Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guss herstellte, in An- betracht, dass noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen waren ... 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen derselben Stadt von 1414 1) für den Guss einer kleinen Kanone aus
[Abbildung]
Fig. 292.
Eisen, um Bleikugeln (plommees) zu werfen, eine Rechnung über 36 Schillinge.
Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Gusseisen bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in Fig. 291 und 292 2).
[Abbildung]
Fig. 293.
"Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die Ladung."
1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer a jetter plommees ... XXXVI s. faibles.
2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18, in Tab. XXIII b.
Beck, Geschichte des Eisens. 58
Feuerwaffen.
Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guſs herstellte, in An- betracht, daſs noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen waren … 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen derselben Stadt von 1414 1) für den Guſs einer kleinen Kanone aus
[Abbildung]
Fig. 292.
Eisen, um Bleikugeln (plommées) zu werfen, eine Rechnung über 36 Schillinge.
Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Guſseisen bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in Fig. 291 und 292 2).
[Abbildung]
Fig. 293.
„Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die Ladung.“
1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer à jetter plommées … XXXVI s. faibles.
2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18, in Tab. XXIII b.
Beck, Geschichte des Eisens. 58
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0935"n="913"/><fwplace="top"type="header">Feuerwaffen.</fw><lb/>
Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare<lb/>
Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guſs herstellte, in An-<lb/>
betracht, daſs noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen<lb/>
waren … 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen<lb/>
derselben Stadt von 1414 <noteplace="foot"n="1)">Pour avoir fait <hirendition="#g">fondre un petit canon de fer</hi> à jetter plommées …<lb/>
XXXVI s. faibles.</note> für den Guſs einer kleinen Kanone aus<lb/><figure><head>Fig. 292.</head></figure><lb/>
Eisen, um Bleikugeln (plommées) zu werfen, eine Rechnung über<lb/>
36 Schillinge.</p><lb/><p>Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Guſseisen<lb/>
bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze<lb/>
dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie<lb/>
stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als<lb/>
Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in<lb/>
Fig. 291 und 292 <noteplace="foot"n="2)">Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18,<lb/>
in Tab. XXIII b.</note>.</p><lb/><figure><head>Fig. 293.</head></figure><lb/><p>„Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch<lb/>
auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die<lb/>
Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die<lb/>
Ladung.“</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig"><hirendition="#g">Beck</hi>, Geschichte des Eisens. 58</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[913/0935]
Feuerwaffen.
Büchsenmeister (Cannonier) Jacques Yolent für 2 kleine, tragbare
Kanonen von 43 Pfund Gewicht, die er aus Guſs herstellte, in An-
betracht, daſs noch keine ähnlichen existierten, da sie ganz von Eisen
waren … 4 Lire 16 Schillinge. Ferner findet sich in den Rechnungen
derselben Stadt von 1414 1) für den Guſs einer kleinen Kanone aus
[Abbildung Fig. 292.]
Eisen, um Bleikugeln (plommées) zu werfen, eine Rechnung über
36 Schillinge.
Auch in Deutschland sind einige kleine Kanonen von Guſseisen
bekannt, die wahrscheinlich aus dieser Zeit herrühren. Zwei Geschütze
dieser Art befinden sich im Germanischen Museum zu Nürnberg. Sie
stammen aus dem Städtchen Pössneck in Thüringen, von wo sie als
Geschenke an das Museum gelangt sind. Wir geben die Abbildung in
Fig. 291 und 292 2).
[Abbildung Fig. 293.]
„Sie sind aus Eisen gegossen und das eine Rohr derselben noch
auf dem alten Holzblock aufgeschmiedet, während das andere noch die
Steinkugel trägt, welche es entsenden sollte, ohne Zweifel auch die
Ladung.“
1) Pour avoir fait fondre un petit canon de fer à jetter plommées …
XXXVI s. faibles.
2) Essenwein, Quellen zur Geschichte der Feuerwaffen S. 18,
in Tab. XXIII b.
Beck, Geschichte des Eisens. 58
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 1: Von der ältesten Zeit bis um das Jahr 1500 n. Chr. Braunschweig, 1884, S. 913. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen01_1884/935>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.