52. Sackhaw, 53. Teinz, 54. Esslohrn, 55. Schneberg, 56. Stegen, 57. Proben- reuth, 58. Purberg, 59. zu dem Desel, 60. alten Dreswitz, 61. Brenberg, 62. Heilsbeuch, 63. Endtenstein, 64. zu der Hell, 65. Bernau, 66. Dieffen- bach, 67. Wisenfelden, 68. Floss, 69. Metzenkhopf, 70. Hopffaw, 71. Oren- berg, 72. 73. zwei Hämmer an der Drewitz, 74. Wirbenitz, 75. Keywitz, 76. des Egerers Hammer, 77. Stefling.
Bereits im Jahre 1364 wird der Hammer an der Prebach, Land- gerichts Viechtach, welchen Herzog Albrecht I. von Bayern den beiden Gewerken Fritzz Alhzart, Münzmeister zu Amberg, und Chunrat der Hadrar, Bürger zu Regensburg, verliehen hatte. In dem genannten Jahre 1364 versprechen nämlich die genannten Gewerken urkundlich ihr Eisen den Unterthanen des Herzogs Albrecht stets zum Amberger Marktpreis zu verkaufen, während sie andern das Eisen nach ihrem Belieben verkaufen dürfen 1).
Aus dieser Zeit, nämlich aus dem Jahre 1386, haben sich inter- essante Angaben über Eisenpreise des Hammerwerks zu Leubs im Landgericht Pollenstein erhalten 2). Es wurde nach dem neuen Amberger Centner verkauft (wahrscheinlich = 108 Pfund bayerisch oder 501/2 kg) und nach Regensburger Währung, deren Pfund Pfennig einen Kurs von 5 Gulden 50 Kreuzer galt.
Grosse Pflugscharen gingen acht auf den Centner, also 131/2 Pfund das Stück, der Preis eines Pfundes war 11 Pfennige (0,46 Mark).
Kleine oder Fitzscharen gingen elf auf den Centner, pro Stück 9 9/11 Pfund, Preis 81/2 Pfennig pro Pfund (0,37 Mark).
Stabeisen, wovon 12 Schienen einen Centner wogen, kostete das Pfund 8 Pfennige (0,34 Mark).
Kleine Schienen, 16 auf den Centner, das Pfund 6 Pfge. (0,26 Mark).
Diese Preise sind gegen unsere heutigen hoch.
Einen wichtigen Freiheitsbrief 3) erteilte im Jahre 1446 Albrecht III., der Sohn des Herzogs Ernst, der Gewerkschaft zu Fischbachau, die auf Eisen und Silber baute und Hammerwerke hatte. Es war eine Bestätigung älterer Freiheiten, die der Gewerkschaft schon 1426 erteilt worden waren 4). Der Brief hat aber dadurch eine be- sondere Bedeutung gewonnen, dass ihn die nachfolgenden Herzoge zur Vorschrift genommen und auf den grössten Teil der Bergwerke im ganzeu Herzogtum nach und nach erstreckt haben. -- Darin wird
1) Die Urkunde ist abgedruckt in Lori a. a. O., Bd. XVIII, S. 16.
2) Siehe Freyberg, reg. boic. X, p. 193.
3)Lori, a. a. O., Bd. XXXV, S. 32.
4)Lori, a. a. O., Bd. XXIX, S. 27.
Bayern.
52. Sackhaw, 53. Teinz, 54. Eſslohrn, 55. Schneberg, 56. Stegen, 57. Proben- reuth, 58. Purberg, 59. zu dem Desel, 60. alten Dreswitz, 61. Brenberg, 62. Heilsbeuch, 63. Endtenstein, 64. zu der Hell, 65. Bernau, 66. Dieffen- bach, 67. Wisenfelden, 68. Floſs, 69. Metzenkhopf, 70. Hopffaw, 71. Oren- berg, 72. 73. zwei Hämmer an der Drewitz, 74. Wirbenitz, 75. Keywitz, 76. des Egerers Hammer, 77. Stefling.
Bereits im Jahre 1364 wird der Hammer an der Prebach, Land- gerichts Viechtach, welchen Herzog Albrecht I. von Bayern den beiden Gewerken Fritzz Alhzart, Münzmeister zu Amberg, und Chunrat der Hadrar, Bürger zu Regensburg, verliehen hatte. In dem genannten Jahre 1364 versprechen nämlich die genannten Gewerken urkundlich ihr Eisen den Unterthanen des Herzogs Albrecht stets zum Amberger Marktpreis zu verkaufen, während sie andern das Eisen nach ihrem Belieben verkaufen dürfen 1).
Aus dieser Zeit, nämlich aus dem Jahre 1386, haben sich inter- essante Angaben über Eisenpreise des Hammerwerks zu Leubs im Landgericht Pollenstein erhalten 2). Es wurde nach dem neuen Amberger Centner verkauft (wahrscheinlich = 108 Pfund bayerisch oder 50½ kg) und nach Regensburger Währung, deren Pfund Pfennig einen Kurs von 5 Gulden 50 Kreuzer galt.
Groſse Pflugscharen gingen acht auf den Centner, also 13½ Pfund das Stück, der Preis eines Pfundes war 11 Pfennige (0,46 Mark).
Kleine oder Fitzscharen gingen elf auf den Centner, pro Stück 9 9/11 Pfund, Preis 8½ Pfennig pro Pfund (0,37 Mark).
Stabeisen, wovon 12 Schienen einen Centner wogen, kostete das Pfund 8 Pfennige (0,34 Mark).
Kleine Schienen, 16 auf den Centner, das Pfund 6 Pfge. (0,26 Mark).
Diese Preise sind gegen unsere heutigen hoch.
Einen wichtigen Freiheitsbrief 3) erteilte im Jahre 1446 Albrecht III., der Sohn des Herzogs Ernst, der Gewerkschaft zu Fischbachau, die auf Eisen und Silber baute und Hammerwerke hatte. Es war eine Bestätigung älterer Freiheiten, die der Gewerkschaft schon 1426 erteilt worden waren 4). Der Brief hat aber dadurch eine be- sondere Bedeutung gewonnen, daſs ihn die nachfolgenden Herzoge zur Vorschrift genommen und auf den gröſsten Teil der Bergwerke im ganzeu Herzogtum nach und nach erstreckt haben. — Darin wird
1) Die Urkunde ist abgedruckt in Lori a. a. O., Bd. XVIII, S. 16.
2) Siehe Freyberg, reg. boic. X, p. 193.
3)Lori, a. a. O., Bd. XXXV, S. 32.
4)Lori, a. a. O., Bd. XXIX, S. 27.
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[680/0700]
Bayern.
52. Sackhaw, 53. Teinz, 54. Eſslohrn, 55. Schneberg, 56. Stegen, 57. Proben-
reuth, 58. Purberg, 59. zu dem Desel, 60. alten Dreswitz, 61. Brenberg,
62. Heilsbeuch, 63. Endtenstein, 64. zu der Hell, 65. Bernau, 66. Dieffen-
bach, 67. Wisenfelden, 68. Floſs, 69. Metzenkhopf, 70. Hopffaw, 71. Oren-
berg, 72. 73. zwei Hämmer an der Drewitz, 74. Wirbenitz, 75. Keywitz,
76. des Egerers Hammer, 77. Stefling.
Bereits im Jahre 1364 wird der Hammer an der Prebach, Land-
gerichts Viechtach, welchen Herzog Albrecht I. von Bayern den beiden
Gewerken Fritzz Alhzart, Münzmeister zu Amberg, und Chunrat der
Hadrar, Bürger zu Regensburg, verliehen hatte. In dem genannten
Jahre 1364 versprechen nämlich die genannten Gewerken urkundlich
ihr Eisen den Unterthanen des Herzogs Albrecht stets zum Amberger
Marktpreis zu verkaufen, während sie andern das Eisen nach ihrem
Belieben verkaufen dürfen 1).
Aus dieser Zeit, nämlich aus dem Jahre 1386, haben sich inter-
essante Angaben über Eisenpreise des Hammerwerks zu Leubs im
Landgericht Pollenstein erhalten 2). Es wurde nach dem neuen
Amberger Centner verkauft (wahrscheinlich = 108 Pfund bayerisch
oder 50½ kg) und nach Regensburger Währung, deren Pfund Pfennig
einen Kurs von 5 Gulden 50 Kreuzer galt.
Groſse Pflugscharen gingen acht auf den Centner, also 13½ Pfund
das Stück, der Preis eines Pfundes war 11 Pfennige (0,46 Mark).
Kleine oder Fitzscharen gingen elf auf den Centner, pro Stück
9 9/11 Pfund, Preis 8½ Pfennig pro Pfund (0,37 Mark).
Stabeisen, wovon 12 Schienen einen Centner wogen, kostete das
Pfund 8 Pfennige (0,34 Mark).
Kleine Schienen, 16 auf den Centner, das Pfund 6 Pfge. (0,26 Mark).
Diese Preise sind gegen unsere heutigen hoch.
Einen wichtigen Freiheitsbrief 3) erteilte im Jahre 1446 Albrecht III.,
der Sohn des Herzogs Ernst, der Gewerkschaft zu Fischbachau,
die auf Eisen und Silber baute und Hammerwerke hatte. Es war
eine Bestätigung älterer Freiheiten, die der Gewerkschaft schon
1426 erteilt worden waren 4). Der Brief hat aber dadurch eine be-
sondere Bedeutung gewonnen, daſs ihn die nachfolgenden Herzoge
zur Vorschrift genommen und auf den gröſsten Teil der Bergwerke
im ganzeu Herzogtum nach und nach erstreckt haben. — Darin wird
1) Die Urkunde ist abgedruckt in Lori a. a. O., Bd. XVIII, S. 16.
2) Siehe Freyberg, reg. boic. X, p. 193.
3) Lori, a. a. O., Bd. XXXV, S. 32.
4) Lori, a. a. O., Bd. XXIX, S. 27.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 680. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/700>, abgerufen am 22.11.2024.
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