bald zahlreiche neue Gründungen, so McCalls forge (später Glasgow forge) am Manatawny-Flusse unterhalb Pool forge bei Pottstown 1725, Spring forge an demselben Flusse, westlich vom Coalbrookdale-Hoch- ofen, 1729. Letzterer versah beide mit Roheisen. Auch hier wurden meist Negersklaven als Arbeiter verwendet. 1738 wurde von Thomas Potts jr. der Mount Pleasent-Hochofen, 13 Meilen oberhalb Pottstown, erbaut, ebenso Princes forge am Manatawny, 1740.
Samuel Nutt erbaute bald nach Errichtung des Coventry-Hammers den Reading-Hochofen am French creek. 1736 errichtete er mit William Branson zusammen noch einen zweiten Hochofen daselbst, starb aber im folgenden Jahre. Sein Schwiegersohn, Robert Grace, baute darauf 1738 den Warwick-Hochofen. Er war mit Benjamin Franklin befreundet und dieser übergab ihm das Modell seines 1742 erfundenen verbesserten Zimmerofens, welcher auf der Warwick-Hütte zuerst gegossen wurde. Während des Befreiungskrieges wurden grosse Mengen von Munition hergestellt. Der Ofen ging sehr vorteilhaft und stand bis 1767 im Betriebe.
William Branson, ein eingewanderter englischer Kaufmann, der in den Besitz des Reading-Ofens gelangt war, erbaute ferner 1742 die aus zwei Hammerwerken bestehende Windsor-Schmiede. In Ver- bindung mit anderen errichtete er auch um 1750 das Vincent-Stahlwerk, worin Cementstahl gemacht wurde. Die damit verbundene Vincent- Schmiede hatte vier Feuer und zwei Hämmer. In den 40er Jahren ent- standen noch mehrere Hammerhütten im Schuylkillthale. Erwähnens- wert sind namentlich die Sarumworks, ein von John Taylor 1742 erbautes Hammerwerk, dem 1746 eine Eisenschneidmühle für Nagel- eisen hinzugefügt wurde. Hierdurch war das Werk im stande, Nägel billiger als die Liverpooler Händler zu liefern und gab infolge dessen, wesentlich zu dem 1750 vom englischen Parlamente erlassenen ver- hassten Verbote der Errichtung von Eisenschneidmühlen Veranlassung.
Ein anderer um die Entwickelung der Eisenindustrie verdienter Eisengewerke war Peter Grubb, dessen Vater aus Cornwall ein- gewandert war. Er erbaute 1742 den Cornwall-Hochofen am Furnace creek in Lebanon county. Die Erze kamen aus nächster Nähe. Der Ofen hatte die für die damalige Zeit hohe Wochenproduktion von 24 Tonnen Roheisen, welche in sechs Frischfeuern zu Stabeisen ver- arbeitet wurden. Peter Grubb starb 1754.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Eisenindustrie Penn- sylvaniens die von Massachusetts bereits eingeholt.
In Massachusetts, welches, wie schon früher erwähnt, im Jahre
Amerika.
bald zahlreiche neue Gründungen, so McCalls forge (später Glasgow forge) am Manatawny-Flusse unterhalb Pool forge bei Pottstown 1725, Spring forge an demselben Flusse, westlich vom Coalbrookdale-Hoch- ofen, 1729. Letzterer versah beide mit Roheisen. Auch hier wurden meist Negersklaven als Arbeiter verwendet. 1738 wurde von Thomas Potts jr. der Mount Pleasent-Hochofen, 13 Meilen oberhalb Pottstown, erbaut, ebenso Princes forge am Manatawny, 1740.
Samuel Nutt erbaute bald nach Errichtung des Coventry-Hammers den Reading-Hochofen am French creek. 1736 errichtete er mit William Branson zusammen noch einen zweiten Hochofen daselbst, starb aber im folgenden Jahre. Sein Schwiegersohn, Robert Grace, baute darauf 1738 den Warwick-Hochofen. Er war mit Benjamin Franklin befreundet und dieser übergab ihm das Modell seines 1742 erfundenen verbesserten Zimmerofens, welcher auf der Warwick-Hütte zuerst gegossen wurde. Während des Befreiungskrieges wurden groſse Mengen von Munition hergestellt. Der Ofen ging sehr vorteilhaft und stand bis 1767 im Betriebe.
William Branson, ein eingewanderter englischer Kaufmann, der in den Besitz des Reading-Ofens gelangt war, erbaute ferner 1742 die aus zwei Hammerwerken bestehende Windsor-Schmiede. In Ver- bindung mit anderen errichtete er auch um 1750 das Vincent-Stahlwerk, worin Cementstahl gemacht wurde. Die damit verbundene Vincent- Schmiede hatte vier Feuer und zwei Hämmer. In den 40er Jahren ent- standen noch mehrere Hammerhütten im Schuylkillthale. Erwähnens- wert sind namentlich die Sarumworks, ein von John Taylor 1742 erbautes Hammerwerk, dem 1746 eine Eisenschneidmühle für Nagel- eisen hinzugefügt wurde. Hierdurch war das Werk im stande, Nägel billiger als die Liverpooler Händler zu liefern und gab infolge dessen, wesentlich zu dem 1750 vom englischen Parlamente erlassenen ver- haſsten Verbote der Errichtung von Eisenschneidmühlen Veranlassung.
Ein anderer um die Entwickelung der Eisenindustrie verdienter Eisengewerke war Peter Grubb, dessen Vater aus Cornwall ein- gewandert war. Er erbaute 1742 den Cornwall-Hochofen am Furnace creek in Lebanon county. Die Erze kamen aus nächster Nähe. Der Ofen hatte die für die damalige Zeit hohe Wochenproduktion von 24 Tonnen Roheisen, welche in sechs Frischfeuern zu Stabeisen ver- arbeitet wurden. Peter Grubb starb 1754.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Eisenindustrie Penn- sylvaniens die von Massachusetts bereits eingeholt.
In Massachusetts, welches, wie schon früher erwähnt, im Jahre
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Amerika.
bald zahlreiche neue Gründungen, so McCalls forge (später Glasgow
forge) am Manatawny-Flusse unterhalb Pool forge bei Pottstown 1725,
Spring forge an demselben Flusse, westlich vom Coalbrookdale-Hoch-
ofen, 1729. Letzterer versah beide mit Roheisen. Auch hier wurden
meist Negersklaven als Arbeiter verwendet. 1738 wurde von Thomas
Potts jr. der Mount Pleasent-Hochofen, 13 Meilen oberhalb Pottstown,
erbaut, ebenso Princes forge am Manatawny, 1740.
Samuel Nutt erbaute bald nach Errichtung des Coventry-Hammers
den Reading-Hochofen am French creek. 1736 errichtete er mit
William Branson zusammen noch einen zweiten Hochofen daselbst,
starb aber im folgenden Jahre. Sein Schwiegersohn, Robert Grace,
baute darauf 1738 den Warwick-Hochofen. Er war mit Benjamin
Franklin befreundet und dieser übergab ihm das Modell seines 1742
erfundenen verbesserten Zimmerofens, welcher auf der Warwick-Hütte
zuerst gegossen wurde. Während des Befreiungskrieges wurden groſse
Mengen von Munition hergestellt. Der Ofen ging sehr vorteilhaft
und stand bis 1767 im Betriebe.
William Branson, ein eingewanderter englischer Kaufmann,
der in den Besitz des Reading-Ofens gelangt war, erbaute ferner 1742
die aus zwei Hammerwerken bestehende Windsor-Schmiede. In Ver-
bindung mit anderen errichtete er auch um 1750 das Vincent-Stahlwerk,
worin Cementstahl gemacht wurde. Die damit verbundene Vincent-
Schmiede hatte vier Feuer und zwei Hämmer. In den 40er Jahren ent-
standen noch mehrere Hammerhütten im Schuylkillthale. Erwähnens-
wert sind namentlich die Sarumworks, ein von John Taylor 1742
erbautes Hammerwerk, dem 1746 eine Eisenschneidmühle für Nagel-
eisen hinzugefügt wurde. Hierdurch war das Werk im stande, Nägel
billiger als die Liverpooler Händler zu liefern und gab infolge dessen,
wesentlich zu dem 1750 vom englischen Parlamente erlassenen ver-
haſsten Verbote der Errichtung von Eisenschneidmühlen Veranlassung.
Ein anderer um die Entwickelung der Eisenindustrie verdienter
Eisengewerke war Peter Grubb, dessen Vater aus Cornwall ein-
gewandert war. Er erbaute 1742 den Cornwall-Hochofen am Furnace
creek in Lebanon county. Die Erze kamen aus nächster Nähe. Der
Ofen hatte die für die damalige Zeit hohe Wochenproduktion von
24 Tonnen Roheisen, welche in sechs Frischfeuern zu Stabeisen ver-
arbeitet wurden. Peter Grubb starb 1754.
Um die Mitte des 18. Jahrhunderts hatte die Eisenindustrie Penn-
sylvaniens die von Massachusetts bereits eingeholt.
In Massachusetts, welches, wie schon früher erwähnt, im Jahre
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 3: Das XVIII. Jahrhundert. Braunschweig, 1897, S. 1161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen03_1897/1175>, abgerufen am 21.11.2024.
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