welcher Art aus Roh- oder Schmiedeeisen erzeuge". Das Oberhaus machte noch den Zusatz: "dass kein Hammerwerk (forge) mit Wasser- betrieb oder irgend eine andere Anlage zur Erzeugung, Verarbeitung oder Verwandlung von Roh-, Massel- oder Gusseisen (sows, pigs or cast-iron) in Stab- oder Zaineisen errichtet werden dürfe". Dagegen erhoben die nördlichen Kolonieen Einsprache und liessen sich in ihrer Fabrikation nicht beirren.
Massachusetts stand, wie erwähnt, bei Beginn des 18. Jahr- hunderts an der Spitze der Eisen erzeugenden Staaten Neu-Englands. 1702 erbaute der Eisengiesser Lambert Despard mit der Familie Barker zusammen einen Giessereihochofen zu Pembroke in der Grafschaft Plymouth. 1703 errichteten zwei Brüder Lincoln Luppen- feuer bei Hingham. In derselben Grafschaft entstanden 1710 die Drink- water-Eisenwerke bei Abington. 1713 kamen die Chartley-Eisenwerke am Stonybrook in den alleinigen Besitz von George Leonard, der dieselben sehr erweiterte. Dieses Eisenwerk gab die Veranlassung zur Gründung der Stadt Norton, weshalb dieselben später die Norton- Eisenwerke genannt wurden. 1722 wurde zu Bridgewater ein Renn- werk errichtet, das 1750 noch im Betriebe war. Es gab die Anregung zur Gründung der ersten Gewehrfabrik durch Hugh Orr, einen Schotten, im Jahre 1738. Der erste Hochofen für Potterieguss (hollow ware) wurde 1724/25 zu Taunton von John King gegründet. Er stand über 100 Jahre im Betrieb. In diesem wie in dem vorher genannten Hüttenwerke wurden einheimische Sumpferze verschmolzen. 1730 wurde eine Eisenhütte bei Plympton, jetzt Carver, errichtet, jedenfalls mit einem Hochofen, da hier zwischen 1760 und 1765 der erste eiserne Theekessel gegossen wurde. 1731 werden in einem officiellen Berichte im Staate Massachusetts ausser Rennwerken und Hochöfen ein Eisenschneidwerk (slitting mill) und eine Nagelfabrik aufgeführt. Die Eisenschneidmühle soll schon 1710 bei Milton für Herstellung von Nageleisen errichtet worden sein. 1750 gab es bereits vier Walz- und Schneidwerke, zwei in Middlesborough, eins zu Han- nover und eins zu Milton.
1731 waren in Neu-England überhaupt 6 Hochöfen für Gusswaren und 19 Luppenfeuer im Betriebe. Dagegen gab es damals noch keine Hochöfen, die Frischeisen erzeugten, und keine Frischhütten. Diese Werke exportierten einen Teil ihrer Produktion nach England, und zwar betrug die englische Eiseneinfuhr von Amerika im Jahre 1728 1170 Tonnen, 1734 2610 Tonnen.
Infolge des grossen Holzmangels in England hatte man sich mit
Amerika.
welcher Art aus Roh- oder Schmiedeeisen erzeuge“. Das Oberhaus machte noch den Zusatz: „daſs kein Hammerwerk (forge) mit Wasser- betrieb oder irgend eine andere Anlage zur Erzeugung, Verarbeitung oder Verwandlung von Roh-, Massel- oder Guſseisen (sows, pigs or cast-iron) in Stab- oder Zaineisen errichtet werden dürfe“. Dagegen erhoben die nördlichen Kolonieen Einsprache und lieſsen sich in ihrer Fabrikation nicht beirren.
Massachusetts stand, wie erwähnt, bei Beginn des 18. Jahr- hunderts an der Spitze der Eisen erzeugenden Staaten Neu-Englands. 1702 erbaute der Eisengieſser Lambert Despard mit der Familie Barker zusammen einen Gieſsereihochofen zu Pembroke in der Grafschaft Plymouth. 1703 errichteten zwei Brüder Lincoln Luppen- feuer bei Hingham. In derselben Grafschaft entstanden 1710 die Drink- water-Eisenwerke bei Abington. 1713 kamen die Chartley-Eisenwerke am Stonybrook in den alleinigen Besitz von George Leonard, der dieselben sehr erweiterte. Dieses Eisenwerk gab die Veranlassung zur Gründung der Stadt Norton, weshalb dieselben später die Norton- Eisenwerke genannt wurden. 1722 wurde zu Bridgewater ein Renn- werk errichtet, das 1750 noch im Betriebe war. Es gab die Anregung zur Gründung der ersten Gewehrfabrik durch Hugh Orr, einen Schotten, im Jahre 1738. Der erste Hochofen für Potterieguſs (hollow ware) wurde 1724/25 zu Taunton von John King gegründet. Er stand über 100 Jahre im Betrieb. In diesem wie in dem vorher genannten Hüttenwerke wurden einheimische Sumpferze verschmolzen. 1730 wurde eine Eisenhütte bei Plympton, jetzt Carver, errichtet, jedenfalls mit einem Hochofen, da hier zwischen 1760 und 1765 der erste eiserne Theekessel gegossen wurde. 1731 werden in einem officiellen Berichte im Staate Massachusetts auſser Rennwerken und Hochöfen ein Eisenschneidwerk (slitting mill) und eine Nagelfabrik aufgeführt. Die Eisenschneidmühle soll schon 1710 bei Milton für Herstellung von Nageleisen errichtet worden sein. 1750 gab es bereits vier Walz- und Schneidwerke, zwei in Middlesborough, eins zu Han- nover und eins zu Milton.
1731 waren in Neu-England überhaupt 6 Hochöfen für Guſswaren und 19 Luppenfeuer im Betriebe. Dagegen gab es damals noch keine Hochöfen, die Frischeisen erzeugten, und keine Frischhütten. Diese Werke exportierten einen Teil ihrer Produktion nach England, und zwar betrug die englische Eiseneinfuhr von Amerika im Jahre 1728 1170 Tonnen, 1734 2610 Tonnen.
Infolge des groſsen Holzmangels in England hatte man sich mit
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Amerika.
welcher Art aus Roh- oder Schmiedeeisen erzeuge“. Das Oberhaus
machte noch den Zusatz: „daſs kein Hammerwerk (forge) mit Wasser-
betrieb oder irgend eine andere Anlage zur Erzeugung, Verarbeitung
oder Verwandlung von Roh-, Massel- oder Guſseisen (sows, pigs or
cast-iron) in Stab- oder Zaineisen errichtet werden dürfe“. Dagegen
erhoben die nördlichen Kolonieen Einsprache und lieſsen sich in
ihrer Fabrikation nicht beirren.
Massachusetts stand, wie erwähnt, bei Beginn des 18. Jahr-
hunderts an der Spitze der Eisen erzeugenden Staaten Neu-Englands.
1702 erbaute der Eisengieſser Lambert Despard mit der Familie
Barker zusammen einen Gieſsereihochofen zu Pembroke in der
Grafschaft Plymouth. 1703 errichteten zwei Brüder Lincoln Luppen-
feuer bei Hingham. In derselben Grafschaft entstanden 1710 die Drink-
water-Eisenwerke bei Abington. 1713 kamen die Chartley-Eisenwerke
am Stonybrook in den alleinigen Besitz von George Leonard, der
dieselben sehr erweiterte. Dieses Eisenwerk gab die Veranlassung zur
Gründung der Stadt Norton, weshalb dieselben später die Norton-
Eisenwerke genannt wurden. 1722 wurde zu Bridgewater ein Renn-
werk errichtet, das 1750 noch im Betriebe war. Es gab die Anregung
zur Gründung der ersten Gewehrfabrik durch Hugh Orr, einen
Schotten, im Jahre 1738. Der erste Hochofen für Potterieguſs (hollow
ware) wurde 1724/25 zu Taunton von John King gegründet. Er
stand über 100 Jahre im Betrieb. In diesem wie in dem vorher
genannten Hüttenwerke wurden einheimische Sumpferze verschmolzen.
1730 wurde eine Eisenhütte bei Plympton, jetzt Carver, errichtet,
jedenfalls mit einem Hochofen, da hier zwischen 1760 und 1765
der erste eiserne Theekessel gegossen wurde. 1731 werden in einem
officiellen Berichte im Staate Massachusetts auſser Rennwerken und
Hochöfen ein Eisenschneidwerk (slitting mill) und eine Nagelfabrik
aufgeführt. Die Eisenschneidmühle soll schon 1710 bei Milton für
Herstellung von Nageleisen errichtet worden sein. 1750 gab es bereits
vier Walz- und Schneidwerke, zwei in Middlesborough, eins zu Han-
nover und eins zu Milton.
1731 waren in Neu-England überhaupt 6 Hochöfen für Guſswaren
und 19 Luppenfeuer im Betriebe. Dagegen gab es damals noch keine
Hochöfen, die Frischeisen erzeugten, und keine Frischhütten. Diese
Werke exportierten einen Teil ihrer Produktion nach England, und
zwar betrug die englische Eiseneinfuhr von Amerika im Jahre 1728
1170 Tonnen, 1734 2610 Tonnen.
Infolge des groſsen Holzmangels in England hatte man sich mit
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1157. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1171>, abgerufen am 21.11.2024.
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