Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

Bild:
<< vorherige Seite
Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.

Wie zuvor bemerkt, waren nur in den gewerbreichsten Städten
die Klingen- und Messerschmiede gewerblich und zünftig getrennt,
während sie in der Regel ein Gewerbe und eine Zunft bildeten. So
illustriert es auch Jost Ammon zu Hans Sachsens Versen:

Ich mach Par messer wol beschalt,
Köstlich vnd schlecht, darnach mans zalt,
Von Helffenbeyn, Buchsbaum vnd Sandl,
Mit rot vnd schwarzem Holtz ohn wandl,
[Abbildung] Fig. 127.
Mach darzu Langwehr, Dolch vnd Tegn,
Kan etzen, Scheydmachen, vnd Schwert fegen,
Wer dieser meiner arbeit darff,
Der find mein Zeichen grecht vnd scharff.

Schopperus aber besingt den Faber cultarius in folgender
Weise:

Conficio validos de ferri semine cultros,
Ferela quibus scindas luxuriosa gulae.
Tonsor ad officium quibus utitur omnis amatum,
Quos pariter secum femina virque ferunt.
Magnificas fueris si quando vocatus in aedes,
Nec tibi cultellus forte decorus erit.
Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.

Wie zuvor bemerkt, waren nur in den gewerbreichsten Städten
die Klingen- und Messerschmiede gewerblich und zünftig getrennt,
während sie in der Regel ein Gewerbe und eine Zunft bildeten. So
illustriert es auch Jost Ammon zu Hans Sachsens Versen:

Ich mach Par messer wol beschalt,
Köstlich vnd schlecht, darnach mans zalt,
Von Helffenbeyn, Buchsbaum vnd Sandl,
Mit rot vnd schwarzem Holtz ohn wandl,
[Abbildung] Fig. 127.
Mach darzu Langwehr, Dolch vnd Tegn,
Kan etzen, Scheydmachen, vnd Schwert fegen,
Wer dieser meiner arbeit darff,
Der find mein Zeichen grecht vnd scharff.

Schopperus aber besingt den Faber cultarius in folgender
Weise:

Conficio validos de ferri semine cultros,
Ferela quibus scindas luxuriosa gulae.
Tonsor ad officium quibus utitur omnis amatum,
Quos pariter secum femina virque ferunt.
Magnificas fueris si quando vocatus in aedes,
Nec tibi cultellus forte decorus erit.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <pb facs="#f0431" n="411"/>
              <fw place="top" type="header">Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert.</fw><lb/>
              <p>Wie zuvor bemerkt, waren nur in den gewerbreichsten Städten<lb/>
die Klingen- und Messerschmiede gewerblich und zünftig getrennt,<lb/>
während sie in der Regel ein Gewerbe und eine Zunft bildeten. So<lb/>
illustriert es auch <hi rendition="#g">Jost Ammon</hi> zu <hi rendition="#g">Hans Sachsens</hi> Versen:</p><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Ich mach Par messer wol beschalt,</l><lb/>
                <l>Köstlich vnd schlecht, darnach mans zalt,</l><lb/>
                <l>Von Helffenbeyn, Buchsbaum vnd Sandl,</l><lb/>
                <l>Mit rot vnd schwarzem Holtz ohn wandl,</l><lb/>
                <l>
                  <figure>
                    <head>Fig. 127.</head>
                  </figure><lb/>
                </l>
                <l>Mach darzu Langwehr, Dolch vnd Tegn,</l><lb/>
                <l>Kan etzen, Scheydmachen, vnd Schwert fegen,</l><lb/>
                <l>Wer dieser meiner arbeit darff,</l><lb/>
                <l>Der find mein Zeichen grecht vnd scharff.</l>
              </lg><lb/>
              <p><hi rendition="#g">Schopperus</hi> aber besingt den Faber cultarius in folgender<lb/>
Weise:</p><lb/>
              <lg type="poem">
                <l>Conficio validos de ferri semine cultros,</l><lb/>
                <l>Ferela quibus scindas luxuriosa gulae.</l><lb/>
                <l>Tonsor ad officium quibus utitur omnis amatum,</l><lb/>
                <l>Quos pariter secum femina virque ferunt.</l><lb/>
                <l>Magnificas fueris si quando vocatus in aedes,</l><lb/>
                <l>Nec tibi cultellus forte decorus erit.</l><lb/>
                <l>
</l>
              </lg>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[411/0431] Die Waffenschmiedekunst im 16. Jahrhundert. Wie zuvor bemerkt, waren nur in den gewerbreichsten Städten die Klingen- und Messerschmiede gewerblich und zünftig getrennt, während sie in der Regel ein Gewerbe und eine Zunft bildeten. So illustriert es auch Jost Ammon zu Hans Sachsens Versen: Ich mach Par messer wol beschalt, Köstlich vnd schlecht, darnach mans zalt, Von Helffenbeyn, Buchsbaum vnd Sandl, Mit rot vnd schwarzem Holtz ohn wandl, [Abbildung Fig. 127.] Mach darzu Langwehr, Dolch vnd Tegn, Kan etzen, Scheydmachen, vnd Schwert fegen, Wer dieser meiner arbeit darff, Der find mein Zeichen grecht vnd scharff. Schopperus aber besingt den Faber cultarius in folgender Weise: Conficio validos de ferri semine cultros, Ferela quibus scindas luxuriosa gulae. Tonsor ad officium quibus utitur omnis amatum, Quos pariter secum femina virque ferunt. Magnificas fueris si quando vocatus in aedes, Nec tibi cultellus forte decorus erit.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/431
Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 411. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/431>, abgerufen am 25.11.2024.