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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897.

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Schweden.
Grobes Bauerneisen     26 Thlr. (10 bis 12 Stangen) das Schiffspfd.
Knippeisen (Zaineisen)     42 " do. "
Bandeisen     48 " do. "
Blech     82 " do. "
Anker     75 " do. "

Der Hochofenbetrieb war hauptsächlich auf die Bergerze begrün-
det, nur in den südlichen Provinzen verschmolz man See- und Morast-
erze. Die schwedischen Erze waren Eisenoxyde mit mehr oder weniger
Oxydul; sie bewegten sich in den Grenzen zwischen Magneteisen-
stein und Blutstein, man unterschied sie auch nach dem Strich in
zwei Gruppen, schwarze und rote Erze, oder Magneterze und Blut-
steine (Magnetiska Malmer und blodsten). In der Praxis aber unter-
schied man Dürrsteine und Quicksteine, erstere waren die schwer-
schmelzbaren, letztere die leichtschmelzbaren Erze. Zu den ersteren
gehörten besonders die Blutsteine, als Roteisensteine, roter Glaskopf,
und Eisenglanz, aber auch Magneteisensteine, welche mit Quarz, Horn-
stein, Feldspat, Asbest oder Jaspis vorkamen. Man schmolz am
vorteilhaftesten Dürrsteine und Quicksteine zusammen. Die reichen
Dürrsteine, die Rinmann als hellgraue, blutsteinartige Erze bezeich-
net, gaben vortreffliches weiches Eisen, aber keinen guten, harten
Stahl. Besonders berühmt waren die dalekarlischen Dürrsteine von
Norberge, Grängsberg, Ormberg, Lomberg und Kelfberg, sodann die
von den Langsbanhyttan-Gruben in Wärmeland und den ähnlichen in
Linde und Nora-Bergrevier. Die südlichste Bergerzablagerung ist die
des Taberg, ein wahrer Magnetberg, welcher 1032 Fuss über Meeres-
höhe emporragt. Er liegt in Jönköpings Län.

Nyköpings Län hat die vorzüglichen Erze von Förola und Scott-
wang, von denen hauptsächlich Geschützeisen bereitet wurde, sodann
rechnete man die Insel Utö mit ihren Erzschätzen hierher, deren
Gruben aber 1719 von den Russen verstürzt wurden. Nach Beendi-
gung des Krieges wurden sie mit ungeheuren Kosten wieder aufge-
wältigt. Das gesegnetste Bergrevier war Nora-Bergslag. In Wärme-
land liegen die reichen Erzlager von Langsbanshytta, Nordmark und
Persberg. Die ältesten Gruben hatte Norbergs Bergslag. Upland ist
vor allen Gegenden Schwedens gesegnet durch die berühmten Danne-
mora-Gruben. Von diesen hat Hausmann eine vortreffliche Schil-
derung geliefert1). Durch die Schenkung an Louis de Gheer kamen

1) Siehe Hausmann, Reise durch Skandinavien, 1806 und 1807, IV, S. 70
bis 103.
70*
Schweden.
Grobes Bauerneisen     26 Thlr. (10 bis 12 Stangen) das Schiffspfd.
Knippeisen (Zaineisen)     42 „ do. „
Bandeisen     48 „ do. „
Blech     82 „ do. „
Anker     75 „ do. „

Der Hochofenbetrieb war hauptsächlich auf die Bergerze begrün-
det, nur in den südlichen Provinzen verschmolz man See- und Morast-
erze. Die schwedischen Erze waren Eisenoxyde mit mehr oder weniger
Oxydul; sie bewegten sich in den Grenzen zwischen Magneteisen-
stein und Blutstein, man unterschied sie auch nach dem Strich in
zwei Gruppen, schwarze und rote Erze, oder Magneterze und Blut-
steine (Magnetiska Malmer und blodsten). In der Praxis aber unter-
schied man Dürrsteine und Quicksteine, erstere waren die schwer-
schmelzbaren, letztere die leichtschmelzbaren Erze. Zu den ersteren
gehörten besonders die Blutsteine, als Roteisensteine, roter Glaskopf,
und Eisenglanz, aber auch Magneteisensteine, welche mit Quarz, Horn-
stein, Feldspat, Asbest oder Jaspis vorkamen. Man schmolz am
vorteilhaftesten Dürrsteine und Quicksteine zusammen. Die reichen
Dürrsteine, die Rinmann als hellgraue, blutsteinartige Erze bezeich-
net, gaben vortreffliches weiches Eisen, aber keinen guten, harten
Stahl. Besonders berühmt waren die dalekarlischen Dürrsteine von
Norberge, Grängsberg, Ormberg, Lomberg und Kelfberg, sodann die
von den Långsbanhyttan-Gruben in Wärmeland und den ähnlichen in
Linde und Nora-Bergrevier. Die südlichste Bergerzablagerung ist die
des Taberg, ein wahrer Magnetberg, welcher 1032 Fuſs über Meeres-
höhe emporragt. Er liegt in Jönköpings Län.

Nyköpings Län hat die vorzüglichen Erze von Förola und Scott-
wång, von denen hauptsächlich Geschützeisen bereitet wurde, sodann
rechnete man die Insel Utö mit ihren Erzschätzen hierher, deren
Gruben aber 1719 von den Russen verstürzt wurden. Nach Beendi-
gung des Krieges wurden sie mit ungeheuren Kosten wieder aufge-
wältigt. Das gesegnetste Bergrevier war Nora-Bergslag. In Wärme-
land liegen die reichen Erzlager von Långsbanshytta, Nordmark und
Persberg. Die ältesten Gruben hatte Norbergs Bergslag. Upland ist
vor allen Gegenden Schwedens gesegnet durch die berühmten Danne-
mora-Gruben. Von diesen hat Hausmann eine vortreffliche Schil-
derung geliefert1). Durch die Schenkung an Louis de Gheer kamen

1) Siehe Hausmann, Reise durch Skandinavien, 1806 und 1807, IV, S. 70
bis 103.
70*
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[1107/1121] Schweden. Grobes Bauerneisen 26 Thlr. (10 bis 12 Stangen) das Schiffspfd. Knippeisen (Zaineisen) 42 „ do. „ Bandeisen 48 „ do. „ Blech 82 „ do. „ Anker 75 „ do. „ Der Hochofenbetrieb war hauptsächlich auf die Bergerze begrün- det, nur in den südlichen Provinzen verschmolz man See- und Morast- erze. Die schwedischen Erze waren Eisenoxyde mit mehr oder weniger Oxydul; sie bewegten sich in den Grenzen zwischen Magneteisen- stein und Blutstein, man unterschied sie auch nach dem Strich in zwei Gruppen, schwarze und rote Erze, oder Magneterze und Blut- steine (Magnetiska Malmer und blodsten). In der Praxis aber unter- schied man Dürrsteine und Quicksteine, erstere waren die schwer- schmelzbaren, letztere die leichtschmelzbaren Erze. Zu den ersteren gehörten besonders die Blutsteine, als Roteisensteine, roter Glaskopf, und Eisenglanz, aber auch Magneteisensteine, welche mit Quarz, Horn- stein, Feldspat, Asbest oder Jaspis vorkamen. Man schmolz am vorteilhaftesten Dürrsteine und Quicksteine zusammen. Die reichen Dürrsteine, die Rinmann als hellgraue, blutsteinartige Erze bezeich- net, gaben vortreffliches weiches Eisen, aber keinen guten, harten Stahl. Besonders berühmt waren die dalekarlischen Dürrsteine von Norberge, Grängsberg, Ormberg, Lomberg und Kelfberg, sodann die von den Långsbanhyttan-Gruben in Wärmeland und den ähnlichen in Linde und Nora-Bergrevier. Die südlichste Bergerzablagerung ist die des Taberg, ein wahrer Magnetberg, welcher 1032 Fuſs über Meeres- höhe emporragt. Er liegt in Jönköpings Län. Nyköpings Län hat die vorzüglichen Erze von Förola und Scott- wång, von denen hauptsächlich Geschützeisen bereitet wurde, sodann rechnete man die Insel Utö mit ihren Erzschätzen hierher, deren Gruben aber 1719 von den Russen verstürzt wurden. Nach Beendi- gung des Krieges wurden sie mit ungeheuren Kosten wieder aufge- wältigt. Das gesegnetste Bergrevier war Nora-Bergslag. In Wärme- land liegen die reichen Erzlager von Långsbanshytta, Nordmark und Persberg. Die ältesten Gruben hatte Norbergs Bergslag. Upland ist vor allen Gegenden Schwedens gesegnet durch die berühmten Danne- mora-Gruben. Von diesen hat Hausmann eine vortreffliche Schil- derung geliefert 1). Durch die Schenkung an Louis de Gheer kamen 1) Siehe Hausmann, Reise durch Skandinavien, 1806 und 1807, IV, S. 70 bis 103. 70*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1107. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1121>, abgerufen am 21.11.2024.