damit war aber ein allmähliches, sich bis zur Schmelzhöhe steigerndes Vorwärmen der Ofenwände verbunden, welche der Vorbereitung der Erze sehr zu statten kam. Nur hieraus lässt es sich erklären, dass Versuche, das Sumpferz mit Holzkohlen in denselben Öfen einzuschmelzen, un- günstige Resultate hatten und nur ein ungares Produkt lieferten.
Das Feuer wurde bei den alten dalekarlischen Öfen durch die Form eingetragen. Beim ersten Schmelzen, wobei der Ofen noch
[Abbildung]
Fig. 53
a.
kalt war, erhielt man 1/2 grosses Pfund 1) (5 kg) Eisen, aber schon nach dreimal 24 Stunden fielen 11/2 bis 2 Liesspfund (15 bis 20 kg). Die ausgeschmolzene Masse wurde mit Haken aus dem Ofen gezogen und mit der Zange unter den Hammer gebracht und erhielt hier eine runde Form, indem alle Auswüchse niedergeschlagen wurden. Man pflegte sieben Schmelzen in einer vollen Schicht (Tag und Nacht) zu machen. Der normale Zeitaufwand für eine Schmelzung betrug
[Abbildung]
Fig. 53
b.
zwei Stunden und reicht diese Zeit gerade hin, dass ein Mann soviel Holz spalten und zurichten konnte, als für das Schmelzen nötig war. An einem solchen einfachen Ofen (Enkielling) waren nämlich in der Regel nur zwei Arbeiter beschäftigt, der eine, der das Holz spaltete und aufgab und der andere, der die Bälge trat. Das Aufbrechen, Schmieden u. s. w. besorgten dann beide gemeinschaftlich.
1) Ein Liesspfund gleich 20 Pfund.
Stücköfen.
damit war aber ein allmähliches, sich bis zur Schmelzhöhe steigerndes Vorwärmen der Ofenwände verbunden, welche der Vorbereitung der Erze sehr zu statten kam. Nur hieraus läſst es sich erklären, daſs Versuche, das Sumpferz mit Holzkohlen in denselben Öfen einzuschmelzen, un- günstige Resultate hatten und nur ein ungares Produkt lieferten.
Das Feuer wurde bei den alten dalekarlischen Öfen durch die Form eingetragen. Beim ersten Schmelzen, wobei der Ofen noch
[Abbildung]
Fig. 53
a.
kalt war, erhielt man ½ groſses Pfund 1) (5 kg) Eisen, aber schon nach dreimal 24 Stunden fielen 1½ bis 2 Lieſspfund (15 bis 20 kg). Die ausgeschmolzene Masse wurde mit Haken aus dem Ofen gezogen und mit der Zange unter den Hammer gebracht und erhielt hier eine runde Form, indem alle Auswüchse niedergeschlagen wurden. Man pflegte sieben Schmelzen in einer vollen Schicht (Tag und Nacht) zu machen. Der normale Zeitaufwand für eine Schmelzung betrug
[Abbildung]
Fig. 53
b.
zwei Stunden und reicht diese Zeit gerade hin, daſs ein Mann soviel Holz spalten und zurichten konnte, als für das Schmelzen nötig war. An einem solchen einfachen Ofen (Enkielling) waren nämlich in der Regel nur zwei Arbeiter beschäftigt, der eine, der das Holz spaltete und aufgab und der andere, der die Bälge trat. Das Aufbrechen, Schmieden u. s. w. besorgten dann beide gemeinschaftlich.
1) Ein Lieſspfund gleich 20 Pfund.
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[164/0184]
Stücköfen.
damit war aber ein allmähliches, sich bis zur Schmelzhöhe steigerndes
Vorwärmen der Ofenwände verbunden, welche der Vorbereitung der Erze
sehr zu statten kam. Nur hieraus läſst es sich erklären, daſs Versuche,
das Sumpferz mit Holzkohlen in denselben Öfen einzuschmelzen, un-
günstige Resultate hatten und nur ein ungares Produkt lieferten.
Das Feuer wurde bei den alten dalekarlischen Öfen durch die
Form eingetragen. Beim ersten Schmelzen, wobei der Ofen noch
[Abbildung Fig. 53 a.]
kalt war, erhielt man ½
groſses Pfund 1) (5 kg) Eisen,
aber schon nach dreimal 24
Stunden fielen 1½ bis 2
Lieſspfund (15 bis 20 kg). Die
ausgeschmolzene Masse wurde
mit Haken aus dem Ofen
gezogen und mit der Zange
unter den Hammer gebracht
und erhielt hier eine runde
Form, indem alle Auswüchse
niedergeschlagen wurden. Man
pflegte sieben Schmelzen in einer vollen Schicht (Tag und Nacht)
zu machen. Der normale Zeitaufwand für eine Schmelzung betrug
[Abbildung Fig. 53 b.]
zwei Stunden und reicht diese Zeit gerade hin, daſs ein Mann soviel
Holz spalten und zurichten konnte, als für das Schmelzen nötig war.
An einem solchen einfachen Ofen (Enkielling) waren nämlich in der
Regel nur zwei Arbeiter beschäftigt, der eine, der das Holz spaltete
und aufgab und der andere, der die Bälge trat. Das Aufbrechen,
Schmieden u. s. w. besorgten dann beide gemeinschaftlich.
1) Ein Lieſspfund gleich 20 Pfund.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/184>, abgerufen am 21.11.2024.
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