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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Der Harz im 17. Jahrhundert.
Transport     207 fl. 17 Gr. 4 Pf.
Dem alten Massenbläser Hansen das ehr zugestellet vndt dem
Hohenofen mit rhat beigewohnt     9 " -- " -- "
1/4 Ctr. Clusings-Eisen zum Timpell     2 " 8 " 3 "
Den armen gegeben     2 " 14 " -- "
1/4 Ctr. Eisen zu Stacheln     2 " 10 " -- "
Dem Pastor wegen des Gemein Gebets     2 " 8 " -- "
Für den Kohlschopfen und Puchgraben zu reinigen     1 " 5 " -- "
Den Steinfuhrleuten Ihre gehörige Liebnuss als 2 Ctr. Schienen     19 " 8 " -- "
Für 1/2 Ctr. Eisen zum Timpell     5 " -- " -- "
Joh. Wiechmann quardtallgelt     3 " 5 " -- "
Dem Zimmermann quardtallgeldt     3 " -- " -- "
Dem Hüttenvogt wöchentlich 10 Gr.     6 " 10 " -- "
Für 2 neue Eimer     1 " -- " -- "
Für 9 Möller zu 6 Gr.     2 " 14 " -- "
Summa     268 fl. 19 Gr. 7 Pf.

Die vorstehende Rechnung ist zugleich Bau- und Quartals-
rechnung. Bemerkenswert ist, dass die Abgabe für die Armen, die
Zahlung an den Pfarrer für das gemein Gebet als regelmässige Be-
triebsausgaben erscheinen. Die "ehr" des alten Massenbläsers Hansen
war eine Invalidenpension und das quartallgeldt des Joh. Wiechmann
vielleicht eine Unfallrente, wenigstens ersehen wir aus den späteren
Quartalsrechnungen, dass die Hütte ihre alten und die im Betriebe
verunglückten Leute unterhielt und das betreffende Werk dafür
aufkommen musste.

Die Reparatur des Massenofens im Jahre 1620/21 erwies sich
aber als unzureichend und musste 1623 der Hochofen von Grund auf
erneuert werden. Die betreffende Rechnung vom Quartal Trinitatis
lautet:

Ausgabe Bawkostung des newen Hohenoffens zu
Deichhüttenn
.

Dem Maurermeister Frantz Henner von Osterode ist der Offen
von grundt auff neu zu mauern verdinget für 52 Thlr.;
davon er des Handt-Langers Lohn muss abgeben     93 fl. 12 Gr. -- Pf.
Das Miethgeldt desselben     -- " 18 " -- "
Mehr demselben von den alten Offen abzunehmen vndt die
steine so schon zum Newen wiederumb dienlich auss-
zusondern geben     8 " 2 " -- "
Sechs Persohnes 61/2 Tagh den Schutt auss der Hütten in die
Fahrwege zu lauffen, jeden Tag 1 fl. 16 Gr. thut     11 " 14 " -- "
Vier Persohnes den Schutt als der Maurer fertig gewesen auss-
zulauffen vndt die Hütten wie auch des offens zu reinigen     4 " -- " -- "
Dem Massenbläser N. selbst die Steine zu brechen in 28 Tag     25 " 10 " -- "
Dem Hüttenvoigt vff der Stahlhütten von 101 Karren Steine
auss dem Grunde des Stahlgebäudes zu brechen jeder
Karren 1 Gr. 6 Pf.     7 " 11 " 6 "
Transport     151 fl. 7 Gr. 6 Pf.

Der Harz im 17. Jahrhundert.
Transport     207 fl. 17 Gr. 4 Pf.
Dem alten Massenbläser Hansen das ehr zugestellet vndt dem
Hohenofen mit rhat beigewohnt     9 „ — „ — „
¼ Ctr. Clusings-Eisen zum Timpell     2 „ 8 „ 3 „
Den armen gegeben     2 „ 14 „ — „
¼ Ctr. Eisen zu Stacheln     2 „ 10 „ — „
Dem Pastor wegen des Gemein Gebets     2 „ 8 „ — „
Für den Kohlschopfen und Puchgraben zu reinigen     1 „ 5 „ — „
Den Steinfuhrleuten Ihre gehörige Liebnuſs als 2 Ctr. Schienen     19 „ 8 „ — „
Für ½ Ctr. Eisen zum Timpell     5 „ — „ — „
Joh. Wiechmann quardtallgelt     3 „ 5 „ — „
Dem Zimmermann quardtallgeldt     3 „ — „ — „
Dem Hüttenvogt wöchentlich 10 Gr.     6 „ 10 „ — „
Für 2 neue Eimer     1 „ — „ — „
Für 9 Möller zu 6 Gr.     2 „ 14 „ — „
Summa     268 fl. 19 Gr. 7 Pf.

Die vorstehende Rechnung ist zugleich Bau- und Quartals-
rechnung. Bemerkenswert ist, daſs die Abgabe für die Armen, die
Zahlung an den Pfarrer für das gemein Gebet als regelmäſsige Be-
triebsausgaben erscheinen. Die „ehr“ des alten Massenbläsers Hansen
war eine Invalidenpension und das quartallgeldt des Joh. Wiechmann
vielleicht eine Unfallrente, wenigstens ersehen wir aus den späteren
Quartalsrechnungen, daſs die Hütte ihre alten und die im Betriebe
verunglückten Leute unterhielt und das betreffende Werk dafür
aufkommen muſste.

Die Reparatur des Massenofens im Jahre 1620/21 erwies sich
aber als unzureichend und muſste 1623 der Hochofen von Grund auf
erneuert werden. Die betreffende Rechnung vom Quartal Trinitatis
lautet:

Ausgabe Bawkostung des newen Hohenoffens zu
Deichhüttenn
.

Dem Maurermeister Frantz Henner von Osterode ist der Offen
von grundt auff neu zu mauern verdinget für 52 Thlr.;
davon er des Handt-Langers Lohn muſs abgeben     93 fl. 12 Gr. — Pf.
Das Miethgeldt desselben     — „ 18 „ — „
Mehr demselben von den alten Offen abzunehmen vndt die
steine so schon zum Newen wiederumb dienlich auſs-
zusondern geben     8 „ 2 „ — „
Sechs Persohnes 6½ Tagh den Schutt auſs der Hütten in die
Fahrwege zu lauffen, jeden Tag 1 fl. 16 Gr. thut     11 „ 14 „ — „
Vier Persohnes den Schutt als der Maurer fertig gewesen auſs-
zulauffen vndt die Hütten wie auch des offens zu reinigen     4 „ — „ — „
Dem Massenbläser N. selbst die Steine zu brechen in 28 Tag     25 „ 10 „ — „
Dem Hüttenvoigt vff der Stahlhütten von 101 Karren Steine
auſs dem Grunde des Stahlgebäudes zu brechen jeder
Karren 1 Gr. 6 Pf.     7 „ 11 „ 6 „
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[1122/1144] Der Harz im 17. Jahrhundert. Transport 207 fl. 17 Gr. 4 Pf. Dem alten Massenbläser Hansen das ehr zugestellet vndt dem Hohenofen mit rhat beigewohnt 9 „ — „ — „ ¼ Ctr. Clusings-Eisen zum Timpell 2 „ 8 „ 3 „ Den armen gegeben 2 „ 14 „ — „ ¼ Ctr. Eisen zu Stacheln 2 „ 10 „ — „ Dem Pastor wegen des Gemein Gebets 2 „ 8 „ — „ Für den Kohlschopfen und Puchgraben zu reinigen 1 „ 5 „ — „ Den Steinfuhrleuten Ihre gehörige Liebnuſs als 2 Ctr. Schienen 19 „ 8 „ — „ Für ½ Ctr. Eisen zum Timpell 5 „ — „ — „ Joh. Wiechmann quardtallgelt 3 „ 5 „ — „ Dem Zimmermann quardtallgeldt 3 „ — „ — „ Dem Hüttenvogt wöchentlich 10 Gr. 6 „ 10 „ — „ Für 2 neue Eimer 1 „ — „ — „ Für 9 Möller zu 6 Gr. 2 „ 14 „ — „ Summa 268 fl. 19 Gr. 7 Pf. Die vorstehende Rechnung ist zugleich Bau- und Quartals- rechnung. Bemerkenswert ist, daſs die Abgabe für die Armen, die Zahlung an den Pfarrer für das gemein Gebet als regelmäſsige Be- triebsausgaben erscheinen. Die „ehr“ des alten Massenbläsers Hansen war eine Invalidenpension und das quartallgeldt des Joh. Wiechmann vielleicht eine Unfallrente, wenigstens ersehen wir aus den späteren Quartalsrechnungen, daſs die Hütte ihre alten und die im Betriebe verunglückten Leute unterhielt und das betreffende Werk dafür aufkommen muſste. Die Reparatur des Massenofens im Jahre 1620/21 erwies sich aber als unzureichend und muſste 1623 der Hochofen von Grund auf erneuert werden. Die betreffende Rechnung vom Quartal Trinitatis lautet: Ausgabe Bawkostung des newen Hohenoffens zu Deichhüttenn. Dem Maurermeister Frantz Henner von Osterode ist der Offen von grundt auff neu zu mauern verdinget für 52 Thlr.; davon er des Handt-Langers Lohn muſs abgeben 93 fl. 12 Gr. — Pf. Das Miethgeldt desselben — „ 18 „ — „ Mehr demselben von den alten Offen abzunehmen vndt die steine so schon zum Newen wiederumb dienlich auſs- zusondern geben 8 „ 2 „ — „ Sechs Persohnes 6½ Tagh den Schutt auſs der Hütten in die Fahrwege zu lauffen, jeden Tag 1 fl. 16 Gr. thut 11 „ 14 „ — „ Vier Persohnes den Schutt als der Maurer fertig gewesen auſs- zulauffen vndt die Hütten wie auch des offens zu reinigen 4 „ — „ — „ Dem Massenbläser N. selbst die Steine zu brechen in 28 Tag 25 „ 10 „ — „ Dem Hüttenvoigt vff der Stahlhütten von 101 Karren Steine auſs dem Grunde des Stahlgebäudes zu brechen jeder Karren 1 Gr. 6 Pf. 7 „ 11 „ 6 „ Transport 151 fl. 7 Gr. 6 Pf.

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 1122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/1144>, abgerufen am 22.11.2024.