Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.Die Kunstschmiederei im 17. Jahrhundert. Stabhämmern geliefert wurde. Die aufgenieteten Verzierungen, vonBlech geschnitten und ausgeschlagen, mehren sich und bilden oft einen recht übertriebenen Aufputz. Dabei erscheint die Ausschmückung meistens nur auf einer Seite. Ein schönes Muster aus jener Zeit ist das Gitter der Kirche St. Quen in Rouen (Fig. 219). Die besten Arbeiten lieferte wohl Paris unter der prunkvollen Herrschaft Ludwigs XIV. Überhaupt sind die Fürsten fast die einzigen Auftraggeber für Kunst- schmiedearbeiten, unter denen Thore und Gitter von Schlössern und Lustgärten am häufigsten vorkommen. [Abbildung]
Fig. 219. Berühmte Kunstschmiede giebt es aber nur wenige aus dieser Daviler, ein französischer Baumeister, hat in seinem berühmten 1) Daviler, Cours d'Architecture, qui comprend les ordres de Vignole. Nou-
velle et troisieme edition. Amsterdam 1699 (deutsch von Sturm), p. 216. De Die Kunstschmiederei im 17. Jahrhundert. Stabhämmern geliefert wurde. Die aufgenieteten Verzierungen, vonBlech geschnitten und ausgeschlagen, mehren sich und bilden oft einen recht übertriebenen Aufputz. Dabei erscheint die Ausschmückung meistens nur auf einer Seite. Ein schönes Muster aus jener Zeit ist das Gitter der Kirche St. Quen in Rouen (Fig. 219). Die besten Arbeiten lieferte wohl Paris unter der prunkvollen Herrschaft Ludwigs XIV. Überhaupt sind die Fürsten fast die einzigen Auftraggeber für Kunst- schmiedearbeiten, unter denen Thore und Gitter von Schlössern und Lustgärten am häufigsten vorkommen. [Abbildung]
Fig. 219. Berühmte Kunstschmiede giebt es aber nur wenige aus dieser Daviler, ein französischer Baumeister, hat in seinem berühmten 1) Daviler, Cours d’Architecture, qui comprend les ordres de Vignole. Nou-
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Die Kunstschmiederei im 17. Jahrhundert.
Stabhämmern geliefert wurde. Die aufgenieteten Verzierungen, von
Blech geschnitten und ausgeschlagen, mehren sich und bilden oft
einen recht übertriebenen Aufputz. Dabei erscheint die Ausschmückung
meistens nur auf einer Seite. Ein schönes Muster aus jener Zeit ist das
Gitter der Kirche St. Quen in Rouen (Fig. 219). Die besten Arbeiten
lieferte wohl Paris unter der prunkvollen Herrschaft Ludwigs XIV.
Überhaupt sind die Fürsten fast die einzigen Auftraggeber für Kunst-
schmiedearbeiten, unter denen Thore und Gitter von Schlössern und
Lustgärten am häufigsten vorkommen.
[Abbildung Fig. 219.]
Berühmte Kunstschmiede giebt es aber nur wenige aus dieser
Periode. In Nürnberg zeichneten sich einige aus, welche an den
alten Überlieferungen festhielten. Vortreffliche Arbeiten aus der Zeit
Ludwigs XIV. sind das Gitterthor der gallerie d’Apollon im Louvre und
zwei äuſserst kunstreiche Kandelaber, welche sich jetzt in der Biblio-
thek des cercle des arts et métiers befinden. Ferner wurde das Schloſs
zu Versailles mit prachtvollen eisernen Thoren und Gittern ausgestattet.
Daviler, ein französischer Baumeister, hat in seinem berühmten
Cours d’architecture ein besonderes Kapitel über die Verwendung des
Eisens im Bauwesen 1) veröffentlicht. Auſser der groben Verwendung
1) Daviler, Cours d’Architecture, qui comprend les ordres de Vignole. Nou-
velle et troisième édition. Amsterdam 1699 (deutsch von Sturm), p. 216. De
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Zitationshilfe: | Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 999. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1021>, abgerufen am 03.07.2024. |