haus zu Treysa (14 Centner), die Schule zu Homburg und zwei Bürgerhäuser.
1573 bringen die Rechnungen bereits ein umfangreiches, nach Ständen geordnetes Verzeichnis der Ofenkäufer. Dem Landgrafen wird der Centner mit einem Thaler berechnet, den "Grauenn vnnd Herren sampt denen vom Adell" der Centner zu 1 Thlr. 8 alb. 43 Stück werden von Beamten, 24 Stück von Händlern, 63 Stück von Bürgern in Städten und 30 an "Dorffleuttenn" verkauft.
Im Jahre 1576 gehen 71 an Händler, 67 an Bürger und 32 an Bauern. 1591 gehen fast alle Öfen an Bürgerliche und Bauern.
Schon gegen 1571 wurden die Räte des Landgrafen Wilhelm bedenklich wegen der Waldverwüstung 1), jedoch ohne Erfolg, wie die gesteigerte Produktion der nächsten Jahre beweist. Die Räte des oberhessischen Landgrafen Ludwig dagegen antworteten gutachtlich auf ein Schreiben Landgraf Wilhelms, welches jene Bedenken sich aneignet: Die Wälder seien wohl etwas hart angegriffen worden, doch habe das Spital in den Hütten sein vornehmstes Einkommen, so dass sie nicht zur Hälfte niedergelegt werden könnten. Beide Förster und der Spitalmeister sollten nur mit einander und im Ein- verständnis administrieren und vernünftig wirtschaften. -- Bereits in Klosterzeiten hatte der Landgraf verschiedene materielle Begünsti-
1) Siehe Bickell, a. a. O., S. 5.
Hessen.
[Tabelle]
haus zu Treysa (14 Centner), die Schule zu Homburg und zwei Bürgerhäuser.
1573 bringen die Rechnungen bereits ein umfangreiches, nach Ständen geordnetes Verzeichnis der Ofenkäufer. Dem Landgrafen wird der Centner mit einem Thaler berechnet, den „Grauenn vnnd Herren sampt denen vom Adell“ der Centner zu 1 Thlr. 8 alb. 43 Stück werden von Beamten, 24 Stück von Händlern, 63 Stück von Bürgern in Städten und 30 an „Dorffleuttenn“ verkauft.
Im Jahre 1576 gehen 71 an Händler, 67 an Bürger und 32 an Bauern. 1591 gehen fast alle Öfen an Bürgerliche und Bauern.
Schon gegen 1571 wurden die Räte des Landgrafen Wilhelm bedenklich wegen der Waldverwüstung 1), jedoch ohne Erfolg, wie die gesteigerte Produktion der nächsten Jahre beweist. Die Räte des oberhessischen Landgrafen Ludwig dagegen antworteten gutachtlich auf ein Schreiben Landgraf Wilhelms, welches jene Bedenken sich aneignet: Die Wälder seien wohl etwas hart angegriffen worden, doch habe das Spital in den Hütten sein vornehmstes Einkommen, so daſs sie nicht zur Hälfte niedergelegt werden könnten. Beide Förster und der Spitalmeister sollten nur mit einander und im Ein- verständnis administrieren und vernünftig wirtschaften. — Bereits in Klosterzeiten hatte der Landgraf verschiedene materielle Begünsti-
1) Siehe Bickell, a. a. O., S. 5.
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Hessen.
haus zu Treysa (14 Centner), die Schule zu Homburg und zwei
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1573 bringen die Rechnungen bereits ein umfangreiches, nach
Ständen geordnetes Verzeichnis der Ofenkäufer. Dem Landgrafen
wird der Centner mit einem Thaler berechnet, den „Grauenn vnnd
Herren sampt denen vom Adell“ der Centner zu 1 Thlr. 8 alb.
43 Stück werden von Beamten, 24 Stück von Händlern, 63 Stück
von Bürgern in Städten und 30 an „Dorffleuttenn“ verkauft.
Im Jahre 1576 gehen 71 an Händler, 67 an Bürger und 32 an
Bauern. 1591 gehen fast alle Öfen an Bürgerliche und Bauern.
Schon gegen 1571 wurden die Räte des Landgrafen Wilhelm
bedenklich wegen der Waldverwüstung 1), jedoch ohne Erfolg, wie die
gesteigerte Produktion der nächsten Jahre beweist. Die Räte des
oberhessischen Landgrafen Ludwig dagegen antworteten gutachtlich
auf ein Schreiben Landgraf Wilhelms, welches jene Bedenken sich
aneignet: Die Wälder seien wohl etwas hart angegriffen worden,
doch habe das Spital in den Hütten sein vornehmstes Einkommen,
so daſs sie nicht zur Hälfte niedergelegt werden könnten. Beide
Förster und der Spitalmeister sollten nur mit einander und im Ein-
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1) Siehe Bickell, a. a. O., S. 5.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 748. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/768>, abgerufen am 22.11.2024.
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