XII. Schlösser und andere Stücke zusammenzulöten. XIII. Schlösser zu machen, deren Schlüssel beim Öffnen und Schliessen eine oder zwei Touren machen. XIV. Das Ausglühen der Stücke, nachdem sie geschmiedet sind. XV. Das Zeichnen und Schneiden der einfachen Räder für gewöhnliche Schlösser. XVI. Fallschlösser für Koffer u. s. w. zu machen. XVII. Wie man Schlösser feilt. -- Nun folgt eine Reihe von Kapiteln (18 bis 28), die Anfertigung von Kunstschlössern be- treffend, von dem Schloss mit zwei Riegeln bis zu dem mit zwölf Rie- geln. Den Beschreibungen sind Zeichnungen beigefügt; sodann von Schlössern, die mit verschiedenen Schlüsseln durch ein Schlüsselloch zu öffnen sind; über Schlösser mit Drücker (30); eine hebende Falle mit Hohlschlüssel von beiden Seiten zu öffnen (32), Schloss mit 11/2 facher Drehung für ein Kabinet (33) u. s. w.; Hauptschlüssel zu machen; Schlossteile als Stabfedern; 74 verschiedene Arten von Rädchen zu machen. Sodann kommen Thorbeschläge, Thürbeschläge, solche für Thüren, die nach zwei Seiten aufgehen (43 bis 45), Kofferbeschläge, Thürklopfer, Thürringe, Schlossschilder, Gitter und Geländer, Träger, Schildhalter, Brunneneinfassungen, Wagenständer, Rollstühle, darunter (s. Fig. 56) einen, in dem man sich durch Drehung einer Kur- bel überall selbst hinfahren kann. In Kapitel 58 wird die Herstel- lung künstlicher Hände und Beine beschrieben, dann das Schmieden von Schrauben zum Beispiel für Buchdruckerpressen und Schneid- backen, die Herstellung von Handwalzwerken, um Fensterblei zu walzen, von Glockenaufhängungen. Alsdann folgt das interessante Kapitel: Eisen und Stahl in Farben anlaufen zu lassen und weisse Zeichnungen auf buntem Stahlgrund herzustellen. Hiernach beschreibt er genau die Anfertigung einfacher und doppelter Schmiedeblasebälge; dann folgen die für uns wichtigsten Kapitel: Die Art, wie man weiches Eisen, das sich kalt hämmern lässt, erkennt; gutes und schlechtes Eisen, Rot- und Kaltbruch am Bruch zu erkennen. Dabei wird be- merkt, dass das spanische Eisen sehr zum Rotbruch neige, auch häufig harte Körner enthalte, die sich nicht feilen liessen, auch behauptet, Eisen, das lange an der Luft liege, werde rotbrüchig. Die folgen- den Kapitel lehren guten und schlechten Stahl zu erkennen; ver- schiedene Arten des Anlassens; Feilen aus Eisen oder Stahl zu härten, und in dem Schlusskapitel beschreibt Jousse eine von ihm erfundene Feilenhaumaschine.
Diese Inhaltsangabe wird dem Leser einen Begriff von der Be- deutung des Buches geben, das in Deutschland allzu wenig Beachtung gefunden hat. Spätere französische Schriftsteller haben es häufig
Litteratur im 17. Jahrhundert.
XII. Schlösser und andere Stücke zusammenzulöten. XIII. Schlösser zu machen, deren Schlüssel beim Öffnen und Schlieſsen eine oder zwei Touren machen. XIV. Das Ausglühen der Stücke, nachdem sie geschmiedet sind. XV. Das Zeichnen und Schneiden der einfachen Räder für gewöhnliche Schlösser. XVI. Fallschlösser für Koffer u. s. w. zu machen. XVII. Wie man Schlösser feilt. — Nun folgt eine Reihe von Kapiteln (18 bis 28), die Anfertigung von Kunstschlössern be- treffend, von dem Schloſs mit zwei Riegeln bis zu dem mit zwölf Rie- geln. Den Beschreibungen sind Zeichnungen beigefügt; sodann von Schlössern, die mit verschiedenen Schlüsseln durch ein Schlüsselloch zu öffnen sind; über Schlösser mit Drücker (30); eine hebende Falle mit Hohlschlüssel von beiden Seiten zu öffnen (32), Schloſs mit 1½ facher Drehung für ein Kabinet (33) u. s. w.; Hauptschlüssel zu machen; Schloſsteile als Stabfedern; 74 verschiedene Arten von Rädchen zu machen. Sodann kommen Thorbeschläge, Thürbeschläge, solche für Thüren, die nach zwei Seiten aufgehen (43 bis 45), Kofferbeschläge, Thürklopfer, Thürringe, Schloſsschilder, Gitter und Geländer, Träger, Schildhalter, Brunneneinfassungen, Wagenständer, Rollstühle, darunter (s. Fig. 56) einen, in dem man sich durch Drehung einer Kur- bel überall selbst hinfahren kann. In Kapitel 58 wird die Herstel- lung künstlicher Hände und Beine beschrieben, dann das Schmieden von Schrauben zum Beispiel für Buchdruckerpressen und Schneid- backen, die Herstellung von Handwalzwerken, um Fensterblei zu walzen, von Glockenaufhängungen. Alsdann folgt das interessante Kapitel: Eisen und Stahl in Farben anlaufen zu lassen und weiſse Zeichnungen auf buntem Stahlgrund herzustellen. Hiernach beschreibt er genau die Anfertigung einfacher und doppelter Schmiedeblasebälge; dann folgen die für uns wichtigsten Kapitel: Die Art, wie man weiches Eisen, das sich kalt hämmern läſst, erkennt; gutes und schlechtes Eisen, Rot- und Kaltbruch am Bruch zu erkennen. Dabei wird be- merkt, daſs das spanische Eisen sehr zum Rotbruch neige, auch häufig harte Körner enthalte, die sich nicht feilen lieſsen, auch behauptet, Eisen, das lange an der Luft liege, werde rotbrüchig. Die folgen- den Kapitel lehren guten und schlechten Stahl zu erkennen; ver- schiedene Arten des Anlassens; Feilen aus Eisen oder Stahl zu härten, und in dem Schluſskapitel beschreibt Jousse eine von ihm erfundene Feilenhaumaschine.
Diese Inhaltsangabe wird dem Leser einen Begriff von der Be- deutung des Buches geben, das in Deutschland allzu wenig Beachtung gefunden hat. Spätere französische Schriftsteller haben es häufig
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Litteratur im 17. Jahrhundert.
XII. Schlösser und andere Stücke zusammenzulöten. XIII. Schlösser
zu machen, deren Schlüssel beim Öffnen und Schlieſsen eine oder
zwei Touren machen. XIV. Das Ausglühen der Stücke, nachdem sie
geschmiedet sind. XV. Das Zeichnen und Schneiden der einfachen
Räder für gewöhnliche Schlösser. XVI. Fallschlösser für Koffer u. s. w.
zu machen. XVII. Wie man Schlösser feilt. — Nun folgt eine Reihe
von Kapiteln (18 bis 28), die Anfertigung von Kunstschlössern be-
treffend, von dem Schloſs mit zwei Riegeln bis zu dem mit zwölf Rie-
geln. Den Beschreibungen sind Zeichnungen beigefügt; sodann von
Schlössern, die mit verschiedenen Schlüsseln durch ein Schlüsselloch zu
öffnen sind; über Schlösser mit Drücker (30); eine hebende Falle mit
Hohlschlüssel von beiden Seiten zu öffnen (32), Schloſs mit 1½ facher
Drehung für ein Kabinet (33) u. s. w.; Hauptschlüssel zu machen;
Schloſsteile als Stabfedern; 74 verschiedene Arten von Rädchen zu
machen. Sodann kommen Thorbeschläge, Thürbeschläge, solche für
Thüren, die nach zwei Seiten aufgehen (43 bis 45), Kofferbeschläge,
Thürklopfer, Thürringe, Schloſsschilder, Gitter und Geländer, Träger,
Schildhalter, Brunneneinfassungen, Wagenständer, Rollstühle, darunter
(s. Fig. 56) einen, in dem man sich durch Drehung einer Kur-
bel überall selbst hinfahren kann. In Kapitel 58 wird die Herstel-
lung künstlicher Hände und Beine beschrieben, dann das Schmieden
von Schrauben zum Beispiel für Buchdruckerpressen und Schneid-
backen, die Herstellung von Handwalzwerken, um Fensterblei zu
walzen, von Glockenaufhängungen. Alsdann folgt das interessante
Kapitel: Eisen und Stahl in Farben anlaufen zu lassen und weiſse
Zeichnungen auf buntem Stahlgrund herzustellen. Hiernach beschreibt
er genau die Anfertigung einfacher und doppelter Schmiedeblasebälge;
dann folgen die für uns wichtigsten Kapitel: Die Art, wie man weiches
Eisen, das sich kalt hämmern läſst, erkennt; gutes und schlechtes
Eisen, Rot- und Kaltbruch am Bruch zu erkennen. Dabei wird be-
merkt, daſs das spanische Eisen sehr zum Rotbruch neige, auch häufig
harte Körner enthalte, die sich nicht feilen lieſsen, auch behauptet,
Eisen, das lange an der Luft liege, werde rotbrüchig. Die folgen-
den Kapitel lehren guten und schlechten Stahl zu erkennen; ver-
schiedene Arten des Anlassens; Feilen aus Eisen oder Stahl zu härten,
und in dem Schluſskapitel beschreibt Jousse eine von ihm erfundene
Feilenhaumaschine.
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deutung des Buches geben, das in Deutschland allzu wenig Beachtung
gefunden hat. Spätere französische Schriftsteller haben es häufig
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 2: Das XVI. und XVII. Jahrhundert. Braunschweig, 1895, S. 914. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen02_1895/936>, abgerufen am 22.11.2024.
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