in Süddeutschland
Nördlingen 2) und Nürnberg als Sitze berühmter Schmiede genannt.
Dass die Klingen aus gutem Stahl gefertigt waren, bedarf kaum der
Erwähnung, ihr heller Klang und Funkensprühen wird oft besungen,
so im Trojaliede (8757): Der brune stahel schnit den rinc so, daz daz
für daruz ging als ganstern (Funken) uz derzglut.

Andere berühmte Schmiede aus den mittelalterlichen Helden-
gedichten waren Trebuchet, der im Parcival genannt wird und sein
Sohn Schoyt, der im Wilahalm vorkommt, sowie Kiun von Munleun.

Ausser den Namen dieser Schmiede, welche der romantischen
Poesie des Mittelalters angehören, kennen wir viele Namen von
Schwertschmieden, welche auf erhaltenen Schwertern, die allerdings
meist bereits dem 15. und 16. Jahrhundert angehören, eingegraben
sind. Klemm giebt folgende Liste der Namen, welche sich auf Schwer-
tern der Dresdener Waffensammlung finden: Hans Prum von Mesene,
Heinrich und Peter Pather, C. Pols (sehr häufig), Clemens Meigen,
Johann Moum, Johann Kirschbaum, Johann Allich, Peter Wersburg,
Clemens Horn in Solingen, Meves Berns in Solingen, Johann Wunds in
Solingen, Andr. u. Pet. Munsten, Clemens Koller, Pet. Tesche, Pet. Brock.

Von ausserdeutschen, namentlich spanischen Klingenschmieden
finden sich in der Dresdener Sammlung folgende Namen: Joannes de
l'Orta, Sebastian Hernandez 1599, Joannes Muer, Bastian Armado de
Toledo, Hispango de Toledo, C. A. Morel el Toledeno 1586, Andrea
Ferar, Joannes Bazoca, Martinus Deivan, De Pedro de Velmonte en
Toledo del Rei Espaine, Tomas de Ajala, Danielo me fecit in castello
milano 1475, Schwan la garde de franze, Francisco de Toledo, Anton
et Friderico Picino in Toledo, Rodriguez em Domingo.

Ausserdem giebt Achille Jubenal in la Armoria Real de Madrid
(II, 34) eine Liste berühmter Waffenschmiede Toledos von der Mitte
des 16. Jahrhunderts an.


1) Hagens Heldenbuch 115 etc.
2) Im Wilahalm.
Schwertschmiede.

Ebenso führen die Helden der Artussage namenberühmte Schwerter.
„Caliburn“, das Schwert des Königs Artus, war lang und schön. Es
war gefertigt auf der Insel Avalon, wo die Fee Morgana hauste, der
Sage nach kam es als Erbe an Richard Löwenherz.

Wie die Namen der Heldenschwerter berühmt waren, so waren es
auch die Namen der Schmiede, die sie fertigten. Oben nannten wir
bereits den Madelger von Regensburg aus dem Rolandsliede. In
Bitterolfs Dietlieb 1) wird ein Schwert „Schirt“ von dem berühmten
Schmied „Azzaria 20 Meilen von Toled“ genannt. Auſser Regensburg,
das auch im Annoliede erwähnt wird, werden in Süddeutschland
Nördlingen 2) und Nürnberg als Sitze berühmter Schmiede genannt.
Daſs die Klingen aus gutem Stahl gefertigt waren, bedarf kaum der
Erwähnung, ihr heller Klang und Funkensprühen wird oft besungen,
so im Trojaliede (8757): Der brune stahel schnit den rinc so, daz daz
für daruz ging als ganstern (Funken) uz derzglut.

Andere berühmte Schmiede aus den mittelalterlichen Helden-
gedichten waren Trebuchet, der im Parcival genannt wird und sein
Sohn Schoyt, der im Wilahalm vorkommt, sowie Kiun von Munleun.

Auſser den Namen dieser Schmiede, welche der romantischen
Poesie des Mittelalters angehören, kennen wir viele Namen von
Schwertschmieden, welche auf erhaltenen Schwertern, die allerdings
meist bereits dem 15. und 16. Jahrhundert angehören, eingegraben
sind. Klemm giebt folgende Liste der Namen, welche sich auf Schwer-
tern der Dresdener Waffensammlung finden: Hans Prum von Mesene,
Heinrich und Peter Pather, C. Pols (sehr häufig), Clemens Meigen,
Johann Moum, Johann Kirschbaum, Johann Allich, Peter Wersburg,
Clemens Horn in Solingen, Meves Berns in Solingen, Johann Wunds in
Solingen, Andr. u. Pet. Munsten, Clemens Koller, Pet. Tesche, Pet. Brock.

Von auſserdeutschen, namentlich spanischen Klingenschmieden
finden sich in der Dresdener Sammlung folgende Namen: Joannes de
l’Orta, Sebastian Hernandez 1599, Joannes Muer, Bastian Armado de
Toledo, Hispango de Toledo, C. A. Morel el Toledeno 1586, Andrea
Ferar, Joannes Bazoca, Martinus Deivan, De Pedro de Velmonte en
Toledo del Rei Espaine, Tomas de Ajala, Danielo me fecit in castello
milano 1475, Schwan la garde de franze, Francisco de Toledo, Anton
et Friderico Picino in Toledo, Rodriguez em Domingo.

Auſserdem giebt Achille Jubenal in la Armoria Real de Madrid
(II, 34) eine Liste berühmter Waffenschmiede Toledos von der Mitte
des 16. Jahrhunderts an.


1) Hagens Heldenbuch 115 etc.
2) Im Wilahalm.
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[846/0868] Schwertschmiede. Ebenso führen die Helden der Artussage namenberühmte Schwerter. „Caliburn“, das Schwert des Königs Artus, war lang und schön. Es war gefertigt auf der Insel Avalon, wo die Fee Morgana hauste, der Sage nach kam es als Erbe an Richard Löwenherz. Wie die Namen der Heldenschwerter berühmt waren, so waren es auch die Namen der Schmiede, die sie fertigten. Oben nannten wir bereits den Madelger von Regensburg aus dem Rolandsliede. In Bitterolfs Dietlieb 1) wird ein Schwert „Schirt“ von dem berühmten Schmied „Azzaria 20 Meilen von Toled“ genannt. Auſser Regensburg, das auch im Annoliede erwähnt wird, werden in Süddeutschland Nördlingen 2) und Nürnberg als Sitze berühmter Schmiede genannt. Daſs die Klingen aus gutem Stahl gefertigt waren, bedarf kaum der Erwähnung, ihr heller Klang und Funkensprühen wird oft besungen, so im Trojaliede (8757): Der brune stahel schnit den rinc so, daz daz für daruz ging als ganstern (Funken) uz derzglut. Andere berühmte Schmiede aus den mittelalterlichen Helden- gedichten waren Trebuchet, der im Parcival genannt wird und sein Sohn Schoyt, der im Wilahalm vorkommt, sowie Kiun von Munleun. Auſser den Namen dieser Schmiede, welche der romantischen Poesie des Mittelalters angehören, kennen wir viele Namen von Schwertschmieden, welche auf erhaltenen Schwertern, die allerdings meist bereits dem 15. und 16. Jahrhundert angehören, eingegraben sind. Klemm giebt folgende Liste der Namen, welche sich auf Schwer- tern der Dresdener Waffensammlung finden: Hans Prum von Mesene, Heinrich und Peter Pather, C. Pols (sehr häufig), Clemens Meigen, Johann Moum, Johann Kirschbaum, Johann Allich, Peter Wersburg, Clemens Horn in Solingen, Meves Berns in Solingen, Johann Wunds in Solingen, Andr. u. Pet. Munsten, Clemens Koller, Pet. Tesche, Pet. Brock. Von auſserdeutschen, namentlich spanischen Klingenschmieden finden sich in der Dresdener Sammlung folgende Namen: Joannes de l’Orta, Sebastian Hernandez 1599, Joannes Muer, Bastian Armado de Toledo, Hispango de Toledo, C. A. Morel el Toledeno 1586, Andrea Ferar, Joannes Bazoca, Martinus Deivan, De Pedro de Velmonte en Toledo del Rei Espaine, Tomas de Ajala, Danielo me fecit in castello milano 1475, Schwan la garde de franze, Francisco de Toledo, Anton et Friderico Picino in Toledo, Rodriguez em Domingo. Auſserdem giebt Achille Jubenal in la Armoria Real de Madrid (II, 34) eine Liste berühmter Waffenschmiede Toledos von der Mitte des 16. Jahrhunderts an. 1) Hagens Heldenbuch 115 etc. 2) Im Wilahalm.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 846. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/868>, abgerufen am 22.11.2024.