Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Waffenfabrikation im 17. Jahrhundert.
Ein Kutschgebiss mit halben Stangen verzinnt     8 bis 9 Gr.
" bloss Gebiss     5 " 6 "
" paar überzinnte Steigbügel     12 "
" " schwarze Steigbügel     8 "
" " verzinnte Sporen mit grossen Rädern     10 " 12 "
" " kleine verzinnte Sporen     8 " 9 "
" " schwarze Sporen     8 "
" Halfterkette     16 "
" paar Stangen ingemein     14 "

u. s. w.
Messerschmiede (im Meissnischen Kreis).

Ein Degen mit einer Niederländischen Klinge auf dem
Schnitt vergoldet     7 bis 8 fl.
" do. versilbert     6 " 7 "
" do. glatt versilbert     4 " 5 "
Eine Niederländische Klinge mit einem schwarz oder blau
angelaufenen Kreuz     3 " 4 "
Ein Degen     2 "
" Hirschfänger mit Zubehör     2 fl. 6 Gr.
" Bauer-Dässeken     18 Gr. bis 1 fl. 3 Gr.
" Weidmesser mit allem Zubehör     11/2 bis 2 fl.
" Schwein-Spiess samt den Schaft eingefasst in Riem-
werk     1 fl. bis 1 fl. 3 Gr.
Vor ein Rappier glatt vergüldet oder auf'n Schnitt versilbert
mit einer Niederländischen Klinge     6 bis 7 Thlr.
Ein glatt versilbert Rappier mit einer Niederl. Klinge     3 " 5 "
" schwarzes Rappier mit fünfthalben Bogen und einer
Niederländischen Klinge     3 fl. bis 3 "
" gemeiner Degen mit einer Augsburger, Münchener oder
Passauer Klinge und einfacher Scheide     11/2 fl.
Vor einen gemeinen Dolch     1 "

u. s. w.

Von der grossen Bedeutung, welche die Handfeuerwaffen im
17. Jahrhundert erlangt hatten, legen die zahlreichen Namen her-
vorragender Büchsenschmiede Zeugnis ab.

In Deutschland sind zu nennen: Hans Klett in Ottensen 1610
bis 1618 und Sigmund Klett um 1650. Christof Drechsler,
ebenfalls aus einer bekannten Büchsenmacherfamilie zu Dresden,
1550 bis 1624, zeichnete mit seinem Namen oder mit den Buch-
staben CT oder CTMD oder CTDEM; Rudolf Danner, wahrschein-
lich ein Nachkomme des berühmten Wolf Danner zu Nürnberg,
gest. um 1625. Augustinus Kotter, genannt Sparr, ebenfalls
zu Nürnberg gest. nach 1635. Caspar Recknagel gest. 1632 in
Nürnberg; Hans Stockmann ca. 1590 bis 1621 in Dresden; Franz

Die Waffenfabrikation im 17. Jahrhundert.
Ein Kutschgebiſs mit halben Stangen verzinnt     8 bis 9 Gr.
„ bloſs Gebiſs     5 „ 6 „
„ paar überzinnte Steigbügel     12 „
„ „ schwarze Steigbügel     8 „
„ „ verzinnte Sporen mit groſsen Rädern     10 „ 12 „
„ „ kleine verzinnte Sporen     8 „ 9 „
„ „ schwarze Sporen     8 „
„ Halfterkette     16 „
„ paar Stangen ingemein     14 „

u. s. w.
Messerschmiede (im Meiſsnischen Kreis).

Ein Degen mit einer Niederländischen Klinge auf dem
Schnitt vergoldet     7 bis 8 fl.
„ do. versilbert     6 „ 7 „
„ do. glatt versilbert     4 „ 5 „
Eine Niederländische Klinge mit einem schwarz oder blau
angelaufenen Kreuz     3 „ 4 „
Ein Degen     2 „
„ Hirschfänger mit Zubehör     2 fl. 6 Gr.
„ Bauer-Dässeken     18 Gr. bis 1 fl. 3 Gr.
„ Weidmesser mit allem Zubehör     1½ bis 2 fl.
„ Schwein-Spieſs samt den Schaft eingefaſst in Riem-
werk     1 fl. bis 1 fl. 3 Gr.
Vor ein Rappier glatt vergüldet oder auf’n Schnitt versilbert
mit einer Niederländischen Klinge     6 bis 7 Thlr.
Ein glatt versilbert Rappier mit einer Niederl. Klinge     3 „ 5 „
„ schwarzes Rappier mit fünfthalben Bogen und einer
Niederländischen Klinge     3 fl. bis 3 „
„ gemeiner Degen mit einer Augsburger, Münchener oder
Passauer Klinge und einfacher Scheide     1½ fl.
Vor einen gemeinen Dolch     1 „

u. s. w.

Von der groſsen Bedeutung, welche die Handfeuerwaffen im
17. Jahrhundert erlangt hatten, legen die zahlreichen Namen her-
vorragender Büchsenschmiede Zeugnis ab.

In Deutschland sind zu nennen: Hans Klett in Ottensen 1610
bis 1618 und Sigmund Klett um 1650. Christof Drechsler,
ebenfalls aus einer bekannten Büchsenmacherfamilie zu Dresden,
1550 bis 1624, zeichnete mit seinem Namen oder mit den Buch-
staben CT oder CTMD oder CTDEM; Rudolf Danner, wahrschein-
lich ein Nachkomme des berühmten Wolf Danner zu Nürnberg,
gest. um 1625. Augustinus Kotter, genannt Sparr, ebenfalls
zu Nürnberg gest. nach 1635. Caspar Recknagel gest. 1632 in
Nürnberg; Hans Stockmann ca. 1590 bis 1621 in Dresden; Franz

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f1016" n="994"/>
            <fw place="top" type="header">Die Waffenfabrikation im 17. Jahrhundert.</fw><lb/>
            <list>
              <item>Ein Kutschgebi&#x017F;s mit halben Stangen verzinnt <space dim="horizontal"/> 8 bis 9 Gr.</item><lb/>
              <item>&#x201E; blo&#x017F;s Gebi&#x017F;s <space dim="horizontal"/> 5 &#x201E; 6 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; paar überzinnte Steigbügel <space dim="horizontal"/> 12 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; &#x201E; schwarze Steigbügel <space dim="horizontal"/> 8 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; &#x201E; verzinnte Sporen mit gro&#x017F;sen Rädern <space dim="horizontal"/> 10 &#x201E; 12 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; &#x201E; kleine verzinnte Sporen <space dim="horizontal"/> 8 &#x201E; 9 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; &#x201E; schwarze Sporen <space dim="horizontal"/> 8 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; Halfterkette <space dim="horizontal"/> 16 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; paar Stangen ingemein <space dim="horizontal"/> 14 &#x201E;</item>
            </list><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">u. s. w.<lb/><hi rendition="#g">Messerschmiede</hi> (im Mei&#x017F;snischen Kreis).</hi> </p><lb/>
            <list>
              <item>Ein Degen mit einer Niederländischen Klinge auf dem<lb/>
Schnitt vergoldet <space dim="horizontal"/> 7 bis 8 fl.</item><lb/>
              <item>&#x201E; do. versilbert <space dim="horizontal"/> 6 &#x201E; 7 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; do. glatt versilbert <space dim="horizontal"/> 4 &#x201E; 5 &#x201E;</item><lb/>
              <item>Eine Niederländische Klinge mit einem schwarz oder blau<lb/>
angelaufenen Kreuz <space dim="horizontal"/> 3 &#x201E; 4 &#x201E;</item><lb/>
              <item>Ein Degen <space dim="horizontal"/> 2 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; Hirschfänger mit Zubehör <space dim="horizontal"/> 2 fl. 6 Gr.</item><lb/>
              <item>&#x201E; Bauer-Dässeken <space dim="horizontal"/> 18 Gr. bis 1 fl. 3 Gr.</item><lb/>
              <item>&#x201E; Weidmesser mit allem Zubehör <space dim="horizontal"/> 1½ bis 2 fl.</item><lb/>
              <item>&#x201E; Schwein-Spie&#x017F;s samt den Schaft eingefa&#x017F;st in Riem-<lb/>
werk <space dim="horizontal"/> 1 fl. bis 1 fl. 3 Gr.</item><lb/>
              <item>Vor ein Rappier glatt vergüldet oder auf&#x2019;n Schnitt versilbert<lb/>
mit einer Niederländischen Klinge <space dim="horizontal"/> 6 bis 7 Thlr.</item><lb/>
              <item>Ein glatt versilbert Rappier mit einer Niederl. Klinge <space dim="horizontal"/> 3 &#x201E; 5 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; schwarzes Rappier mit fünfthalben Bogen und einer<lb/>
Niederländischen Klinge <space dim="horizontal"/> 3 fl. bis 3 &#x201E;</item><lb/>
              <item>&#x201E; gemeiner Degen mit einer Augsburger, Münchener oder<lb/>
Passauer Klinge und einfacher Scheide <space dim="horizontal"/> 1½ fl.</item><lb/>
              <item>Vor einen gemeinen Dolch <space dim="horizontal"/> 1 &#x201E;</item>
            </list><lb/>
            <p> <hi rendition="#c">u. s. w.</hi> </p><lb/>
            <p>Von der gro&#x017F;sen Bedeutung, welche die Handfeuerwaffen im<lb/>
17. Jahrhundert erlangt hatten, legen die zahlreichen Namen her-<lb/>
vorragender Büchsenschmiede Zeugnis ab.</p><lb/>
            <p>In Deutschland sind zu nennen: <hi rendition="#g">Hans Klett</hi> in Ottensen 1610<lb/>
bis 1618 und <hi rendition="#g">Sigmund Klett</hi> um 1650. <hi rendition="#g">Christof Drechsler</hi>,<lb/>
ebenfalls aus einer bekannten Büchsenmacherfamilie zu Dresden,<lb/>
1550 bis 1624, zeichnete mit seinem Namen oder mit den Buch-<lb/>
staben CT oder CTMD oder CTDEM; <hi rendition="#g">Rudolf Danner</hi>, wahrschein-<lb/>
lich ein Nachkomme des berühmten <hi rendition="#g">Wolf Danner</hi> zu Nürnberg,<lb/>
gest. um 1625. <hi rendition="#g">Augustinus Kotter</hi>, genannt <hi rendition="#g">Sparr</hi>, ebenfalls<lb/>
zu Nürnberg gest. nach 1635. <hi rendition="#g">Caspar Recknagel</hi> gest. 1632 in<lb/>
Nürnberg; <hi rendition="#g">Hans Stockmann</hi> ca. 1590 bis 1621 in Dresden; <hi rendition="#g">Franz</hi><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[994/1016] Die Waffenfabrikation im 17. Jahrhundert. Ein Kutschgebiſs mit halben Stangen verzinnt 8 bis 9 Gr. „ bloſs Gebiſs 5 „ 6 „ „ paar überzinnte Steigbügel 12 „ „ „ schwarze Steigbügel 8 „ „ „ verzinnte Sporen mit groſsen Rädern 10 „ 12 „ „ „ kleine verzinnte Sporen 8 „ 9 „ „ „ schwarze Sporen 8 „ „ Halfterkette 16 „ „ paar Stangen ingemein 14 „ u. s. w. Messerschmiede (im Meiſsnischen Kreis). Ein Degen mit einer Niederländischen Klinge auf dem Schnitt vergoldet 7 bis 8 fl. „ do. versilbert 6 „ 7 „ „ do. glatt versilbert 4 „ 5 „ Eine Niederländische Klinge mit einem schwarz oder blau angelaufenen Kreuz 3 „ 4 „ Ein Degen 2 „ „ Hirschfänger mit Zubehör 2 fl. 6 Gr. „ Bauer-Dässeken 18 Gr. bis 1 fl. 3 Gr. „ Weidmesser mit allem Zubehör 1½ bis 2 fl. „ Schwein-Spieſs samt den Schaft eingefaſst in Riem- werk 1 fl. bis 1 fl. 3 Gr. Vor ein Rappier glatt vergüldet oder auf’n Schnitt versilbert mit einer Niederländischen Klinge 6 bis 7 Thlr. Ein glatt versilbert Rappier mit einer Niederl. Klinge 3 „ 5 „ „ schwarzes Rappier mit fünfthalben Bogen und einer Niederländischen Klinge 3 fl. bis 3 „ „ gemeiner Degen mit einer Augsburger, Münchener oder Passauer Klinge und einfacher Scheide 1½ fl. Vor einen gemeinen Dolch 1 „ u. s. w. Von der groſsen Bedeutung, welche die Handfeuerwaffen im 17. Jahrhundert erlangt hatten, legen die zahlreichen Namen her- vorragender Büchsenschmiede Zeugnis ab. In Deutschland sind zu nennen: Hans Klett in Ottensen 1610 bis 1618 und Sigmund Klett um 1650. Christof Drechsler, ebenfalls aus einer bekannten Büchsenmacherfamilie zu Dresden, 1550 bis 1624, zeichnete mit seinem Namen oder mit den Buch- staben CT oder CTMD oder CTDEM; Rudolf Danner, wahrschein- lich ein Nachkomme des berühmten Wolf Danner zu Nürnberg, gest. um 1625. Augustinus Kotter, genannt Sparr, ebenfalls zu Nürnberg gest. nach 1635. Caspar Recknagel gest. 1632 in Nürnberg; Hans Stockmann ca. 1590 bis 1621 in Dresden; Franz

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1016
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 994. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1016>, abgerufen am 22.11.2024.