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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Wasserhämmer.

Über die Einrichtung der alten Wasserhämmer im 16. Jahr-
hundert sind wir ohne nähere Nachricht. Weder Agricola noch
Biringuccio beschreiben dieselben. Dagegen können wir uns aus
den Abbildungen zur Metallurgie des Agricola ein ziemlich deut-
liches Bild der Eisenhämmer jener Periode machen. Die drei in dem
Werke dargestellten sind Aufwerfhämmer -- Fig. 169 zeigt einen

[Abbildung] Fig. 169.
derselben. Bei diesem liegt, wie bei den übrigen, die Hammerwelle
parallel mit dem Hammerhelm und möglichst dicht an demselben,
damit die Daumen oder Frösche, welche den Helm zwischen dem
Drehpunkt desselben, der sogenannten Hülse und dem Hammer, in
die Höhe heben, nicht zu lang zu sein brauchen. In unserem Falle
scheint das Aufheben des Hammers nicht wie gewöhnlich durch in
die Hammerwelle eingelassene eiserne Daumen, sondern durch einen
aufgesetzten Trilling (Laterne) bewirkt worden zu sein. Ein Reitel,
d. h. ein elastischer Baum, wider den der Hammerkopf beim Aufwurf

Wasserhämmer.

Über die Einrichtung der alten Wasserhämmer im 16. Jahr-
hundert sind wir ohne nähere Nachricht. Weder Agricola noch
Biringuccio beschreiben dieselben. Dagegen können wir uns aus
den Abbildungen zur Metallurgie des Agricola ein ziemlich deut-
liches Bild der Eisenhämmer jener Periode machen. Die drei in dem
Werke dargestellten sind Aufwerfhämmer — Fig. 169 zeigt einen

[Abbildung] Fig. 169.
derselben. Bei diesem liegt, wie bei den übrigen, die Hammerwelle
parallel mit dem Hammerhelm und möglichst dicht an demselben,
damit die Daumen oder Frösche, welche den Helm zwischen dem
Drehpunkt desselben, der sogenannten Hülse und dem Hammer, in
die Höhe heben, nicht zu lang zu sein brauchen. In unserem Falle
scheint das Aufheben des Hammers nicht wie gewöhnlich durch in
die Hammerwelle eingelassene eiserne Daumen, sondern durch einen
aufgesetzten Trilling (Laterne) bewirkt worden zu sein. Ein Reitel,
d. h. ein elastischer Baum, wider den der Hammerkopf beim Aufwurf

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[479/0499] Wasserhämmer. Über die Einrichtung der alten Wasserhämmer im 16. Jahr- hundert sind wir ohne nähere Nachricht. Weder Agricola noch Biringuccio beschreiben dieselben. Dagegen können wir uns aus den Abbildungen zur Metallurgie des Agricola ein ziemlich deut- liches Bild der Eisenhämmer jener Periode machen. Die drei in dem Werke dargestellten sind Aufwerfhämmer — Fig. 169 zeigt einen [Abbildung Fig. 169.] derselben. Bei diesem liegt, wie bei den übrigen, die Hammerwelle parallel mit dem Hammerhelm und möglichst dicht an demselben, damit die Daumen oder Frösche, welche den Helm zwischen dem Drehpunkt desselben, der sogenannten Hülse und dem Hammer, in die Höhe heben, nicht zu lang zu sein brauchen. In unserem Falle scheint das Aufheben des Hammers nicht wie gewöhnlich durch in die Hammerwelle eingelassene eiserne Daumen, sondern durch einen aufgesetzten Trilling (Laterne) bewirkt worden zu sein. Ein Reitel, d. h. ein elastischer Baum, wider den der Hammerkopf beim Aufwurf

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 479. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/499>, abgerufen am 22.11.2024.