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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895.

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Schweden und Norwegen.
mittleren Schweden, besonders in Smaland, Gotland und Wermeland.
Ueber die Beschaffenheit der Erze und ihre Gewinnung haben wir
Bd. I, S. 807 bereits nähere Mitteilung gemacht. -- Die Magneteisen-
steine kommen in krystallinischen Gesteinen, wie Quarzit (Hälleflinta),
Granit, Gneiss und Glimmerschiefer eingelagert vor und müssen durch
Bergbau gewonnen werden. Obgleich ähnlich im Aussehen und der
Art des Vorkommens, sind sie doch von sehr verschiedener Güte,
je nach Menge und Art ihrer Beimengungen, als welche Quarz,
Granat, Epidot, Hornblende, Augit, Kalkspath und Schwefelkies er-
scheinen. Die besseren Sorten enthalten 6 bis 10 Proz. Mangan.

Im hohen Norden finden sich mächtige Stöcke von trefflichem
Magneterz im krystallinischen Schiefer. Am bekanntesten ist der bei
Gellivara an der Lina-Elf im Gebiete der Tornea- und Lulea-Lapp-
mark, der einen grossen Berg von Magneteisenstein bildet. Diese Erz-
schätze wurden des schwierigen Transportes wegen aber bis vor
kurzem nur wenig ausgebeutet. Von grösserem historischen Inter-
esse ist die Magneteisenerzzone von Arendal in Norwegen. Hier tritt
das Erz in linsenförmig gestalteten Stöcken im Gneiss eingebettet auf.
In Norwegen wird kaum ein anderes Erz verschmolzen. -- Für Schweden
ist das Gebiet von Dalarne und Westmanland von noch grösserer
Wichtigkeit. Hier, wo auch das berühmte Kupferbergwerk von Falun
ist, wohnten die Dalekarlier, welche für Gustav Wasa kämpften und
sich auch später durch ihre Königstreue auszeichneten. Bergbau und
Metallgewinnung sind ihre Hauptnahrungsquellen. Der Magneteisen-
stein kommt auch dort stock- und lagerförmig im Gneiss vor. Die
Lagerstätten von Bipsberg bei Sater in Dalekarlien, Norberg in West-
manland und Nora bei Örebro sind die bedeutendsten. Im Gebiet
von Wermland tritt der Magneteisenstein im Granit, der aber oft in
Glimmer-, Hornblende- und Chloritschiefer übergeht, den Schiefern
parallel eingelagert auf. Die bedeutendsten Gruben sind bei Pers-
berg, Age Nordmarke, Taberg, Langsbanshyttan und Garsberg in der
Umgegend von Philipstad. Das berühmteste Eisenbergwerk Schwedens
aber liegt getrennt von den genannten Gebieten mehr inmitten des
Landes bei Dannemora. Der Magneteisenstein ist in linsenförmigen
Massen in Hälleflinta, Kalkstein und Chloritschiefer eingelagert. Die
grösste Linse hat in ihrer Mitte eine Mächtigkeit von 180 Fuss. Der
Tagebau, welcher auf dieselbe getrieben wird, ist über 400 Fuss
tief. Das Dannemora-Eisen gilt als das beste Schwedens und
galt in England als das Ideal alles Schmiedeeisens. Zum Schluss
erwähnen wir noch den berühmten Taberg bei Jönköping in Smaland,

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Schweden und Norwegen.
mittleren Schweden, besonders in Småland, Gotland und Wermeland.
Ueber die Beschaffenheit der Erze und ihre Gewinnung haben wir
Bd. I, S. 807 bereits nähere Mitteilung gemacht. — Die Magneteisen-
steine kommen in krystallinischen Gesteinen, wie Quarzit (Hälleflinta),
Granit, Gneiſs und Glimmerschiefer eingelagert vor und müssen durch
Bergbau gewonnen werden. Obgleich ähnlich im Aussehen und der
Art des Vorkommens, sind sie doch von sehr verschiedener Güte,
je nach Menge und Art ihrer Beimengungen, als welche Quarz,
Granat, Epidot, Hornblende, Augit, Kalkspath und Schwefelkies er-
scheinen. Die besseren Sorten enthalten 6 bis 10 Proz. Mangan.

Im hohen Norden finden sich mächtige Stöcke von trefflichem
Magneterz im krystallinischen Schiefer. Am bekanntesten ist der bei
Gellivara an der Lina-Elf im Gebiete der Tornea- und Lulea-Lapp-
mark, der einen groſsen Berg von Magneteisenstein bildet. Diese Erz-
schätze wurden des schwierigen Transportes wegen aber bis vor
kurzem nur wenig ausgebeutet. Von gröſserem historischen Inter-
esse ist die Magneteisenerzzone von Arendal in Norwegen. Hier tritt
das Erz in linsenförmig gestalteten Stöcken im Gneiſs eingebettet auf.
In Norwegen wird kaum ein anderes Erz verschmolzen. — Für Schweden
ist das Gebiet von Dalarne und Westmanland von noch gröſserer
Wichtigkeit. Hier, wo auch das berühmte Kupferbergwerk von Falun
ist, wohnten die Dalekarlier, welche für Gustav Wasa kämpften und
sich auch später durch ihre Königstreue auszeichneten. Bergbau und
Metallgewinnung sind ihre Hauptnahrungsquellen. Der Magneteisen-
stein kommt auch dort stock- und lagerförmig im Gneiſs vor. Die
Lagerstätten von Bipsberg bei Sâter in Dalekarlien, Norberg in West-
manland und Nora bei Örebro sind die bedeutendsten. Im Gebiet
von Wermland tritt der Magneteisenstein im Granit, der aber oft in
Glimmer-, Hornblende- und Chloritschiefer übergeht, den Schiefern
parallel eingelagert auf. Die bedeutendsten Gruben sind bei Pers-
berg, Age Nordmarke, Taberg, Långsbanshyttan und Garsberg in der
Umgegend von Philipstad. Das berühmteste Eisenbergwerk Schwedens
aber liegt getrennt von den genannten Gebieten mehr inmitten des
Landes bei Dannemora. Der Magneteisenstein ist in linsenförmigen
Massen in Hälleflinta, Kalkstein und Chloritschiefer eingelagert. Die
gröſste Linse hat in ihrer Mitte eine Mächtigkeit von 180 Fuſs. Der
Tagebau, welcher auf dieselbe getrieben wird, ist über 400 Fuſs
tief. Das Dannemora-Eisen gilt als das beste Schwedens und
galt in England als das Ideal alles Schmiedeeisens. Zum Schluſs
erwähnen wir noch den berühmten Taberg bei Jönköping in Småland,

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[899/0919] Schweden und Norwegen. mittleren Schweden, besonders in Småland, Gotland und Wermeland. Ueber die Beschaffenheit der Erze und ihre Gewinnung haben wir Bd. I, S. 807 bereits nähere Mitteilung gemacht. — Die Magneteisen- steine kommen in krystallinischen Gesteinen, wie Quarzit (Hälleflinta), Granit, Gneiſs und Glimmerschiefer eingelagert vor und müssen durch Bergbau gewonnen werden. Obgleich ähnlich im Aussehen und der Art des Vorkommens, sind sie doch von sehr verschiedener Güte, je nach Menge und Art ihrer Beimengungen, als welche Quarz, Granat, Epidot, Hornblende, Augit, Kalkspath und Schwefelkies er- scheinen. Die besseren Sorten enthalten 6 bis 10 Proz. Mangan. Im hohen Norden finden sich mächtige Stöcke von trefflichem Magneterz im krystallinischen Schiefer. Am bekanntesten ist der bei Gellivara an der Lina-Elf im Gebiete der Tornea- und Lulea-Lapp- mark, der einen groſsen Berg von Magneteisenstein bildet. Diese Erz- schätze wurden des schwierigen Transportes wegen aber bis vor kurzem nur wenig ausgebeutet. Von gröſserem historischen Inter- esse ist die Magneteisenerzzone von Arendal in Norwegen. Hier tritt das Erz in linsenförmig gestalteten Stöcken im Gneiſs eingebettet auf. In Norwegen wird kaum ein anderes Erz verschmolzen. — Für Schweden ist das Gebiet von Dalarne und Westmanland von noch gröſserer Wichtigkeit. Hier, wo auch das berühmte Kupferbergwerk von Falun ist, wohnten die Dalekarlier, welche für Gustav Wasa kämpften und sich auch später durch ihre Königstreue auszeichneten. Bergbau und Metallgewinnung sind ihre Hauptnahrungsquellen. Der Magneteisen- stein kommt auch dort stock- und lagerförmig im Gneiſs vor. Die Lagerstätten von Bipsberg bei Sâter in Dalekarlien, Norberg in West- manland und Nora bei Örebro sind die bedeutendsten. Im Gebiet von Wermland tritt der Magneteisenstein im Granit, der aber oft in Glimmer-, Hornblende- und Chloritschiefer übergeht, den Schiefern parallel eingelagert auf. Die bedeutendsten Gruben sind bei Pers- berg, Age Nordmarke, Taberg, Långsbanshyttan und Garsberg in der Umgegend von Philipstad. Das berühmteste Eisenbergwerk Schwedens aber liegt getrennt von den genannten Gebieten mehr inmitten des Landes bei Dannemora. Der Magneteisenstein ist in linsenförmigen Massen in Hälleflinta, Kalkstein und Chloritschiefer eingelagert. Die gröſste Linse hat in ihrer Mitte eine Mächtigkeit von 180 Fuſs. Der Tagebau, welcher auf dieselbe getrieben wird, ist über 400 Fuſs tief. Das Dannemora-Eisen gilt als das beste Schwedens und galt in England als das Ideal alles Schmiedeeisens. Zum Schluſs erwähnen wir noch den berühmten Taberg bei Jönköping in Småland, 57*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 899. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/919>, abgerufen am 22.11.2024.