Bergwerke, welche Leibnitz für Eisenbergwerke hält 1). Um diese Zeit scheinen auch die Gruben bei Bodfeld in Aufnahme gekommen zu sein, welche dort im 11. und 12. Jahrhundert blühten. Mit der Burg Bodfeld waren schon um 936 die Höhen von Elbingerode und Hasselfelde verknüpft, welche ein bevorzugtes Jagdgebiet der sächsi- schen Kaiser waren. Kaiser Heinrich I. hielt sich gern hier auf und Heinrich III. starb in Bodfeld. Noch heute findet man 3/4 Stunden oberhalb Rübeland, da, wo vormals das Dorf Bodfeld stand, viele alte Pingen und Schlackenhügel.
Am 1. September 1188 bestätigte Kaiser Friedrich I. dem Kloster Walkenried die Hütten am Harzwalde, unter denen, nach späteren Nachrichten, sich auch Eisenhütten befanden 2). 1203 wird in einem alten Lehnbuche des Eisenwerkes am Wurmberg an der kalten Bode (Wormberch, ubi ferrum frangit, juxta frigidans Bodam) als eines Afterlehens der Grafen von Blankenburg gedacht. 1254 trat Graf Heinrich von Hohnstein sein Hüttenwerk am Zorgefluss an das Kloster Walkenried ab. -- Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand die Bergstadt Elbingerode, nach welcher die Bodfelder ausgewandert zu sein scheinen, weil sie dort fliessendes Wasser fanden. In den folgen- den Zeiten wird Bodfeld nur als "Dorfstätte" genannt 3). In dem aus- gedehnten Elbingerode-Hüttenroder Bergrevier kommen, wie zwischen Wieda und Tanne, und zwischen Osterode und Altenau, die Eisen- erze in Spalten und Klüften, zwischen Grünstein, Schalstein und Diabas mit Schiefer vor.
Hüttenrode, das von den Eisenschmelzhütten seinen Namen hat, war schon im 13. Jahrhundert in gutem Flor. In seiner Umgebung finden sich gleichfalls viele alte Pingen und Schlackenhalden. "Wenn man daselbst in einem aufgeworfenen Graben nur mit dem Stocke gräbt, so findet man Schlacken, welche noch viel Eisen enthalten und leicht flüssigen Eisenstein" (Stübner).
Die älteste Eisenhütte, die als solche urkundlich bezeichnet wird, war 1355 die "zur Danne" (zu Tanne). In diesem Jahre wurden die Grafen von Regenstein vom Bischof von Halberstadt mit dem Zoll und der Hütte zur Dannen belehnt. -- In einem Lehenbriefe von 1344 kommt schon der Stahlberg bei Neuwerk vor; auch in dieser
1)Leibnitius Script. R. Brunsw. II, p. 49. Calvör, Hist. Nachrichten von den unter- und oberharzischen Bergwerken, S. 47, §. 47.
2) Siehe Zeitschrift des Harzvereins, Bd. III, S. 63 und Bd. XIV, S. 6.
3) Siehe J. Chr. Stübner, Denkwürdigkeiten des Fürstentums Blankenburg und des Stiftes Walkenried. Wernigerode 1790. Bd. II, S. 303.
Stolberg und der Unterharz.
Bergwerke, welche Leibnitz für Eisenbergwerke hält 1). Um diese Zeit scheinen auch die Gruben bei Bodfeld in Aufnahme gekommen zu sein, welche dort im 11. und 12. Jahrhundert blühten. Mit der Burg Bodfeld waren schon um 936 die Höhen von Elbingerode und Hasselfelde verknüpft, welche ein bevorzugtes Jagdgebiet der sächsi- schen Kaiser waren. Kaiser Heinrich I. hielt sich gern hier auf und Heinrich III. starb in Bodfeld. Noch heute findet man ¾ Stunden oberhalb Rübeland, da, wo vormals das Dorf Bodfeld stand, viele alte Pingen und Schlackenhügel.
Am 1. September 1188 bestätigte Kaiser Friedrich I. dem Kloster Walkenried die Hütten am Harzwalde, unter denen, nach späteren Nachrichten, sich auch Eisenhütten befanden 2). 1203 wird in einem alten Lehnbuche des Eisenwerkes am Wurmberg an der kalten Bode (Wormberch, ubi ferrum frangit, juxta frigidans Bodam) als eines Afterlehens der Grafen von Blankenburg gedacht. 1254 trat Graf Heinrich von Hohnstein sein Hüttenwerk am Zorgefluſs an das Kloster Walkenried ab. — Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand die Bergstadt Elbingerode, nach welcher die Bodfelder ausgewandert zu sein scheinen, weil sie dort flieſsendes Wasser fanden. In den folgen- den Zeiten wird Bodfeld nur als „Dorfstätte“ genannt 3). In dem aus- gedehnten Elbingerode-Hüttenroder Bergrevier kommen, wie zwischen Wieda und Tanne, und zwischen Osterode und Altenau, die Eisen- erze in Spalten und Klüften, zwischen Grünstein, Schalstein und Diabas mit Schiefer vor.
Hüttenrode, das von den Eisenschmelzhütten seinen Namen hat, war schon im 13. Jahrhundert in gutem Flor. In seiner Umgebung finden sich gleichfalls viele alte Pingen und Schlackenhalden. „Wenn man daselbst in einem aufgeworfenen Graben nur mit dem Stocke gräbt, so findet man Schlacken, welche noch viel Eisen enthalten und leicht flüssigen Eisenstein“ (Stübner).
Die älteste Eisenhütte, die als solche urkundlich bezeichnet wird, war 1355 die „zur Danne“ (zu Tanne). In diesem Jahre wurden die Grafen von Regenstein vom Bischof von Halberstadt mit dem Zoll und der Hütte zur Dannen belehnt. — In einem Lehenbriefe von 1344 kommt schon der Stahlberg bei Neuwerk vor; auch in dieser
1)Leibnitius Script. R. Brunsw. II, p. 49. Calvör, Hist. Nachrichten von den unter- und oberharzischen Bergwerken, S. 47, §. 47.
2) Siehe Zeitschrift des Harzvereins, Bd. III, S. 63 und Bd. XIV, S. 6.
3) Siehe J. Chr. Stübner, Denkwürdigkeiten des Fürstentums Blankenburg und des Stiftes Walkenried. Wernigerode 1790. Bd. II, S. 303.
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Stolberg und der Unterharz.
Bergwerke, welche Leibnitz für Eisenbergwerke hält 1). Um diese
Zeit scheinen auch die Gruben bei Bodfeld in Aufnahme gekommen
zu sein, welche dort im 11. und 12. Jahrhundert blühten. Mit der
Burg Bodfeld waren schon um 936 die Höhen von Elbingerode und
Hasselfelde verknüpft, welche ein bevorzugtes Jagdgebiet der sächsi-
schen Kaiser waren. Kaiser Heinrich I. hielt sich gern hier auf und
Heinrich III. starb in Bodfeld. Noch heute findet man ¾ Stunden
oberhalb Rübeland, da, wo vormals das Dorf Bodfeld stand, viele alte
Pingen und Schlackenhügel.
Am 1. September 1188 bestätigte Kaiser Friedrich I. dem Kloster
Walkenried die Hütten am Harzwalde, unter denen, nach späteren
Nachrichten, sich auch Eisenhütten befanden 2). 1203 wird in einem
alten Lehnbuche des Eisenwerkes am Wurmberg an der kalten Bode
(Wormberch, ubi ferrum frangit, juxta frigidans Bodam) als eines
Afterlehens der Grafen von Blankenburg gedacht. 1254 trat Graf
Heinrich von Hohnstein sein Hüttenwerk am Zorgefluſs an das Kloster
Walkenried ab. — Gegen Ende des 12. Jahrhunderts entstand die
Bergstadt Elbingerode, nach welcher die Bodfelder ausgewandert zu
sein scheinen, weil sie dort flieſsendes Wasser fanden. In den folgen-
den Zeiten wird Bodfeld nur als „Dorfstätte“ genannt 3). In dem aus-
gedehnten Elbingerode-Hüttenroder Bergrevier kommen, wie zwischen
Wieda und Tanne, und zwischen Osterode und Altenau, die Eisen-
erze in Spalten und Klüften, zwischen Grünstein, Schalstein und
Diabas mit Schiefer vor.
Hüttenrode, das von den Eisenschmelzhütten seinen Namen hat,
war schon im 13. Jahrhundert in gutem Flor. In seiner Umgebung
finden sich gleichfalls viele alte Pingen und Schlackenhalden. „Wenn
man daselbst in einem aufgeworfenen Graben nur mit dem Stocke
gräbt, so findet man Schlacken, welche noch viel Eisen enthalten und
leicht flüssigen Eisenstein“ (Stübner).
Die älteste Eisenhütte, die als solche urkundlich bezeichnet wird,
war 1355 die „zur Danne“ (zu Tanne). In diesem Jahre wurden die
Grafen von Regenstein vom Bischof von Halberstadt mit dem Zoll
und der Hütte zur Dannen belehnt. — In einem Lehenbriefe von
1344 kommt schon der Stahlberg bei Neuwerk vor; auch in dieser
1) Leibnitius Script. R. Brunsw. II, p. 49. Calvör, Hist. Nachrichten von
den unter- und oberharzischen Bergwerken, S. 47, §. 47.
2) Siehe Zeitschrift des Harzvereins, Bd. III, S. 63 und Bd. XIV, S. 6.
3) Siehe J. Chr. Stübner, Denkwürdigkeiten des Fürstentums Blankenburg
und des Stiftes Walkenried. Wernigerode 1790. Bd. II, S. 303.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 761. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/781>, abgerufen am 22.11.2024.
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