Das Fass Osemund kostete damals in Hannover und Holstein, wie erwähnt, 2 Mark 8 Schillinge. Das Schiffspfund galt zu Danzig 1428 bis 1451 zwischen 3 Mark 18 Scot und 4 Mark 6 Scot. Der Fasspreis stieg in späteren Jahren auf 2 Mark 12 Schillinge. Eine fette Kuh kostete 1411 bis 1508 in Lübischer Münze 2 Mark.
In Sachsen werden im 15. Jahrhundert folgende Durchschnitts- preise notiert: eine Axt 9 bis 13 Groschen, eine Kratze 11/2 Gr., eine Schaufel 2 Gr., ein Meissel 11/2 Gr., ein Bergeisen 1/3 Gr., ein Fäustel 3 Gr., ein Bohrer 2 Gr., ein Hufeisen 6 Pf., eine Mistgabel 2 Gr., eine Sichel 2 Gr., ein Hackmesser 3 Gr., ein Bratspiess 10 Gr.
Man rechnete das Schmiedeeisen nach Stangen zu 5 und nach Stäben zu 4 Gr.
In Holstein galten folgende Warenpreise:
1421 kosteten 100 Stück Pflugstahl zu Preetz 18 Sch. (1 Gulden = 131/2 Schillinge); Pferde- und Wagengeräte: ein Paar Bügel 14 Pf., ein Halskoppel 2 Sch., ein Striegel 10 Pf., ein Paar Sporen 31/2 Sch., eine Wagenschiene 1 Sch., für die Bracken und Ketten eines Fracht- wagens 4 Sch. 1423 kostete ein Pflugeisen 1 Sch. 6 Pf., 1425 war es 6 Pf. billiger. 1429 wurden 47 Pflugeisen für 231/2 Sch. verkauft. Zwei Heugabeln (1423) 3 Sch. 4 Pf., zwei Mistgabeln und zwei Garten- gabeln für 3 Sch. Fünf Bicken zu stählen 7 Sch., welch hoher Preis jedenfalls durch den teuren Stahl veranlasst war. Gewöhnliche Schlösser kosteten in Holstein 4 bis 9 Pf., in Sachsen 8 Pf. 1413 wird ein Schloss mit Schlüssel mit 4 Sch. (dem Preise eines Lammes), in Sachsen mit 8 Gr. berechnet. Kunstschlösser kosteten natürlich viel mehr. Anton Tucher kaufte 1507 bis 1517 mehrfach die Meisterstücke junger Handwerker in Nürnberg an, dabei zahlte er für ein Truhen- schloss mit den dazugehörigen Schlüsseln 6 Gulden 2 Pfund (Heller), bisweilen 7 bis 8 Gulden. Solche Schlösser dienten aber auch als Geschenke an Fürsten, wie z. B. an Kurfürst Friedrich von Sachsen. Zu Preetz kostete das Schloss für einen Schrank in der Küche 31/2 Sch., für ein Scheunenthor 7 Sch. Fünf eiserne Leuchter für die Mühle zu Lutterbeck kosteten (1423) 23 Sch., ein etwas besserer sogar 5 Sch. 1458 kosteten zu Preetz:
100 Stück Pfennignägel 10 Sch.
300 " Scharfnägel 15 "
Ferner werden aufgeführt: 400 Nägel, von denen drei einen Pfennig kosteten, und 100 Nägel von fünf zu einem Pfennig, sodann für 20 Sch. Schwertnägel und 2000 Stück Lattennägel in Summa 2 Mk. 11 1/3 Sch.
Der Eisenhandel und die deutsche Hansa.
Das Faſs Osemund kostete damals in Hannover und Holstein, wie erwähnt, 2 Mark 8 Schillinge. Das Schiffspfund galt zu Danzig 1428 bis 1451 zwischen 3 Mark 18 Scot und 4 Mark 6 Scot. Der Faſspreis stieg in späteren Jahren auf 2 Mark 12 Schillinge. Eine fette Kuh kostete 1411 bis 1508 in Lübischer Münze 2 Mark.
In Sachsen werden im 15. Jahrhundert folgende Durchschnitts- preise notiert: eine Axt 9 bis 13 Groschen, eine Kratze 1½ Gr., eine Schaufel 2 Gr., ein Meiſsel 1½ Gr., ein Bergeisen ⅓ Gr., ein Fäustel 3 Gr., ein Bohrer 2 Gr., ein Hufeisen 6 Pf., eine Mistgabel 2 Gr., eine Sichel 2 Gr., ein Hackmesser 3 Gr., ein Bratspieſs 10 Gr.
Man rechnete das Schmiedeeisen nach Stangen zu 5 und nach Stäben zu 4 Gr.
In Holstein galten folgende Warenpreise:
1421 kosteten 100 Stück Pflugstahl zu Preetz 18 Sch. (1 Gulden = 13½ Schillinge); Pferde- und Wagengeräte: ein Paar Bügel 14 Pf., ein Halskoppel 2 Sch., ein Striegel 10 Pf., ein Paar Sporen 3½ Sch., eine Wagenschiene 1 Sch., für die Bracken und Ketten eines Fracht- wagens 4 Sch. 1423 kostete ein Pflugeisen 1 Sch. 6 Pf., 1425 war es 6 Pf. billiger. 1429 wurden 47 Pflugeisen für 23½ Sch. verkauft. Zwei Heugabeln (1423) 3 Sch. 4 Pf., zwei Mistgabeln und zwei Garten- gabeln für 3 Sch. Fünf Bicken zu stählen 7 Sch., welch hoher Preis jedenfalls durch den teuren Stahl veranlaſst war. Gewöhnliche Schlösser kosteten in Holstein 4 bis 9 Pf., in Sachsen 8 Pf. 1413 wird ein Schloſs mit Schlüssel mit 4 Sch. (dem Preise eines Lammes), in Sachsen mit 8 Gr. berechnet. Kunstschlösser kosteten natürlich viel mehr. Anton Tucher kaufte 1507 bis 1517 mehrfach die Meisterstücke junger Handwerker in Nürnberg an, dabei zahlte er für ein Truhen- schloſs mit den dazugehörigen Schlüsseln 6 Gulden 2 Pfund (Heller), bisweilen 7 bis 8 Gulden. Solche Schlösser dienten aber auch als Geschenke an Fürsten, wie z. B. an Kurfürst Friedrich von Sachsen. Zu Preetz kostete das Schloſs für einen Schrank in der Küche 3½ Sch., für ein Scheunenthor 7 Sch. Fünf eiserne Leuchter für die Mühle zu Lutterbeck kosteten (1423) 23 Sch., ein etwas besserer sogar 5 Sch. 1458 kosteten zu Preetz:
100 Stück Pfennignägel 10 Sch.
300 „ Scharfnägel 15 „
Ferner werden aufgeführt: 400 Nägel, von denen drei einen Pfennig kosteten, und 100 Nägel von fünf zu einem Pfennig, sodann für 20 Sch. Schwertnägel und 2000 Stück Lattennägel in Summa 2 Mk. 11⅓ Sch.
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Der Eisenhandel und die deutsche Hansa.
Das Faſs Osemund kostete damals in Hannover und Holstein,
wie erwähnt, 2 Mark 8 Schillinge. Das Schiffspfund galt zu Danzig
1428 bis 1451 zwischen 3 Mark 18 Scot und 4 Mark 6 Scot. Der
Faſspreis stieg in späteren Jahren auf 2 Mark 12 Schillinge. Eine
fette Kuh kostete 1411 bis 1508 in Lübischer Münze 2 Mark.
In Sachsen werden im 15. Jahrhundert folgende Durchschnitts-
preise notiert: eine Axt 9 bis 13 Groschen, eine Kratze 1½ Gr., eine
Schaufel 2 Gr., ein Meiſsel 1½ Gr., ein Bergeisen ⅓ Gr., ein
Fäustel 3 Gr., ein Bohrer 2 Gr., ein Hufeisen 6 Pf., eine Mistgabel
2 Gr., eine Sichel 2 Gr., ein Hackmesser 3 Gr., ein Bratspieſs 10 Gr.
Man rechnete das Schmiedeeisen nach Stangen zu 5 und nach
Stäben zu 4 Gr.
In Holstein galten folgende Warenpreise:
1421 kosteten 100 Stück Pflugstahl zu Preetz 18 Sch. (1 Gulden
= 13½ Schillinge); Pferde- und Wagengeräte: ein Paar Bügel 14 Pf.,
ein Halskoppel 2 Sch., ein Striegel 10 Pf., ein Paar Sporen 3½ Sch.,
eine Wagenschiene 1 Sch., für die Bracken und Ketten eines Fracht-
wagens 4 Sch. 1423 kostete ein Pflugeisen 1 Sch. 6 Pf., 1425 war
es 6 Pf. billiger. 1429 wurden 47 Pflugeisen für 23½ Sch. verkauft.
Zwei Heugabeln (1423) 3 Sch. 4 Pf., zwei Mistgabeln und zwei Garten-
gabeln für 3 Sch. Fünf Bicken zu stählen 7 Sch., welch hoher Preis
jedenfalls durch den teuren Stahl veranlaſst war. Gewöhnliche Schlösser
kosteten in Holstein 4 bis 9 Pf., in Sachsen 8 Pf. 1413 wird ein Schloſs
mit Schlüssel mit 4 Sch. (dem Preise eines Lammes), in Sachsen
mit 8 Gr. berechnet. Kunstschlösser kosteten natürlich viel mehr.
Anton Tucher kaufte 1507 bis 1517 mehrfach die Meisterstücke
junger Handwerker in Nürnberg an, dabei zahlte er für ein Truhen-
schloſs mit den dazugehörigen Schlüsseln 6 Gulden 2 Pfund (Heller),
bisweilen 7 bis 8 Gulden. Solche Schlösser dienten aber auch als
Geschenke an Fürsten, wie z. B. an Kurfürst Friedrich von Sachsen.
Zu Preetz kostete das Schloſs für einen Schrank in der Küche
3½ Sch., für ein Scheunenthor 7 Sch. Fünf eiserne Leuchter für die
Mühle zu Lutterbeck kosteten (1423) 23 Sch., ein etwas besserer
sogar 5 Sch. 1458 kosteten zu Preetz:
100 Stück Pfennignägel 10 Sch.
300 „ Scharfnägel 15 „
Ferner werden aufgeführt: 400 Nägel, von denen drei einen Pfennig
kosteten, und 100 Nägel von fünf zu einem Pfennig, sodann für
20 Sch. Schwertnägel und 2000 Stück Lattennägel in Summa 2 Mk.
11⅓ Sch.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 596. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/616>, abgerufen am 22.11.2024.
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