die Bälge bewegt, indem sie aufsteigen, wenn sie gezogen werden und sich senken, wenn sie losgelassen werden.
Eine andere Art wird viel gebraucht, weil der Arbeiter selbst, wenn er das Eisen nicht schmiedet, ohne Hilfe eines andern die Blasebälge bewegen kann. Zu diesem Zwecke stellt man einen Pfosten aufrecht mitten zwischen die Blasebälge (Fig. 45, a. f. S.) und darüber legt man ein Holz in Zapfen mit einem Gegengewicht am einen Ende, während man an das andere einen Strick bindet, welcher an einer Stange herabgeht, die längs der ganzen Schmiede auf die Erde gesetzt und so angebunden ist, dass sie etwas Neigung von der Erde ab hat. Wenn man nun mit einem Fuss darauf steigt und so das Seil be- lastet, so wirkt es wie das Schwungrad einer Glocke und so, indem man herauf- und herabsteigt von jener Stange, werden die Blasebälge
[Abbildung]
Fig. 44.
gezogen und abgelassen und machen dadurch Wind und zwar mit sehr gutem Erfolge.
Viele, namentlich die Metallgiesser, bringen die Blasebälge dadurch in Bewegung, dass sie ein Hanfseil an der Decke oder einem andern über den Blasebälgen befind- lichen Gegenstand befestigen, so dass es in der Mitte über sie zu hängen kommt, an dieses bindet man ein Querholz (das einen Balancier bildet, der mit den Bälgen verbunden ist, an denen sich der Arbeiter zugleich festhält) und das die Meister "glogo" zu nennen pflegen, und indem er auf die Bälge springt, abwechselnd auf den einen und auf den andern, lässt man sie, indem man sie belastet, Wind erzeugen und es erzeugt sich soviel, dass man eine beliebige Menge Material schmelzen kann (Fig. 46, a. f. S.)1).
Auch legte man, um je einen der Bälge aufsteigen zu machen, eine horizontale Welle mit Zapfen über den Ort, wo die Blasebälge aufgestellt sind, mit zwei Armen, die durch einen Hebel bewegt werden, welcher von unten in das Ende des Holzes zunächst dem äusseren Zapfen gesteckt ist. Wird dieser Hebel von einem oder zwei Männern
1) Vergleiche hiermit die Blasebälge der Indier in den Khasiabergen, Bd. I, Fig. 46.
Von den Blasebälgen.
die Bälge bewegt, indem sie aufsteigen, wenn sie gezogen werden und sich senken, wenn sie losgelassen werden.
Eine andere Art wird viel gebraucht, weil der Arbeiter selbst, wenn er das Eisen nicht schmiedet, ohne Hilfe eines andern die Blasebälge bewegen kann. Zu diesem Zwecke stellt man einen Pfosten aufrecht mitten zwischen die Blasebälge (Fig. 45, a. f. S.) und darüber legt man ein Holz in Zapfen mit einem Gegengewicht am einen Ende, während man an das andere einen Strick bindet, welcher an einer Stange herabgeht, die längs der ganzen Schmiede auf die Erde gesetzt und so angebunden ist, daſs sie etwas Neigung von der Erde ab hat. Wenn man nun mit einem Fuſs darauf steigt und so das Seil be- lastet, so wirkt es wie das Schwungrad einer Glocke und so, indem man herauf- und herabsteigt von jener Stange, werden die Blasebälge
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Fig. 44.
gezogen und abgelassen und machen dadurch Wind und zwar mit sehr gutem Erfolge.
Viele, namentlich die Metallgieſser, bringen die Blasebälge dadurch in Bewegung, daſs sie ein Hanfseil an der Decke oder einem andern über den Blasebälgen befind- lichen Gegenstand befestigen, so daſs es in der Mitte über sie zu hängen kommt, an dieses bindet man ein Querholz (das einen Balancier bildet, der mit den Bälgen verbunden ist, an denen sich der Arbeiter zugleich festhält) und das die Meister „glogo“ zu nennen pflegen, und indem er auf die Bälge springt, abwechselnd auf den einen und auf den andern, läſst man sie, indem man sie belastet, Wind erzeugen und es erzeugt sich soviel, daſs man eine beliebige Menge Material schmelzen kann (Fig. 46, a. f. S.)1).
Auch legte man, um je einen der Bälge aufsteigen zu machen, eine horizontale Welle mit Zapfen über den Ort, wo die Blasebälge aufgestellt sind, mit zwei Armen, die durch einen Hebel bewegt werden, welcher von unten in das Ende des Holzes zunächst dem äuſseren Zapfen gesteckt ist. Wird dieser Hebel von einem oder zwei Männern
1) Vergleiche hiermit die Blasebälge der Indier in den Khasiabergen, Bd. I, Fig. 46.
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Von den Blasebälgen.
die Bälge bewegt, indem sie aufsteigen, wenn sie gezogen werden
und sich senken, wenn sie losgelassen werden.
Eine andere Art wird viel gebraucht, weil der Arbeiter selbst,
wenn er das Eisen nicht schmiedet, ohne Hilfe eines andern die
Blasebälge bewegen kann. Zu diesem Zwecke stellt man einen Pfosten
aufrecht mitten zwischen die Blasebälge (Fig. 45, a. f. S.) und darüber
legt man ein Holz in Zapfen mit einem Gegengewicht am einen Ende,
während man an das andere einen Strick bindet, welcher an einer
Stange herabgeht, die längs der ganzen Schmiede auf die Erde gesetzt
und so angebunden ist, daſs sie etwas Neigung von der Erde ab hat.
Wenn man nun mit einem Fuſs darauf steigt und so das Seil be-
lastet, so wirkt es wie das Schwungrad einer Glocke und so, indem
man herauf- und herabsteigt von jener Stange, werden die Blasebälge
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gezogen und abgelassen
und machen dadurch
Wind und zwar mit sehr
gutem Erfolge.
Viele, namentlich die
Metallgieſser, bringen
die Blasebälge dadurch
in Bewegung, daſs sie
ein Hanfseil an der Decke
oder einem andern über
den Blasebälgen befind-
lichen Gegenstand befestigen, so daſs es in der Mitte über sie zu
hängen kommt, an dieses bindet man ein Querholz (das einen
Balancier bildet, der mit den Bälgen verbunden ist, an denen sich
der Arbeiter zugleich festhält) und das die Meister „glogo“ zu nennen
pflegen, und indem er auf die Bälge springt, abwechselnd auf den
einen und auf den andern, läſst man sie, indem man sie belastet,
Wind erzeugen und es erzeugt sich soviel, daſs man eine beliebige
Menge Material schmelzen kann (Fig. 46, a. f. S.) 1).
Auch legte man, um je einen der Bälge aufsteigen zu machen,
eine horizontale Welle mit Zapfen über den Ort, wo die Blasebälge
aufgestellt sind, mit zwei Armen, die durch einen Hebel bewegt werden,
welcher von unten in das Ende des Holzes zunächst dem äuſseren
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1) Vergleiche hiermit die Blasebälge der Indier in den Khasiabergen, Bd. I,
Fig. 46.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 139. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/159>, abgerufen am 21.11.2024.
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