die 36 Ctr. gerechnet, kosten 30 Rthl., also Gewinn 30 Rthl. resp. 900 Rthl. monatlich.
Derselbe Koch war 1681 mit den Mariots in Prozess geraten, weil er Eisenstein im Amte Braubach gesucht hatte, wozu sie sich allein berechtigt glaubten. Der Landgraf von Hessen schreibt am 9. Februar 1691 an "Jean Francois de Mariot a Weinähr, er habe sich reservirt den Eisenstein-Zehenden von dem Katzenelnbogenischen Bergwerk im Mühlenberg in natura zu dero Nutzen auf der "Kochischen Hütte" zu vertreiben".
Die Nieverner Hütte war schon zu Mariots Zeit die wichtigste der zwischen Lahnstein und Ems zusammengedrängten Eisenwerke und übertraf Ahl und Hohenrhein an Produktionsfähigkeit. Die Erze kamen von den Gruben von Berlebach und Fachingen.
In der Grafschaft Nassau erbaute Johann Mariot die Eisenhütte zu Michelbach. Dass bei Michelbach schon vordem ein Eisenwerk bestanden hat, ist dadurch wahrscheinlich, dass sich Johann Cato be- reits 1620 Bergherr zu Michelbach nennt; wahrscheinlich bestand hier eine Zerrennhütte. 1659 wird der Versuch gemacht, aus dem Lütticher Land einen guten Schmelzer und Giesser für die Michel- bacher Hütte zu engagieren.
Auch bei Weinähr hatten die Mariots ein bedeutendes Eisenwerk. Mehr aber noch als von diesem zogen sie hier bedeutende Einkünfte aus dem schwunghaft betriebenen Bergbau auf Blei- und Silbererze. Wie wir gesehen haben, werden sie öfter Mariot von Weinähr genannt. Sie scheinen also hier einen Wohnsitz gehabt zu haben, ehe sie Herren von Langenau wurden, was erst im 18. Jahrhundert geschah. Doch werden die Glieder der Familie schon zu Ausgang des 17. Jahrhun- derts häufig von Mariot genannt. Sie waren eine reiche, mächtige, hochangesehene Industriellenfamilie am Ende des 17. Jahrhunderts. Über ihre weiteren Schicksale werden wir später das Nötige berichten. Die Mariots führten auf ihren Frischhütten die Methode ihrer Heimat, die Wallonschmiede, ein und erheilt sich diese Frischmethode an der Lahn lange nachdem die Familie erloschen war, bis um die Mitte dieses Jahrhunderts, wo die Frischhütten daselbst überhaupt eingingen.
Noch andre Eisenwerke, von denen jetzt kaum mehr Spuren zu entdecken sind, werden in dem Gebiet von Süd-Nassau im 17. Jahr- hundert genannt. Im Rheingau wird eine Schmelzhütte "im Hanen- berger Burgfrieden" erwähnt, die zweifellos eine Eisenhütte war. Die Umwohner im Rheingau beklagten sich, dass die Hütte ihnen Nach- teil wahrscheinlich an den Weinbergen brächte. Erzbischof Wolfgang
Nassau im 17. Jahrhundert.
die 36 Ctr. gerechnet, kosten 30 Rthl., also Gewinn 30 Rthl. resp. 900 Rthl. monatlich.
Derselbe Koch war 1681 mit den Mariots in Prozeſs geraten, weil er Eisenstein im Amte Braubach gesucht hatte, wozu sie sich allein berechtigt glaubten. Der Landgraf von Hessen schreibt am 9. Februar 1691 an „Jean François de Mariot â Weinähr, er habe sich reservirt den Eisenstein-Zehenden von dem Katzenelnbogenischen Bergwerk im Mühlenberg in natura zu dero Nutzen auf der „Kochischen Hütte“ zu vertreiben“.
Die Nieverner Hütte war schon zu Mariots Zeit die wichtigste der zwischen Lahnstein und Ems zusammengedrängten Eisenwerke und übertraf Ahl und Hohenrhein an Produktionsfähigkeit. Die Erze kamen von den Gruben von Berlebach und Fachingen.
In der Grafschaft Nassau erbaute Johann Mariot die Eisenhütte zu Michelbach. Daſs bei Michelbach schon vordem ein Eisenwerk bestanden hat, ist dadurch wahrscheinlich, daſs sich Johann Cato be- reits 1620 Bergherr zu Michelbach nennt; wahrscheinlich bestand hier eine Zerrennhütte. 1659 wird der Versuch gemacht, aus dem Lütticher Land einen guten Schmelzer und Gieſser für die Michel- bacher Hütte zu engagieren.
Auch bei Weinähr hatten die Mariots ein bedeutendes Eisenwerk. Mehr aber noch als von diesem zogen sie hier bedeutende Einkünfte aus dem schwunghaft betriebenen Bergbau auf Blei- und Silbererze. Wie wir gesehen haben, werden sie öfter Mariot von Weinähr genannt. Sie scheinen also hier einen Wohnsitz gehabt zu haben, ehe sie Herren von Langenau wurden, was erst im 18. Jahrhundert geschah. Doch werden die Glieder der Familie schon zu Ausgang des 17. Jahrhun- derts häufig von Mariot genannt. Sie waren eine reiche, mächtige, hochangesehene Industriellenfamilie am Ende des 17. Jahrhunderts. Über ihre weiteren Schicksale werden wir später das Nötige berichten. Die Mariots führten auf ihren Frischhütten die Methode ihrer Heimat, die Wallonschmiede, ein und erheilt sich diese Frischmethode an der Lahn lange nachdem die Familie erloschen war, bis um die Mitte dieses Jahrhunderts, wo die Frischhütten daselbst überhaupt eingingen.
Noch andre Eisenwerke, von denen jetzt kaum mehr Spuren zu entdecken sind, werden in dem Gebiet von Süd-Nassau im 17. Jahr- hundert genannt. Im Rheingau wird eine Schmelzhütte „im Hanen- berger Burgfrieden“ erwähnt, die zweifellos eine Eisenhütte war. Die Umwohner im Rheingau beklagten sich, daſs die Hütte ihnen Nach- teil wahrscheinlich an den Weinbergen brächte. Erzbischof Wolfgang
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Nassau im 17. Jahrhundert.
die 36 Ctr. gerechnet, kosten 30 Rthl., also Gewinn 30 Rthl. resp.
900 Rthl. monatlich.
Derselbe Koch war 1681 mit den Mariots in Prozeſs geraten, weil
er Eisenstein im Amte Braubach gesucht hatte, wozu sie sich allein
berechtigt glaubten. Der Landgraf von Hessen schreibt am 9. Februar
1691 an „Jean François de Mariot â Weinähr, er habe sich reservirt
den Eisenstein-Zehenden von dem Katzenelnbogenischen Bergwerk im
Mühlenberg in natura zu dero Nutzen auf der „Kochischen Hütte“
zu vertreiben“.
Die Nieverner Hütte war schon zu Mariots Zeit die wichtigste
der zwischen Lahnstein und Ems zusammengedrängten Eisenwerke
und übertraf Ahl und Hohenrhein an Produktionsfähigkeit. Die Erze
kamen von den Gruben von Berlebach und Fachingen.
In der Grafschaft Nassau erbaute Johann Mariot die Eisenhütte
zu Michelbach. Daſs bei Michelbach schon vordem ein Eisenwerk
bestanden hat, ist dadurch wahrscheinlich, daſs sich Johann Cato be-
reits 1620 Bergherr zu Michelbach nennt; wahrscheinlich bestand
hier eine Zerrennhütte. 1659 wird der Versuch gemacht, aus dem
Lütticher Land einen guten Schmelzer und Gieſser für die Michel-
bacher Hütte zu engagieren.
Auch bei Weinähr hatten die Mariots ein bedeutendes Eisenwerk.
Mehr aber noch als von diesem zogen sie hier bedeutende Einkünfte
aus dem schwunghaft betriebenen Bergbau auf Blei- und Silbererze.
Wie wir gesehen haben, werden sie öfter Mariot von Weinähr genannt.
Sie scheinen also hier einen Wohnsitz gehabt zu haben, ehe sie Herren
von Langenau wurden, was erst im 18. Jahrhundert geschah. Doch
werden die Glieder der Familie schon zu Ausgang des 17. Jahrhun-
derts häufig von Mariot genannt. Sie waren eine reiche, mächtige,
hochangesehene Industriellenfamilie am Ende des 17. Jahrhunderts.
Über ihre weiteren Schicksale werden wir später das Nötige berichten.
Die Mariots führten auf ihren Frischhütten die Methode ihrer Heimat,
die Wallonschmiede, ein und erheilt sich diese Frischmethode an der
Lahn lange nachdem die Familie erloschen war, bis um die Mitte dieses
Jahrhunderts, wo die Frischhütten daselbst überhaupt eingingen.
Noch andre Eisenwerke, von denen jetzt kaum mehr Spuren zu
entdecken sind, werden in dem Gebiet von Süd-Nassau im 17. Jahr-
hundert genannt. Im Rheingau wird eine Schmelzhütte „im Hanen-
berger Burgfrieden“ erwähnt, die zweifellos eine Eisenhütte war. Die
Umwohner im Rheingau beklagten sich, daſs die Hütte ihnen Nach-
teil wahrscheinlich an den Weinbergen brächte. Erzbischof Wolfgang
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1088. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1110>, abgerufen am 22.11.2024.
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